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{{Infobox Physikalische Größe
Die '''Literleistung''' (besser: '''spezifische''' oder '''Hubraumleistung''') eines [[Verbrennungsmotor]]s ist eine Rechengröße, die dem Zweck dient, Motorleistungen von [[Motor]]en unterschiedlicher [[Hubraum]]größe zu vergleichen. Die (spezifische) Hubraumleistung ist der [[Quotient]] [[Nennleistung]] dividiert durch den Hubraum des Motors.
|Name= Spezifische Leistung
|Größenart=
|Formelzeichen= <math>P_H</math>
|AbgeleitetVon=
|SI= [[Kilowatt|W]]·[[Kubikmeter|m]]<sup>&minus;3</sup> =&nbsp;1·10<sup>&minus;6</sup>&nbsp;[[Kilowatt|kW]]·[[Kubikmeter|dm]]<sup>&minus;3</sup>
|SI-Dimension= [[Masse (Physik)|M]]·[[Länge (Physik)|L]]<sup>&minus;1</sup>·[[Zeit|T]]<sup>&minus;3</sup>
|cgs=
|cgs-Dimension=
|Planck=
|Planck-Dimension=
|Astro=
|Astro-Dimension=
|SieheAuch=
}}
 
Die '''Literleistung''' (fachsprachlich besser: '''spezifische''' oder '''Hubraumleistung''') eines [[Verbrennungsmotor]]s ist eine Rechengröße, die dem Zweck dient, Motorleistungen von [[Motor]]en unterschiedlicher [[Hubraum]]größe zu vergleichen. Die (spezifische) Hubraumleistung ist der [[Quotient]] aus der [[Nennleistung]] dividiertund durch dendem Hubraum des Motors.
Ein [[Traktor]] hat normalerweise eine niedrige Literleistung, da er auf ein hohes [[Drehmoment]] bei geringer [[Drehzahl]] abgestimmt ist. Das genaue Gegenteil ist ein Renn[[motorrad]], welches mit geringem Hubraum eine hohe Spitzenleistung erzielt, dafür aber hohe Drehzahlen braucht und nur ein schmales nutzbares Drehzahlband mit brauchbarem Drehmoment hat. Mit einer hohen Literleistung geht im Allgemeinen eine geringe Haltbarkeit einher, da die im Motor auftretenden Drücke, Temperaturen und Abriebe sich negativ auf die Lebensdauer auswirken.
 
EinBeispielsweise hat ein [[Traktor]]-Motor hatoder auch ein [[Schiffsdieselmotor]] normalerweise eine niedrige Literleistung, da erdiese auf ein hohes [[Drehmoment]] bei geringer [[Drehzahl]] abgestimmtausgelegt istsind. Das genaue Gegenteil ist ein Renn[[motorrad]], welchesdas mit geringem Hubraum eine hohe Spitzenleistung erzielt, dafür aber hohe Drehzahlen braucht und nur ein schmales nutzbares Drehzahlband mit brauchbarem Drehmoment hat. Mit einer hohen Literleistung geht im Allgemeinen eine geringe Haltbarkeit einher, da die im Motor auftretenden Drücke, Temperaturen und Abriebe sich negativ auf die Lebensdauer auswirken.
Ein Beispiel:
Nennleistung 105 kW, Hubraum 2,3 l ergibt = 45,65 kW/l Hubraumleistung.
 
Ein Rechenbeispiel: Bei einer Nennleistung 105 kW und einem Hubraum 2,3 l ergibt sich eine Hubraumleistung von 45,65 kW/l.
Moderne Benzinmotoren ohne [[Turbolader|Turboaufladung]] und [[Verdichter|Kompressor]] und Dieselmotoren von serienmäßig produzierten [[PKW|PKWs]] erreichen bis zu 88,5 kW/l im [[Honda S2000]], in der näheren Zukunft werden aber 100 kW/l möglich sein. Über 100 kW/l Literleistung sind bei Motorrädern bereits heute Realität; zum Beispiel kann die [[Yamaha YZF-R6]] mit 155 kW/l aufwarten. Bei Rennmotoren wurden schon 1939 mit [[Verdichter|Kompressoren]] und [[Brisanz (Chemie)|brisanten]] Treibstoffmischungen Literleistungen von 125&nbsp;kW/l erreicht, z.&nbsp;B. im [[Mercedes-Benz W165]].
 
Durch das in der Automobilentwicklung in den letzten Jahren übliche ''[[Downsizing#Automobilindustrie|Downsizing]]'' der Motoren steigen auch bei Volumenmodellen ohne Sportambitionen die Literleistungen beträchtlich an – im Gegenzug werden Motoren mit weniger Hubraum eingesetzt (Beispiel: [[Ford EcoBoost#1,0-Liter-Dreizylinder|Ford Ecoboost]] 1-Liter-Dreizylinder mit bis zu 103 kW Leistung).<ref>[https://www.presseportal.de/pm/6955/2764044 '' Ford Fiesta Sport mit dem stärksten 1,0-Liter-EcoBoost-Serienmotor aller Zeiten ''], Pressemitteilung der Ford-Werke 2014</ref>
Zu den Hochzeiten der [[Formel-1]] in der sogenannten [[Turbo-Ära]] waren in Verbindung mit Spezialkraftstoffen ("[[Rennbenzin]]") je Kubikzentimeter Hubraum ein PS realisierbar, entpsprechend einer Literleistung von ca. 625 kW/l. Diese enorme Leistungsausbeute war mit ein Grund, die Reglementierung zu verschärfen und Turbolader in der Formel-1 zu verbieten.
 
Bei Rennmotoren wurden schon 1939 mit [[Verdichter|Kompressoren]] und [[Brisanz (Chemie)|brisanten]] Treibstoffmischungen Literleistungen von 125&nbsp;kW/l erreicht, zum Beispiel im [[Mercedes-Benz W 165]]. In der sogenannten [[Formel 1#Die 1980er-Jahre|Turbo-Ära]] der [[Formel 1]] in den 1980er Jahren war mit Spezialkraftstoffen („[[Rennbenzin]]“) und entsprechend justiertem [[Ladedruck]] je Kubikzentimeter Hubraum ein PS realisierbar, entsprechend einer Literleistung von zirka 736&nbsp;kW/l. Diese rasante Entwicklung der Leistungsausbeute aus dem vorgegebenen Hubraum – zulasten von Haltbarkeit, [[Standfestigkeit]] und Sicherheit – war damals mit ein Grund, die Reglementierung zu verschärfen und wieder zu 3,5-l-Saugmotoren zurückzukehren.
Traditionell wird häufig noch statt der fachlich korrekten Maßeinheit kW/l die veraltete Einheit [[Pferdestärke|PS/ltr]] verwendet.
 
TraditionellHäufig wird häufig noch statt der fachlich korrekten (und gesetzlichen) Maßeinheit kW/l die veraltete Einheit [[Pferdestärke|PS/ltrl]] verwendet.
[[Kategorie:Verbrennungsmotor]]
 
== Literatur ==
* Hans Jörg Leyhausen: ''Die Meisterprüfung im Kfz-Handwerk Teil 1.'' 12 Auflage, Vogel Buchverlag, Würzburg, 1991, ISBN 3-8023-0857-3.
* Jan Trommelmans: ''Das Auto und seine Technik.'' 1. Auflage, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1992, ISBN 3-613-01288-X.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Verbrennungsmotorentechnik]]