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→‎Politik: Abschnitt Gemeindevertretung
 
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|LOCODE = DE RCI
|Adresse-Verband = Marktplatz 1<br />17207 Röbel/Müritz
|Website = [https://www.amt-roebel-mueritz.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=101578 Rechlin auf www.amt-roebel-mueritz.de]
|Bürgermeister = [[Wolf-Dieter Ringguth]]
|Partei = CDU
}}
 
'''Rechlin''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im Süden des [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte|Landkreises Mecklenburgische Seenplatte]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Die Gemeinde wird vom [[Amt Röbel-Müritz]] mit Sitz in der Stadt [[Röbel/Müritz]] verwaltet. Rechlin ist ein staatlich anerkannter [[Erholungsort]] und bildet für seine Umgebung ein [[Unterzentrum|Grundzentrum]].<ref>[https://www.region-seenplatte.de/Regionalplanung/Regionales-Raumentwicklungsprogramm-Mecklenburgische-Seenplatte Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte (2011)], Regionaler Planungsverband, abgerufen am 12. Juli 2015.</ref>
 
== Geografie ==
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Umgeben wird Rechlin von den Nachbargemeinden [[Waren (Müritz)]] (Seegrenze) und [[Kargow]] im Norden, [[Kratzeburg]] im Nordosten, [[Mirow]] im Osten, [[Lärz]] im Süden sowie [[Südmüritz]] (teilweise Seegrenze) im Westen.
 
'''Ortsteile''' :
Zu Rechlin gehören die Ortsteile Amalienhof, Boek, Boeker Mühle, Kotzow, Rechlin Nord, Retzow, Vietzen, [[Zartwitz]] und [[Zartwitzer Hütte]].<br />
Im November 2018 fand in [[Lärz]] und in [[Schwarz (Mecklenburg)|Schwarz]] ein [[Bürgerentscheid]] zu einem Gebietsänderungsvertrag statt, nach dem die beiden Gemeinden mit Rechlin fusioniert wären. Sowohl in Lärz als auch in Schwarz stimmte jedoch eine Mehrheit gegen eine Fusionierung.<ref>{{Internetquelle |autor=Nadine Schuldt |url=https://www.nordkurier.de/mueritz/aus-der-fusion-von-laerz-rechlin-und-schwarz-wird-nichts-1133694911.html |titel=Aus der Fusion von Lärz, Rechlin und Schwarz wird nichts |werk=Nordkurier |hrsg= |datum=2018-11-11 |zugriff=2018-12-31}}</ref>
 
Zu Rechlin gehören die Ortsteile
== Geschichte ==
* Amalienhof
1256 wurde ein Ritter Johann [[Havelberg (Adelsgeschlecht)|von Havelberg]] als Besitzer des Gutes Boek erwähnt. Seit 1841 war es bis zur Entziehung des Eigentums 1920 aufgrund der Ereignisse während des [[Kapp-Putsch]]es in [[Waren (Müritz)]] im Besitz der Familie [[Le Fort (Adelsgeschlecht)|Le Fort]]. Der Ort Rechlin wurde 1374 erstmals urkundlich erwähnt.
* [[Boek (Rechlin)|Boek]]<ref>[https://archive.org/details/diekunstundgesch05schl/page/353/mode/1up Das Gut und Kirchdorf Boek], in: [[Friedrich Schlie]]: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Band V, Bärensprung, K. F. Köhler Leipzig, Schwerin 1902, S. 353 f.</ref>
* Boeker Mühle
* Kotzow
* Rechlin Nord
* Retzow
* Vietzen
* [[Zartwitz]]
* [[Zartwitzer Hütte]].
 
== Geschichte ==
1916 entstand hier die [[Erprobungsstelle Rechlin|Flieger-Versuchs- und Lehranstalt]]. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die bestehenden Anlagen demontiert. In der Mitte der 1930er Jahre wurde im Zuge der [[Aufrüstung der Wehrmacht]] das Gelände zur ''[[Erprobungsstelle Rechlin]]'' der deutschen [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]], die dort neue Flugzeuge, Bomben und technische Ausrüstungen testete.
=== Rechlin ===
Der Ort Rechlin wurde 1374 erstmals urkundlich erwähnt. 1916 entstand hier die [[Erprobungsstelle Rechlin|Flieger-Versuchs- und Lehranstalt]]. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die bestehenden Anlagen demontiert. In der Mitte der 1930er Jahre wurde im Zuge der [[Aufrüstung der Wehrmacht]] das Gelände zur ''[[Erprobungsstelle Rechlin]]'' der deutschen [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]], die dort neue Flugzeuge, Bomben und technische Ausrüstungen testete. [[Heinz Rühmann]] erhielt hier 1941 seine fliegerische Grundausbildung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/geschichte/Rechlin-Wo-die-deutsche-Luftwaffe-geboren-wurde,rechlin126.html |titel=Rechlin: Wo die deutsche Luftwaffe geboren wurde |kommentar=Kapitel: Heinz Rühmann und Beate Uhse in Rechlin |werk=ndr.de |datum=2016-10-14 |abruf=2021-11-27}}</ref>
 
