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{{Infobox Ort in Tschechien
| Ort = Úvalno
|Ort=
| Wappen = [[BildDatei:SinÚvalno escudoznak.svgjpg|111px|Wappen von ????Úvalno]]
| Kraj = Moravskoslezský kraj
|Kraj=Moravskoslezský kraj
| Kraj_link =
| Okres = Bruntál
| Fläche = 1472
| Beschriftung = left
| Höhe = 325
|Koordinate_Breitengrad=50
| Gemeindenummer = 597937
|Koordinate_Breitenminute=02
| Postleitzahl = 793 91
|Koordinate_Breitensekunde=51
| Telefonvorwahl =
|Koordinate_Längengrad=17
| KFZ-Kennzeichen =
|Koordinate_Längenminute=44
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|Koordinate_Längensekunde=25
| Schienen =
|Höhe=325
| Flughafen =
|Einwohner=947
| GemeindeArt = Gemeinde
|EinwohnerDatum=28. August 2006
| Ortsteile = 1
|Postleitzahl=793 91
| Bürgermeister = Vítězslav Odložilík
|Telefonvorwahl=
| BürgermeisterDatum = 2006
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| AnschriftStraße = Úvalno 58
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| AnschriftOrt = 793 91 Úvalno
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| Website = www.uvalno.cz
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| Breitengrad = 50/02/51/N
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|Website=www.uvalno.cz
}}
[[Datei:Rozhledna Úvalno.jpg|mini|''Hans-Kudlich-Warte'' auf dem Strážiště]]
'''Úvalno''' (deutsch ''Lobenstein'') ist eine Gemeinde mitim 947[[Okres Einwohnern <small>(28. August 2006)</small>Bruntál]] in [[Tschechien]]. Sie befindetDas sichlanggestreckte inDorf 325 m ü.M.liegt sechs Kilometer südöstlich der Stadt [[Krnov]] an der Eisenbahnstrecke nach [[Opava]]. Das langgesteckte Dorf liegt''(Jägerndorf)'' an einem Querbach rechtsseitig des breiten Tals der [[OppaOpava (Fluss)|Opava]] ''(Oppa)'', die hier die Grenze zu [[Polen]] bildet,. gegenüberJenseits demder polnischenGrenze liegt [[Branice]], zu''(Branitz)''. demEine GrenzübergangEisenbahnverbindung fürbesteht dennach kleinen[[Opava]] Grenzverkehr besteht''(Troppau)''.
 
== Geschichte ==
Erstmals erwähnt wurde das Dorf 1238 als ''Chvalno''. Die Besiedlung erfolgte wesentlich früher. In den bewaldeten Bergen nördlich des Dorfes entstand in der 1.ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an einem Platz, wo sich zuvor schon eine Befestigungsanlage aus der [[Hallstattzeit]] gestanden warbefand, die [[Burg LobensteinCvilín|Burg „Czwilin“]]. Unterhalb der Burg entwickelte sich eine Siedlung, die im1289 15in den Urkunden des [[Erzbistum Olmütz|Bistums Olmütz]] sowohl mit dem slawischen „Vualen“ als auch mit dem deutschen Namen „Lobenstein“ bezeichnet wird. JahrhundertUm diese Zeit gehörten Burg und Siedlung zur [[Přemysliden|přemyslidischen]] Provinz Troppau und ab 1318 zum [[Herzogtum Troppau]]. Nach dessen Teilung 1377 gelangte Lobenstein an das [[Herzogtum Jägerndorf]]. Während des böhmisch-ungarischen Krieges wurde die Burg Lobenstein 1474 durch [[Matthias Corvinus]] erstürmt und zerstört wurde.
 
