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{{Infobox Fluss
| NAME = Roter Main
| LAGE = [[DeutschlandOberpfälzisch-Obermainisches Hügelland]]
* [[Nordöstliches Frankenalbvorland]]
* [[Obermaintal]]
----
[[Deutschland]]
* [[Bayern]]
** [[Oberfranken]]
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| KARTE-BESCHREIBUNG=Verlauf des Roten Mains ([http://u.osmfr.org/m/386637/ interaktive Karte])
}}
 
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[[Datei:Roter Main Bayreuth Friedrich-Ebert-Straße.JPG|mini|hochkant|Roter Main am „Flößanger“ in [[Bayreuth]]]]
[[Datei:Roter Main mit Herzogmühle.png|mini|Unbegradigter Roter Main mit Herzogmühle bei Bayreuth (um 1850)]]
</div>
Der '''Rote Main''' ist einer der beiden [[Quelle|Quellflüsse]] des [[Main]]s. Er entspringt in der [[Fränkische Schweiz|Fränkischen Schweiz]] und vereinigt sich am westlichen Stadtrand von [[Kulmbach]] mit dem rechten und nördlichen Quellfluss [[Weißer Main]], der mehr Wasser führt. Der Rote Main ist dagegen mit 72 Kilometern länger. Sein Gefälle beträgt 283 Meter.
 
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== Geographie ==
=== Quelle ===
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[[Datei:Rotmainquelle DSCF7667.JPG|mini|[[Rotmainquelle]] im Lindenhardter Forst]]
</div>
{{Hauptartikel|Rotmainquelle}}
 
Der Rote Main entspringt zehn Kilometer südlich von [[Bayreuth]] bei [[Hörlasreuth]] ([[Creußen]]) im [[Lindenhardt]]er Forst auf einer Höhe von {{Höhe|581|DE-NN|link=true}}. Das Quellgebiet liegt im Naturpark [[Fränkische Schweiz]]-[[Veldensteiner Forst]]. Es gehört geologisch zum [[Brauner Jura|Braunen Jura]]. Die Quelle wurde 1907 in Stein gefasst, aus ihr fließt das Wasser über ein Holzrohr ab.
{{Absatz|links}}
 
=== Flusslauf ===
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[[Datei:Rotmainquelle DSCF7667.JPG|mini|[[Rotmainquelle]] im Lindenhardter Forst]]
[[Datei:BASA-3K-7-359-65-Bridge.jpg|mini|Ehemaliges Flussbett an der Schlachthausbrücke in Bayreuth]]
[[Datei:Main Vereinigung Roter und Weißer Main bei Kulmbach-001.jpg|mini|Vereinigung von Rotem Main (hinten) und [[Weißer Main|Weißem Main]] (links) bei [[Kulmbach]]]]
</div>
[[Datei:Roter Main Main catchment.png|mini|rechts|Einzugsgebiet des Roten Mains]]
[[Datei:Bayreuth Roter Main und Mühlkanal 1854.JPG|mini|Roter Main und Mühlkanal in Bayreuth, oberhalb des Flusses der hochwassergefährdete Stadtteil [[Neuer Weg (Bayreuth)|Neuer Weg]] (1852)]]
[[Datei:Mühlkanal Bayreuth Telemannstraße.JPG|mini|Mühlkanal hinter der ehemaligen markgräflichen [[Münzprägeanstalt]] in Bayreuth]]
[[Datei:Roter Main und Mühlkanal.JPG|mini|Mündung des Bayreuther Mühlkanals (von rechts) in den Roten Main]]
[[Datei:Roter Main Hochwasser.JPG|mini|Hochwasser am Mainflecklein in Bayreuth, in der Bildmitte die Mündung des Mühlkanals]]
[[Datei:Mainbrücke Heinersreuth DSCF5686.JPG|mini|[[Baudenkmal]] „Heubruck“ über den Hochwasser führenden Roten Main bei [[Heinersreuth]]]]
Der Rote Main fließt zunächst in südöstlicher Richtung, bevor er nach Nordosten biegt und [[Creußen]] durchquert. Von dort aus zieht er nach Norden und macht hinter der [[Eremitage (Bayreuth)|Eremitage]] eine Kehre nach Westen. Die Stadt [[Bayreuth]] durchquert er von Osten nach Westen. In der Innenstadt ist er seit den siebziger Jahren in ein Betonbett gefasst und teilweise überdeckelt.
[[Datei:Bayreuth Roter Main und Mühlkanal 1854.JPG|mini|links|Roter Main und Mühlkanal in Bayreuth, oberhalb des Flusses der hochwassergefährdete Stadtteil [[Neuer Weg (Bayreuth)|Neuer Weg]] (1852)]]
[[Datei:Main Vereinigung Roter und Weißer Main bei Kulmbach-001.jpg|mini|links|Vereinigung von Rotem Main (hinten) und [[Weißer Main|Weißem Main]] (links) bei [[Kulmbach]]]]
 
