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[[Datei:Herman Melville by Joseph O Eaton.jpg|mini| Herman Melville im Mai 1870 [[Datei:Herman Melville signature.svg|rahmenlos]]]]
'''Herman Melville''', geboren als ''Herman Melvill'', (* [[1. August]] [[1819]] in [[New York City]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]; † [[28. September]] [[1891]] ebenda) war ein [[Vereinigte Staaten|amerikanischer]] [[Schriftsteller]], [[Dichter]] und [[Essay]]ist. Sein [[Seeroman]] ''[[Moby-Dick]]'' zählt zu den bedeutendsten Werken der [[Weltliteratur]].
 
Melvilles erster Roman [[Typee]] handelt von der Reise zweier Deserteure durch die Südsee. Der Abenteuerroman traf den Geschmack der Zeit, trotz seiner Kritik am Kolonialismus und der vorbehaltlosen Darstellung der Indigenen. Die Tantiemen für den nachfolgenden Roman ''Omoo'' ermöglichten ihm schließlich die Heirat mit Elizabeth Shaw. 1847 erschien der Roman ''Mardi und eine Reise dorthin''. Melville selbst sah in seinem dritten Werk die Wende in seinem Schaffen. Das Südseeabenteuer entwickelt sich nach der Flucht zweier Seefahrer zur [[Seelenreise]] und [[Kosmogonie]] und endet in einer [[Allegorie|allegorischen]] Satire, in der er die Vergeblichkeit nationalstaatlichen Machtstrebens karikiert. Die zahlreichen Diskurse, das Anhäufen von Beschreibungen, die reiche sprachliche und stilistische Variation wie Schilderung seelisch-leiblicher Vorgänge, welche die Ausweglosigkeit und Absurdität aber auch Tragik des Handelnden zeigen, lassen die Totalität des Epos im modernen Roman wiederaufscheinen.
 
In den zwei darauffolgenden Werken ''Redburn'' und [[Weißjacke oder die Welt auf einem Kriegsschiff]] wählte Melville das Schiff als Mikrokosmos. Obwohl er beide Werke wegen ihrer vermeintlich mangelnden sprachlichen Kraft später abwertete, nicht zuletzt aufgrund ihrer zum Vorgängerroman geringeren Innovationsdichte, können sie als Intensivierung wie Straffung seines Vorgängers gelesen werden. Im Gegensatz zu Mardi sind die Hauptfiguren nicht nur als Allegorien oder Stellvertreter von Ideen gezeichnet, sondern als Charaktere fassbar und in der weißen Jacke des namenlosen Matrosen fasst Melville erstmals das Symbol des Nichts wie später im Wal Moby Dick. Als maritime Romane gehören sie wegen ihres Realismus zu den zugänglichen Werken des Autors. Mit seinem Roman ''[[Moby-Dick]] oder der weiße Wal'' verfasste er in der Fabel einer Waljagd das tragische Epos vom Antihelden Ahab, der auf der Suche nach Vergeltung am Verursacher seines abgetrennten Unterbeines den Untergang wählt. Der Roman zählt zu den bedeutendsten Werken der US-amerikanischen Literatur und wird wegen seiner formalen und stilistischen Erneuerungen als Vorläufer zahlreicher erst im 20. Jahrhundert veröffentlichter Romane der klassischen Moderne genannt. Der Roman zählt zu den bedeutendsten Werken der [[Weltliteratur]].
 
Bereits mit Mardi und erneut mit Moby Dick blieb der finanzielle Erfolg aus. Dies war nicht zuletzt eine Reaktion auf seine erzählerische Eigentümlichkeit wie verwegene Themenwahl – der darauffolgende Eheroman [[Pierre oder die Doppeldeutigkeiten]] behandelt einen geschwisterlichen Inzest –, wenngleich seine Erzählungen, die 1856 unter The Piazza Tales erschienen von Zeitgenossen als literarische Leistungen gewürdigt wurden. Die sechs Erzählungen, darunter [[The piazza]], [[Bartleby der Schreiber]], [[Benito Cereno]] und [[The Encantadas]] zeigen Melville erneut als großen Erneuerer der US-amerikanischen Prosa und herausragenden Vertreter der Weltliteratur. 1857 erschien mit The Confidence-Man Melvilles letzter Roman. Der ehemalige Seefahrer musste bis zu seinem Renteneintritt wegen seines geringen Auskommens als Zöllner im New Yorker Hafen arbeiten.
 
