„Radulf (Thüringen)“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
Seine Herkunft ist unbekannt, als Vater wird ein gewisser Chamar genannt. Dieser war vermutlich Thüringer [[Adel|Adliger]].<br />
Anfang der 630er Jahre (vor 634) setzte der merowingische Frankenkönig [[Dagobert I.]] Radulf als Herzog von Thüringen ein, das Anfang des 6. Jahrhunderts ein eigenes Königreich gewesen war, 531 aber von den Franken besiegt und erobert worden war. Radulf sollte nun als Herzog vor allem die Grenzsicherung gegen die slawischen Stämme der Nachbarschaft übernehmen, die sich um 623/624 unter [[Samo]] zusammengeschlossen hatten und den Franken im Jahr 631 eine Niederlage in der [[Schlacht bei Wogastisburg]] beibrachten. Tatsächlich gelang Radulf ein Sieg gegen die Slawen.<br />
Nach dem Tod Dagoberts (639) und [[Pippin der Ältere|Pippins]] (640) brach der schwelende Konflikt zwischen den [[Pippiniden]] und Radulf offen aus. Im Zuge dessen zog Dux [[Adalgisel]] mit [[Grimoald der Ältere|Grimoald]], [[Kunibert von Köln]], den Söhnen [[Arnulf von Metz|Arnulfs von Metz]], dem Herzog [[Bobo]], dem Alamannenherzog [[Leuthari II.|Leuthari]] sowie König [[Sigibert III.|Sigibert]] (dem damals noch unmündigen Sohn Dagoberts) gegen Radulf, der mit dem agilolfingischen Herzog [[Fara (BayernAgilolfinger)|Fara]] verbündet war. Fara, der im Gebiet der [[Wetterau]] oder im Raum [[Aschaffenburg]] herrschte, wurde besiegt, doch Radulf verschanzte sich an der [[Unstrut]] und konnte vom fränkischen Heer nicht besiegt werden. Dies lag offenbar auch daran, dass Radulf im königlichen Heer Freunde hatte und der Angriff nicht von allen Truppen ausgeführt wurde. Unter den Freunden Radulfs waren etwa die Mainzer (''[[Macancinses]]'').<br />
Über die weitere Herrschaft Radulfs und ihre Dauer ist nichts bekannt, Radulf scheint seine weitgehend selbständige Position behauptet zu haben; sie ist auch ein Symptom für den beginnenden Machtverfall der späten [[Merowinger]], die zum Aufstieg der [[Karolinger]] im Frankenreich geführt hat. Radulf schloss nach dem Krieg gegen die Pippiniden offenbar Frieden mit den Slawen und benachbarten Völkern.
 
== Literatur ==
* {{ADB|27|152|153|Radulf, Herzog von Thüringen|Ludwig Oelsner|ADB:Radulf}}
* [[Eugen Ewig]]: ''Die Merowinger und das Frankenreich.'' 5., aktualisierte Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2006, S. 143, ISBN 3-17-019473-9.
* [http://www.ejus.cc/blog/?p=167 Empörung der Thüringer unter Radulf im Jahre 640 gegen die fränkische Fremdherrschaft] aus der Chronik des [[Fredegar]]
 
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{{SORTIERUNG:Radulf #Thuringen}}
[[Kategorie:Herzog (Thüringen)]]
[[Kategorie:Herrscher (7. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Merowingerzeit]]
[[Kategorie:Altthüringer (Person)]]
[[Kategorie:Geboren im 6. oder 7. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 7. Jahrhundert]]
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[[bg:Радулф (Тюрингия)]]
[[en:Radulf, King of Thuringia]]
[[ro:Radulf de Turingia]]