Am „Flößanger“Flößanger<ref>''So war’s früher. Staustufen allein reichen nicht'' in: [[Nordbayerischer Kurier]] vom 13./14. November 2021, S. 10.</ref> in der Nähe des Bayreuther Volksfestplatzes zweigt südlich der Mühlkanal ab, der früher mehrere Mühlen im Stadtbereich antrieb. Sein Durchfluss wird mit einem [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] annähernd konstant gehalten. Er verläuft oberirdisch bis in Höhe der Münzgasse, 1886 wurde er zwischen der Münzgasse und der Kanalstraße abgedeckt.<ref>[[Herbert Popp (Geograph)|Herbert Popp]]: ''Bayreuth – neu entdeckt, Ein stadtgeographischer Exkursionsführer.'' Ellwanger Druck und Verlag, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-60-9, S. 97.</ref> An der Stelle der nach 1894 abgerissenen Münzmühle wurde 1907–1908 über dem Kanal das Königlich-Bayerische Bankhaus (seit 2013: [[Iwalewahaus]]) errichtet,<ref>{{Literatur|Autor=[[Kurt Herterich]]|Titel=Vom Bayreuther Schloßturm zum Festspielhügel|Verlag=Ellwanger|Ort=Bayreuth|Jahr=2003|ISBN=978-3-925361-47-0|Seiten=31}}</ref> am westlichen Ende der Deckelung verschwand er ab 1933 unter dem „[[Haus der Deutschen Erziehung]]“. Im Bereich zwischen diesen Gebäuden wurde er 1997–1998 leicht nach Süden verschwenkt und der neu angelegte Lauf teilweise wieder geöffnet.<ref>Kurt Herterich: ''Vom Bayreuther Schloßturm zum Festspielhügel'', S. 29.</ref> Längs der Kanalstraße wurde der Mühlkanal 1967 gedeckelt.<ref>''So war‘s früher'' in: Nordbayerischer Kurier vom 11. April 2017, S. 10.</ref>
 
Anders als der Mühlkanal führt der eigentliche Fluss („Altbach“) gewöhnlich nur sehr wenig Wasser, dient aber bei Hochwasserständen als Flutbach und hat ein sehr breites Bett. Auf einem Stadtplan aus dem Jahr 1852 ist er in der Oberen Au bis zum heutigen Josephsplatz noch stark [[Mäander|mäandrierend]] eingezeichnet. Die „Riediger''Riediger-Karte“Karte'' von 1745 zeigt noch eine Insel im Bereich zwischen der [[Bahnhofstraße (Bayreuth)|Bahnhofstraße]] und der [[Schulstraße (Bayreuth)|Schulstraße]], auf einem Plan von 1814 ist eine Insel in Höhe der Kaserne verzeichnet.<ref>Kurt Herterich: ''Vom Bayreuther Schloßturm zum Festspielhügel'', S. 84.</ref> Nach starken Hochwässern in den Jahren 1907 und 1909, die besonders den Stadtteil [[Neuer Weg (Bayreuth)|Neuer Weg]] betrafen, wurde der Fluss 1913 bis 1915 dort verbreitert und kanalisiert.<ref>Herbert Popp: ''Bayreuth – neu entdeckt'', S. 120.</ref> Seit 1967/68 ist er mit zwei Parkplätzen beiderseits der Bahnhofstraße teilweise überbaut.<ref>[[Bernd Mayer (Journalist)|Bernd Mayer]]: ''Bayreuth im zwanzigsten Jahrhundert'', S. 119.</ref>

Westlich der Mündung des Mühlkanals erhielt der Fluss um das Jahr 1930 einen begradigten Lauf. Bis dahin verlief er zunächst nach Südwesten und schwenkte erst am Schlachthof jenseits der späteren Hindenburgstraße nach Westen hin ab.
 