Im späten Alter verfasste er seinen ersten Gedichtband. Darauf folgte das Versepos ''Clarel'' und der Gedichtband ''John Marr and Other Sailors''. Sein letztes Werk, die postum herausgegebene Novelle [[Billy Budd]] erlangte Weltruhm. Melvilles Lyrik, die ähnlich seinen mittleren und späten Romanen sich an dem poetischen Theorem der ''Blackness'', einer Heroik in der Moderne sowie der Totalität des Epos orientiert und seelische Grenzbereiche wie Schmerz, Wahn, das Leiden wie Erlösungsverlangen thematisiert, wird der [[Hermetik]] zugeordnet.
 
== Leben ==
Herman Melville war das dritte von acht Kindern des von [[Schottland|schottischen]] Einwanderern abstammenden Importkaufmanns Allan Melvill und der aus einer ursprünglich [[Niederlande|niederländischen]] [[Patrizier]]familie stammenden Maria Gansevoort Melvill. Auch Allan Melvill kam aus einer angesehenen Familie. Als Geschäftsmann zeigte er jedoch wenig Begabung. Um einen [[Großbürger|großbürgerlichen]] Lebensstil finanzieren zu können, verschuldete er sich erheblich. Sein Unternehmen in New York City ging 1830 in [[Insolvenz|Konkurs]], woraufhin er die große Familie als Verkäufer in einem Pelzgeschäft in [[Albany (New York)|Albany]] finanziell über Wasser zu halten versuchte.
1831 musste Herman die Schule verlassen. Der Vater starb, seelisch und körperlich erschöpft, ein Jahr später. Die Mutter änderte nach seinem Tode den Familiennamen in „Melville“. Herman arbeitete als kaufmännische Hilfskraft in einer Bank, als Gehilfe auf der Farm seines Onkels und half im Pelzgeschäft seines Bruders aus.
 
Im Jahr 1839 heuerte Melville kurzzeitig als [[Decksjunge|Schiffsjunge]] auf einem [[Postschiff]] der Route von New York nach [[Liverpool]], [[England]] an. Danach versuchte er sich als Lehrer einer [[Grundschule]] in New York City, gab diese Stelle jedoch 1840 wieder auf und stach am 3. Januar 1841 in [[Nantucket]] an Bord des [[Walfänger]]s ''Acushnet'' in See.<ref>[http://www.todayinliterature.com/stories.asp?Event_Date=1/3/1841 Herman Melville 1841]</ref> Aber die Bedingungen auf der Fangfahrt in den [[Pazifischer Ozean|Pazifik]] erschienen Melville als so unzumutbar, dass er 1842 beim ersten Zwischenhalt auf der Insel [[Nuku Hiva]] ([[Marquesas]]) „[[Fahnenflucht|desertierte]]“. Er entfloh gemeinsam mit dem [[Matrose]]n Richard Tobbias Greene durch die Berge, um das Tal von Taipivai zu erreichen, wo sie von den Typees, einem Insulaner-[[Stamm (Gesellschaftswissenschaften)|Stamm]], gefangen genommen wurden. Nach einigen Tagen gelang Greene die Flucht aus der Gefangenschaft, während der am Bein verletzte Melville vier Wochen lang das Leben des Stammes beobachtete. Seine Erlebnisse ließ er in die 1848 veröffentlichte Erzählung ''[[Typee]]'' einfließen.
 
Melville entkam auf dem [[Australien|australischen]] Walfänger ''Lucy Ann'' aus Nuku Hiva und gelangte nach [[Tahiti]]. Dort wurde er wegen Teilnahme an der Rebellion auf der ''Lucy Ann'' verhaftet, konnte aber aus dem Gefängnis nach [[Moorea]] fliehen. Danach heuerte er als Bootssteuerer auf dem Walfänger ''Charles and Henry'' aus Nantucket an und ließ sich im April 1843 auf [[Hawaii]] wieder abmustern. Im August desselben Jahres heuerte er in [[Honolulu]] als einfacher Matrose auf der nordamerikanischen Fregatte ''[[USS United States (Schiff, 1797)|United States]]'' an und kehrte, mit Zwischenaufenthalt in [[Peru]], im Oktober 1844 nach [[Boston]] zurück. 1846 schrieb er seinen ersten Roman ''Typee'', gefolgt von ''Omoo'' 1847. Beide Bücher fanden schnell Zuspruch bei ihren Lesern. In Boston heiratete Melville am 4. August 1847 Elizabeth Shaw. Sie bekamen zwei Töchter und zwei Söhne, von denen der ältere sich mit 18 Jahren das [[Suizid|Leben nahm]] und der jüngere, Stanwix, mit 35 Jahren an [[Tuberkulose]] starb.
 