Zusammen mit dem Herzogtum Jägerndorf fiel Lobenstein um 1493 erhieltals ein Lehen an Johann von Schellenberg, der Kanzler undein Schwager des böhmischen Königs [[Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Vladislavs II.]], diewar Burgund verliehen,das dieAmt dendes Namenböhmischen SchellenburgKanzlers erhieltbekleidete. 1523Er verkaufteveranlasste seinden SohnWiederaufbau Georgder von''Burg SchellenbergLobenstein'' bzw. [[Burg Cvilín]], derdie inzwischendeshalb auch inals den''Schellenburg'' Besitzbezeichnet deswurde. Herzogtums1523 [[Krnov|Jägerndorf]]verkaufte gekommenJohanns war,Sohn Georg von Schellenberg das Herzogtum Jägerndorf einschließlich der Herrschaft SchellenburgLobenstein an [[Georg der Fromme(Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Georg den Frommen]] von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach. 1622Unter gingseinen dieNachfolgern Burgwurde nachdas derevangelische [[SchlachtBekenntnis ameingeführt Weißenund Berg]] an diedas [[LiechtensteinerKirchenpatronat|Patronat]] über unddie wurdePfarrkirche imSt. Dreißigjährigen KriegNikolaus, wie auch das Dorf,dem zerstört.[[Kloster DanachHradisko|Kloster bliebHradisch]] sie wüst und verfiel. Nach archäologischen Grabungen 1817 und 1825 wurden 1861 große Teile des Mauerwerks als Straßenbaumaterialzustand, abgebrochenaufgehoben.
 
Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1622 verlor Herzog [[Johann Georg (Brandenburg-Jägerndorf)|Johann Georg]] das Herzogtum Jägerndorf mit der Herrschaft Lobenstein durch kaiserliche Enteignung. Beides gelangte an den böhmischen Statthalter [[Karl I. (Liechtenstein)|Karl I. von Liechtenstein]], der mit der [[Rekatholisierung]] auf seinen Besitzungen begann. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurden Lobenstein und die Burg zerstört. Da die Burg nicht wiederaufgebaut wurde, verfiel sie. Nach archäologischen Grabungen 1817 und 1825 wurden 1861 große Teile des Mauerwerks als Straßenbaumaterial abgebrochen. Im 17. und 18. zerstörten mehrere Großfeuer Teile des Ortes.
Unter den Hohenzollern war die [[Reformation]] eingeführt worden, ab 1622 setzte Karl von Liechtenstein die [[Rekatholisierung]] durch. Im 17. und 18. Jahrhundert brachen in Lobenstein mehrere Großfeuer aus, die Teile des Ortes vernichteten. Ab dem Jahre 1830 führte die neue Straße von Jägerndorf nach [[Troppau]] durch Lobenstein und nach 1880 erhielt der Ort einen Anschluss an das [[Eisenbahnnetz]].
 
Ab dem Jahre 1830 führte die neue Straße von Jägerndorf nach [[Opava|Troppau]] durch Lobenstein, das 1875 Anschluss an das [[Schienennetz|Eisenbahnnetz]] erhielt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung war in der Landwirtschaft tätig. 1913 wurde auf dem Wachberg (''Strážiště'') die Hans-Kudlich-Warte, ein Aussichtsturm mit dem Mausoleum im Erdgeschoss eingeweiht. Die Einwohnerzahl stieg stetig an. 1837 waren es 951, 1900: 1304 und 1930: 1720 Einwohner (''davon 190 Tschechen'').
1913 wurde auf dem Wachberg (Strážiště) die Hans-Kudlich-Warte, ein Aussichtsturm mit dem Mausoleum im Erdgeschoss eingeweiht. Am 1. Dezember 1930 hatte der Ort 1720 Einwohner und 1939 lebten in Lobenstein 1798 Menschen, die bis auf 45 Tschechen und 20 Polen der deutschen Volksgruppe angehörten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte aufgrund der [[Beneš-Dekrete]] die Vertreibung der Deutschen.
 
Nach dem [[Münchner Abkommen]] wurde der Ort dem [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum [[Landkreis Jägerndorf]].
Die neuen Bewohner wurden aus [[Čeladná]], der [[Hanna (Mähren)|Hanna]], [[Opava]] sowie aus [[Wolhynien]] angesiedelt. Am 22. Mai 1947 hatte Úvalno 1042 Bewohner. Im Jahre 1949 erfolgte die Kollektivierung in der Landwirtschaft. Zur drei Kilometer entfernten polnischen Nachbargemeinde [[Branice]] wurde 1996 der kleine Grenzverkehr aufgenommen.
 
Seit Januar 2008 kann man jetzt endlich die Brücke mit einem zulässigem Gewicht bis max. 7 Tonnen über die Oppa befahren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte aufgrund der [[Beneš-Dekrete]] die Vertreibung der Deutschen.
 