Nach dem Stadtgebiet fließt der Rote Main in [[Mäander]]n durch ein breites Tal in Richtung Nordwesten, vorbei an den Ortschaften [[Heinersreuth]] und [[Neudrossenfeld]]. Am westlichen Stadtrand von [[Kulmbach]], beim [[Schloss Steinenhausen]], vereinigt er sich mit dem [[Weißer Main|Weißen Main]], der im [[Fichtelgebirge]] bei [[Bischofsgrün]] entspringt. Der Rote Main ist 72&nbsp;Kilometer lang (Quelle bis Mündung), der Weiße Main 52&nbsp;Kilometer. Direkt unterhalb der Mündung der beiden Quellflüsse wurde 2009 eine Brücke errichtet. Informationstafeln an der Brücke informieren über den weiteren Flusslauf, die örtlichen Wander- und Radwege und das nähere Umland.
{{Absatz}}
 
<gallery mode="packed" caption="Der Rote Main">
Bayreuth - Sept. 2020 - Roter Main.jpg|Roter Main östlich der [[Eremitage (Bayreuth)|Eremitage]]
Hölzleinsmühle Bayreuth 1910.png|Die [[Hölzleinsmühle (Bayreuth)|Hölzleinsmühle]] im Jahr 1910
[[Datei: Roter Main Bayreuth Friedrich-Ebert-Straße.JPG|mini|hochkant|Roter Main am „Flößanger“ in [[Bayreuth]]]]
Roter Main Schwarzer Steg.JPG|Roter Main inBayreuther Bayreuth„Altbach“ – Blickrichtung ehemaliger „Schwarzer Steg“
Rormaindeckelung01.JPG|Rotmaindeckelung am Bayreuther Annecyplatz
[[Datei: Mühlkanal Bayreuth Telemannstraße.JPG|mini|Mühlkanal hinter der ehemaligen markgräflichen [[Münzprägeanstalt]] in Bayreuth]]
[[Datei: Roter Main und Mühlkanal.JPG|mini|Mündung des Bayreuther Mühlkanals (von rechts) in den Roten Main]]
[[Datei: Roter Main Hochwasser.JPG|mini|Hochwasser am Mainflecklein in Bayreuth, in der Bildmitte die Mündung des Mühlkanals]]
[[Datei: BASA-3K-7-359-65-Bridge.jpg|mini|Ehemaliges Flussbett an der Schlachthausbrücke in Bayreuth]]
[[Datei: Roter Main mit Herzogmühle.png|mini|Unbegradigter Roter Main mit Herzogmühle bei Bayreuth (um 1850)]]
[[Datei: Mainbrücke Heinersreuth DSCF5686.JPG|mini|[[Baudenkmal]] „Heubruck“ über den Hochwasser führendenangestauten Roten Main bei [[Heinersreuth]]]]
[[Datei: Unterkonnersreuth Wehr IMG 2924.jpg|mini|Wehr und [[Wiesenmühle Unterkonnersreuth|Mühle]] in Unterkonnersreuth]]
[[Datei: Langenstadt Wehr IMG 2794.jpg|mini|Wehr in [[Langenstadt]]]]
</gallery>
 
