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Erika Simon, Tochter eines Gartenbauarchitekten, legte 1947 das Abitur am humanistischen Gymnasium in [[Aschaffenburg]] ab. Sie studierte von 1947 bis 1952 Klassische Archäologie, Klassische Philologie und Germanistik an den Universitäten [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]] und [[Ludwig-Maximilians-Universität München|München]]. Das Erste und Zweite Staatsexamen für das Lehramt legte sie 1951/1952 ab. Bei [[Reinhard Herbig]] wurde sie 1952 in Heidelberg mit einer Studie über ''Opfernde Götter'' promoviert. 1952/53 erhielt sie für ihre Dissertation das [[Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts]]. Von 1953 bis 1958 war sie Assistentin von [[Roland Hampe]] an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Universität Mainz]], wo sie sich 1957 [[Habilitation|habilitierte]]. In Heidelberg erfolgte 1959 ihre [[Umhabilitation]]. Dort lehrte sie bis 1963 als außerplanmäßige Professorin am [[Institut für Klassische Archäologie und Byzantinische Archäologie|Archäologischen Institut]]. 1964 wurde sie ordentliche Professorin für Klassische Archäologie an der Universität Würzburg und Direktorin der [[Antikensammlung des Martin von Wagner Museums]]; 1994 wurde sie emeritiert. Zu ihren akademischen Schülern gehörten unter anderem [[Gerhard Bauchhenß]], [[Martin Boss (Archäologe)|Martin Boss]], [[Hans-Peter Bühler]], [[Heide Froning-Kehler|Heide Frohning]], [[Angelika Geyer]], [[Eva Hofstetter-Dolega]], [[Fernande Hölscher]], [[Uta Kron]], [[Ruth Lindner]], [[Hans Lohmann (Archäologe)|Hans Lohmann]], [[Matthias Steinhart]], [[Irma Wehgartner]] und [[Carina Weiß]]. Als eine der ersten Frauen in solch einer Position in Deutschland zog sie auch viele Frauen an und hatte damit großen Einfluss auf die Karrieren vieler Klassischer Archäologinnen im deutschsprachigen Raum. Sie hatte mehrere Gastprofessuren unter anderem in [[Aberdeen]], [[Durban]], Wien, Australien, [[Tallahassee]], [[Austin]] und [[Baltimore]].
 
Ihr Schriftenverzeichnis weist bis zum Jahr 2013 fast 400 Veröffentlichungen auf. In ihren Forschungen beschäftigte sich Simon mit der Ikonographie der Griechen und Römer, besonders der Götter, mit griechischen Vasen und Bildprogrammen der römischen Kunst (beispielsweise der [[Augustus von Primaporta|Augustusstatue von Prima Porta]] und der [[Ara Pacis]]). Als wegweisend gelten auch ihre Forschungen zur [[Etruskologie]]. Sie war maßgeblich an der Entwicklung des ''[[Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae]]'' (LIMC) beteiligt.<ref>Johan Schloemann: ''Erika Simon gestorben''. In: ''Süddeutsche Zeitung'', 25. Februar 2019, S. 10.</ref> Simon hatte keine Berührungsängste mit wissenschaftlichen Disziplinen. So unterstützte sie die Mathematikerin [[Rosemarie Lierke]], als diese eine neue Theorie zur Herstellung antiken Kameo-Glases hatte und damit Simons Dissertationsthema direkt berührte, da sie von Lierkes Theorie Überzeugtüberzeugt war, dass diese Vasen nicht wie immer angenommen geschnitten, sondern „getöpfert“ wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Rosemarie Lierke |Titel=Zum Tod v. Erika Simon |Online=https://www.academia.edu/39036450/Zum_Tod_v_Erika_Simon |Abruf=2021-11-05}}</ref>
 
Simon war ordentliches Mitglied des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]], korrespondierendes Mitglied der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] (seit 1978), der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Universität Frankfurt am Main, der [[British Academy]] (seit 2001), der [[American Philosophical Society]] (seit 2002)<ref>[https://search.amphilsoc.org/memhist/search?creator=Erika+Simon&title=&subject=&subdiv=&mem=&year=&year-max=&dead=&keyword=&smode=advanced Member History: Erika Simon. American Philosophical Society], abgerufen am 27. Januar 2019.</ref> sowie Ehrenmitglied zahlreicher Institute (unter anderem der [[Society for the Promotion of Hellenic Studies]] in [[London]]) sowie [[Ehrendoktor]] der [[Aristoteles-Universität Thessaloniki|Universität Thessaloniki]] und der [[Nationale und Kapodistrias-Universität Athen|Universität Athen]] (2006).
 
Für ihre Verdienste um die Wissenschaft wurde Erika Simon mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, unter anderem mit dem ''Goldenen Athos-Kreuz des Markus-Ordens des Patriarchats von Alexandrien'', dem [[Ernst-Hellmut-Vits-Preis]] der Universität Münster, dem [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz am Bande]], der Medaille ''[[Pro meritis scientiae et litterarum]]'' des Bayerischen Kultusministeriums sowie dem [[Bayerischer Verdienstorden|Bayerischen Verdienstorden]].
 
== Schriften ==
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* ''Die konstantinischen Deckengemälde in Trier'' (= ''Trierer Beiträge zur Altertumskunde.'' Band 3, ''[[Kulturgeschichte der Antiken Welt]].'' Band 34). von Zabern, Mainz am Rhein 1986, ISBN 3-8053-0903-1.
* ''Augustus. Kunst und Leben in Rom um die Zeitenwende.'' Hirmer, München 1986, ISBN 3-7774-4220-8.
* ''Eirene und Pax. Friedensgöttinnen in der Antike'' (= ''Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.'' Band 24, Nr. 3). Steiner, Wiesbaden/ Stuttgart 1988, ISBN 3-515-05181-3.
* ''Menander in Centuripe. Stuttgart'' (= ''Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.'' Band 25, Nr. 2). Steiner, Wiesbaden/ Stuttgart 1989, ISBN 3-515-05429-4.
* ''Die Götter der Römer.'' Hirmer, München 1990, ISBN 3-7774-5310-2.
* ''Aias von Salamis als mythische Persönlichkeit'' (= ''Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.'' Band 41, Nr. 1). Steiner, Stuttgart 2003, ISBN 3-515-08347-2.
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{{Navigationsleiste Klassische Archäologie in Würzburg}}
 
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{{SORTIERUNG:Simon, Erika}}
[[Kategorie:Klassischer Archäologe]]
[[Kategorie:Forscher (Antike Vasenmalerei (Forscher)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)]]