Investing.com – Inflation war schon immer ein heimtückischer Feind, doch es ist jetzt an der Zeit, ernsthaft Alarm zu schlagen, so der prominente Finanzexperte Peter Schiff. Es ist ein düsteres Bild der Zukunft, welches er skizziert, denn die steigende Inflation wird uns den Rest geben. Er macht die unverantwortliche Geldpolitik und die ungebremste Staatsverschuldung für die Misere verantwortlich. Seine Vorhersagen sind beängstigend: Wenn die Inflation nicht eingedämmt wird, dürfte das unseren wirtschaftlichen Ruin bedeuten, denn der ohnehin angespannte Mittelstand wird dann vollkommen ausgelöscht.
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Schiff spricht zwar von den USA , aber Deutschland würde das ebenso hart treffen, denn die USA sind der größte Exportpartner. Und wenn der Strom an Lieferungen nach Übersee versiegt, dann gehen hierzulande unzählige Lichter aus.
Die warnende Stimme der Vernunft: Schiff schlägt Alarm
In seinen Analysen spricht Schiff von einem "pfeifenden Kessel", der kurz vor dem Überkochen steht. Die Zentralbanken hätten, so Schiff, jahrzehntelang die Risiken der Geldentwertung ignoriert, in der Annahme, dass sie ewig mit billigem Geld operieren können. Doch jetzt komme die Rechnung – in Form eines galoppierenden Preisauftriebs, der den Bürgern das hart verdiente Geld aus der Tasche zieht. Die Fed habe, laut Schiff, die Zeichen der Zeit verkannt und sei blind gegenüber den Warnsignalen. Die „selbstgefällige Arroganz“ der Entscheider wird uns alle teuer zu stehen kommen, denn Inflation kommt mit ganzer Wucht zurück.
Zuletzt war die Inflation zwar gesunken, aber das ist vor allem auf den Rückgang der Gebrauchtwagenpreise von mehr als 10 % zurückzuführen. Schiff warnte bereits vor Monaten, dass, wenn sich diese Preise normalisieren, die Inflation wieder steigt.
"Wir sind fast am Ende des Vorteils der „Gebrauchtwagen-Deflation“, der den Inflationsbericht der Regierung nach unten zog. Es ist also kein Zufall, dass die Inflation wieder steigt, von 2,3 % im September auf jetzt 2,6 % im Oktober."
"Außerdem gibt es viele Kategorien, die weit über 2,6 % liegen, insbesondere die Dinge, die die Menschen regelmäßig kaufen. Die Krankenversicherung ist um 6,8 % gestiegen. Die Kfz-Versicherung ist um 14 % gestiegen. Die Flugpreise sind um 4,1 % gestiegen. Die Wohnkosten sind um 5,2 % gestiegen. Die Kosten für die Kindertagesstätte sind um 6 % gestiegen."
"Natürlich gibt es auch Kategorien, in denen die Preise gesunken sind. Und herzlichen Glückwunsch, wenn Sie letzten Monat auf der Suche nach einem Sportjackett für Herren waren – Sie haben 5,9 % weniger bezahlt. Außerdem ist die überlebenswichtige Kategorie „Geschirr und Besteck“ um 7,4 % gesunken."
"Aber das gleicht die hohen Preissteigerungen in den Schlüsselkategorien, die für die meisten Menschen von wesentlicher Bedeutung sind, kaum aus."
Ein Sieg der Reichen: Wer profitiert wirklich?
Peter Schiff legt den Finger in die Wunde: Er verweist darauf, dass die Reichen die wahren Gewinner der Inflation sind. Vermögenswerte wie Immobilien und Aktien, die bevorzugt von der Oberschicht gehalten werden, steigen im Wert, während der Durchschnittsbürger unter den stagnierenden Löhnen leidet.