=== Einzugsgebiet ===
[[Datei:Roter Main Main catchment.png|mini|rechts|Einzugsgebiet des Roten Mains]]
Der Rote Main entwässert Teile der nordöstlichen Flanke der [[Fränkische Alb|Fränkischen Alb]], Teile des [[Oberpfälzer Hügelland]]s und einen kleinen Teil im Südwesten des Fichtelgebirges. Das Einzugsgebiet gehört zum Flusssystem des Rheins und grenzt im Südosten an das Flusssystem der [[Donau]]. Das größte Teileinzugsgebiet entfällt auf die Warme Steinach und macht 17 % des gesamten Einzugsgebiets aus, dicht gefolgt vom Teileinzugsgebiet der Ölschnitz (16,2 %).
Der Rote Main entwässert Teile der nordöstlichen Flanke der [[Fränkische Alb|Fränkischen Alb]], Teile des [[Oberpfälzer Hügelland]]s und einen kleinen Teil im Südwesten des Fichtelgebirges.
 
Der Rote Main entwässert Teile der nordöstlichen Flanke der [[Fränkische Alb|Fränkischen Alb]], Teile des [[Oberpfälzer Hügelland]]s und einen kleinen Teil im Südwesten des Fichtelgebirges. Das Einzugsgebiet gehört zum Flusssystem des Rheins und grenzt im Südosten an das Flusssystem der [[Donau]]. Das größte Teileinzugsgebiet entfällt auf die Warme Steinach und macht 17 % des gesamten Einzugsgebiets aus, dicht gefolgt vom Teileinzugsgebiet der Ölschnitz (16,2 %).
{{GeoQuelle|DE-BY|GV}}
 
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* [[Grünbachgraben]], von rechts
* [[Preuschwitzerin]], von links
* [[Cottenbach (Roter Main)|Cottenbach]], von rechts und Nordosten gegenüber Heinersreuth, ca. 3,4&nbsp;km und ca. 6,3&nbsp;km²<!--Siehe Artikel-->
* [[Tannenbach (Roter Main)|Tannenbach]], von links
* [[Dühlbach]]<!--GKZ: 2412-72-->, von links, 5,82&nbsp;km mit Oberlauf Stockbrunnenbach und 17,67&nbsp;km²
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Vor der Begradigung nordwestlich der Innenstadt Bayreuths mündeten der [[Sendelbach (Mistel)|Sendelbach]] (am Pauschenberglein) und früher auch der [[Tappert (Mistel)|Tappert]] (am Mühltürlein) unmittelbar in den Roten Main.
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Bayreuth - Sept. 2020 - Roter Main.jpg|Roter Main östlich der [[Eremitage (Bayreuth)|Eremitage]]
Hölzleinsmühle Bayreuth 1910.png|Die [[Hölzleinsmühle (Bayreuth)|Hölzleinsmühle]] im Jahr 1910
Roter Main Schwarzer Steg.JPG|Roter Main in Bayreuth – Blickrichtung ehemaliger „Schwarzer Steg“
Rormaindeckelung01.JPG|Rotmaindeckelung am Bayreuther Annecyplatz
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=== Flusssystem Roter Main ===
* [[Liste der Fließgewässer im Flusssystem Roter Main]]
 
== GeotopNatur Bodenmühlwandund Umwelt ==
=== Zustand ===
[[Datei:Bodenmühlwand im Rotmaintal.jpg|mini|links|Keuperaufschluss „Bodenmühlwand“]]
Im Frühjahr 2023 stufte das in [[Hof (Saale)|Hof]] ansässige [[Wasserwirtschaftsamt]] den Zustand des Roten Mains als mäßig bis unbefriedigend ein. Auf der von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) reichenden Skala der [[Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie)|EU-Wasserrahmenrichtlinie]] erreichte er oberhalb von Creußen sowie ab Bayreuth nur die Note 4, dazwischen die Note 3. Ebenfalls als unbefriedigend eingestuft wurden seine linken Zuflüsse Gosenbach, Mistel, Dühlbach, Rottelbach, Reuthbach und Friesenbach.<ref>''Meist schwache Noten für Bach und Fluss'' in: Nordbayerischer Kurier vom 20. April 2023, S. 13.</ref>
[[Datei:Unterkonnersreuth Wehr IMG 2924.jpg|mini|Wehr und [[Wiesenmühle Unterkonnersreuth|Mühle]] in Unterkonnersreuth]]
 