Im Jahr 1849 reiste Melville nach England, um seinem [[Verleger]] die Manuskripte von ''White Jacket'' zu überbringen. Dabei unternahm er Abstecher nach [[Paris]] und ins [[Rheinland]]. Im Februar 1850 kehrte er nach New York City zurück. Im gleichen Jahr erwarben die Melvilles mit dem Geld des Schwiegervaters Shaw einen kleinen Bauernhof namens [[Herman Melville House (Massachusetts)|Arrowhead]] bei [[Pittsfield (Massachusetts)|Pittsfield]], Massachusetts, auf dem sie bis 1863 lebten. Das Gebäude ist heute als [[National Historic Landmark]] im [[National Register of Historic Places]] eingetragen. In dieser Zeit bestellte Melville den Hof, schrieb seine Bücher und hielt gelegentlich Vorträge über seine Erlebnisse im Pazifik.
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Ab 1856 wurde Melville von schwerem [[Rheuma]] geplagt und von seiner Familie und dem Schwiegervater zu einer Erholungsreise gedrängt, die ihn nach England, wo er den Schriftsteller [[Nathaniel Hawthorne]] traf, ans [[Mittelmeer]] und ins [[Heiliges Land|Heilige Land]] führte. Im Mai 1857 kehrte er zurück.
 
Im Jahr 1860 segelte er auf dem [[Klipper]] ''Meteor'' unter dem Kommando seines jüngeren Bruders Tom nach [[San Francisco]], [[Kalifornien]]. Obwohl er ursprünglich eine [[Weltreise]] geplant hatte, eilte er von dort mit einem Dampfer bald wieder zurück. 1863 verkaufte er den Hof in Pittsfield und siedelte nach New York über. Er konnte allerdings – obwohl bis zuletzt literarisch aktiv – ab den 1860er-Jahren nicht mehr von der Schriftstellerei leben. Deshalb nahm er 18631866 eine Stellung als [[Zollkriminalamt|Zollinspektor]] im Hafen an, die er bis zu seinem Eintreten in den Ruhestand am 31. Dezember 1885 hielt.
 
Herman Melville starb im Alter von 72 Jahren; sein Grab befindet sich auf dem [[Woodlawn Cemetery]] im New Yorker Stadtbezirk [[Bronx]].<ref>knerger.de: [http://knerger.de/html/melvilleschriftsteller_83.html Das Grab von Herman Melville]</ref>
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* 1847 schrieb er in ''Omoo'' über seinen Aufenthalt auf Tahiti
* 1849 erschien mit ''Mardi'' eine umfangreichere und deutlich fiktivere Fassung von ''Typee''
* 1849 verarbeitete er in ''Redburns erste ReiseRedburn'' Erfahrungen seiner ersten Seereise als Kabinenjunge
* 1850 berichtete er in ''White-Jacket or, the World in a Man-of-war'' über die Erlebnisse auf der Fahrt mit der ''[[USS United States (1797)|USS United States]]'' (dt. Titel: ''[[Weißjacke oder Die Welt auf einem Kriegsschiff]]'')
 
