Liebe deine Feinde: Gespräch mit Raphael
Von Gerd Steeger
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Buchvorschau
Liebe deine Feinde - Gerd Steeger
Liebe deine Feinde
Begegnung mit Raphael
von
Gerd Steeger
ISBN 9783965443167
© ASC Verlag / Gerd Steeger / Erste Auflage 2018
Umschlaggestaltung: Stefan Steeger
Alle Rechte vorbehalten. Ohne die zuvor schriftlich erhaltene Zustimmung des Verlags darf weder ein Teil noch der ganze Inhalt gespeichert oder auf irgendeine andere Art und Weise veröffentlicht werden, sei es elektronisch, mechanisch, über Fotokopien, Aufnahmen bzw. auf jede andere hier nicht aufgeführte Art und Weise.
Eine Unterhaltung zwischen dem Autor und einer Romanfigur mit dem Namen Raphael
bildet den Kern dieses Romans. Bei dieser Begegnung werden Fragen gestellt, die uns Menschen seit Jahrtausenden bewegen: die Frage woher wir kommen, weshalb wir hier sind und wohin wir nach dem physischen Tod gehen. Wie der Titel bereits erahnen lässt, führen diese anfänglichen Themen weiter zu den Fragen, wieweit Karma und freier Wille unser Handeln beeinflussen und wie man die Schuldfähigkeit bei Vergehen
bewerten soll wenn man zugrunde legt, dass viele Taten nicht nur das Ergebnis freien Handelns sind, sondern vieles was sich auf der Bühne des Lebens abspielt, zuvor im Buch des Lebens
niedergeschrieben wurde. Spirituelles Wissen sowie neueste Erkenntnisse der Quantenphysik finden in diesem Roman Berücksichtigung. Viele aufgeführte Empfehlungen der Romanfigur Raphael
basieren auf den Durchsagen der geistigen Welt. Sie ersetzen jedoch in keinem Fall die ärztliche oder psychotherapeutische Diagnosen, Behandlungen, Anwendungen, Verfahren oder Medikationen.
Inhaltsverzeichnis
Liebe deine Feinde
Hinweis / Kurzbeschreibung
Liebe deine Feinde
Danksagung
Schlussbemerkung
Literaturhinweis
Buchrückseite
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben.
Der eine war ein Geschenk, der andere eine Lektion und wieder andere
waren auf der Zeitlinie beides.
Liebe deine Feinde
Das dieser Tag jemals etwas besonders für mich sein würde, davon konnte ich mir nicht im Geringsten eine Vorstellung machen. Der Tag begann - wie man noch lesen wird - nach Murphys Gesetz („Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.), also begrüßte mich der Tag mit einer Verkettung von unerwünschten Ereignissen. Ich stand auf wie immer, putzte mir die Zähne, duschte, etwas später rasierte ich mich nass und schnitt mich. Obwohl ich nicht unter einer schlechten Blutgerinnung leide, dauerte es schon eine Weile, bis die Blutung zum Stillstand kam. Ich zog mich an und ging zur Küche, um mir ein Frühstück zuzubereiten. Nachdem ich meine Tasse mit heißem Kaffee gefüllt habe und diese dann gerade zu meinem Mund führen wollte, brach der Henkel ab was dazu führte, dass die Tasse auf dem Boden zerbrach und daraufhin der Kaffee bis zur Hose hochspritzte. Ich wechselte die Hose und beschloss, das Frühstück fortzuführen. Völlig bewusst und achtsam vollzog ich nun meine Frühstückszeremonie ohne weitere Vorfälle. Ich schaltete kurz den Fernseher ein, um Nachrichten zu sehen. Die Ereignisse um die Verurteilung einer wegen Vergewaltigung verurteilten