[gesichtete Version][Sichtung ausstehend]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Ergänzung Link arcinsys
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 16:
|Höhe-Bezug = DE-NHN
}}
Die '''Burg Hohlenfels''' ist eine [[Felsenburg]] in der [[Ortsgemeinde (Rheinland-Pfalz)|Ortsgemeinde]] [[Mudershausen]] im [[Rhein-Lahn-Kreis]] in [[Rheinland-Pfalz]]. SieDie Burg befindet sich in Privatbesitz, wird bewohnt und ist gelegentlich Ort besonderer Veranstaltungen.
 
== Lage ==
Die [[Höhenburg]] liegt zwischen [[Hahnstätten]] und Mudershausen in der [[Gemarkung]] Mudershausen auf einem von zahlreichen SchründenAbgründen und Spalten durchsetzten („hohlen“), {{Höhe|231|DE-NHN|link=true}} hohen [[Kalkstein]]felsen über dem Hohlenfelsbachtal. Der Fels fällt nach drei Seiten steil ab und ragt bis zu 60 Meter empor. Zur vierten, südwestlichen Seite schließt sich das Waldgebiet der Fossenhelde (Fuchsenhalde) an.
 
== Geschichte ==
1326 fiel der spätere Burgfelsen mit etwas Umland dem Grafen [[Gerlach I. (Nassau)|Gerlach I.]] aus der walramischen Linie des [[Haus Nassau#Die Walramische Linie (1255–1912)|Hauses Nassau]] zu. Dieser ließ zunächst einen [[Gutshof]] unterhalb der heutigen Burg errichten, aus dem sich später das Dorf Hohlenfels entwickelte.
 
Vor 1353 wurde im Auftrag [[Johann I. (Nassau-Weilburg)|Graf Johanns&nbsp;I. von Nassau-Weilburg-Saarbrücken]] († 1371) mit dem Bau der Burg Hohlenfels durch Daniel von Langenau († 1389) begonnen.<ref>Alexander Thon, Stefan Ulrich, Jens Friedhoff: ''„Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen…“. Burgen an der Lahn''. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, S. 72, ISBN 978-3-7954-2000-0, </ref> Die Burg sollte vermutlich die Handelsstraße zwischen Aachen und Nürnberg (Kemel-Limburger Straße) und die [[Hessenstraße]] kontrollieren, die in unmittelbarer Nähe vorbeiführten. Der Burgenbau löste eine [[Fehde]] mit den [[Grafschaft Diez|Grafen von Diez]] aus, die ihre Befestigungshoheit verletzt sahen und 1353 in einem ersten Schiedsspruch Recht bekamen. Darin wird der Bau von Hohlenfels mit dem der [[Burg Neu-Elkerhausen]] in Zusammenhang gebracht, mit dem Verbündete der Diezer ihrerseits Nassau-Weilburg bedrohten; möglicherweise war der Bau der Burg Hohlenfels als Antwort auf dieses Vorgehen gedacht. Nach Fertigstellung von Hohlenfels einigte man sich 1363 schließlich darauf, die Burg selbst als nassauisches [[Lehnswesen|Lehen]] zu belassen, den Diezer Grafen jedoch das [[Öffnungsrecht]] für Hohlenfels zu gewähren.<ref>Sachakte: HHStAW 170 II 1363 [https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/showArchivalDescriptionDetails.action?archivalDescriptionId=624817&executionId=5FjJrvurZB]</ref> Den umliegenden [[Burgfrieden]]sbezirk sowie das Mühlrecht erhielt Burgherr Daniel von Langenau daraufhin als Lehen der Grafen von Diez.
 
