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{{Weiterleitungshinweis|Dreifaltigkeit}}
[[Datei:The Holy Trinity Cretan School.jpg|mini|hochkant|Die Dreifaltigkeit mit der [[♁|Weltkugel]] – Gott Vater rechts, Jesus Christus links (Ikone von Elias Moskos oder [[Michail Damaskinos]], 16. Jh.)]]
Die '''Dreieinigkeit''', '''Dreifaltigkeit''' oder '''Trinität''' ({{laS|trinitas}}; {{grcS|τριάς|Trias|de=Dreizahl, Dreiheit}}) ist in der [[Christliche Theologie|christlichen Theologie]] die [[Wesen (Philosophie)|Wesenseinheit]] [[Gott (Christentum)|Gottes]] in drei Personen oder [[Hypostase]]n, nicht drei [[Substanz#Theologie|Substanzen]]. Diese werden „Vater“ (''[[Gott der Vater]]'', ''Gott Vater'' oder ''Gottvater''), „Sohn“ (''[[Jesus Christus]]'', ''[[Sohn Gottes#Christentum|Sohn Gottes]]'' oder ''Gott Sohn'') und „[[Heiliger Geist]]“ (''Geist Gottes'') genannt. Damit wird zugleich ihre Unterscheidung und ihre unauflösbare Einheit ausgedrückt.
 
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== Entwicklung der Trinitätstheologie ==
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=== Frühe trinitarische Formeln ===
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Der biblischen Rede von Vater, Sohn und Geist lassen sich nur Weichenstellungen für die späteren Rezeptionen bei der Ausarbeitung einer Trinitätslehre entnehmen. Prägend wird besonders die rituelle Praxis und Gebetspraxis der frühen Christen.
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{{Annotation|background-color=white |left=395|top=246 |color=black |halign=0 |text=[[Morgenländisches Schisma|Großes Schisma]]}}
}}
Der biblischen Rede von Vater, Sohn und Geist lassen sich nur Weichenstellungen für die späteren Rezeptionen bei der Ausarbeitung einer Trinitätslehre entnehmen. Prägend wurde besonders die rituelle Praxis und Gebetspraxis der frühen Christen. Gleichzeitig wird über Jahrhunderte hinweg entwickelt, was als christlich und was als [[Häresie|häretisch]] gelten soll. Teil dieser Entwicklung, in der gelegentlich auch Althergebrachtes und in [[Konzil]]ien Festgelegtes infrage gestellt wurde, ist auch die Entstehung unterschiedlicher Denominationen. [[Antitrinitarier|Antitrinitarische]] Sichtweisen wurden dabei vor allem im 1. Konzil von Nicäa als häretisch zurückgewiesen. (Siehe rechts) Aber noch im großen Schisma (1054) ging es mit dem [[Filioque]]-Streit um Fragen der Trinitätslehre.
 
=== Frühe trinitarische Formeln ===
Die frühesten deutlich dreiheitlich strukturierten Formeln begegnen als Taufformeln[[Taufformel]]n<ref>Did 7.1 (s.&nbsp;o.); Justin 1 Apol 61,3, Irenäus Adv. Haer. 3,17,1, Tertullian Adv. Prax. 26,9.</ref> und in Taufbekenntnissen, die mit drei Fragen und Antworten die Übereignung an Vater, Sohn und Geist vorbereiten und dann vollziehen.<ref>So etwa bei Hippolyt, DH 10; vgl. Werbick 2000, l.c., 491</ref>
 
Auch in der [[Eucharistie]]feier finden sich trinitarische Formeln: Durch den Sohn wird dem Vater gedankt, dann um Herabsendung des Geistes gebeten.<ref>Vgl. Justin, 1 Apol 65,3, Hippolyt, Apost. Trad. 4</ref> Die [[Doxologie|Schlussdoxologie]] verherrlicht den Vater durch den Sohn und mit dem Geist (oder: mit dem Sohn durch den Geist).<ref>Justin, 1 Apol. 65.67; Basilius. De Spir. 2–6; Apost. Trad. 4</ref>
 
Auch die [[regula fidei]] bei [[Irenäus von Lyon|Irenäus]], die u.&nbsp;a. in der Taufkatechese Verwendung fand, ist trinitarisch strukturiert.<ref>Irenäus, Adv. Haer. 1,10 / 22,1</ref>
 
