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[[Datei:Grisebachvillahist.jpg|mini|hochkant|Villa Grisebach, bearbeitete historische Aufnahme]]
 
Die '''Villa Grisebach''' ist eine 1891/1892 von dem [[Architekt]]en [[Hans Grisebach (Architekt)|Hans Grisebach]] für sich selbst als Atelier und Wohnhaus erbaute StadtvillaStadt[[villa]] in der [[Fasanenstraße (Berlin)|Fasanenstraße]] inim [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]]. Sie ist Teil des seit 1981 unter [[Denkmalschutz]] stehenden sogenannten [[Wintergartenensemble|Wintergarten-Ensembles]]s, zu dem auch das benachbarte [[Käthe-Kollwitz-Museum Berlin|Käthe-Kollwitz-Museum]] sowie das [[Literaturhaus Berlin]] gehörengehört, und beherbergt heute das Auktionshaus''[[Auktion]]s­haus Villa Grisebach''.
 
== Grisebachs Stil und Baugeschichte ==
Grisebach konzipierte mit seiner Villa einen neuen Haustyp in Berlin. Er wollte weder in einer Etagenwohnung noch in einer Vorstadtvilla wohnen. Sein schmales Haus ist direkt an den Gehsteig herangebaut. Der Garten befindet sich hinter dem Haus. Benutzt wurden funktionelle Materialien mit Anknüpfung an mittelalterliche[[mittelalter]]liche Bauformen. Im Erdgeschoss kommt man in eine Halle, die durch eine gewundene Treppe in dunklem Eichenholz mit dem ersten Stockwerk verbindet. Er baute von innen nach außen, die Fassade fügte sich diesen Plänen. Der Zugang zu den Zimmern erfolgte nicht durch einen Mittelgang, sondern von Zimmer zu Zimmer. Der Bau ist „längsrechteckig“ und die Türen der Zimmer versetzt angeordnet. In jeder der vier Etagen gibt es mehrere Zimmer.
 
[[Datei:Villa Grisebach.JPG|mini|hochkant|Villa Grisebach im heutigen Straßenbild]]
Bald nach Grisebachs Tod wurde die Villa verkauft und danach umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Villa Grisebach so zerstört, dass die Fassade zwar erhalten blieb, die Villa aber bis in die 1960er Jahre nicht mehr bewohnbar war. In den 1960er Jahren drohte der Abriss der Villa zugunsten eines Projektes, die Gegend um den Kurfürstendamm weiträumig von der Lietzenburger bis zur Hardenbergstraße zu untertunneln. Im Jahr 1980 wurde das unter Denkmalschutz gestellte Haus Fasanenstraße 25 durch Mäzenatentum der Deutschen Bank wieder hergestellt. Seit 2013 ist das Auktionshaus Villa Grisebach Auktionen Eigentümer des Hauses.
 
Bald nach Grisebachs Tod wurde die Villa verkauft und danach umgebaut. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Villa Grisebach so zerstört, dass die Fassade zwar erhalten blieb, die Villa aber bis in die 1960er Jahre nicht mehr bewohnbar war. In den 1960er Jahren drohte der Abriss der Villa zugunsten eines Projektes, die Gegend um den [[Kurfürstendamm]] weiträumig von der [[Lietzenburger Straße |Lietzenburger]] bis zur [[Hardenbergstraße]] zu untertunneln. Im Jahr 1980 wurde das unter [[Denkmalschutz]] gestellte Haus Fasanenstraße  25 durch Mäzenatentum[[Mäzen]]atentum der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] wieder hergestellt. Seit 2013 ist das Auktionshaus ''Villa Grisebach Auktionen'' Eigentümer des Hauses.
== Das Auktionshaus ==
 