[[Datei:Langenstadt Wehr IMG 2794.jpg|mini|Wehr in [[Langenstadt]]]]
=== Fauna ===
Im Roten Main kommen [[Bachforelle]], [[Äsche]], [[Barbe]], [[Mühlkoppe]], [[Neunauge]], [[Karpfen]], [[Schleie]], [[Brachse]], [[Rotauge]], [[Flussbarsch]], [[Hecht]], [[Zander]], [[Europäischer Aal|Aal]] und [[Quappe|Aalrutten]] vor.<ref>[http://www.bezirksfischereiverein-bayreuth.de/ Bezirksfischereiverein Bayreuth: Roter Main]</ref>
 
=== Fischsterben ===
Ein Störfall in der Bayreuther [[Kläranlage]] führte am 15. August 1991 zu einem [[Fischsterben]] „von höchstem Ausmaß“. Erst nach Wochen war die Anlage wieder funktionsfähig.<ref>{{Literatur |Autor=Stephan-H. Fuchs |Titel=Bayreuth Chronik 1991 |Verlag=Gondrom |Ort=Bindlach |Datum=1991 |ISBN=3-8112-0782-2 |Seiten=131}}</ref> Im August 2018 war der Rote Main oberhalb von Creußen ausgetrocknet.<ref>''Bäche teilweise ausgetrocknet'' in: Nordbayerischer Kurier vom 18./19. August 2018, S. 17.</ref>
 
=== Geotop Bodenmühlwand ===
[[Datei:Bodenmühlwand im Rotmaintal.jpg|mini|links|Keuperaufschluss „Bodenmühlwand“]]
In der Nähe der Bodenmühle südöstlich von Bayreuth hat der Rote Main am [[Prallhang]] einer Flussschleife durch [[Erosion (Geologie)|Erosion]] die sogenannte Bodenmühlwand geschaffen, einen Steilhang von etwa 30&nbsp;Meter Höhe. Dort sind Erdschichten aus der [[Mittelkeuper|mittleren „Keuperzeit“]] (ältere [[Obertrias]]) [[Aufschluss (Geologie)|aufgeschlossen]]. Sie bestehen aus relativ mächtigen [[Tonstein]]<nowiki />schichten, in die einzelne geringmächtige [[Bank (Petrologie)|Bänke]] aus [[Kalkmergel]] („Steinmergel“) eingeschaltet sind. Diese Abfolge des unteren Mittelkeuper wird als [[Estherienschichten]] bezeichnet. Der Name stammt von [[Fossilien]] der [[Muschelkrebse|Muschelkrebs]]-Art ''Palaeestheria ''(vormals ''Estheria'')'' minuta'', die in diesen Schichten relativ häufig enthalten sind. Ferner enthalten sie Reste von [[Quastenflosser]]n sowie Schuppen, Zähne und Flossenstacheln urzeitlicher Haie, was auf [[Marines Sediment|marine]] Bedingungen zu ihrer Ablagerungszeit schließen lässt. Zudem sind die Estherienschichten der Bodenmühlwand die [[Typlokalität]] der Meeressaurierart ''[[Nothosaurus|Nothosaurus edingerae]]''.<ref name="Rieppel & Wild, 1994">Olivier Rieppel, Rupert Wild: Nothosaurus edingerae'' Schultze, 1970: Diagnosis of the Species and Comments on its Stratigraphical Occurrence'' Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde. Serie B: Geologie und Paläontologie. Nr.&nbsp;204. Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart 1994 ([https://biodiversitylibrary.org/page/30064021 BHL]).</ref> Die auskeilende, den Tonstein- und Kalkmergelschichten [[Diskordanz|diskordant]] auflagernde mächtige [[Sandstein]]<nowiki/>bank im obersten Teil der Wand gehört bereits zur Abfolge des [[Stuttgart-Formation|Schilfsandsteins]], die infolge eines [[Regression (Geologie)|Meeresrückzuges]] durch einen Fluss abgelagert wurde.
 