=== Theologische Entwicklung im 2. und 3. Jahrhundert ===
Die christliche Theologie war in den ersten Jahrhunderten nicht eindeutig definiert, da gemäß neutestamentlichem Konzept jede christliche Gemeinde für sich selbst vor Gott verantwortlich war und keine übergemeindlichen Zusammenschlüsse existierten. So gab es bald zahlreiche Auseinandersetzungen mit den Varianten der Christologie und Trinität, wie dem [[Adoptianismus]] (der Mensch Jesus wurde bei der Taufe von Gott via Heiligem Geist adoptiert) oder [[Doketismus]] (Jesus war rein göttlich und erschien nur als Mensch). Unter diversen Versuchen in Abgrenzung zur [[Gnosis]] und dem [[Manichäismus]] mit ihren Auswirkungen auf das Christentum befanden sich einige – wie der [[Monarchianismus#Modalismus|modalistischer Monarchianismus]] (der Vater und der Sohn sind verschiedene Seinsformen des einen Gottes in der ‚oikonomischen Heilsgeschichte‘, so dass, überspitzt formuliert, Gott selbst am Kreuz starb) –, die später als [[Häresie]] verurteilt wurden.
 
'''Theophilus'''
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==== Tatian ====
[[Tatian]] versucht einen eigenständigen Sonderweg, wobei der Geist auch als Diener Christi, des Logos, auftritt und einem weltjenseitig-unwandelbaren Gott nachgeordnet wird.<ref>Or. 13, 6; vgl. Werbick 2000, 493</ref>
 
==== Athenagoras ====
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==== Tertullian ====
In die Westkirche wurde, wenige Jahrzehnte nachdem [[Athenagoras von Athen]] von „trias“ gesprochen hatte, das entsprechende lateinische Wort ''trinitas'' wahrscheinlich von [[Tertullian]] eingeführt, zumindest ist es erstmals bei ihm belegt. Es ist eine eigens hierfür geschaffene Neubildung aus ''trinus'' – dreifach – zum Abstraktum ''Trinitas'' – Dreieinigkeit.<ref>[[Wolf-Dieter Hauschild (Theologe)|Wolf-Dieter Hauschild]], [[Volker Henning Drecoll]]: ''Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte. Band&nbsp;1. Alte Kirche und Mittelalter''. 5., vollständig überarbeitete Neuausgabe. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2016, S.&nbsp;62.</ref> Von Haus aus Jurist, erklärte er die Wesenheit Gottes in der Sprache des römischen Rechtswesens. Er führt den Begriff ''personae'' (Plural von ''persona'' – Partei im rechtlichen Sinn) für Vater, Sohn und Heiligen Geist ein. Für die Gesamtheit von Vater, Sohn und Heiligen Geist verwendete er den Begriff ''substantia'', das den rechtlichen Status in der Gemeinschaft bezeichnet. Nach seiner Darstellung ist Gott in der ''[[Substanz#Antike|substantia]]'' einer, aber in der ''monarchia'' – der Herrschaft des einen Gottes – wirken drei ''personae'', Vater, Sohn und Heiliger Geist. Einer anderen Version zufolge entlehnte Tertullian die Metapher „persona“ dem Theater von [[Karthago]], wo die Schauspieler Masken (''personae'') vor ihr Gesicht hielten, je nach Rolle, die ihnen zukam.<ref name="theater-persona-trinitas">{{cite book |last=Weihe |first=Richard |title=Die Paradoxie der Maske : Geschichte einer Form |year=2004 |publisher=Fink |location=München |isbn=978-3-7705-3914-7 |pages=192 |url=http://books.google.de/books?id=jlOtJlURy40C&pg=PA194&dq=tertullian+trinit%C3%A4t&hl=de&sa=X&ei=mERSUtXqIIql0QXs3oHgBg&ved=0CD8Q6AEwAg#v=onepage&q=tertullian%20trinit%C3%A4t&f=false}}</ref>
 