Person wurden überschattet von der fortgeführten Berichterstattung des mutmaßlich herbeigeführten Crashs eines Airbus einer deutschen Fluglinie. Nachdem man die Daten der zertrümmerten Voicebox gerettet und gelesen hat, wurde wohl klar, dass der Absturz durch den angeblich suizidgefährdeten Ko-Piloten mit voller Absicht verursacht wurde. Der Flugkapitän, der von der Toilette kam, muss wohl minutenlang ohne Aussicht auf Erfolg versucht haben den Kopiloten dazu zu bewegen, die Cockpittür zu öffnen. Sofort liefen alle Gedanken in diese Richtung und ich war unverzüglich abgelenkt vom eigenen Ungeschick. Sich vorzustellen, dass man selbst ein Flugbegleiter war oder etwa der Kapitän selbst, sich vollkommen im Klaren über die Umstände und die Konsequenzen, die die Handlung des Kopiloten nach sich zieht, vermag eine Schauer im eigenen Körper zu verursachen. Der Flugkapitän konnte möglicherweise erstmals die Hilflosigkeit der Passagiere nachvollziehen, ein Gefühl von
ausgeliefert sein", ein Gefühl der Ohnmacht. Welches Drama mag sich vor der Cockpittür bis zum Crash des Flugzeugs abgespielt haben? Welche Todesängste haben der Flugkapitän, Flugbegleiter und Passagiere durchlebt? Flugbegleiter werden geschult, sich in Gefahrensituationen professionell zu verhalten; eigene Ängste nicht zu zeigen, um Passagiere nicht zusätzlich zu verunsichern. Dennoch handelt es sich bei Flugbegleitern in den meisten Fällen um intelligente Menschen, die sich der Gefahrensituation vollkommen im Klaren sind und eigene aufkommende Emotionen lediglich unterdrücken, besser kontrollieren. Selbst Menschen, die an ein Leben nach dem Tode glauben oder vielleicht Beweise/Indizien für ein Weiterleben nach dem Tode erhalten bzw. erfahren haben, sind nicht befreit von Todesangst, weil das eigene Ego als Teil des Körpers in der Regel weiterleben will. Meine Gedanken galten auch dem Verursacher, dem Co-Piloten, der sich selbst und weitere 149 Menschen in den Tod riss. Was hat diesen Menschen angeblich dazu bewegt, sich selbst das Leben zu nehmen, eine Art und Weise bei der man eigenmächtig entscheidet, 149 weitere Menschen in den Tod zu schicken.
Der nächste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss war: kann man wirklich alles bedingungslos glauben, was uns die Mainstream Medien als „wahr verkaufen? Möglicherweise ist diese Meldung genauso „wahr
wie die Berichterstattung über ein angebliches Pilotenversagen beim Inter-Air Flug 148, welches sich am 20. Januar 1992 in Straßburg zugetragen hat. Man sprach davon, dass beide als erfahren bekannte Piloten vollkommen überfordert waren und den bis dahin relativ neuen Flugzeugtyp des Modells Airbus A320 in der Situation nicht vollkommen beherrschten. Kurz vor der Landung prallte die Maschine gegen einen Berg und 87 Passagiere verloren ihr Leben. Eine skandalöse Rettungsaktion kostete weiteres Menschenleben. Bis heute ist unklar, weshalb das Flugzeug abstürzte und weshalb die Rettungsaktion so extrem dilettantisch verlief.
Die Blackbox, angeblich resistent gegen enorme Hitze und Druck, war – offiziellen Meldungen zufolge – vollkommen von der Hitze zerstört und konnte deshalb nicht ausgelesen werden.