[[Datei:Gedenktafel an Villa Grisebach Berlin.jpg|links|mini|Gedenktafel an Villa Grisebach]]
== Das Auktionshaus ==
''Grisebach'' (bis Herbst 2015 ''Villa Grisebach Auktionen'') hat sich seit der Gründung durch die fünf Kunsthändler Bernd Schultz, Hans Pels-Leusden, Wilfried Utermann, Raimund Thomas und Michael Neumann im Jahre 1986 zu einem bedeutenden deutschen [[Auktionshaus]] für deutsche und internationale [[Kunst]] des 19., 20. und 21. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf der [[Klassische Moderne|Klassischen Moderne]] entwickelt. Zweimal jährlich finden Versteigerungen mit jeweils mindestens sieben Auktionen statt.
[[Datei:Gedenktafel an Villa Grisebach Berlin.jpg|links|mini|hochkant|Gedenktafel an der Villa Grisebach]]
 
''Grisebach'' (bis Herbst 2015: ''Villa Grisebach Auktionen'') hat sich seit der Gründung durch die fünf Kunsthändler Bernd Schultz, Hans Pels-Leusden, Wilfried Utermann, Raimund Thomas und Michael Neumann im Jahre 1986 zu einem bedeutenden deutschen [[Auktionshaus]] für deutsche und internationale [[Kunst]] des 19., 20. und 21. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf der [[Klassische Moderne|Klassischen Moderne]] entwickelt. Zweimal jährlich finden Versteigerungen mit jeweils mindestens sieben Auktionen statt.
 
''Grisebach'' wird seit 2023 durch die Geschäftsführer Daniel von Schacky, Diandra Donecker, Micaela Kapitzky, Markus Krause und RigmorMarkus StüsselKrause geleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/kunstmarkt/diandra-donecker-eine-30-jaehrige-ist-die-neue-chefin-im-auktionshaus-grisebach/23899692.html |titel=Diandra Donecker: Eine 30-Jährige ist die neue Chefin im Auktionshaus Grisebach |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.monopol-magazin.de/diandra-donecker-wird-nachfolgerin-von-florian-illies-bei-grisebach |titel=Diandra Donecker wird Nachfolgerin von Florian Illies bei Grisebach |werk=Monopol |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref><ref name="bundesanzeiger">{{Internetquelle |url=https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet |titel=Bundesanzeiger |abruf=2019-09-03}}</ref>
 
Das Auktionshaus beschränkte sich zunächst auf ein kunsthistorisches Revier. Zur ersten Vorbesichtigung im November 1986 kamen nach eigenen Angaben über 2500 Kunstinteressierte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.grisebach.com/unternehmen/philosophie-und-geschichte/ |titel=Philosophie und Geschichte |abruf=2019-09-03}}</ref> Der Umsatz dieser Auktion betrug über 4&nbsp;Mio.&nbsp;vier Millionen [[Deutsche Mark|DMMark]]. Bereits im ersten Jahr schrieb die ''Grisebach'' schwarze Zahlen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/kultur/zum-30-jubilaeum-der-villa-grisebach-der-lange-atem/14927258.html |titel=Der lange Atem |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Corinna Daniels |Titel=„Große Kunst ist ein Wachstumsmarkt“ |Sammelwerk=[[Die Welt]] |Datum=2003-03-20 |Online=https://www.welt.de/print-welt/article505835/Grosse-Kunst-ist-ein-Wachstumsmarkt.html |Abruf=2019-09-03}}</ref> Im Jahr 2006 hatte ''Grisebach'' unter den zehn teuersten Kunstwerken auf deutschen Auktionen sechs Werke.<ref>{{Literatur |Autor=Swantje Karich |Titel=Die teuersten deutschen Auktionen 2006: Rote Pferde, gelbe Häuser und ein Schrank |Sammelwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |Datum= |Online=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/die-teuersten-deutschen-auktionen-2006-rote-pferde-gelbe-haeuser-und-ein-schrank-1384710.html |Abruf=2019-09-03}}</ref> Der Umsatz lag 2004 bei 26,2&nbsp;Mio.Millionen [[Euro]], 2006 stieg er auf 45&nbsp;Mio.Millionen Euro.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artberlin.de/sammlung/villa-grisebach/ |titel=Villa Grisebach |werk=ArtBerlin.de |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref> Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Umsatz der Gesellschaft ''Grisebach GmbH'' EUR 11,7&nbsp;Millionen MioEuro.<ref name="bundesanzeiger" /> ''Grisebach'' ist seit 1988 das umsatzstärkste Auktionshaus für Klassische Moderne in Deutschland und Marktführer für die deutsche Kunst des 20.&nbsp;Jahrhunderts.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/kultur/kunsthandel-auktionsriese-in-der-carlstadt_aid-30656709 |titel=Kunsthandel: Auktionsriese in der Carlstadt |werk=[[Westdeutsche Zeitung]] |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/kultur/berliner-auktionshaus-grisebach-der-kunsthandel-darf-nicht-verteufelt-werden/19453854.html |titel=„Der Kunsthandel darf nicht verteufelt werden“ |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Rose-Maria Gropp |Titel=Das deutsche Auktionsjahr 2015: Von guten Werken |Sammelwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |Datum= |Online=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/die-top-ten-der-deutschen-auktionen-2015-13973114.html |Abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/kultur/256-millionen-dollar-erzielt-deutscher-kunstmarkt-mit-18-prozent-umsatzplus/21147628.html |titel=Deutscher Kunstmarkt mit 18 Prozent Umsatzplus |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref>
 
