[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
LucienBOT (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Ergänze: pl:Zespół poposiłkowy
K u. ä. → u. Ä. u. a.
 
(44 dazwischenliegende Versionen von 35 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Infobox ICD
Unter dem '''Dumping-Syndrom''' versteht man eine sogenannte Sturzentleerung flüssiger und fester Nahrung vom [[Magen]] in den [[Dünndarm]] mit ihren Folgen. Der Begriff leitet sich ab vom englischen Wort „to dump“ für „plumpsen“, wodurch das Krankheitsbild anschaulich beschrieben wird.
| BREITE =
| 01-CODE = [http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/htmlamtl2013/block-k90-k93.htm K91.1]
| 01-BEZEICHNUNG = Syndrome des operierten Magens
}}
Unter dem '''Dumping-Syndrom''' versteht man eine sogenannte Sturzentleerung flüssiger und fester Nahrung vom [[Magen]] in den [[Dünndarm]] mit ihren Folgen. Der Begriff leitet sich ab vom englischen Wort „to dump“ für „plumpsen“, wodurch das Krankheitsbild anschaulich beschrieben wird.
 
== Ätiologie (Ursachen) ==
 
Verantwortlich für die Entstehung eines Dumping-Syndroms ist eine Störung der Reservoirfunktion des Magens, welche bedingt, dass sich der Mageninhalt zu schnell entleeren kann. In den meisten Fällen tritt das Dumping-Syndrom auf nach Operationen, bei welchen der Magenpförtner ([[Pylorus]]) entfernt wurde, wie z. B. nach einer [[Roux-en-Y-Magenbypass|Gastric Bypass Operation]], einer [[Magenresektion#Operationsprinzip|Billroth-]] oder nach einer [[Whipple-Operation]].
 
== Formen und deren Klinik ==
 
=== Frühdumping ===
Da die Nahrung nicht lange genug oder (nach Magenresektion) nicht im Magen verbleibt, erfolgt hier keine Vorverdauung, der Speisebrei gelangt quasi unverändert in den Dünndarm. Diese hyperosmolare Masse führt zum einen zu einer unphysiologischen [[Dehnung]] der Darmwand, aber auch, durch ihre Hyper[[osmolarität]], zu einem massiven Einstrom von Flüssigkeit in den Dünndarm. Die Folge hiervon sind vasomotorische Störungen, wie zum Beispiel ein Abfall des [[Blutdruck]]es, bis hin zum [[Kreislaufkollaps|Kollaps]] ([[Hyperosmolares Syndrom]]).
Das Frühdumping tritt direkt nach der Nahrungsaufnahme auf.
 
=== Spätdumping ===
Aufgrund der fehlenden Vorverdauung gelangen wasserlösliche [[Kohlenhydrate]] (also Zucker) in den Dünndarm, werden hier [[Resorption|resorbiert]] und lassen den [[Blutzucker]] schnell stark ansteigen. Die [[Bauchspeicheldrüse]] reagiert hierauf mit einer starken Ausschüttung von [[Insulin]]. Nachdem der Zucker verdaut wurde, ist Insulin übrig, was zu einer [[Hypoglykämie]] führt, mit den dafür typischen Symptomen [[Schwindel|Schwindelgefühl]], Zittern, Herzklopfen u.ä Ä. Die Symptome des Spätdumpings zeigen sich meist einige Stunden nach Nahrungsaufnahme.
Die Symptome des Spätdumping zeigen sich meist einige Stunden nach Nahrungsaufnahme.
 
== Diagnostik ==
 
Meist istsind die [[Anamnese]] sowieund eine Bestimmung des [[Blutzucker]]spiegels wegweisend. In seltenen Fällen kann eine [[nuklearmedizin]]ische Untersuchung (Magenentleerungsszintigraphie) weitere Hinweise liefern.
In seltenen Fällen kann eine [[nuklearmedizin]]ische Untersuchung weitere Hinweise liefern.
 
== Therapie ==
 
=== Allgemeinmaßnahmen ===
* langsames Essen
* häufige, kleine Mahlzeiten
* wenig Trinken zum Essen
* im Falle einer [[Perkutane endoskopische Gastrostomie|perkutanen endoskopischen Gastrostomie]] (PEG): Ernährung über eine Nahrungspumpe über 24 h
 
=== Medikamente ===
* [[Betablocker]]
* [[Anticholinergika]]
* [[Sedativa]]
 
=== Chirurgische Optionen ===
Bei schweren, therapierefraktären Fällen kann eventuell eine Umwandlung von [[Magenresektion#Resektion nach Billroth I|Billroth II in Billroth I]] helfen (nach Henley-Soupault).
 
== Siehe auch ==
==Literaturverweise==
* [[Afferent-loop-Syndrom]]
* Kloeters und Müller; Crashkurs Chirurgie, Auflage 2004
* [[Efferent-loop-Syndrom]]
* Biesalski, H.K. et al.; Ernährungsmedizin; Thieme Verlag, 1999
 
== Literaturverweise ==
* Oliver Kloeters, Michael W. Müller: ''Crashkurs Chirurgie.'' Urban & Fischer, München / Jena 2004, ISBN 3-437-43230-3.
* Biesalski, H. K. etBiesalski alu.; a.: ''Ernährungsmedizin;.'' Thieme Verlag, Stuttgart u. a. 1999, ISBN 3-13-100292-1.
 
{{Gesundheitshinweis}}
 
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Gastroenterologie]]
 
[[en:Gastric dumping syndrome]]
[[hu:Dumping-szindróma]]
[[it:Sindrome di dumping]]
[[nl:Dumpingsyndroom]]
[[pl:Zespół poposiłkowy]]
[[pt:Síndrome de dumping]]
[[ru:Демпинг-синдром]]
[[simple:Gastric dumping syndrome]]