Die Bodenmühlwand ist vom [[Bayerisches Landesamt für Umwelt|Bayerischen Landesamt für Umwelt]] als geowissenschaftlich besonders wertvolles [[Geotop]]<ref>Roland Eichhorn, Stefan Glaser, Ulrich Lagally, Johann Rohrmüller: ''Geotope in Oberfranken.'' Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz, Band 2. 2. Auflage. Bayerisches Geologisches Landesamt, München 2003, S.&nbsp;61 ([https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/93015.htm lfu.bayern.de])</ref> ausgewiesen und mit dem offiziellen Gütesiegel „[[Liste der schönsten Geotope in Bayern|Bayerns schönste Geotope]]“ ausgezeichnet worden.<ref>[https://www.lfu.bayern.de/geologie/bayerns_schoenste_geotope/45/index.htm ''Bodenmühlwand.''] Bayerns schönste Geotope. Bayerisches Landesamt für Umwelt (abgerufen am 18. Oktober 2013)</ref> Siehe auch [[Liste der Geotope im Landkreis Bayreuth]].
 
== Fauna ==
Im Roten Main kommen [[Bachforelle]], [[Äsche]], [[Barbe]], [[Mühlkoppe]], [[Neunauge]], [[Karpfen]], [[Schleie]], [[Brachse]], [[Rotauge]], [[Flussbarsch]], [[Hecht]], [[Zander]], [[Europäischer Aal|Aal]] und [[Quappe|Aalrutten]] vor.<ref>[http://www.bezirksfischereiverein-bayreuth.de/ Bezirksfischereiverein Bayreuth: Roter Main]</ref>
 
== Wanderwege ==
An der Quelle beginnt der Rotmainweg, den der [[Fichtelgebirgsverein]] e.&nbsp;V. angelegt hat. Dieser Hauptwanderweg hat als durchgehende Markierung ein rotes M auf weißem Grund. Er ist bis zum Zusammenfluss mit dem Weißen Main 60 Kilometer lang und verläuft wie folgt: Rotmainquelle&nbsp;- Creußen&nbsp;– Eimersmühle&nbsp;– Schlehenberg&nbsp;– Eremitage&nbsp;– Bayreuth&nbsp;– Martinsreuth&nbsp;– Altenplos&nbsp;– Grüngraben&nbsp;– Jöslein&nbsp;– Langenstadt&nbsp;– Affalterhof Katschenreuth&nbsp;– Schloss Steinenhausen bei Kulmbach.
 
== SonstigesTrivia ==
Der Hauptlauf des Roten Mains zwischen dem Abzweig und der Mündung des Mühlkanals wird in Bayreuth auch als Altbach bezeichnet. Der Name der Straße Am Mainflecklein unweit dieser Mündung hat etymologisch keinen Bezug zum Fluss. Die Stelle ist bereits 1514 als „gemein Wießfleck“ (der Allgemeinheit gehörendes Wiesenstück) und 1755 in der Gemarkungskarte der Stadt als ein „Gemein Flecklein“ belegt.
Ein Störfall in der Bayreuther [[Kläranlage]] führte am 15. August 1991 zu einem [[Fischsterben]] „von höchstem Ausmaß“. Erst nach Wochen war die Anlage wieder funktionsfähig.<ref>{{Literatur |Autor=Stephan-H. Fuchs |Titel=Bayreuth Chronik 1991 |Verlag=Gondrom |Ort=Bindlach |Datum=1991 |ISBN=3-8112-0782-2 |Seiten=131}}</ref> Im August 2018 war der Rote Main oberhalb von Creußen ausgetrocknet.<ref>''Bäche teilweise ausgetrocknet'' in: Nordbayerischer Kurier vom 18./19. August 2018, S. 17.</ref>
 
== Literatur ==
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<references />
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4050665-4|VIAF=247634750}}
[[Kategorie:Fluss in Europa]]
 
[[Kategorie:Fluss in Bayern]]
[[Kategorie:Geographie (Main)]]
[[Kategorie:Fließgewässer im Landkreis Bayreuth]]
[[Kategorie:GewässerFließgewässer im Landkreis Kulmbach]]
[[Kategorie:Gewässer in Bayreuth]]