Und es geht noch schlimmer, denn aus der Wirtschaft werden die Rufe nach Lohnkürzungen und staatlichen Hilfen immer lauter.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht unweigerlich weiter auseinander, und die Inflationsspirale beschleunigt diesen Trend unaufhaltsam. Die Politiker hätten, so Schiff weiter, heimlich ein System geschaffen, in dem die Elite weiterhin reicher wird, während die breite Masse ums Überleben kämpft.
Fed und Regierung: Ein Komplott des Scheiterns?
Der Schrecken nimmt kein Ende, denn Schiff sieht in der Handlungsunfähigkeit der Fed und der Regierung ein Komplott gegen das Volk. Zinssenkungen, die von der angeblich sinkenden Inflation begleitet werden, seien ein gefährliches Spiel mit dem Feuer.
Schiff weist darauf hin, dass diese Vorgehensweise die Inflation nur weiter anheizen und die Ersparnisse der Menschen vollständig aufzehren werde. Das Vertrauen in die Regierung schwindet, während die Bürger erkennen, dass ihre Führung die Situation nicht unter Kontrolle hat.
Das Endspiel der Inflationspolitik: Gibt es eine Rettung?
Abschließend stellt sich die drängende Frage: Gibt es noch einen Ausweg aus diesem finanziellen Sumpf? Schiff bleibt pessimistisch. Er sieht in Gold und Bitcoin mögliche Sicherheiten, doch auch hier sei Vorsicht geboten. Sein Appell ist klar: Die Bürger müssen aufwachen, sich informieren und ihre Vermögenssicherung selbst in die Hand nehmen. Die Zeit der Ignoranz sei vorbei; wir stehen an einem Wendepunkt, der das Blatt entweder zum Besseren wenden kann oder uns tiefer ins Chaos stürzt.
In einer Welt, in der die Unsicherheit regiert, bleibt die Botschaft von Peter Schiff unüberhörbar: Inflation ist kein temporäres Phänomen, wie uns die Zentralbank glauben machen will, sondern eine tickende Zeitbombe.
Schiff verweist auch darauf, wie sehr sich die Zentralbank irrt. Sie war es, die 2021 davon sprach, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist und nicht gehandelt werden muss. Und als die Zinsen im Kampf gegen die Inflation in Rekordtempo angehoben werden mussten, glaubte man in der Chefetage, dass dies keinerlei Auswirkungen haben wird. Schiff schreibt:
"Powell sagte sogar vor dem Kongress aus – nur ZWEI TAGE bevor die Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) letztes Jahr pleiteging –, dass er „nichts in den Daten“ sah, was darauf hindeutete, dass die geldpolitischen Entscheidungen der Fed mit Risiken verbunden waren."
Die große Misere in der aktuellen Situation ist, dass die Fed die Zinsen senken muss, weil die Regierung im letzten Haushaltsjahr bereits 1,1 Billionen Dollar an Zinszahlungen zu leisten hatte. Die USA können sich die hohen Zinsen schlichtweg nicht leisten und bei den Banken sieht es nicht besser aus.
Sie sitzen auf einem Berg an nicht realisierten Verlusten, weil sie während der Niedrigzinsphase auf Anordnung der Fed Unmengen an Anleihen kauften, die mit dem Anstieg der Zinsen massiv an Wert verloren. Ein Schicksal, das auch europäische Banken und Regierungen teilen. Schiff erklärt:
"An diesem Punkt geht es nur noch um Selbsterhaltung. Die Zinssätze zu senken ist die einzige Möglichkeit, diese nicht realisierten Verluste zu reduzieren und ihre Solvenz zu stützen, auch wenn dies mehr Inflation bedeutet ... oder sogar eine Stagflation, die schlimmer sein könnte als in den 1970er Jahren."
"Das ist deshalb von besonderer Bedeutung, da Powell auf seiner letzten Pressekonferenz zugab, dass die Fed für den Fall einer Stagflation keinerlei Notfallplan hat. Sie blendet dieses Risiko völlig aus. Der Fokus liegt ausschließlich darauf, sich auf Kosten der Bürger selbst zu retten."
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