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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|handelt von der Person, die einen Raub begeht; weiteres siehe [[Räuber (Begriffsklärung)]].}}
{{Weiterleitungshinweis|''Wegelagerer'' und ''Räuberbande''|Zum US-amerikanischen Western aus dem Jahr 1967 siehe [[Die Wegelagerer]]. Zum Roman und Film siehe [[Die Räuberbande]]. |mehrzahl=ja}}
Ein '''Räuber''' ist eine Person, die einen [[Raub]] begeht oder begangen hat. Im juristischen Sprachgebrauch wendet der Räuber im Unterschied zum [[Diebstahl|Dieb]] Gewalt an oder droht diesemit andieser.
 
== Geschichte ==
 
Räuber gab es zu allen Zeiten. Grabdiebe, sogenannte [[Grabraub|Grabräuber]], waren bereits in [[pharao]]nischer Zeit in [[Ägypten]] bekannt, und [[Menschenraub|Menschenräuber]] sind aus römischer Zeit mit dem legendären [[Romulus und Remus#Der Raub der Sabinerinnen|Raub der Sabinerinnen]] bekannt. Im Neuen Testament ist vom ''[[Barmherziger Samariter|barmherzigen Samariter]]'' die Rede, der einem Menschen half, der unter die Räuber fiel. Auch der anstelle Jesu zum [[Pessach]]fest freigelassene Barrabas war ein Räuber.
 
Auch Seeräuber oder [[Piraterie|Piraten]] gab es seit dem Altertum, die schon damals von griechischen und römischen Flotten bekämpft wurden. Berühmtester deutscher Seeräuber war [[Klaus Störtebeker]]. Durch Staaten legalisierte Seeräuber hingegen, sogenannte [[PiraterieKaperei|Freibeuter]] wie [[Francis Drake]], wurden zur Aufbesserung der Staatsfinanzen eingesetzt. Die [[italienische Marinegeschichte]] war bis in die Neuzeit von der Bekämpfung der Piraterie geprägt.
 
Bis ins Spätmittelalter hinein waren Räuber oft in Räuberbanden, gegebenenfalls auch auf [[Pferde]]n<ref>auf [[Pferde]]n → ''beritten'Straßenräuber', daher auch [[Raubritter|Raub''ritter'']] genannt;waren sieheoft ggf. auch unterin [[Ritter]]Bande und [[Wiktionary:de:beritten]] sowie ''[[Kavallerie(Gruppe)|ReitereiRäuberbanden]]''</ref> (zudem ggf. auch mit [eigenen, geraubten] [[Rüstung]]en und sogar [[Burg]]en) organisiert – Letzteres, in seiner Gesamtheit (später aber eher ohne [offensichtbare] Rüstungen oder auch nur noch im übertragenen Sinne) auch „Raubrittertum“ genannt.<ref>[//www.duden.de/rechtschreibung/Raubrittertum Raubrittertum] – ''[[Duden]]'', 2018</ref><ref>[//www.dwds.de/wb/Raubrittertum Raubrittertum] – ''[[Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache|DWDS]]'', 2018</ref> Diese stellten oftmals autoritär geführte Gemeinschaften dar, die auch noch im 17. und bis ins 18. Jahrhundert bestanden. Eine derartige Räuberbande bestand meist aus einem Räuberhauptmann und dessen Gefolgsleuten, die durch einen Schwur auf den Tod miteinander verbunden waren. Die Mitglieder der Räuberbande waren zuvor meist [[AussatzLepra|Aussätzige]], [[Bande (Gruppe)Fahnenflucht|AusgestoßeneDeserteure]] oder [[Fahnenflucht|Deserteure]]Ausgestoßene und [[Vogelfreiheit|VogelfreiVogelfreie]]e ({{itS|bandito}}, davon abgeleitet '''Bandit'''). Oft waren diese Räuber Verzweifelte, die keinen anderen Ausweg sahen, um zu überleben.
 