Ebenfalls 1850 begann Melville, gleich nach dem Erwerb des Bauernhofes, die Erlebnisse auf der ''Acushnet'' und der ''Charles and Henry'' zu verarbeiten. Der zunächst in England in drei Bänden unter dem Titel ''The Whale'' erschienene und Hawthorne gewidmete Roman erzählt aus der Perspektive des [[Ich-Erzähler]]s Ismael die Fangreise und Geschichte des Walfangschiffes „Pequod“ und seines Kapitäns Ahab, der von der Jagd nach dem legendären weißen [[Pottwal]] besessen war. Er jagte den Wal mit einer Verbissenheit, die zur Zerstörung des Schiffs und seinem eigenen Tod führte. Neben diesem zentralen Handlungsfaden sind weit überwiegend philosophische, halbwissenschaftliche, geschichtliche und mythologische Betrachtungen des Autors eingeflochten.
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An seinen britischen Verleger Richard Bentley schrieb Melville 1851 dazu Folgendes:
{{Zitat
{{Zitat | Text=In the latter part of the coming autumn I shall have ready a new work […] a romance of adventure, founded upon certain wild legends in the Southern Sperm Whale Fisheries and illustrated by the authors own personal experience, of two years & more as a harpooneer […] I do not know that the subject treated of has ever been worked up by a romancer; or, indeed, by any writer in any adequate manner. | Autor=Herman Melville | lang=en | vor=“ | nach=” | Übersetzung=Im kommenden Spätherbst sollte ich mit einem neuen Werk fertig sein […] ein Abenteuerroman, der auf gewissen wilden Legenden aus den Pottwalfanggebieten im Süden gründet, ausgeschmückt mit den eigenen persönlichen Erfahrungen des Autors aus seiner mehr als zweijährigen Zeit als Harpunier […] Ich wüßte nicht, dass das behandelte Thema jemals von einem Romancier, ja überhaupt von irgendeinem Schriftsteller in angemessener Weise bearbeitet worden wäre.}}
|Text=In the latter part of the coming autumn I shall have ready a new work […] a romance of adventure, founded upon certain wild legends in the Southern Sperm Whale Fisheries and illustrated by the authors own personal experience, of two years & more as a harpooneer […] I do not know that the subject treated of has ever been worked up by a romancer; or, indeed, by any writer in any adequate manner.
|Sprache=en
|Autor=Herman Melville
{{Zitat | Text=In the latter part of the coming autumn I shall have ready a new work […] a romance of adventure, founded upon certain wild legends in the Southern Sperm Whale Fisheries and illustrated by the authors own personal experience, of two years & more as a harpooneer […] I do not know that the subject treated of has ever been worked up by a romancer; or, indeed, by any writer in any adequate manner. | Autor=Herman Melville | lang=en | vor=“ | nach=” | Übersetzung=Im kommenden Spätherbst sollte ich mit einem neuen Werk fertig sein […] ein Abenteuerroman, der auf gewissen wilden Legenden aus den Pottwalfanggebieten im Süden gründet, ausgeschmückt mit den eigenen persönlichen Erfahrungen des Autors aus seiner mehr als zweijährigen Zeit als Harpunier […] Ich wüßte nicht, dass das behandelte Thema jemals von einem Romancier, ja überhaupt von irgendeinem Schriftsteller in angemessener Weise bearbeitet worden wäre.}}
Zu seinen Lebzeiten wurden nur etwa 3.000 Exemplare von ''Moby Dick'' verkauft.
 
Die 1853 erschienene Kurzgeschichte [[Bartleby der Schreiber|''Bartleby, the Scrivener'']] wird als eines der wichtigsten Werke von Melville und als Vorläufer [[ExistenzialismusExistentialismus|existenzialistischer]] und [[Absurdität|absurder]] Literatur angesehen. Zu den bedeutendsten kürzeren Erzählungen Melvilles und klassischen Höhepunkten der amerikanischen Kurzprosa wird ebenso seine erstmals 1855 veröffentlichte Erzählung ''[[Benito Cereno]]'' gerechnet, die mit ihrer ''method of indirection'' und ironisch unterlegten perspektivischen Erzähltechnik eine narrative Methode prägte, die später von [[Henry James]] weiterentwickelt und perfektioniert wurde.
 
Das [[Epos|Versepos]] ''Clarel'' von 1876 mit 18.000 Versen über eine [[Wallfahrt|Pilgerreise]] ins Heilige Land wurde zu Melvilles Lebzeiten in 300 Exemplaren gedruckt, die größtenteils eingestampft werden mussten. Bei seinem Tod 1891 in New York City war er mit Überarbeitungen an seinem letzten Werk ''[[Billy Budd|Billy Budd, Foretopman]]'' beschäftigt, das erst 1924 veröffentlicht und von [[Benjamin Britten]] als Grundlage für die [[Oper]] ''[[Billy Budd (Oper)|Billy Budd]]'' genommen wurde.
 
Die beiden ersten Romane Melvilles, in denen er seine Südsee-Geschichten verarbeitete, waren große Erfolge. Als er sich danach vom [[Naturalismus (Literatur)|naturalistischen]] Erlebnisroman abwandte, stellten seine Werke Kritiker und Publikum nicht mehr zufrieden.
 
Melvilles Werk war schon vergessen, als er starb; im Bibliothekskatalog der [[Yale-Universität University]] wurde ''Moby Dick'' nur in der Kategorie [[Cetologie]] (der Wissenschaft von den Meeressäugern) geführt und verstaubte. Erst in den 1920er Jahren verhalf ein Kreis von New Yorker Literaturwissenschaftlern, darunter [[Carl van Doren]] (1885–1950), [[Lewis Mumford]], [[Carl vanVan Vechten]] und [[Raymond Weaver]] (1888–1948), seinem Werk zu Anerkennung.
 
