„Bürgerlich-Demokratische Partei“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt die Partei in der Schweiz. Zur Partei in Österreich siehe [[Bürgerlich-Demokratische Partei (Österreich)]].}}
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{{Infobox Partei Schweiz
|logo = [[Datei:BDP Schweiz (logo).svg|200px|Logo der BDP]]
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|vizepräsident = [[Lorenz Hess]]
|generalsekretärin = [[Astrid Bärtschi]]
|mitglieder = 7'000<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bk.admin.ch/dokumentation/02070/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t%2Clnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCIdX54gWym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A-- |titel=Der Bund kurz erklärt 2014 |werk=bk.admin.ch |hrsg=Schweizerische Bundeskanzlei |datum=2014-02-28 |format=PDF; 14,4 MB
|mitglieder-stand = 2016
|wähleranteil = 2,4 %<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/wahlen-2019-resultate |titel=Wahlen 2019 Resultate
|wähleranteil-stand = Nationalratswahl 2019
|kant-parlamente =
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|gliederung = 16 Kantonalparteien
|gruppierungen =
|fraktion = Bis 2019: [[Fraktion der Bürgerlich-Demokratischen Partei der Bundesversammlung|
2020: [[Die Mitte-Fraktion der Bundesversammlung|Mitte-Fraktion]]
|anschrift = Postfach 119<br />3000 Bern 6
|ausrichtung =
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|bild2 =
}}
Die '''Bürgerlich-Demokratische Partei Schweiz (BDP Schweiz)''', {{frS|Parti bourgeois démocratique Suisse (PBD)}}, {{itS|Partito borghese democratico Svizzera (PBD)}}, {{rmS|{{Audio|Roh-Partida burgais democratica Svizra.ogg|''Partida burgais democratica Svizra PBD''}}}}, war eine politische Partei in der [[Schweiz]], die auf nationaler Ebene am 1. November 2008 als gemässigte Abspaltung der [[Schweizerische Volkspartei|Schweizerischen Volkspartei]] (SVP) gegründet wurde.<ref
== Geschichte ==
Die SVP verstand sich bei ihrer Gründung 1971 als eine [[Bürgerliche Partei|bürgerliche]] Zentrumspartei. Unter der geistigen Führung von [[Christoph Blocher]] verfolgte sie seit den 1990er Jahren eine deutlich stärker rechts orientierte Politik. Dies führte insbesondere in den Kantonen [[Kanton Bern|Bern]], [[Kanton Glarus|Glarus]] und [[Kanton Graubünden|Graubünden]] zu Grabenkämpfen, da die dortige SVP, aus der [[Demokratische Partei (Schweiz)|Demokratischen Partei]] bzw. der [[Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei]] hervorgegangen, traditionell gemässigter bürgerlich orientiert war.
Zum Eklat kam es, als sich die Bündnerin [[Eveline Widmer-Schlumpf]] bei den [[Bundesratswahlen 2007]] gegen den Willen der SVP-Fraktion anstelle des bisherigen Bundesrats Christoph Blocher in die [[Bundesrat (Schweiz)|Landesregierung]] wählen liess und die damalige [[BDP Graubünden|SVP Graubünden]] sich weigerte, Widmer-Schlumpf deswegen aus der Partei auszuschliessen. Da die SVP Schweiz gemäss Statuten keine Einzelmitglieder von Kantonalparteien ausschliessen konnte, entschied sie, die gesamte SVP Graubünden auszuschliessen. Diese benannte sich daraufhin in Bürgerlich-Demokratische Partei um. Ursprünglich war als Name für die neue Partei ''Bürgerliche Partei Schweiz (BPS)'' vorgesehen; er wurde nach Protesten der bereits bestehenden ''Bürger-Partei Schweiz'', einer rechten Kleinstpartei, geändert, da diese fürchtete, das Kürzel BPS zu verlieren.<ref name="espace200806232">{{Internetquelle |url=http://www.espace.ch/artikel_536509.html |titel=SVP-Spaltung perfekt |werk=espace.ch |datum=2008-06-23
In der SVP Bern, deren damaliger Bundesrat [[Samuel Schmid]] von der SVP Schweiz ebenfalls nicht mehr als ihr Bundesrat angesehen wurde, wurde ebenfalls die [[Parteispaltung|Abspaltung]] diskutiert und mit der Gründung der BDP Bern in die Tat umgesetzt. Auch im Kanton Glarus spalteten sich SVP-Exponenten von der Partei ab und gründeten die [[BDP Glarus]]. Daraufhin wurde am 1. November 2008 in Glarus die ''BDP Schweiz'' gegründet. Als erster Parteipräsident wurde [[Hans Grunder]] gewählt.<ref
Später wurden weitere kantonale Parteien gegründet, welche jedoch nicht als Abspaltung der SVP angesehen werden konnten. Die meisten Mitglieder dieser Sektionen waren vor ihrem Beitritt parteilos, vereinzelt fanden sich ehemalige Politiker verschiedener bürgerlicher Parteien. Ausserhalb ihrer Gründungskantone konnte die BDP hauptsächlich in den
Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2011]] trat die BDP erstmals zu nationalen Wahlen an. Sie erhielt 5,4 % der Stimmen und 9 Sitze im Nationalrat. Ihr einziger Ständerat, der Berner [[Werner Luginbühl]], wurde im zweiten Wahlgang wiedergewählt.