Diese Struktur der Räuberbanden veränderte sich mit der Zeit. Später kann unter dem Begriff ''Räuberbande'' mehr eine lose Gemeinschaft verstanden werden, die sich für eine Aktion, wie zum Beispiel einem Straßenraub, zusammentat und sich danach wieder auflöste. Im 19. Jahrhundert fand man meist nur noch diese Art von Räuberbanden vor. Anführer war meistens derjenige, der durch seine Taten oder sein Können sich besonders hervorhob oder den auszuraubenden Ort oder Person am besten kannte oder diese ausbaldowert (erkundet) hatte.<ref>Aus [httphttps://books.google.comde/books?id=E8YiAAAAMAAJ&printsec=frontcover&dq=Ludwig+Pfister&hl=de&redir_esc=y#v=onepage&q=Ludwig%20Pfister&f=false Die aktenmäßige Geschichte der Räuberbanden an den beiden Ufern des Mains, im Spessart und im Odenwalde], Seite 202.</ref>
 
In Deutschland kam es besonders nach dem [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] und während der [[RevolutionskriegeKoalitionskriege]] zu einem gehäuften Auftreten von Räuberbanden. Die soziale und wirtschaftliche Dauerkrise als Folge dieser Kriege entwurzelte viele Menschen und veranlasste sie, sich einer Räuberbande anzuschließen. Namentlich im [[Spessart]], aber auch in weiten Gebieten Mittel- und Süddeutschlands sowie im Rheingebiet häufte sich um 1800 das organisierte Verbrechen. Auch heute noch gibt es, nicht nur in ärmeren Ländern, Räuberbanden und auch Piratenüberfälle, wie in [[Ostafrika]] ([[Somalia]]) und in Südostasien ([[Straße von Malakka]]).
 
Bis ins 19. Jahrhundert gab es für die Klassifizierung von Räubern und Dieben zahlreiche Spezialbegriffe, die größtenteils aus dem Verbrechermilieu stammten. So waren [[Jomakener]] Räuber, die die Dörfer zur Erntezeit überfielen, ''Schränker'' Diebe, die nachts lautlos in die Häuser eindrangen, ''Stänkerer'' Gelegenheitsdiebe, auch Räuber, in Wohngebieten. ''Stratekehrer'' (auch ''Strählekehrer'') waren Straßenräuber, und als ''Serfer'' (auch ''Rezoirsärfner'') wurden Diebe/Räuber bezeichnet, die ihre Straftaten im Zusammenhang mit Brandstiftung begingen.<ref>Christian Rochlitz: ''Das Wesen und Treiben der Gauner und Betrüger nebst Angabe von Maßregeln, sich gegen Raub, Diebstahl und Betrug zu schützen, und einem Wörterbuche der Diebessprache''. C.F.Schmidt, Leipzig 1846</ref>
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== Bekannte Räuber ==
Bekannte Räuber und Räuberbanden waren:
 