Mit ''Moby Dick'' schuf Melville in der Form eines spannenden und komplexen Abenteuerromans eine Parabel für die Unbezwingbarkeit von Natur und Schicksal durch den Menschen.
 
Melville gehörte der Gruppe ''Young America'' an, deren Anliegen es war, eine [[Amerikanische Literatur|amerikanische Nationalliteratur]] als Zeichen kultureller [[Emanzipation]] von der [[Aristokratie|aristokratisch-]]-[[Feudalismus|feudalistischen]] Kultur Europas, insbesondere Englands, zu fördern. Dabei sollte die amerikanische Szene dargestellt werden, sowohl in geographischer wie auch gesellschaftlich-politischer Hinsicht. Einer solchen amerikanischen Literatur sollte es über die Darstellung tatsächlicher Verhältnisse hinaus um die Erfassung des [[Demokratie|demokratischen]] [[Zeitgeist]]es als [[Vorstellung|Vision]] einer idealen zukünftigen Gesellschaft gehen.<ref>Armin Staats: ''Melville · Moby Dick.'' In: [[Hans-Joachim Lang (Amerikanist)|Hans-Joachim Lang]] (Hrsg.): ''Der amerikanische Roman · Von den Anfängen bis zur Gegenwart''. Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02213-1, S.&nbsp;103–141, hier S. 103f.</ref>
 
== Werke ==
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* ''Pierre: or, The Ambiguities'', 1852 (dt. ''[[Pierre oder die Doppeldeutigkeiten]]'', von [[Leos Carax]] verfilmt)
* ''Bartleby, the Scrivener'', 1853 (dt. ''[[Bartleby der Schreiber]])''
* ''[[The Encantadas|The Encantadas, or Enchanted Isles]]'', 1854 (dt. ''Die Encantadas, oder Verwunschenen Inseln'')
* ''[[Benito Cereno]]'', 1855
* ''Israel Potter'', 1855 (dt. 1960 ''Israel Potter. Seine fünfzig Jahre im Exil. ND Leipzig 1991)''
* ''The Piazza Tales'', 1856 (dt. Piazza-Erzählungen):
* ''The Piazza Tales'', 1856 (dt. ''Piazza-Erzählungen'', hier wurde auch die erstmals 1853 veröffentlichte Long Short Story ''Bartleby, the Scrivener'' in leicht veränderter Fassung einbezogen, ebenso ''The Lightning-Rod Man'', erschienen 1854 in ''Putnam’s Monthly'', und ''[[Benito Cereno]]'', erstmals 1855 ebenfalls in ''Putnam’s Monthly'' veröffentlicht)
** ''[[The piazza]]''
** ''[[Bartleby der Schreiber|Bartleby, the Scrivener]]'' (in leicht veränderter Fassung gegenüber der erstmals 1853 veröffentlichten Long Short Story)
** ''[[Benito Cereno]]'' (erstmals 1855 in Putnam’s Monthly erschienen)
** ''[[Der Blitzableiter-Mann]]'' (Originaltitel: ''The Lightning-Rod Man'') (erstmals 1854 in Putnam’s Monthly erschienen)
** ''[[The Encantadas|The Encantadas or Enchanted isles]]'' (erstmals 1854 in Putnam’s Monthly erschienen)
** ''[[Der Glockenturm]]'' (Originaltitel: ''The bell-tower'') (erstmals 1855 in Putnam’s Monthly erschienen)
* ''The Confidence-Man'', 1857 (dt. ''Maskeraden oder Vertrauen gegen Vertrauen)''
* ''Battle Pieces'', 1866
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=== Deutsche Ausgaben der Gegenwart ===
* ''Bartleby, der Schreiber''. [[Graphic Novel]] von Stéphane Poulin. Jacoby & Stuart, Berlin 2014, ISBN 978-3-942787-37-6
* ''Bartleby, der Schreiber''. List, München 2001, ISBN 3-548-60194-4 (= List-Taschenbuch, 60194)
* Übers. [[Peter Gan|Richard Möring]]: ''Billy Budd''. Erzählung. Maritim, Hamburg 2002, ISBN 3-89225-464-8 (= Bibliothek der Meere, enthält: ''Benito Cereno'', übersetzt von Hans Ehrenzeller)
* Übers. [[Michael Walter (Übersetzer)|Michael Walter]], Daniel Göske: ''Billy Budd, Matrose. Die großen Erzählungen.'' Hanser, München 2009, ISBN 978-3-446-23290-7
* Übers. Günther Steinig: ''Benito Cereno''. Martus, München 1992, ISBN 978-3-928606-03-5
* Übers. Richard Möring, Hans Ehrenzeller: ''Zwei Erzählungen: Billy Budd. Benito Cereno''. Maritim, Hamburg 2002, ISBN 978-3-89225-464-5
* Übers. [[Rainer G. Schmidt]]: ''Clarel. Gedicht und Pilgerreise im Heiligen Land.'' Kommentar, Nachw. des Übers. Jung & Jung, Salzburg 2006, ISBN 3-902497-15-7
* Übers. [[Uwe Johnson]]: ''Israel Potter. Seine fünfzig Jahre im Exil''. (''[[Sammlung DietrichDieterich]]''). Dieterich, Leipzig 1991, ISBN 3-7350-0144-0
* ''Mardi und eine Reise dorthin''. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-72565-8
* Übers. [[Matthias Jendis]]: ''Moby Dick oder Der Wal''. Hanser, München 2001, ISBN 978-3-446-20079-1
* Übers. [[Friedhelm Rathjen]]: ''Moby Dick oder Der Wal''. [[Zweitausendeins]], Frankfurt 2004, ISBN 3-86150-711-0; wieder Fischer-TB 2009, ISBN 3-596-90195-2
* Übers. [[Christa Schuenke]]: ''Pierre oder Die Doppeldeutigkeiten''. Hanser, München 2002, ISBN 978-3-446-17121-3
* Übers. Ilse Hecht: ''Taipi''. Aufbau, Berlin 2001, ISBN 3-7466-6097-1
* ''Reisefresken dreier Brüder: Dichter, Maler, Müßiggänger. Tagebuch einer Reise nach Europa und in die Levante 1856/1857''. Gachnang & Springer, Bern 1991, ISBN 978-3-906127-28-6
* Übers. [[Alexander Pechmann]]: ''John Marr und andere Matrosen. Mit einigen Seestücken.'' Illustr. Pascal Moëtta. Original im Anhang. Mare, Hamburg 2013, ISBN 978-3-86648-149-7
* Übers. [[Alexander Pechmann]]: ''Typee''. Mare, Hamburg 2018 ISBN 978-3-86648-614-0
* Übers. [[Alexander Pechmann|Alexander Pechmann:]] ''John Marr und andere Matrosen. Mit einigen Seestücken.'' Neuausgabe. Mare, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86648-615-7
 
