Wie du innerhalb weniger Monate deine unternehmerischen Finanzen in den Griff bekommst. Dauerhaft!
Von Stefan Merath
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Über dieses E-Book
Bringen Sie jetzt Ihre Finanzen auf Vordermann, lassen Sie Ihre Geldsorgen hinter sich und haben Sie endlich wieder Zeit für Ihre Visionen. Denn eine grundlegende und dauerhafte Ordnung Ihrer Unternehmensfinanzen ist die Basis für Ihr freies und selbstbestimmtes Unternehmerleben.
Stefan Merath
Stefan Merath ist seit 27 Jahren Unternehmer und seit 20 Jahren Unternehmercoach. Er trägt den Schwarzen Gürtel in Thai Ki San. Er ist Autor der Bestseller „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“, „Die Kunst, seine Kunden zu lieben“ und „Dein Wille geschehe. Führung für Unternehmer“. Seine Bücher und Trainings prägten Hunderttausende UnternehmerInnen im deutschsprachigen Raum. Er schuf eine einzigartige Community, in der sich UnternehmerInnen gegenseitig unterstützen, entwickeln und bereichern.
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Buchvorschau
Wie du innerhalb weniger Monate deine unternehmerischen Finanzen in den Griff bekommst. Dauerhaft! - Stefan Merath
1. Klarheit gewinnen
Die meisten Unternehmer reden sich ihre Finanzen schön. Deswegen machen wir zuerst einmal einen einfachen Check: Wo stehst du? Bitte halte dazu die BWAs der letzten 6 Monate, die überfälligen Rechnungen und Steuerschulden, die du noch bezahlen musst und den Zugang zu deinen Unternehmenskonten verfügbar.
Zuallererst mal eine Frage: Wenn du bisher auf die BWAs oder auf dein Konto geschaut hast, was interessierte dich zuerst? Und wo hast du öfter hingeschaut? Wenn du bist wie 98 % aller Unternehmer, dann geht der Blick häufiger aufs Bankkonto und die Frage lautet: Kommt genug rein? Bei der BWA geht dann der Blick in die oberste Zeile: Ist mein Umsatz gestiegen? Und noch in die letzte Zeile: Ist dieser Wert größer als 0? Ist dem so? Dann muss ich dir leider sagen: Diese Zahlen sind erstens nicht die wichtigsten Zahlen und zweitens sind deine Standards scheiße!
Die wichtigste Zahl ist die finanzielle Reichweite! Die finanzielle Was? Reichweite! Ist so ähnlich wie Liquidität, nur wird die Reichweite in Tagen, Wochen, Monaten und bei ganz wenigen Unternehmen auch in Jahren gemessen: „Wenn morgen die Umsätze auf 0 zurückgingen, wie lange würde dein Unternehmen überleben?" Das Verhältnis zwischen finanzieller Reichweite und Gewinn ist wie Atmen und Essen. Du kannst eine ganze Weile ohne Essen, also Gewinn auskommen, aber wenn die Reichweite 0 Tage beträgt und dir die Luft ausgeht, dann bist du tot. Egal wie hoch dein Umsatz ist.
So, wie kommst du jetzt zur finanziellen Reichweite? Ganz einfach:
1)Nimm die BWAs der letzten 6 Monate. Nimm jeweils den Wert der Zeile Gesamtkosten¹ (Das sind deine Kosten ohne Wareneinsatz und Fremdleistungen. Wenn der Umsatz auf 0 zurückgehen würde, bräuchtest du ja auch keinen Wareneinsatz). Addiere diese Gesamtkosten der letzten 6 Monate und teile den Wert durch 6. Dann hast du deine durchschnittlichen monatlichen Kosten.
2)Addiere nun die verfügbaren Beträge all deiner Bankkonten. Wenn du z.B. eine Kreditlinie von 100.000 Euro hast und davon bereits 78.000 Euro in Anspruch genommen hast, dann hast du noch 22.000 Euro verfügbar. Berechne den Gesamtbetrag über alle Konten.
3)Teile den verfügbaren Betrag durch deine durchschnittlichen Kosten. Heraus kommt deine finanzielle Reichweite in Monaten. Wenn die Zahl negativ ist, dann ist dein Unternehmen eigentlich schon tot. Du wusstest es bislang nur noch nicht so genau. Kontaktiere deinen Steuerberater und/oder einen Insolvenzanwalt!
OK, wenn die Zahl positiv ist, ist das schon mal gut. Vermutlich kommt da aber trotzdem eine Zahl kleiner als 1 raus. Dann multipliziere das mit 30.
Also beispielsweise …
Bislang sind das nur Zahlen. Interessant werden Zahlen immer erst durch unsere Bewertung. Also: Ist das jetzt gut oder schlecht? Die Antwort: Das sind katastrophale Zahlen! Vermutlich ist die Wahrheit noch viel schlimmer, weil ein Teil dieser 22.000,- bestimmt für das Finanzamt oder die Sozialversicherungen sind. Falls du die Zahlen gerade da hast, was du diesen beiden netten Institutionen noch schuldest oder demnächst zu zahlen hast und welche Rechnungen sonst noch überfällig sind, dann zieh das gleich mal von den 22.000,- ab und rechne das nochmal².
Ok, aber welche Zahlen wäre in Ordnung und was kann ich jetzt tun? Das sind leider 2 Fragen auf einmal! ;-)
Zunächst zur ersten Frage: Was wäre in Ordnung? Ich wurde in der ersten Oktoberwoche 2008 von einem Unternehmer angerufen. 30 Mitarbeiter, 3 Mio. Jahresumsatz, hochspezialisierte Software für Banken, 3 Großkunden. Mitte September war Lehmans Brothers Pleite gegangen und damit begann die Bankenkrise. Alle Banken traten gleichzeitig auf die Kostenbremse. In der letzten Septemberwoche wurde er von allen 3 Kunden angerufen, dass sie seine Dienste jetzt erst mal nicht mehr brauchen würden. Mein Einwand war: Aber du hast doch bestimmt langfristige Service- und Wartungsverträge mit deinen Kunden. Die Antwort des Unternehmers: Ja, das habe ich ihnen auch gesagt. Ihre Antwort war: Dann verklag uns doch. Bis du gewonnen hast, bist du eh pleite.
Meine nächste Frage war: wie lange reicht das Geld noch? Seine Antwort: 6 Wochen. Meine Antwort: Dann erschieß dich! Warum? Nun, er kann alle Mitarbeiter kündigen. Mit Kündigungsfristen und Abfindungen ist er vorher pleite. Andere Kunden finden ist in einer solchen Situation unmöglich. Und einen starken solventen Käufer finden auch. Der wartet höchstens, bis es die Software billig in der Insolvenzmasse gibt. Also 6 Wochen sind definitiv zu wenig!
Solange deine Reichweite unter 2 Monaten ist, ist das Alarmstufe dunkeldunkeldunkelrot! Du kannst nicht mehr rechtzeitig auf die Kostenbremse treten. So wenig wie ein Auto sofort steht, wenn du auf die Bremse trittst, macht das auch deine Firma