„Ernst Georg Jünger“ – Versionsunterschied

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'''Ernst Georg Jünger''' (* [[8. April]] [[1868]] in [[Hannover]]; † [[9. Januar]] [[1943]] in [[Leisnig]]) war ein deutscher [[Apotheker]] und [[Chemiker]].<ref>Corpsliste Brunsviga München</ref> Einer seiner Söhne war [[Ernst Jünger]].
 
== Leben ==
Als Sohn eines [[Hannover]]aner [[Gymnasiallehrer]]s studierte Jünger [[Chemie]] an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]. 1893 wurde er Mitglied des [[Corps Brunsviga München]].<ref>[[Kösener Corpslisten|Kösener Korps-Listen]]Korpslisten 1960, '''105''', /72.</ref> In [[München]] lernte er Karoline Lampl (1873–1950) kennen, eine musisch und gesellig veranlagte Frau aus einer [[Katholizismus|katholischen]] [[Franken (Region)|fränkisch]]-[[Bayern|bayerischen]] Familie aus [[Dießen]] und [[Eichstätt]].<ref name="AJ">[http://www.rowohlt.de/fm/131/Amos_Juenger.pdf Thomas Amos: ''Jünger, Ernst'' (2011)] (PDF; 593&nbsp;kB).</ref> Zum [[Dr. phil.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]], wurde Jünger Assistent bei [[Victor Meyer]] an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]]. Bevor er „Lily“ auf [[Helgoland]] heiratete, kam sein später berühmter Sohn [[Ernst Jünger]] in [[Heidelberg]] zur Welt. Kurz darauf zog die Familie in Jüngers Heimatstadt Hannover, wo sich Jünger in einem eigenen [[Labor]] als Gerichts- und Handelschemiker niederließ.<ref name="HS">[http://books.google.de/books?id=hHSWgyKFLYwC&pg=PA13&lpg=PA13&dq=Ernst+Georg+J%C3%BCnger+chemiker&source=bl&ots=AiGKVfT952&sig=9UWEcjgvIePbDsbFcpeBXvmDaak&hl=de&ei=xcXUTpafHcybOpj4-HA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CFEQ6AEwBQ#v=onepage&q=Ernst%20Georg%20J%C3%BCnger%20chemiker&f=false Heimo Schwilk: ''Ernst Jünger. Leben und Werk in Bildern und Texten''. Stuttgart 1988].</ref> Er isolierte das [[Kumarin]] aus dem [[Waldmeister]]. Jünger kaufte eine [[Apotheke]] in [[Schwarzenberg/Erzgeb.]], zog aber 1907 mit seiner Familie nach [[Rehburg]] am [[Steinhuder Meer]]. Von dort betätigte er sich erfolgreich im [[Kalisalz|Kalibergbau]]. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] übernahm er die Löwenapotheke in [[Leisnig]], [[Sachsen]]. Zum 1. Mai 1932 trat er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei (Mitgliedsnummer 1.134.706).<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/18550530</ref> Nach der Vermutung des Ernst-Jünger-Biografen [[Helmuth Kiesel]] „folgte Ernst Georg Jünger hier nicht – oder nicht nur – seiner politischen Überzeugung, sondern gab dem Druck nach, der in dieser Zeit auf seinesgleichen ausgeübt wurde und der enorm war.“<ref>Helmuth Kiesel: ''Ernst Jünger. Die Biographie.'' Siedler, 2007, S. 344.</ref>
 