Von 1943 bis 1945 wurde in Retzow ein Barackenlager des [[Reichsarbeitsdienst]]es (RAD) zu einem Konzentrationslager umgebaut, das zunächst als Auffanglager für das überbelegte [[KZ Oranienburg]] diente. Die 1000 bis 1500 männlichen Häftlinge wurden beim Ausbau des [[Flugplatz Rechlin-Lärz|Flugplatzes Lärz]] eingesetzt. AbVon Mitte oder Ende 1943 wurdebis Kriegsende war das [[KZ Retzow]], alsein [[Liste der Außenlager des [[KZ Ravensbrück|Außenlager]] genutztdes und[[KZ bis KriegsendeRavensbrück]], mit durchschnittlich 2000 bis 3000 Frauen belegt. Das Lager wurde am 1.&nbsp;Mai 1945 durch die [[Rote Armee]] befreit.<ref name="benz">Vgl. [[Wolfgang Benz]], [[Barbara Distel]] (Hrsg.): ''[[Der Ort des Terrors]]. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager.'' Band 4: ''Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück.'' C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52964-X, S. 592–593.</ref>
 
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] waren die meisten Einwohner aus Rechlin geflüchtet. Auf dem Gelände der Luftwaffenerprobungsstelle Rechlin wurden sowjetische Truppen stationiert und das Gebiet mit einer Mauer umgeben. Offiziell durften Rechliner diesen Teil nicht betreten. Nach dem Abrücken der Truppen wurde ein Teil des Geländes zur Waldsiedlung. Aus den ehemaligen Offiziershäusern der Erprobungsstelle wurden Einfamilien- und Doppelhäuser.
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Seit dem Sommer 2010 sind Rechlin sowie der Ortsteil Boek als staatliche Erholungsorte anerkannt.<ref>[http://doc.amt-roebel.de/download/Bericht%20zur%20Amtsausschu%C3%9Fsitzung%20am%2020.9.2010%20einschl.%20Anlagen.doc.pdf Mitteilung vom Amt Röbel] (PDF; 927&nbsp;kB)</ref>
{{Absatz|links}}
<div style="clear:left;"></div>
 
=== Boek ===
Boek ist nach der ersten urkundlichen Erfassung auch der älteste nachweisliche Gemeindeteil. Denn 1256 wurde ein Ritter Johann [[Havelberg (Adelsgeschlecht)|von Havelberg]] als Besitzer des Gutes Boek erwähnt, seit 1841 im Besitz der Familie [[Le Fort (Adelsgeschlecht)|Le Fort]].<ref>Zeitweilige Entziehung des Eigentums 1920 aufgrund der Ereignisse während des [[Kapp-Putsch]]es in Waren (Müritz).</ref><ref>[https://gutshaeuser.de/de/guts_herrenhaeuser/gutshaeuser_b/gutshaus_boek Gutshaus Boek], in: Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern, Rostock 2023.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck |Titel=Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg-Schwerin und - Strelitz. Amt Waren |Hrsg=Niekammer |Sammelwerk=Letzte Ausgabe |Band=IV |Auflage=4 |Verlag=Niekammer`s Güter-Adreßbuch GmbH |Ort=Leipzig |Datum=1928 |Seiten=193 |Online=http://katalog.g-h-h.de/vufind/Search/Results?lookfor=G%C3%BCteradressbuch+Mecklenburg+1928&type=AllFields |Abruf=2023-05-31}}</ref>
 
=== Vietzen ===
Der Ortsteil Vietzen erscheint 1298 erstmals als ''Visene'' in den Urkunden, offenbar ein Ableitung von [[Polabische Sprache|slawisch]] ''viš'' „Schilf, Ried“.<ref>Cornelia Willich: ''Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz''. in: ''Mecklenburg-Strelitz. Beiträge zur Geschichte einer Region'', Bd. 2, (2002), Verlag Steffen, Friedland i. Mecklb. 2002, S. 6–23, hier S. 11. ISBN 3980753271.</ref>
 