Am 5. Mai 2012 löste [[Martin Landolt]] Hans Grunder ab.<ref>
Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2019|Wahlen 2019]] verzeichnete die BDP starke Verluste. Ihr Wähleranteil sank um 1,6 % auf nur noch 2,5 %. Die BDP verlor nach dem Rücktritt von Luginbühl ihre Vertretung in der kleinen Kammer
An der Delegiertenversammlung vom 14. November 2020 beschlossen die Delegierten den Zusammenschluss mit der [[Christlichdemokratische Volkspartei|Christlichdemokratischen Volkspartei]] (CVP) zur neuen Partei «[[Die Mitte]]» per 1. Januar 2021.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bdp.info/data/uploads/schweiz/deutsch-unterlagen/medienmitteilungen/2020/mm_dv_201114_de.pdf |titel=BDP sagt Ja zu
== Kantonalparteien ==
Die BDP gliederte sich in Kantonalparteien, wobei der Höchststand 17 Sektionen betrug, zum Zeitpunkt ihrer Auflösung bestanden noch 15 Kantonalparteien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bdp.info/schweiz/de/partei/kantonalparteien/ |titel=BDP Schweiz.
=== BDP Graubünden ===
{{Hauptartikel|BDP Graubünden}}
Die BDP Graubünden hatte ihren Ursprung in der 1919 gegründeten Bündner Demokratischen Partei. 1971 erfolgte der gesamtschweizerische Zusammenschluss der Demokratischen Partei mit der Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei zur Schweizerischen Volkspartei und dadurch die Umbenennung in SVP Graubünden. Ab dem Ausschluss aus der SVP nannte sie sich BDP Graubünden. Nach den Wahlen vom 3. Juni 2010 stellte die BDP zwei Regierungsräte und 25 (von 120 im [[Majorz]]verfahren gewählten) Grossräte. Bei den darauffolgenden Wahlen 2014 konnte die BDP ihre beiden Regierungsratssitze verteidigen
=== BDP Bern ===
Im Zuge anhaltender Flügelkämpfe in der [[Schweizerische Volkspartei|Schweizerischen Volkspartei]] (SVP) wurde 2000 erstmals die Möglichkeit einer Abspaltung der liberalen Kräfte aus dem Kanton Bern angedacht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.g26.ch/gegen_rechts_svp_01.html |text=''Schweizerische Volkspartei (SVP): Rückblick 1987–2001.'' |wayback=20091027103344}} In: ''g26.ch.'' «Année politique», Institut für Politikwissenschaft, Universität Bern.</ref>
Nach dem Ausschluss der Bündner SVP verlangten Exponenten der SVP Bern, die sich in der «Gruppe Bubenberg» zusammenschlossen, den Austritt der SVP Bern aus der SVP Schweiz, fanden mit dieser Forderung aber keine Mehrheit. Deshalb gründeten sie am 21. Juni 2008 die Bürgerlich-Demokratische Partei Kanton Bern (kurz BDP Bern). Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem die Nationalrätin [[Ursula Haller]], Ständerat [[Werner Luginbühl]], Regierungsrat [[Urs Gasche]] und 17 Mitglieder des Berner [[Kantonsparlament|Grossen Rates]].<ref>
Erstmals der Wählerschaft stellen musste sich die BDP bei den Gemeindewahlen 2008 und 2009, wobei sie sich relativ gut behaupten konnte, mit Stimmenanteilen zwischen 7,8 % (in der Stadt Bern) und 20 %.<ref>
Nach diesen Anfangserfolgen verlor die Berner BDP jedoch stetig an Wähleranteilen und Sitzen. Bei den Grossratswahlen vom 30. März 2014 fuhr die BDP eine massive Niederlage ein. Sie verlor 11 Sitze und erreichte nur noch 14 Sitze im Grossrat bei einem Wähleranteil von 11,2 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wahlarchiv.sites.be.ch/wahlen2014/www.growa.apps.be.ch/growa/action/WaehleranteileProzentActione1d4.html?method=read&sprache=d |titel=Kanton Bern: Wahlplattform |abruf=2020-12-01}}</ref> Bei den Nationalratswahlen 2015 erzielte die BDP 11,8 % und verlor somit einen Nationalratssitz, neu hatte sie drei