=== Theologische Entwicklung im 4. bis 7. Jahrhundert ===
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=== Gegenwart ===
==== Analytische Theologie ====
[[Datei:Schild-Dreieinheit-Scutum-Fidei-Deutsch.svg|mini|hochkant|Schematische Darstellung]]
[[File:Einbeck StJosef Trinitatsdiagramm.jpg|mini|hochkant|Dieselbe Darstellung auf Latein über dem Eingang der katholischen Kirche [[St. Josef (Einbeck)|St. Josef]] in [[Einbeck]], 1895]]
Vertreter der analytischen Theologie bemühen sich vor allem um eine logisch widerspruchsfreie Formulierung des Trinitätsglaubens. Dem liegt die Überzeugung zu Grunde, dass Einheit und Dreiheit in Gott nicht auf derselben Ebene liegen. Gott ist dreifaltig und zugleich eine Einheit, er ist es aber nicht dreifaltig und eine Einheit in derselben Hinsicht. Die Begriffe „Vater“, „Sohn“ und „Heiliger Geist“ in der rechts abgebildeten schematischen Darstellung sind demnach als singuläre Terme zu verstehen (es gibt nur einen einzigen Gegenstand, auf den bspw. der Begriff „Vater“ zutrifft); ebenso der Term „Gott“, da es nur einen einzigen Gegenstand gibt, auf den der Term „Gott“ zutrifft. Auf Grund der Transitivität von [[Identität (Logik)|Identitätsaussagen]] (Wenn a = b und b = c, dann ist auch a = c), ergibt sich nun aber ein Problem: Da der Vater (v) Gott (G) ist, der Sohn (s) Gott ist und der Heilige Geist (h) Gott ist, müsste auch der Vater der Sohn sein, und der Sohn der Heilige Geist sowie der Heilige Geist der Vater: Wenn v = G, s = G, h = G, dann auch: v = s = h. Die personale Verschiedenheit in Gott wäre nicht mehr gewahrt (vgl. [[Sabellianismus]]). Ein ebenso ungangbarer Weg ist, den Term „Gott“ als allgemeinen Term zu verstehen wie bspw. „Mensch“. Es gibt unzählige ‚Gegenstände‘, auf die der Term „Mensch“ referiert; z.&nbsp;B.: Peter ist ein Mensch, Susi ist ein Mensch und Laura ist ein Mensch. Ebenso wäre dann der Vater Gott, der Sohn Gott und der Heilige Geist Gott. Es wären dann aber drei Götter, so wie Peter, Susi und Laura drei voneinander klar unterscheidbare Menschen sind. Die Folge wäre ein [[Tritheismus]]. Eine Möglichkeit, diese beiden vom frühen Christentum verworfenen Positionen zu vermeiden, ist die relative Identität. Demnach muss man den Identitätsoperartor „ist“ in der nebenstehenden Darstellung unterschiedlich verstehen. Dort wo „ist“ steht, stellt er eine Identität in Bezug auf das Gottsein fest, dort wo „ist nicht“ steht, verneint er eine Identität in Bezug auf das Personsein.
 
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* Aus neuerer Zeit gibt es die Analogie von [[C. S. Lewis]], der die Trinität mit einem Würfel in seinen drei Dimensionen verglich.
 
[[Datei:Kempele Church Paintings 2006 07 24 C.JPG|mini|hochkant|Trinitarisches Symbol in der Kirche von [[Kempele]], Finnland]]
 
==== Dreieck ====
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Die älteste bildliche Darstellung beruht auf dem typologisch gedeuteten ''Besuch der drei Männer'' bei Abraham in Mamre {{Bibel|Gen|18|1–16}}. Dabei werden drei gleich aussehende, junge Männer nebeneinander dargestellt. Das früheste erhaltene Beispiel findet sich in der Katakombe an der [[Via Latina]] und stammt aus dem 4.&nbsp;Jahrhundert. Spätere Darstellungen stellen die drei Männer an einem Tisch sitzend dar und fügen ihnen Merkmale der Engeldarstellung bei. Als Höhepunkt dieses Bildtyps kann die Ikone von [[Andrei Rubljow (Ikonenmaler)|Andrei Rubljow]] aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert gesehen werden.
 