=== Lärz ===
Im November 2018 fand in [[Lärz]] und in [[Schwarz (Mecklenburg)|Schwarz]] ein [[Bürgerentscheid]] zu einem Gebietsänderungsvertrag statt, nach dem die beiden Gemeinden mit Rechlin fusioniertfusionieren wärensollten. Sowohl in Lärz als auch in Schwarz stimmte jedoch eine Mehrheit gegen eine Fusionierung.<ref>{{Internetquelle |autor=Nadine Schuldt |url=https://www.nordkurier.de/mueritz/aus-der-fusion-von-laerz-rechlin-und-schwarz-wird-nichts-1133694911.html |titel=Aus der Fusion von Lärz, Rechlin und Schwarz wird nichts |werk=Nordkurier |hrsg= |datum=2018-11-11 |zugriffabruf=2018-12-31}}</ref>
 
== Bevölkerung ==
{|
| style="vertical-align:top" |
{| class="wikitable" style="text-align:center"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1990 || 2404
|-
| 1995 || 2234
|-
| 2000 || 2428
|-
| 2005 || 2292
|-
| 2010 || 2180
|-
| 2015 || 2027
|}
| style="vertical-align:top" |
{| class="wikitable" style="text-align:center"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 2020 || 2043
|-
| 2021 || 2051
|-
| 2022 || 2086
|}
|}
Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres<ref>[https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesellschaft-&-Staat/Bevoelkerung Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)]</ref>
 
== Politik ==
=== Gemeindevertretung ===
Die [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeindevertretung]] von Rechlin besteht aus 12 Mitgliedern. Die [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 62,9 % zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/bbca46ac89c4db5e61b92936a4ba1d7217961/Rechlin.pdf Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024]</ref>
 
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
|-
! Partei / Wählergruppe || Stimmenanteil<br />2019<ref>[https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/9184a041ce18953012722dcfa9052c3917961/gemeinde_rechlin.pdf Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019]</ref> || Sitze<br />2019 || || Stimmenanteil<br />2024 || Sitze<br />2024
|-
| style="text-align:left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 59,9 % || 7 || || 74,4 % || 9
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Hagen Kassanke || – || – || || {{0}}8,3 % || 1
|-
| style="text-align:left" | [[Die Linke]] || 16,7 % || 2 || || {{0}}7,6 % || 1
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Robert Köppen || {{0}}6,1 % || 1 || || {{0}}4,8 % || 1
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerberin Jasmin Krokotsch || – || – || || {{0}}4,8 % || –
|-
| style="text-align:left" | Bürger für Rechlin (BfR) || 17,4 % || 2 || || – || –
|-
| style="text-align:left"| '''Insgesamt''' || '''100 %''' || '''12''' || || '''100 %''' || '''12'''
|}
 
=== Bürgermeister ===
* 1990–1994: [[Wolf-Dieter Ringguth]] (SPD)
* 2004–2009: Wolf-Dieter Ringguth (CDU)
* 2009–2013: Olaf Bauer (CDU)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/rechlins-ex-buergermeister-sagt-der-cdu-ade |titel=Rechlins Ex-Bürgermeister sagt der CDU ade |werk=www.wir-sind-mueritzer.de |datum=2014-01-08 |abruf=2021-11-27}}</ref>
* seit 2013: Wolf-Dieter Ringguth (CDU)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.landtag-mv.de/landtag/abgeordnete/ehemalige-abgeordnete/6-wahlperiode/ringguth-wolf-dieter |titel=Wolf-Dieter Ringguth, CDU |werk=www.landtag-mv.de |abruf=2021-11-27}}</ref>
 
Bei der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 wurde Ringguth ohne Gegenkandidat mit 79,4 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.<ref>[https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/9184a041ce18953012722dcfa9052c3917961/gemeinde_rechlin.pdf Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019]</ref> Am 9. Juni 2024 wurde er wiederum ohne Gegenkandidat mit 83,8 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.<ref>[https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/bbca46ac89c4db5e61b92936a4ba1d7217961/Rechlin.pdf Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024]</ref> Seine Amtsdauer beträgt fünf Jahre.<ref>[https://www.landesrecht-mv.de/bsmv/document/jlr-KVMV2024pP37 Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern § 37 (3)]</ref>
 
=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
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Die Flagge wurde von dem Röbeler ''Joachim Markner'' gestaltet und am 20. November 2007 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
 
Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Rot, Weiß und Rot gestreift. Die roten Streifen nehmen je ein Viertel, der weiße Streifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des weißen Streifens liegt das Gemeindewappen, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.<ref name="HS">[https://daten.verwaltungsportal.de/dateien/rechtsgrundlagen/hauptsatzung20rechlin.pdf Hauptsatzung § 1] (PDF; 2,1&nbsp;MB).</ref>
 