=== Hörbücher ===
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== Trivia ==
* Herman Melville ist der Ururgroßonkel von Richard Melville Hall, auch bekannt unter dem Namen [[Moby]].<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20120703001347/http://www.rollingstone.com/music/artists/moby/biography |titel=Moby {{!}} Bio, Pictures, Videos {{!}} Rolling Stone |datum=2012-07-03 |abruf=2024-03-23}}</ref>
* Der ausgestorbene Wal ''[[Livyatan melvillei]]'', der im mittleren Miozän vor 13 bis 12 Millionen Jahren im Pazifik vorkam, wurde nach dem biblisch-mythologischen Seeungeheuer [[Leviathan (Mythologie)|Leviathan]] und nach Melville benannt.
* Zahlreiche Figuren und Schauplätze seines Romans ''Moby Dick'' waren Vorlage für die Benennung geographischer Objekte auf der [[Antarktische Halbinsel|Antarktischen Halbinsel]]. Ihm zu Ehren trägt der dort befindliche [[Melville-Gletscher]] seinen Namen.
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* [https://archive.org/search.php?query=Herman%20Melville&and&#91;&#93;=languageSorter%3A%22German%22 Herman Melville] im Internet Archive
* [http://www.gutenberg.org/browse/authors/m#a9 Einige Werke Herman Melvilles] beim [[Project Gutenberg]]
* Sven Preger: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/melville-100.html ''01.08.1819 - Geburtstag von Herman Melville''] [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]] [[ZeitZeichenZeitzeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]] (Podcast).
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118580604|LCCN=n/79/6936n79006936|NDL=00449737|VIAF=27068555}}
 
{{SORTIERUNG:Melville, Herman}}
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[[Kategorie:Essay]]
[[Kategorie:Schriftsteller (New York City)]]
[[Kategorie:Person (Unitarismus)]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Geboren 1819]]