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An einem Übergang der Luhe entstand eine [[Burg]], die 1315 in einer Urkunde [[Explikation|explizit]] erwähnt wird.<ref>H. Sudendorf, Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande Band I (Hannover 1859), Nr. 279, Urkunde vom 28. November 1315</ref> Eine Beurkundung aus dem Jahr 1277 legt nahe, dass das [[Winsener Schloss|Schloss]] bereits zu diesem Zeitpunkt existiert hat.<ref>W. F. Volger, Urkundenbuch der Stadt Lüneburg bis zum Jahre 1369 (Hannover 1872), Nr. 122, Urkunde vom 10. April 1277</ref> Das Schloss war ursprünglich vor allem zum Schutz des Hafenbetriebs gedacht.<ref>Jürgen Klahn, Wilfried Mertens: Mittelalterliche Urkunden und Nachrichten zu St. Marien – Winsen, Winsener Schriften, Band 15, S. 18–25.</ref>
 
Am 21. Mai 1158, unter der [[Regentschaft]] des [[Welfen]] [[Heinrich der Löwe]], wurde Winsen erstmals in einer Urkunde des [[Bistum Verden|Bistums Verden]] erwähnt, das den [[Zehnten]] an jenes Stift abführen müsse. Der Bischof [[Hermann von Verden]] regelte in dieser Urkunde die Streitigkeiten der Stiftsherren in Bardowick. Die Urkunde ist nur in einer späteren Abschrift erhalten geblieben.<ref>''Winsener Anzeiger.'' 23. Dezember 2006, S. 2.</ref> Bei der Abschrift wurde wahrscheinlich der ursprüngliche Ortsname ''Winhusen'' durch ''Winsen'' ersetzt. Zur Zeit der Stadtwerdung hieß der Ort ''Winhusen'', später entstand daraus verkürzt ''Winsen''. In der Vergangenheit haben verschiedene Autoren unterschiedliche Deutungen vorgeschlagen. Doch die urkundlich belegbaren geographischen Gegebenheiten Winsens und eine grammatikalisch korrekte Wortbildung des Ortsnamens ''Winhusen'' lassen folgenden Schluss zu: Der zweite Namensbestandteil im Ortsnamen ''„husen“'' deutet auf Häuser hin. Der erste Namensbestandteil, das sog. Bestimmungswort in Ortsnamen erscheint in den meisten Fällen im Genitiv und ist oft der Personenname oder der Hof eines Adeligen, der mit der Ortsgründung in Verbindung gebracht wird. Gelegentlich beschreibt er auch Besonderheiten des Ortes. Beim ersten Namensbestandteil ''„Win“'' handelt es sich wahrscheinlich um eine alte deutsche, verkürzte genitivische Endung, im Nominativ ''„Wi“'' genauso auch ''„Vi“'', was im Mittelniederdeutschen ''Sumpf, Bruch oder Teich'' bedeutet. In mittelalterlichen Urkunden sind vier Sümpfe oder Brüche rund um die Stadt namentlich belegt. Daher ist die Deutung des Ortsnamens ''Winhusen'' mit ''Häuser an den Sümpfen (oder Brüchen)'' zurzeit die am wahrscheinlichstenwahrscheinlichste.
 
Im Stadtkern Winsens unterhielt die Gemeinde [[Gertrud von Nivelles|St.-Gertrud]] in [[Pattensen (Winsen)|Pattensen]] eine Filialkirche. 1233 erwarben [[Helena von Dänemark|Helena von Lüneburg]] und ihr Sohn [[Otto I. (Braunschweig)|Otto I.]] im Tauschwege das [[Kirchenpatronat|Patronat]] über die ''Kirche Winhusen''. Dadurch kam es zur Abkoppelung von der Mutterkirche Pattensen und die Winsener Kirche wurde eine selbständige Pfarrkirche. Mit der Ernennung Ottos zum Herzog von Braunschweig-Lüneburg 1235 lag das Kirchenpatronat fortan bei dem [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg|Herzog von Braunschweig-Lüneburg]].<ref>Jürgen Klahn, Wilfried Mertens: Mittelalterliche Urkunden und Nachrichten zu St. Marien – Winsen, Winsener Schriften, Band 15, S. 18–25.</ref>