=== Dienstsiegel ===
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE RECHLIN • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE •“.<ref name="HS" />
 
== KulturSehenswürdigkeiten und SehenswürdigkeitenKultur ==
[[Datei:Kirche in Boek.jpg|mini|170px|[[St. Johannis (Boek)|Dorfkirche St. Johannis in Boek]]]]
[[Datei:Bolter Mühle.jpg|mini|170px|[[Bolter Mühle]]]]
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{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Rechlin}}
* Klassizistische [[Kirche Rechlin|Kirche in Rechlin Nord]]
* Ortsteil Boek: Eingang zum [[Nationalpark Müritz]], Dorfplatz; (ehem.) Herrenhaus Boek
* Gedenkstein von 1980 im Ortsteil ''Retzow'' auf dem Areal des ehemaligen [[Liste der Außenlager des KZ Ravensbrück|Außenlagers des KZ Ravensbrück]] für die Opfer der [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]]
* Die [[Neugotik|neugotische]] [[St. Johannis (Boek)|St.-Johannis-Kirche]] in Boek ließ 1847 Carl Peter von Le Fort bauen. Le Fort war der Großvater der Schriftstellerin [[Gertrud von le Fort]]. In der Boeker Kirche steht die älteste erhaltene Orgel des Orgelbaumeisters [[Wilhelm Sauer (Orgelbauer)|Wilhelm Sauer]] von 1853. Durch eine private Spende konnte die Orgel 2003 restauriert werden und spielt wieder. Alle notwendigen Sanierungsarbeiten an der Kirche werden durch einen Förderverein finanziert. Im Sommer finden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen statt.
* [[Bolter Mühle]]: Eine 1665 vomvon der [[JohanniterordenKomturei Mirow]] Mirowdes [[Johanniterorden]]s gegründete alte Wassermühle, die heute als Gästehaus, Kultur- und Ausflugsstätte genutzt wird
* „Weiße Häuser“: Vier Betonbunker und Beschussplatten aus der Zeit des Dritten Reichs bilden rund sieben&nbsp;Kilometer östlich von Rechlin (Koordinaten 53.32275, 12.8291) ein geheimnisumwittertes Ensemble, eine Versuchsanlage für bombensichere Häuser in der [[Welthauptstadt Germania]]?
* Ehemaliges sowjetisches [[Casino Rechlin]] von um 1950; Leerstand seit 1994
 
=== Museum ===
* Das von zwei gemeinnützigen Vereinen im Ehrenamt betriebene ''Luftfahrttechnische Museum Rechlin''. (s. LinksWeblinks)
 
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
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Durch die Lage an der Müritz und dem südlichen Eingang zum [[Nationalpark Müritz]] im Ortsteil Boek begünstigt, ist der Tourismus in Rechlin und der Umgebung ein wichtiger Erwerbszweig. Es gibt Ferienanlagen, Gästehäuser, Campingplätze, Surfschule, Hotels und andere touristische Einrichtungen. Viele Rechliner vermieten Ferienwohnungen in ihren Häusern oder Bootshäusern.
 
Mit Haus- und Freizeitbooten ist Rechlin aus mehreren Richtungen erreichbar. Fahrradwege durch den Naturpark sind gepflegt und gut ausgeschildert. Linienbusse (mit Fahrradtransportanhängern) verbinden mit zahlreichen Haltestellen im Naturpark und dessen Nordeingang.
 
Linienbusse (mit Fahrradtransportanhängern) verbinden mit zahlreichen Haltestellen im Naturpark und dessen Nordeingang.
 
Der Zug der Wildgänse und Kraniche zieht im Herbst besonders viele Naturkundler an.
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Die größten Arbeitgeber des Ortes befinden sich im Ortsteil Rechlin Nord: Ein Folienhersteller, ein Bundeswehrdepot und als größter privater Arbeitgeber ein Charterunternehmen mit angeschlossener [[Werft]]. Im Gewerbegebiet im Süden Rechlins haben sich Unternehmen angesiedelt, die hauptsächlich im Bereich der Marinetechnik tätig sind.
 
Der [[VEB Schiffswerft Rechlin]] (im [[Kombinat Schiffbau]]) stellte zu [[DDR]]-Zeiten unter anderem [[Sportboot|Sport-]] und [[Rettungsboot (Ausrüstung)|Rettungsboote]] her. Als Teil der [[Konsumgüterproduktion in der DDR]] wurden in den sechziger Jahren auch [[Nagetusch]]-Wohnwagen in Lizenz gefertigt. Nach missglückter Privatisierung des Betriebs nach der [[Wende (DDR)|Wende]] wurde das Gelände versteigert. Im Anschluss wurden viele der alten Produktionshallen abgerissen und Altlasten entsorgt. Seit 1998 wurde die Feriensiedlung „Hafendorf Müritz“ errichtet. Im April 2010 standen 99 Ferienhäuser zur Verfügung, weitere sind im Bau.
 