Die neuen Bewohner wurden aus [[Čeladná]], der [[Hanna (Mähren)|Hanna]], [[Opava]] sowie aus [[Wolhynien]] angesiedelt. Am 22. Mai 1947 hatte Úvalno 1042 Bewohner. Im Jahre 1949 erfolgte die [[Kollektivierung]] in der Landwirtschaft. ZurNach dem Untergang der [[Samtene Revolution|kommunistischen Herrschaft]] 1989 wurde 1996 zur drei Kilometer entfernten polnischen Nachbargemeinde [[Gmina Branice|Nachbargemeinde Branice]] wurde 1996 der kleine Grenzverkehr aufgenommen. Seit Januar 2008 ist die Grenzbrücke über die Opava mit einem zulässigen Gewicht bis 7 Tonnen befahrbar.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
* Die ''Hans-Kudlich-Warte'' auf dem Strážiště (400 m) nordwestlich des Ortes aus dem Jahre 1913 wurde nach einer umfangreichen Sanierung durch den ''FreundeskreisesFreundeskreis Bauernbefreier Hans Kudlich e.&nbsp;V'' und die Gemeinde Úvalno am 1. Oktober 2000 wieder eröffnet. Das zuvor seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verfallene, dann gesperrte und vom Abriss bedrohte Bauwerk dient wieder als Aussichtsturm. Im Erdgeschoss istbefindet sich zur Erinnerung an den größten Sohn der Gemeinde das Hans-Kudlich-Mausoleum eingerichtet. In unmittelbarer Nähe des Turmes befindet sich eine [[Bergbaude]].
* Die Pfarrkirche St. Nikolaus war ursprünglich ein gotischer Bau aus dem 14. Jahrhundert. Im Jahre 17621766 erhieltwurde sie ihreim heutigeStil barockedes GestaltBarock umgebaut. Im Kircheninnern befindet sich ein [[Epitaph (Grabinschrift)|Epitaph]] aus dem Jahre 1241 für einen [[Erbgericht|Erbrichter]], sowie weitere Denkmäler für Personen aus Úvalno, Červený Dvůr (''Roter Bau'') sowie aus den umliegenden Forsthäusern.
* Vom Strážiště bestehen Wanderwege durch die Wälder auf den Špičák (''Spießberg'', 398 m) und Ostry (400 m) mit der zwei Kilometer von Úvalno entfernten Ruine der [[Burg ŠelenburkCvilín]] (''SchellenburgŠelenburk'', auch ''Cvilín''), die weiter zumzur Cvilín (''Liechtensteinwarte''), einem markanten Aussichtsturm mit einem Seitentürmchen und zur Wallfahrtskirche auf dem Burgberg oberhalb von [[Krnov]] führen.
 
== Söhne und Töchter der Gemeinde ==
* [[HansHermann Kudlich]] (1823–19171809–1886), österreichischer Politiker, Revolutionär und Bauernbefreier
* [[Hans Kudlich (Politiker, 1823)|Hans Kudlich]] (1823–1917), österreichischer Politiker, Revolutionär und Bauernbefreier
* [[Josef Kinzel]] (1852–1925), österreichischer Maler
* [[Kurt Tepperwein]] (* 1932), deutscher Autor und Unternehmer
 
== Literatur ==
* [[Joachim Bahlcke]], Winfried Eberhard, Miloslav Polívka (Hrsg.): ''[[Handbuch der historischen Stätten]].'' Band: ''Böhmen und Mähren'' (= ''[[Kröners Taschenausgabe]].'' Band 329). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 344.
* Odila Hohn. ''Jägerndorf, Lobenstein, Braunsdorf in Wort und Bild''. Grettstadt: Burgberg-Verlag, 1981.
* Břetislav Plšek: ''Úvalno''. Úvalno : Obecní úřad v Úvalně, 1998.
* Benedykt Pospiszyl. ''Branice, Úvalno: touristische Visitenkarte''. Branice : Gmina Branice ; Úvalno: Obecní úřad Úvalno, 2010.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*http://www.uvalno.cz (tschechisch)
* http://www.uvalno.cz/ (tschechisch)
* [http://www.hrady.cz/index.php?OID=838 Hans-Kudlich-Warte] (tschechisch)
* [http://www.hrady.cz/index.php?OID=590 Šelenburk] (tschechisch)
* [http://www.turistika.cz/galerie_vypis.php?typ=L&cz=8003 Fotogalerie der Šelenburk] (tschechisch)
* [http://hans-kudlich.eu Bauernbefreier Hans Kudlich und seine Denkmäler, Gedenkstätten]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Bruntál}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4099723-6|VIAF=235507325}}
 
{{SORTIERUNG:Uvalno}}
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[[eoKategorie:Úvalno| ]]
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