Ein Vögelchen hat gezwitschert, dass es sich jedoch anders zugetragen haben könnte: Jedes Flugzeug verfügt über einen Sensor, der die Höhe über Grund mitteilt. Dieser Sensor hat den Piloten falsche Werte übermittelt was zur Folge hatte, dass sie davon ausgehen mussten sich in einer größeren Höhe zu befinden, als es der Tatsache entsprach. Als die Piloten aufgrund besserer Sichtverhältnisse diesen Fehler bemerkten, haben sie vollen Schub gegeben und mit dem Joystick – ein Steuerhorn gibt es im A320 nicht – das Flugzeug hochziehen wollen, was jedoch durch die Software unterbunden wurde, da die Software konzipiert war, Flugzeugstress und einen möglichen Strömungsabriss zu vermeiden. Die Software sollte den Menschen unterstützen, was sie gemacht hat, war sich über erfahrene Piloten zu stellen und damit wurde das Desaster besiegelt. Hätte man die Blackbox ausgewertet und die Ergebnisse offiziell verkündet, wären die damals relativ jungen Airbus Aktien im freien Fall dem Abgrund entgegengesteuert. Weshalb hat man riskiert, dass mögliche Überlebende bei der Kälte durch erfrieren sterben könnten? Wollte man eventuell nicht riskieren, dass ein überlebender Pilot alles hätte aufklären können? Sind die Interessen eines Großunternehmens und in diesem Fall sogar auch eines Staates bei der Medienberichterstattung wichtiger als den Menschen die Wahrheit mitzuteilen? Ist es vollkommen auszuschließen, dass die Mainstream-Medien ihre Seele an Lobbyisten verkaufen wie in Goethes Faust?
Ich beschloss, den Fernseher auszuschalten und die Eindrücke bei einem Spaziergang auf mich einwirken zu lassen. Völlig in Gedanken öffnete ich die Haustür um die Wohnung zu verlassen und kurz bevor die Tür endgültig ins Schloss fiel, konnte ich noch meinen Fuß zwischen Türblatt und Türfutter stellen, um zu vermeiden, dass ich mich selbst ausschließe. Nicht nur dass sich mein Haustürschlüssel nicht in meiner Hosentasche befand, nein er steckte von der Innenseite der Wohnung noch auf dem Schloss. Es wäre aufwendig und teuer geworden mit Hilfe eines Schlüsseldienstes, die eigene Wohnung wieder zu betreten. Der Schreck war noch einige Zeit in mir, selbst dann als ich bereits meine Wohnung - und diesmal gegenwärtig - verlies. Mein Weg führte mich vorbei an den Briefkästen, die geschlossen für alle Wohnungen der Urbanisation an einer Hauswand des Erdgeschosses angebracht sind. Ich leerte meinen Briefkasten, um noch schnell in Erfahrung zu bringen, ob mich ein wichtiges Schreiben erreicht hat. Das langerwartete, für mich wichtige Schreiben befand sich zwischen anderen Briefen. Voller Erwartung und Hoffnung öffnete ich es und las die ersten Zeilen: Wir haben Ihr Schreiben mit Interesse aufmerksam gelesen, müssen Ihnen aber zu unserem Bedauern mitteilen......
.
Was sollte man von so einem Tag noch erwarten, dachte ich mir. Sollte man den Tag besser verschlafen und auf einen anderen, besseren Tag warten oder sollte man diese vermeintlich schlechte Nachricht wertfrei betrachten, so wie man es von der Geschichte kennt mit dem alten Mann und dem Pferd, die Laotse gerne erzählt hat.
Sie kennen die Geschichte nicht, verehrter Leser? Dann will ich Ihnen die Geschichte nicht vorenthalten:
Aber nach fünfzehn Tagen kehrte eines Abends das Pferd plötzlich zurück. Es war nicht gestohlen worden, sondern in die Wildnis ausgebrochen. Und nicht nur das, es brachte auch noch ein Dutzend wilder Pferde mit. Wieder versammelten sich die Leute, und sie sagten: Alter Mann, du hattest recht. Es war kein Unglück, es hat sich tatsächlich als Segen erwiesen. Der Alte entgegnete: Wieder geht ihr zu weit. Sagt einfach: Das Pferd ist zurück. Wer weiß, ob das ein Segen ist oder nicht? Es ist nur ein Bruchstück. Ihr lest nur ein einziges Wort in einem Satz, wie könnt ihr über das ganze Buch urteilen? Dieses Mal wussten die Leute nicht viel einzuwenden, aber innerlich wussten sie, dass der Alte Unrecht hatte. Zwölf herrliche Pferde waren gekommen.