Nach dem Tod von Daniels Sohn Hildeger von Langenau 1412 wurden beide Lehen zunächst unter den Ehemännern seiner beiden Töchter, in der Folgezeit dann unter deren Nachkommen und Verwandtschaft mehrfach weiter aufgeteilt, sodass Burg Hohenfels Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts eine klassische [[Ganerbenburg]] darstellte. Ihre gemeinsame Verwaltung wurde ab 1464 durch einen umfassenden Burgfriedensvertrag aller Beteiligten geregelt, der sowohl den Nassau-Saarbrücker als auch den Diezer Grafen weiterhin das Öffnungsrecht zubilligte. Ab 1464 ist auch eine [[Burgkapelle|Kapelle]] auf der Burg nachgewiesen.
Zeile 36:
In den [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriegen]] 1802 und 1807/08 mehrfach von Franzosen besetzt, fielen die Burg, in der von 1800 bis 1885 eine Revierförsterei untergebracht war, und der zwischenzeitlich ausgebaute Gutshof am Fuße des Burgfelsens 1866 als [[Staatsdomäne]] an [[Preußen]]. 1885 wurde auf Burg Hohlenfels ein Gastwirtschafts- und Pensionsbetrieb eröffnet, der bis 1955 Bestand hatte und seit 1901 auch über den in unmittelbarer Nähe der Burg gelegenen Bahnhof ''Hohlenfels'' der [[Nassauische Kleinbahn|Nassauischen Kleinbahn]] erreicht werden konnte und bis 1953 von [[Nastätten]] aus mit Personenzügen bedient wurde.
 
Bei der Auflösung Preußens 1947 kamen Burg und Gutshof in den Besitz des Landes [[Rheinland-Pfalz]]. Nach dem Ende des Gastronomiebetriebs 1955 stand die Burg bis 1963 leer; bis 1978 war sie dann Eigentum des [[Nerother Wandervogel – Bund zur Errichtung der Rheinischen Jugendburg|Nerother Wandervogels]]. Seit 1978 ist die Burg wieder in Privatbesitz.
 
Aufgrund ihres schlechten Bauzustandes wurde die [[Denkmalschutz|denkmalgeschützte]] Anlage Ende der 1970er Jahre als in ihrem Bestand gefährdet eingestuft und für die Öffentlichkeit gesperrt. An Ostern 1979 stürzten Teile der knapp 20&nbsp;Meter hohen [[Schildmauer]] sowie der östliche [[Zwinger (Architektur)|Zwinger]]<nowiki>turm</nowiki> ein. In der Folgezeit wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, die auch eine Stabilisierung des zerklüfteten Felsens („hohler Fels“) beinhalteten. Die Burg ist seit Sommer 2005 nach weiteren [[Renovierung]]sarbeiten an jeweils einigen Tagen im Sommerhalbjahr wieder der Öffentlichkeit zugänglich.
 
Im ehemaligen Gutshof am Fuße des Burgfelsens war von 1973 bis 2012 eine Jugendbegegnungsstätte ("Domäne„Domäne Hohlenfels"Hohlenfels“) untergebracht.
 
== Anlage ==
Zeile 52:
Nordwestlich des Bergfrieds erhebt sich ein (mit Keller) viergeschossiger Wohnturm. Sein Grundriss ist quadratisch mit rund sieben Metern Seitenlänge. Der oberste, als Kapelle genutzte Raum entstand nach 1753 durch das Einziehen einer Zwischendecke.
 
Im [[Spätmittelalter]] wurde an den westlichen Teil der [[Ringmauer]] ein moderneres Wohngebäude angebaut. Heute sind nur noch die Außenwände des dreigeschossigen Baus vorhanden. Ein dritter Wohnbau, in den ein spätmittelalterlicher [[Rundturm]] einbezogen wurde, entstand von 1712 bis 1716. Das Gebäude mit Stilmerkmalen des [[Barock]]s befindet sich an der Nordostseite der Gesamtanlage.
 
An der Ostseite des Burghofs befand sich eine unterirdische [[Zisterne]].
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
== Literatur ==
Zeile 65 ⟶ 68:
* [http://www.burg-hohlenfels.de/ Verein zur Erhaltung der Burg Hohlenfels e.&nbsp;V.]
 
[[Kategorie:Burg inim RheinlandRhein-PfalzLahn-Kreis|Hohlenfels]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal im Rhein-Lahn-Kreis]]
[[Kategorie:Mudershausen]]
Zeile 72 ⟶ 75:
[[Kategorie:Erbaut in den 1710er Jahren]]
[[Kategorie:Barockbauwerk in Rheinland-Pfalz]]
[[Kategorie:Denkmalzone (Rheinland-Pfalz)]]
[[Kategorie:Burg in Europa|Hohlenfels]]