Eigene Büros betreibt ''Grisebach'' in [[München]], [[Düsseldorf]], [[Zürich]] und [[New York City|New York]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.grisebach.com/kauf/repraesentanten/ch-zuerich/ |titel=CH_Zuerich |abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.grisebach.com/kauf/repraesentanten/usacanada/ |titel=USA/Canada |abruf=2019-09-03}}</ref> Daneben vertreten Repräsentanten das Auktionshaus in [[Hamburg]], [[Bielefeld]], [[Dortmund]], [[Frankfurt am Main]] und [[Stuttgart]] sowie in [[Paris]], [[Rom]] und [[Los Angeles]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.grisebach.com/kauf/repraesentanten/ |titel=Repräsentanten |abruf=2019-09-03}}</ref>
 
Von 2011 bis 2018 führte der Kunsthistoriker, Journalist und Autor [[Florian Illies]] als einer der vier Gesellschafter das Auktionshaus, nachdem er zuvor das Ressort ''Feuilleton und Literatur'' der ''[[Die Zeit|Zeit]]'' geleitet hatte.<ref>''Generation Kunst.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 17. Dezember 2010, S. 34.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Gabriela Walde |url=https://www.morgenpost.de/kultur/article214862143/Florian-Illies-verlaesst-die-Villa-Grisebach.html |titel=Florian Illies verlässt die Villa Grisebach |datum=2018-07-16 |sprache=de |abruf=2019-09-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Angela Hohmann |url=https://www.tagesspiegel.de/kultur/auktionshaus-grisebach-florian-illies-leiser-abgang/22800398.html |titel=Auktionshaus Grisebach: Florian Illies’ leiser Abgang |werk=tagesspiegel.de |datum=2018-07-16 |abruf=2018-08-02}}</ref> Bei ''Grisebach'' engagierte er sich vor allem für die Kunst des 19. &nbsp;Jahrhunderts, mit dem Ziel, das bisher auf die Klassische Moderne spezialisierte Auktionshaus thematisch zu erweitern.<ref>Sebastian Preuss: [https://www.berliner-zeitung.de/kultur/florian-illies-vom-top-journalisten-zum-kunsthaendler,10809150,11179138.html ''Florian Illies – Vom Top-Journalisten zum Kunsthändler''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 22. November 2011</ref>
 
== Literatur ==
* John Lochner-Griffith: ''Das Haus Grisebach in der Fasanenstraße – die Villa in der Enge.''. In: ''Stadtvilla Grisebach und Käthe-Kollwitz-Museum.''. 2.&nbsp;Auflage. Deutsche Bank&nbsp;AG (Hrsg.), 2005, S.&nbsp;13–27.
 
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Villa in Berlin|Grisebach]]
[[Kategorie:Handelsunternehmen (Berlin)]]
[[Kategorie:Kunst-Auktionshaus]]
[[Kategorie:Berlin-Charlottenburg]]