Eine weitere frühe Darstellung findet sich auf der Rückseite des Lotharkreuzes aus dem Aachener Domschatz (um 980). Die rechte Hand Gottvaters hält hier den Siegeskranz mit der Taube, die den Heiligen Geist versinnbildlicht, über den Gekreuzigten. Auf diese Weise ist versucht worden, den Opfertod Christi mit der göttlichen Trinität in Verbindung zu bringen.
 
Aus dem 12. bis 16. Jahrhundert (und später als Erzeugnisse der Volkskunst) stammen Darstellungen der Schöpfung der Welt oder des Menschen durch die Trinität, bezogen auf {{B|Gen|1|26}} „Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich!“ als eine der wenigen Stellen, in denen Gott von sich im Plural spricht. Dies wurde als Hinweis auf die Dreifaltigkeit gedeutet.<ref>Wolfgang Braunfels: Art. ''Dreifaltigkeit.'' In: Engelbert Kirschbaum (Hrsg.): ''Lexikon der christlichen Ikonographie.'' Erster Band. Herder Verlag, Rom/Freiburg/Basel/Wien 1974, Sp. 525–537, hier Sp. 532f.</ref>
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Seit dem 14. Jahrhundert gab es Formspiele als phantasievolle Symbole für die Trinität wie drei Fische, die ein Dreieck bilden, drei Männer, die einander an den Füßen halten oder drei Hasen mit nur drei Ohren, die in einem Kreis angeordnet sind ([[Dreihasenbild]]). In der Volkskunst entwickeln sich auch Darstellungen der Trinität als eine Figur mit drei Köpfen oder mit einem dreigesichtigen Kopf ''(tricephalus, [[trifrons]])''. Diese Darstellung wird von der kirchlichen Autorität als mit dem Glauben unvereinbar abgelehnt, so z.&nbsp;B. durch das Verbot der Darstellung des ''Tricephalus'' durch Papst [[Urban VIII.]] im Jahr 1628. Sie wurde aus der Antike übernommen und wurde auch nach dem Verbot bis ins 19. Jahrhundert in der Volkskunst verwendet.<ref>Wolfgang Braunfels: Art. ''Dreifaltigkeit.'' In: Engelbert Kirschbaum (Hrsg.): ''Lexikon der christlichen Ikonographie.'' Erster Band. Herder Verlag, Rom/Freiburg/Basel/Wien 1974, Sp. 525–537, hier Sp. 526f. (Trifrons), 531 (Dreihasenbild).</ref> In der Buchmalerei und Bauplastik (etwa an [[Kapitell]]en) wird das ''Dreigesicht'' zudem auch als Bild des Teufels, als „Antitrinität“ gedeutet.<ref>Herbert Schade: Art. ''Drei Gesichter, drei Köpfe.'' In: [[Engelbert Kirschbaum]] (Hrsg.): ''Lexikon der christlichen Ikonographie.'' Erster Band. Herder Verlag, Rom/Freiburg/Basel/Wien 1974, Sp. 537ff, hier Sp. 537.</ref>
 
Eine spezielle Variante ist die Darstellung des heiligen Geistes als Frau (femininer Jüngling ?), wie etwa an einemder Westfront des [[Regensburger Dom]]s, dem [[Dreifaltigkeitsfresko Urschalling|Deckenfresko der St.&nbsp;Jakobuskirche von Urschalling]] bei Prien am [[Chiemsee]] aus dem 14.&nbsp;Jahrhundert.<ref>[http://www.stereo-denken.de/urschalling.jpg Abbildung des Freskos] bei Jürgen Kuhlmann: ''Christlicher Ideenkorb für mündiges Stereo-Denken''. Evamaria Ciolina: ''Der Freskenzyklus von Urschalling. Geschichte und Ikonographie'' (Miscellanea Bavarica Monacensia 80 / Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München 101). Kommissionsbuchhandlung R. Wölfle, München 1980, ISBN 3-87913-089-2. Barbara Newman: ''From virile woman to woman Christ. Studies in medieval religion and literature.'' University of Pennsylvania Press, 1995, ISBN 0-8122-1545-1, S.&nbsp;198&nbsp;ff.</ref> oder in der [[Wallfahrtskirche Weihenlinden]] im 18.&nbsp;Jahrhundert, basierend auf Visionsberichten von [[Maria Crescentia Höss]] aus Kaufbeuren. Eine derartige Darstellung wurde allerdings dann von [[Benedikt XIV. (Papst)|Benedikt XIV.]] mit dem Dekret ''Sollicitudine Nostrae'' von 1745 verboten.<ref>Vgl. dazu François Boespflug: ''Dieu dans l’art: sollicitudine Nostrae de Benoit XIV et l’affaire Crescence de Kaufbeuren''. Les Editions du Cerf, Paris 1984, ISBN 978-2-204-02112-8.</ref>
[[Datei:Dreifaltigkeitskirche Kappl 2012aerial 0204.jpg|mini|hochkant|Dreifaltigkeitskirche Kappl]]
 