Ein Teil des Werftgeländes wird weiter für den Schiffbau genutzt. Hier werden Hausboote gebaut. Inzwischen sind hier etwa 90 neue Arbeitsplätze entstanden.
 
=== Verkehr ===
Über die [[Bundesstraße 198]] ist Rechlin mit der [[Bundesautobahn 19]] ([[Berlin]]–[[Rostock]]) sowie den in der Nähe gelegenen Städten [[Neustrelitz]] und [[Mirow]] verbunden. Über Landesstraßen erreicht man [[Röbel/Müritz]] und [[Waren (Müritz)]]. Der Regionalflugplatz und zwei Yachthäfen ([[Marina (Hafen)|Marinas]]) komplettieren die gut ausgebaute Infrastruktur Rechlins. Rechlin liegt an der Verbindung von [[Müritz-Elde-Wasserstraße]] und [[Müritz-Havel-Wasserstraße]] und kann auf dem Wasserweg sowohl von Hamburg, als auch von Berlin und der südlichen Ostsee (Stettiner Haff) angelaufen werden.
 
Der [[ÖPNV|öffentliche Personennahverkehr]] wird durch die [[Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft]] betrieben. Es besteht eine Busverbindung über [[Röbel/Müritz]] und [[Waren (Müritz)]] bis nach [[Neubrandenburg]] (''datBus''), sowie u.&nbsp;a. nach [[Mirow]]. Weiterhin existieren mehrere Linien, die die Dörfer des Umlands morgens und am frühen Nachmittag anfahren. Ab dem „Hafendorf Rechlin“ verkehrt im Sommer eine touristische Buslinie in den [[Müritz-Nationalpark]]. Jeder BusBusse dieser Linie verkehrtverkehren mit einem Anhänger für die kostenlose [[Fahrradmitnahme|Fahrradbeförderung]].<ref>[httphttps://mvvg-bus.de/fahrplanmvvg-mueritz-rundum/ Linienbusverbindungen der MVVG]</ref>
 
Der Flugplatz Rechlin wurde während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] nach 1939 erheblich ausgebaut. Es wurden zwei lange Landebahnen geschaffen. Es fanden dort Erprobungsflüge neuer unerprobter Kampfflugzeuge statt, aber auch Bomberstaffeln des Zweiten Weltkrieges starteten von da. WährendIn der Zeit[[Sowjetische der Sowjetischen BesatzungBesatzungszone|SBZ]] und der DDR war dort eine Garnison der sowjetischen Luftstreitkräfte stationiert. Der [[Flugplatz Rechlin-Lärz|Flugplatz Müritz Airpark]] mit zwei Landebahnen (2,3 und 1,8&nbsp;km) in [[Lärz]], im Süden des Gemeindegebietes, wurde nach 1994 in einen zivilen Verkehrslandeplatz überführt. Auf dem Gelände wird alljährlich das populäre [[Fusion Festival]] veranstaltet.
 
== Persönlichkeiten ==
* [[Wilhelm Joachim von Hammerstein]] (1838–1904), Politiker der ([[Deutschkonservative Partei|Deutschkonservativen Partei]]), Chefredakteur der [[Kreuzzeitung]], in Retzow geboren
* [[Joachim Hentze]] (1940–2022), Wirtschaftswissenschaftler, in Rechlin geboren
 
== Literatur ==
* Gerhild Meßner: ''Gutsdörfer rund um die Müritz.'' Schwerin1. Auflage, Selbstverlag, Kargow/Speck 2008. ISBN 978-3-933781-67-3.
* ''Geschichte und Technik in und um Rechlin. Vom Propeller- und Strahlflugzeug zum Rettungsboot'', 3. Auflage, Hrsg. Luftfahrttechnisches Museum Rechlin e.&nbsp;V., Selbstverlag, Rechlin 2018. [https://d-nb.info/1180513177 DNB]
* Walter E. Plewnia: ''Rechlin. Geschichte einer Kindheit und Jugend'', epubli, Berlin 2023. ISBN 978-3-7575-5103-2.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage|Rechlin}}
* [https://www.luftfahrttechnisches-museum-rechlin.de/ Luftfahrttechnisches Museum Rechlin]