Ernst Georg Jünger ist mit seiner Frau Lily (1873–1950) und dem gemeinsamen Sohn Hans-Otto (1905–1976) in Leisnig begraben, wo er wohl auch starb.<ref name="HS"/> Der Grabstein auf dem Leisniger Friedhof ist erhalten. Darauf sind zum Gedenken auch die Enkel Ernst Jünger (1926–1944) und Kurt Deventer (1924–1945) aufgeführt.
Jünger [[Promotion (Doktor)|promovierte]] zum [[Dr. phil.]] und wurde Assistent bei [[Victor Meyer]] an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]]. Bevor er „Lily“ auf [[Helgoland]] heiratete, kam sein später berühmter Sohn [[Ernst Jünger]] in [[Heidelberg]] zur Welt. Kurz darauf zog die Familie in Jüngers Heimatstadt [[Hannover]], wo sich Jünger in einem eigenen [[Labor]] als Gerichts- und Handelschemiker niederließ.<ref name="HS">[http://books.google.de/books?id=hHSWgyKFLYwC&pg=PA13&lpg=PA13&dq=Ernst+Georg+J%C3%BCnger+chemiker&source=bl&ots=AiGKVfT952&sig=9UWEcjgvIePbDsbFcpeBXvmDaak&hl=de&ei=xcXUTpafHcybOpj4-HA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CFEQ6AEwBQ#v=onepage&q=Ernst%20Georg%20J%C3%BCnger%20chemiker&f=false Heimo Schwilk: ''Ernst Jünger. Leben und Werk in Bildern und Texten''. Stuttgart 1988].</ref> Er isolierte das [[Kumarin]] aus dem [[Waldmeister]].
 
Nach den Erinnerungen seines Sohnes Ernst war Ernst Georg Jünger ein leicht zu begeisternder Mann, ein [[Oper]]nliebhaber mit streng [[Rationalismus|rationalistischer]] Einstellung, ein passionierter [[Schach]]spieler, der sich zuweilen in die Welt des Spieles und der Spiele flüchtete.<ref name="AJ"/>
Jünger kaufte eine [[Apotheke]] in [[Schwarzenberg/Erzgeb.]], zog aber 1907 mit seiner Familie nach [[Rehburg]] am [[Steinhuder Meer]]. Von dort betätigte er sich erfolgreich im [[Kalisalz|Kalibergbau]]. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] übernahm er die Löwenapotheke in [[Leisnig]], [[Sachsen]], wo er wohl auch starb.<ref name="HS"/> Er ist mit Frau Lily (1873–1950) und Sohn Hans-Otto (1905–1976) in Leisnig begraben. Der Grabstein ist auf dem Leisniger Friedhof erhalten. Ebenso sind auf dem Grabstein zum Gedenken die Enkel Ernst Jünger (1926–1944) und Kurt Deventer (1924–1945) aufgeführt.
 
Nach den Erinnerungen seines Sohnes war Ernst Georg Jünger ein leicht zu begeisternder Mann, ein [[Oper]]nliebhaber mit streng [[Rationalismus|rationalistischer]] Einstellung, ein passionierter [[Schach]]spieler, der sich zuweilen in die Welt des Spieles und der Spiele flüchtete.<ref name="AJ"/>
 
{{Zitat|Das rationale Klima der Heidelberger Universität hatte ihn unverkennbar geprägt. Naturwissenschaften − vor allem Chemie – und Geschichte gaben die Grundpfeiler. Auch das Geschichtsbild war positivistisch; es wurde durch die großen Einzelnen bestimmt. Seine besondere Neigung galt Alexander, Cortez, Wallenstein, Napoleon. Dazu die Paladine: die Argonauten, die Diadochen, die Konquistadoren, die Marschälle. Es fiel mir auf, daß der Vater trotz seiner Vorliebe für große Operationen am Ersten Weltkrieg geistig kaum Anteil nahm; er vermißte die logische Prägnanz – das Material wurde zu stark. Eine Ausnahme bildete die [[Skagerrakschlacht]], die er studierte wie eine Schachpartie.|Ernst Jünger über seinen Vater}}
 
Ernst Georg und Lilly Jünger hatten sechs Kinder: Ernst (1895–1998), [[Friedrich Georg Jünger|Friedrich Georg]] (1898–1977), Johanna Hermine (18991899–1984), Hans Otto (19051905–1976) und Wolfgang (19081908–1975). Die Brüder Hermann und Felix starben früh.<ref name="HS"/>
 
== Weblinks ==
*[https://leopard.tu-braunschweig.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbbs_derivate_00043953/2017_GdP_02_03.pdf Biographie über Ernst Georg Jünger]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=103717870X|VIAF=304932797}}
 
{{SORTIERUNG:Junger, Ernst Georg}}
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[[Kategorie:Person (Hannover)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:Geboren 1868]]
[[Kategorie:Gestorben 1943]]
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|GEBURTSORT=[[Hannover]]
|STERBEDATUM=9. Januar 1943
|STERBEORT=[[Leisnig]]
}}