=== Heiliges Römisches Reich, Österreich-Ungarn, Deutschland, Österreich, Schweiz ===
* [[Wenzel Babinsky]], böhmischer Räuber
* [[Bockreiter]], Räuberbanden zwischen 1730 und 1780 im heutigen Länderdreieck Niederlande, Belgien, Deutschland
* [[Gaspard de Besse]], französischer Straßenräuber
* [[Johannes Bückler]], genannt ''Schinderhannes''
* [[Große Fränkische Diebes- und Räuberbande]], auch ''[[Fürth]]er Diebes- und Räuberbande'' oder ''Meusel-Bande'' genannt. Wurde 1798 zerschlagen.
* [[Cartouche]], französischer Bandit
* [[Carmine Crocco]], genannt ''Donatelli'', italienischer Brigant
* [[Fra Diavolo]], ein italienischer Straßenräuber
* [[Claude Duval]], französischstämmiger Straßenräuber in England
* [[Johann Georg Grasel]], der (falsche) österreichische Robin Hood
* [[Jasper Hanebuth]], Raubmörder in Hannover
* [[RäuberMichael Heigl]] (1816–1857), Bayern
* Johann Baptist Herrenberger, genannt [[Konstanzer HanßHans]]
* [[Hölzerlips]], berüchtigter Räuber aus dem Odenwald im 18./19. Jahrhundert
* [[Robin Hood]]
* [[Xaver Hohenleiter]], genannt ''Der Schwarze Veri'' (Oberschwaben)
[[Datei:Koblenz im Buga-Jahr 2011 - Altes Kaufhaus 02.jpg|mini|hochkant|Der Augenroller am [[Altes Kaufhaus (Koblenz)|Alten Kaufhaus]] in [[Koblenz]] sollerinnert angeblichan [[Johann Lutter von Kobern]] darstellen]]
* [[Christian Andreas Käsebier]], der Friedrich dem Großen sogar die Stadt Prag „gestohlen“ haben soll
* [[Juraj Jánošík|Jánošík]], ein slowakischer Räuber und Volksheld aus den [[Beskiden]]
* [[Johannes Karasek]], genannt ''Prager Hansel'' oder ''Böhmischer Hansel''
* [[Ned Kelly]], ein australischer Straßenräuber
* [[Matthias Klostermayr]], genannt ''Bayerischer Hiasl''
* [[Mathias Kneißl]], genannt ''Kneißl Hias''
* [[Johann Lutter von Kobern]], Raubritter, 1536 in Koblenz hingerichtet
* [[Simon Kramer]], der ''Robin Hood von Kärnten''
* [[Nikol List]], sächsischer Räuberhauptmann
* [[Mannefriedrich]], mit richtigem Namenbürgerlich Philipp Friedrich Schütz, berüchtigter Räuber aus dem Odenwald im 18./19. Jahrhundert
* [[Dolf Mohr]] war ein, berüchtigter Räuber aus Dortmund um 1850
* [[Hannikel|Jakob Reinhard]], genannt ''Hannikel'' (1742–1787), einer der gefürchtetsten Räuber in [[Württemberg]]
* [[Holzknechtseppl|Nikolaus Schmidhofer]], genannt ''Holzknechtseppl'' (1794–1828), Anführer der [[Stradafüßler]], hingerichtet in [[Pinkafeld]]/[[Österreich]]
* [[Große Siechenbande]], Räuberbande im Rheinland (17. oder 18. Jahrhundert), die sich als [[Lepra|Leprosen]] tarnte
* [[Franz Troglauer]], Räuber in Oberpfalz und Franken. Auch eine, Führungsperson der "Großen„Großen Fränkischen Diebes- und Räuberbande"Räuberbande“
* Die [[Bockreiter]] waren Räuberbanden im Limburgischen zwischen 1730 und 1780
* [[Lips Tullian]], sächsischer Räuberhauptmann
* [[Jack Sheppard]] (1702–1724), Londoner Räuber,
* [[Karl Stülpner]], genannt ''Robin Hood des Erzgebirges'' oder auch ''Sächsischer Robin Hood''
* [[Nikola Šuhaj]], ein populärer ukrainischer Räuber in den Waldkarpaten.
* [[Franz Troglauer]], Räuber in Oberpfalz und Franken. Auch eine Führungsperson der "Großen Fränkischen Diebes- und Räuberbande"
* [[Lips Tullian]]
* [[Pintea Viteazul]], rumänischer ''Robin Hood''
* [[Carl Wallmann]], genannt ''Räuberhauptmann Rose''
* [[Wetterauer und Vogelsberger Bande]], die in wechselnder Größe und personeller Zusammensetzung in Oberhessen bis etwa 1810/12 agierte.
* [[Mathias Weber]], genannt ''[[Der Fetzer]]''
* [[Philipp Witt]]
* [[Philipp Witt]], legendenhafter Bauernführer während der [[Franzosenzeit]]
* [[Hölzerlips]], berüchtigter Räuber aus dem Odenwald im 18./19. Jahrhundert
 
* [[Mannefriedrich]], mit richtigem Namen Philipp Friedrich Schütz, berüchtigter Räuber aus dem Odenwald im 18./19. Jahrhundert
außerdem:
* [[Dolf Mohr]] war ein berüchtigter Räuber aus Dortmund um 1850
 