Der alte Mann hatte einen einzigen Sohn, der begann, die Wildpferde zu trainieren. Schon eine Woche später fiel er vom Pferd und brach sich die Beine. Wieder versammelten sich die Leute, und wieder urteilten sie. Sie sagten: Wieder hattest Du Unrecht! Es war ein Unglück. Dein einziger Sohn kann nun seine Beine nicht gebrauchen, und er war die einzige Stütze deines Alters. Jetzt bist Du ärmer als je zuvor. Der Alte antwortete: Ihr seid besessen vom Urteilen. Geht nicht so weit. Sagt nur, dass mein Sohn sich die Beine gebrochen hat. Niemand weiß, ob dies ein Unglück oder ein Segen ist. Das Leben kommt in Fragmenten, und mehr bekommt ihr nicht zu sehen.
Es ergab sich, dass das Land nach ein paar Wochen einen Krieg begann. Alle jungen Männer des Ortes wurden zwangsweise zum Militär eingezogen. Nur der Sohn des alten Mannes blieb zurück, weil er verkrüppelt war. Der ganze Ort war von Klagen und Wehgeschrei erfüllt, weil dieser Krieg nicht zu gewinnen war und man wusste, dass die meisten der jungen Männer nicht nach Hause zurückkehren würden. Sie kamen zu dem alten Mann und sagten: Du hattest recht, alter Mann - es hat sich als Segen erwiesen. Dein Sohn ist zwar verkrüppelt, aber immerhin ist er noch bei dir. Unsere Söhne sind für immer fort. Der alte Mann antwortete wieder: Ihr hört nicht auf zu urteilen. Niemand weiß! Sagt nur dies: Dass man Eure Söhne in die Armee eingezogen hat und dass mein Sohn nicht eingezogen wurde. Doch nur Gott weiß, ob dies ein Segen oder ein Unglück ist. >
Ich verließ die Urbanisation nur mit einem T-Shirt am Oberkörper bekleidet und überquerte die Straße, um von der anderen Straßenseite dann später die Strandpromenade erreichen zu können. Mit über 25 Grad war es ungewöhnlich warm für den Monat März. Nach einer Weile angenehmen Spaziergangs lag der gewünschte Strandbereich direkt vor mir.
Vor mir erstreckte sich der hellbraune Sandstrand, der nur spärlich besucht war, weil das Wasser zu dieser Jahreszeit noch recht kalt ist. Sehr selten sieht man zu dieser Jahreszeit Menschen in der See baden, es sind vermutlich die Härtesten, Touristen die aus den schottischen Highlands oder von Island gekommen sind, um hier einige schöne Urlaubstage zu verbringen. Die Farbe des Wassers war graublau und wechselte am Horizont in ein helles blau, was wiederum am Himmel in ein tiefes Blau mündete.
Welche Schönheit sich mir offenbarte, kann ich kaum in Worte fassen. Ich befand mich nicht das erste Mal an diesem Ort, aber an diesem Tag schien alles anders zu sein. Am Wegrand säumten sich, hervorgelockt von der Wärme des hereinbrechenden Frühlings wunderschöne violette Blumen, lediglich unterbrochen von grünen Sträuchern und Palmen. Ein warmer Wind streifte sanft meine Haut. Mit dem Anblick des Meeres und des weiten Horizonts kehrte auch mehr und mehr Frieden und Ruhe in mir ein. Eine Form von Gelassenheit machte sich allmählich in mir breit. Schweigend stand ich also hier umgeben von der beeindruckenden Schönheit der