Am 11. November 2020 genehmigten die Mitglieder der BDP und der CVP des Kantons Bern in Urabstimmungen die Fusion ihrer Kantonalparteien. Anders als auf Bundesebene war im Kanton Bern die BDP dabei der deutlich stärkere Fusionspartner.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zentralplus.ch/fusion-von-cvp-und-bdp-berner-sagen-ja-1938123/ |titel=Fusion von CVP und BDP: Berner sagen Ja |datum=2020-11-11 |sprache=de
=== BDP Glarus ===
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Mit dem politischen Stil der SVP und ihrem Vorgehen gegen die SVP Graubünden unzufriedene SVP-Mitglieder gründeten zusammen mit ehemaligen SVP-Mitgliedern am 28. August 2008 in [[Ennenda]] die BDP Glarus, nachdem sie bereits am 5. Juni die «Liberale Fraktion» im [[Kantonsparlament|Landrat]] gebildet hatten. Unter ihnen war der einzige SVP-[[Regierungsrat des Kantons Glarus|Regierungsrat]] [[Robert Marti]],<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/glarus_regierungsrat_marti_bdp_1.767540.html |text=''Glarner SVP-Regierungsrat Marti tritt zur BDP über.'' |wayback=20080627023705}} In: ''nzz.ch.'' 24. Juni 2008.</ref> SVP-Vizepräsident [[Martin Landolt]], der SVP-Fraktionschef im Landrat [[Ernst Disch]] und sieben weitere SVP-Parlamentarier<ref>bdp-gl.ch: {{Webarchiv |url=http://www.bdp-gl.ch/?section=news&cmd=details&newsid=5 |text=''Neue Landratsfraktion'' |wayback=20080911214732}}</ref> des liberalen, der Tradition der ehemaligen Demokratischen Partei verpflichteten Parteiflügels.
Der erste Präsident der BDP Glarus war Martin Landolt. Landolt wurde in einer Ersatzwahl am 8. Februar 2009 in den [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalrat]] gewählt<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gl.ch/xml_1/internet/de/application/d41/d335/f1040.cfm |titel=Nationalratswahlen vom 8. Februar 2009 |werk=gl.ch
Im Herbst 2020 – noch vor dem definitiven Entscheid auf nationaler Ebene – einigten sich die Kantonalsektionen von BDP und CVP, in Glarus beide ungefähr gleich stark, auf eine Parteifusion.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/neue-mittepartei-fusion-von-cvp-und-bdp-die-glarner-preschen-vor |titel=Neue Mittepartei – Fusion von CVP und BDP: Die Glarner preschen vor |datum=2020-10-09 |abruf=2020-12-01}}</ref>
=== Weitere Kantone ===
Ab Herbst 2008 wurden in allen grösseren Kantonen (ausser dem italienischsprachigen [[Kanton Tessin]]) BDP-Sektionen gegründet. Die meisten Mitglieder dieser Parteien waren früher parteipolitisch nicht aktiv, vereinzelt waren sie in FDP oder SVP engagiert. Prominenteste Mitglieder dieser kleineren Sektionen waren die ehemalige Zürcher SVP-Nationalrätin [[Lisbeth Fehr]]<ref>{{Internetquelle |url=http://bdp-zh.info/index.php?page=86 |titel=BDP Kanton Zürich |werk=bdp-zh.info
In die Kantonsparlamente einziehen konnte die BDP in den historisch
Am 9. Dezember 2015 beschloss die Kantonalsektion Neuenburg aufgrund fehlender Motivation ihrer Mitglieder nach nur fünf Jahren Existenz die Auflösung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/fr/story/la-section-cantonale-du-pbd-se-saborde-454553491135 |titel=La section cantonale du PBD se saborde |hrsg=20 minutes |datum=2015-12-12 |sprache=fr |abruf=2015-12-13}}</ref> Auch stärkere Kantonalsektionen gerieten in den folgenden Jahren in eine Krise.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/bei-der-baselbieter-bdp-ist-die-luft-draussen-139420322 |titel=Bei der Baselbieter BDP ist die Luft draussen |sprache=de
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