* [[Große Fränkische Diebes- und Räuberbande]], auch ''[[Fürth]]er Diebes- und Räuberbande'' oder ''Meusel-Bande'' genannt. Wurde 1798 zerschlagen.
=== Australien ===
* [[Wetterauer und Vogelsberger Bande]], die in wechselnder Größe und personeller Zusammensetzung in Oberhessen bis etwa 1810/12 agierte.
* [[Ned Kelly]], ein australischer Straßenräuber
 
=== England ===
* [[Claude Duval]], französischstämmiger Straßenräuber in England
* [[Robin Hood]], legendenhafter Urtyp des „edlen Räubers“, der den Reichen nimmt und den Armen gibt
* [[Jack Sheppard]] (1702–1724), Londoner Räuber,
* [[Dick Turpin]], Viehdieb und [[Highwayman]]
 
=== Frankreich ===
* [[Gaspard de Besse]], französischer Straßenräuber
* [[Cartouche]], französischer Bandit
 
=== Italien ===
* [[Carmine Crocco]], genannt ''Donatelli'', italienischer Brigant
* [[Fra Diavolo]], ein italienischer Straßenräuber
 
=== Rumänien ===
* [[PinteaGrigore ViteazulPintea]], rumänischer ''Robin Hood''
 
=== Ukraine ===
* [[Nikola Šuhaj]], ein populärer ukrainischer Räuber in den Waldkarpaten.
 
=== Ungarn ===
* [[Sándor Rózsa]] (1813–1878), der berühmteste Bandit (''betyár'') der [[Große Ungarische Tiefebene|Ungarischen Tiefebene]]
 
== Räuber in Kunst und Literatur ==
Im Ausgang des 18. Jahrhunderts entstand eine sich rasch verbreiternde Gattung des [[Trivialliteratur|Unterhaltungsromans]], der sogenannte ''[[Räuberroman]]''. Hervorgerufen wurde das Interesse einmal durch die neuerwachte Beschäftigung mit dem Mittelalter, zum anderen durch die Dramen von Goethe ([[Götz von Berlichingen|Götz]] von [[Herren von Berlichingen|Berlichingen]], die Figur eines [[Raubritter]]s) und Schiller (''[[Die Räuber]]''). Die Räuberromane jener Zeit hoben das in Schillers ''Karl Moor'' angelegte Bild vom ''großen Kerl'' und Ideal des edlen Verbrechers noch hervor und ließen ihre Räuber und Räuberbanden zwar gegen die [[Gesetz]]e, aber für die [[Gerechtigkeit]] handeln. Zu nennen sind hier vor allem [[Heinrich Zschokke]]s Roman ''Abällino, der große Bandit'' (1793) und [[Christian August Vulpius]]’ Buch ''Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann'' (1798). Charakteristisch für den „edlen Räuber“ ist, dass er die Reichen beraubt und die Armen beschenkt.
 
Zu den Räubern als literarische Gestalten zählen vor allem:
* [[Cacus]], Räuber in der römischen Mythologie
* Die [[Schächer]] der Bibel
* [[Ali Baba|Ali Baba]] und die vierzig Räuber]] (Märchen aus 1001 Nacht)
* [[Arsène Lupin]], Romanfigur des französischen Autors  [[Maurice Leblanc]], Werke aus den Jahren 1905 bis 1935
* [[Die Räuber vom Liang-Schan-Moor]], chinesisches Volksbuch, 13. Jahrhundert.
* [[Die Räuber]], [[Friedrich Schiller]] (1782, Uraufführung)
* [[Der Räuberbräutigam]], Märchen der [[Brüder Grimm]] (1812)
* [[Das Wirtshaus im Spessart]] (Erzählungen von [[Wilhelm Hauff]], gleichnamige Erzählung auch verfilmt) (1828 Buch)
* [[Der Räuber und seine Söhne]], Märchen der Brüder Grimm
* [[Räuber Hotzenplotz|Der Räuber Hotzenplotz]] (Kinderbuch von [[Otfried Preußler]]) (1962/1970/1973)
* [[Knasterbax|Der Räuber Knasterbax]], Werner Schrader.
* [[Tomi Ungerer|Die drei Räuber]] (Bilderbuch von [[Tomi Ungerer]]) (1963)
* [[Ronja Räubertochter]] (Jugendbuch von [[Astrid Lindgren]], auch verfilmt) (1981 Buch)
* [[Der Räuber]] ([[Robert Walser]]) (Romanentwurf 1925, Buch 1972)
 
Belegt ist, dass zumindest die von Hauff erwähnten [[Spessarträuber]] existierten und vor allem Händler auf dem sogenannten [[Eselsweg]] und der [[Birkenhainer Straße]], die Salz und andere Güter transportierten, ausraubten und für die Kaufleute ein Lösegeld verlangten.
 