=== Architektur ===
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|ref=<ref>{{Literatur |Autor=[[Rudi Paret]] |Titel=Der Koran |Auflage=12 |Verlag=Kohlhammer |Ort=Stuttgart |Datum=2014 |ISBN=978-3-17-026978-1 |Seiten=87}}</ref>}}
 
[[ʿĪsā ibn Maryam|Isa/Jesus]] ist für Muslime keinesfalls [[Sohn Gottes|Gottes Sohn]]. Für Muslime ist das [[Blasphemie|Gotteslästerung]], denn jemanden neben Gott zu stellen, ist für Muslime das schlimmste Verbrechen, für das es keine Vergebung gibt ([[Schirk]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.religion-ethik.de/islam/christentum-judentum.html |titel=Abgrenzung Islam zum Christentum und Judentum – Die Hauptunterschiede in den Religionen |werk=religion ethik religion-ethik.de |hrsg=Verein Für soziales Leben e.&nbsp;V. |abruf=2019-03-16 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181122013616/http://www.religion-ethik.de/islam/christentum-judentum.html |archiv-datum=2018-11-22 |offline=ja |archiv-bot=2024-06-01 06:57:15 InternetArchiveBot }}</ref> [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] wird jedoch in keiner christlichen Kirche oder Sondergemeinschaft zur Trinität gezählt. Grund für das abweichende Verständnis des Islam könnte ein Missverständnis christlicher Marienverehrung oder die Bekanntschaft [[Mohammed]]s mit [[Triade (Philosophie)|triadischen]] Vorstellungen östlicher Nachbarvölker gewesen sein. Wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, dass das semitische Wort für [[Ruach|„Geist“]] feminin ist (hebräisch/aramäisch: רוח, ruach). Daraus könnte sich die falsche Vorstellung entwickelt haben, dass es sich um Gott Vater, Gott Mutter und Gott Sohn handele. Jedoch wird, wie bereits oben angemerkt, in der jüngeren Islamforschung die These vertreten, dass das Verständnis eben nicht auf einem Missverständnis ruht, sondern vielmehr gezielt als stilistisches Mittel genutzt wird, um mittels Rhetorik vor den Gefahren der Deifikation Jesus zu warnen. So könne man, laut Angelika Neuwirth & Mun’in Sirry, jene „koranische Passage als rhetorisches Statement verstehen“, da in der jüngeren Islamforschung, der „Fokus auf der rhetorischen Sprache des Korans“ liege.<ref>{{Literatur |Titel=Qur’ānic Studies Today, von Angelika Neuwirth, Michael A Sells.&nbsp;S.&nbsp;302: “It can be argued that it is not at all impossible that the quranic accusations that christians claim Mary as God can be understood as a rhetorical statement. In more recent scholarship of the Quran, as represented by the works of Hawting, Sidney Griffith and Gabriel Reynolds, there is a shift from the heretical explanation to the emphasis on the rethorical language of the Quran.” |Datum=}}</ref> Die Dreieinigkeit wird im Koran unter anderem an folgenden Stellen explizit abgelehnt:<ref name="d">{{Internetquelle |autor=Martin Weimer |url=http://glaube-und-kirche.de/islam_dreifaltigkeit.htm |titel=Das islamische Missverständnis der Dreifaltigkeit als Dreigötterglaube |werk=Dreifaltigkeit |hrsg=Kath. Pfarramt Altdorf |abruf=2019-03-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190911055303/http://www.glaube-und-kirche.de/islam_dreifaltigkeit.htm |archiv-datum=2019-09-11 |offline=ja |archiv-bot=2023-01-24 02:25:03 InternetArchiveBot }}</ref>
 
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