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== Dokumentation von Wissen ==
Das [[Traditionelles Wissen|traditionelle Wissen]] indigener Völker wird auch als ''indigenes Wissenssystem'' (engl. ''indigenous knowledge system'') bezeichnet. Verknüpft damit ist das Forschungsgebiet der [[Ethnobotanik]]. Sie untersucht die Nutzung der Pflanzen, ihre Bedeutung für eine [[Soziokultur]] und die damit verbundenen Fragen.<ref>{{Webarchiv |url=http://ethnobotanisches-institut.webnode.com/was-ist-ethnobotanik-/ |wayback=20110524004424}} Definition Ethnobotanisches Institut]</ref> Eine verbreitete Strategie, die Rechte indigener Völker an ihrem Wissen zu erhalten, besteht darin, dieses Wissen in öffentlich zugänglichen Verzeichnissen und Datenbanken auszuweisen. Damit wird das Wissen formal in das globale Wissenssystem eingeführt.<ref>zu den damit verbundenen Widersprüchen und Problemen: Sita Reddy (2006): Making heritage legible: who owns traditional medical knowledge? International Journal of Cultural Property (2006) 13: 161–188.</ref> Das indigene Wissen erlangt auf diese Weise über einen "offiziellen" Weg eine allgemeine Bekanntheit. Somit ist es, z.B. für global agierende Unternehmen, weit schwerer, sich traditionelles Wissen anzueignen und in der Folge als eigene "neue" intellektuelle Leistung auszugeben. Einer Patentierung indigener Kenntnisse wird so entgegengewirkt.
 
Unter den Regelungen zum [[Access and Benefit Sharing]] kann die Nutzung dokumentierten traditionellen Wissens gegen eine Lizenz freigegeben werden. Dadurch besteht ein Mechanismus, indigene und/oder traditionelle Gemeinschaften am Ertrag der Nutzung des Wissens zu beteiligen. Diese Bemühungen sind in Indien am weitesten vorangeschritten. Beispielsweise wurde hier die "Traditional Knowledge Digital Library", eine Datenbank für Heilpflanzen, eingerichtet.<ref>[http://www.tkdl.res.in/tkdl/LangGerman/Common/Home.asp?GL=Ger ''Traditionelle Wissen Digital Bibliothek.'']</ref> Eine Initiative der Weltbank hat ähnliches für Afrika versucht.<ref>Knowledge and Learning Center Africa Region, World Bank (1998): ''Indigenous knowledge for development. A framework for action.''</ref> In Europa gab es Bestrebungen eine weltweite Organisation zu begründen, die indigenes Wissen treuhänderisch sammeln und verwalten soll.<ref>Peter Drahos: ''Indigenous knowledge, intellectual property and biopiracy: Is a global biocollecting society the answer.'' In: ''European Intellectual Property Review.'' (E.I.P.R.) 22(6) (2000), S. 245-250.</ref>