Im 20. Jahrhundert wurde die ''[[Räuberromantik]]'' oftmals für Kinder wieder verharmlosend dargestellt und in manchen Werken auch pädagogisch relativiert.
 
Gemälde:
* Der schlafende Brigant, Genrebild von [[Louis Léopold Robert]] (1826)
* [[Der Räuber und sein Kind]], Landschafts- und Genrebild von [[Carl Friedrich Lessing]] (1832)
 
Filme:
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* [[… und ewig knallen die Räuber]] (1962)
* [[Die Gentlemen bitten zur Kasse]], Fernseh-Dreiteiler (1967)
* [[Der brave Räuber Fürchtenix]], tschechoslowakische Zeichentrickserie (1967–741967–1974)
* [[Rinaldo Rinaldini (Fernsehserie)|Rinaldo Rinaldini]], deutsch-französische Fernsehserie (1968)
* Die [[Olsenbande]], dänisches Filmserie (1968–1998)
* [[Mathias Kneißl (Film)|Mathias Kneißl]] (1971)
* [[Der Räuber Hotzenplotz (1974)|Der Räuber Hotzenplotz]] (1974)
* [[Neues vom Räuber Hotzenplotz]] (1979)
* [[Die drei Räuber]] (2007), deutscher Animationsfilm
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== Redewendungen ==
Umgangssprachlich ist eine Reihe von Redewendungen gebräuchlich, z.&nbsp;B.zum Beispiel
* ''Hier sieht es aus wie in einer Räuberhöhle'' = hier ist es sehr unordentlich
* ''Erzähle keine Räuberpistolen'' = erzähle keine (unwahren, übertriebenen) Geschichten
* ''Räuberzivil tragen'' = der Situation unangemessen, nachlässig gekleidet sein
 
Im politischen Leben gerne zitiert wird [[Augustinus von Hippo|Augustinus]]' Vergleich von Staaten ohne Rechtsstaatlichkeit mit Räuberbanden: ''Remota itaque iustitia quid sunt regna nisi magna latrocinia? Quia et latrocinia quid sunt nisi parva regna?'' ([[Dede Civitatecivitate Dei]], Liber IV,4); sinngemäße Übersetzung "Nimm„Nimm die Rechtsstaatlichkeit weg, was sind Staaten wenn nicht große Räuberbanden? Denn was sind Räuberbanden anderes als Staatswesen im Kleinen?"
*''Hier sieht es aus wie in einer Räuberhöhle'' = hier ist es sehr unordentlich
*''Erzähle keine Räuberpistolen'' = erzähle keine (unwahren, übertriebenen) Geschichten
*''Räuberzivil tragen'' = der Situation unangemessen, nachlässig gekleidet sein
 
Als Räuber bezeichnet man in der [[Biologie]] auch ein Tier, das sich ein anderes zur [[Beutetier|Beute]] macht ([[Prädator]]), siehe oben Begriffserklärung,auch [[Räuber-Beute-Beziehung]], [[Prädator|Raubtier]].
Im politischen Leben gerne zitiert wird [[Augustinus]]' Vergleich von Staaten ohne Rechtsstaatlichkeit mit Räuberbanden: ''Remota itaque iustitia quid sunt regna nisi magna latrocinia? Quia et latrocinia quid sunt nisi parva regna?'' ([[De Civitate Dei]], Liber IV,4); sinngemäße Übersetzung "Nimm die Rechtsstaatlichkeit weg, was sind Staaten wenn nicht große Räuberbanden? Denn was sind Räuberbanden anderes als Staatswesen im Kleinen?"
 
== Siehe auch ==
Als Räuber bezeichnet man in der [[Biologie]] auch ein Tier, das sich ein anderes zur [[Beutetier|Beute]] macht, siehe oben Begriffserklärung, [[Räuber-Beute-Beziehung]], [[Prädator|Raubtier]].
* [[Strauchritter]]
* [[Raubritter]]
 
== Literatur ==
* Klaus Beyrer (Hrsg.): ''Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Straßenraub''. Braus Verlag, Heidelberg 2006.
* Heiner Boehncke, Hans Sarkowicz (Hrsg.): ''Die deutschen Räuberbanden''. Karl Müller Verlag, Erlangen, o.&nbsp;J., ISBN 3-86070-767-1.
* [[Uwe Danker]]: ''Räuberbanden im Alten Reich um 1700. Ein Beitrag zur Geschichte von Herrschaft und Kriminalität in der frühen Neuzeit''. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-518-28307-3.
* Thomas Grünewald: ''Räuber, Rebellen, Rivalen, Rächer. Studien zu "latrones"„latrones“ im Römischen Reich''. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07489-9.
* [[Uwe Danker]]: ''Die Geschichte der Räuber und Gauner''. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2001, ISBN 3-538-07118-7.
* Elke Lackner: ''Der Räuber in der europäischen Literatur: Fiktionalisierung, Fiktivierung und Literarisierung einer populären Figur im 18. und 19. Jahrhundert''. Dissertation, Universität Graz 2012 ([http://data.onb.ac.at/rec/AC09616497 Volltext]).
* Werner Riess: ''Apuleius und die Räuber. Ein Beitrag zur historischen Kriminalitätsforschung''. Steiner, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-515-07826-9 (Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien, Band 35).
* ''Geschichte'' Ausgabe September 9/08, Titel: ''Räuber, Ritter, Galgenvögel – Robin Hood – Jenseits des Gesetzes von Schinderhannes bis Jesse James''. Nürnberg 2008, {{ISSN|1617-9412}}.
* Heinz J. Galle: ''Räuber.'', inIn: Heinrich Pleticha, Siegried Augustin: ''Lexikon der Abenteuer- und Reiseliteratur von Afrika bis Winnetou.'', Edition Erdmann, Stuttgart, / Wien, / Bern 1999, ISBN 3 -522 -60002 -9.
* {{HLS|16550|Räuber|Autor=[[Thomas D. Meier]]|Datum=2011-12-16}}
* [[Norbert Finzsch]]: ''Räuber und Gendarme im Rheinland: Das Bandenwesen in den vier rheinischen Départements vor und während der Zeit der französischen Verwaltung (1794-18141794–1814)''. In: Francia: Forschungen zur westeuropäischen Geschichte. 1987;15:, 1987, S. 453-471&nbsp;453–471.
 
== Weblinks ==
 
{{Wiktionary|Räuber}}
* [httphttps://www.forschungsportal-schinderhannes.deinfo/ ''Webseite zum Forschungsprojekt an der Universität Mainz über den berüchtigten Serienstraftäter Schinderhannes 1779-18031779–1803'']
 
* {{Webarchiv | url=http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/geschichte/raeuber/ | wayback=20041122152939 | text='''Beruf: Räuber''' - Vom Bandenwesen zur Schillerzeit}}
* [http://www.forschungsportal-schinderhannes.de/ ''Webseite zum Forschungsprojekt an der Universität Mainz über den berüchtigten Serienstraftäter Schinderhannes 1779-1803'']
* {{Webarchiv | url=http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/geschichte/raeuber/ | wayback=20041122152939 | text='''Beruf: Räuber''' - Vom Bandenwesen zur Schillerzeit}}
* Johann Benjamin Weissenbruch: [http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/3543/ ''Ausführliche Relation von der famosen Ziegeuner-, Diebs-, Mord- und Rauber-Bande, welche den 14. und 15. November Ao. 1726 zu Giessen durch Schwerdt, Strang und Rad, respective justificirt worden'']. Krieger, Frankckfurt(SIC!), 1727 (Digitalisat)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
<references/>
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4176859-0|LCCN=sh/85/016911}}