„Heinrich von Sybel“ – Versionsunterschied

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Er wurde Mitglied des [[Vorparlament]]s in [[Frankfurt am Main]], das zwischen 31. März und 3. April 1848 in der [[Frankfurter Paulskirche]] tagte. Zwischen 1848 und 1849 war Sybel auch Mitglied der [[Kurhessische Ständeversammlung|Kasseler Ständeversammlung]], wo er zu den Gemäßigten zu zählen war. Als solcher lehnte er eine [[Volkssouveränität]] ebenso ab wie ein allgemeines Wahlrecht.
 
Zwischen 20. März und 29. April 1850 arbeitete Sybel im Ständehaus des [[Erfurter Unionsparlament]]s mit, welches in der Erfurter Augustinerkirche tagte. Zwischen 1862 und 1864 und nochmals zwischen 1874 und 1880 war Sybel Mitglied des [[Preußisches Abgeordnetenhaus|preußischen Abgeordnetenhauses]].<ref>Kurzbiografie und Bild in: Horst Conrad, [[Bernd Haunfelder]]: ''Preußische Parlamentarier. Ein Photoalbum 1859–1867''. Vorwort von [[Lothar Gall]]. Droste Verlag, Düsseldorf 1986, S. 140 (= ''Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien''); siehe auch Kurzbiographie in: [[Bernhard Mann (Historiker)|Bernhard Mann]] (Bearb.) unter Mitarbeit von [[Martin Doerry]], [[Cornelia Rauh]], [[Thomas Kühne]]: ''Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918'' (= ''Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.'' Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 382.</ref> Zudem war er 1867 Abgeordneter im konstituierenden [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Reichstag des Norddeutschen Bundes]]. Als Gegner des [[Katholizismus]] engagierte sich Sybel im [[Kulturkampf]].[[Datei:Alter St-Matthäus-Kirchhof Sybel Heinrich Medaillon.jpg|mini|Reliefportrait auf seinem Grab auf dem [[Alter St.-Matthäus-Kirchhof Berlin|Alten St.-Matthäus-Kirchhof]] in Berlin-Schöneberg]]
 
Seit 1856 war Sybel als Professor für Geschichte an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]] tätig. Dort gründete er das noch heute existierende Historische Seminar. Überdies bemühte er sich im Auftrag des damaligen bayerischen Königs [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]], auch an den beiden übrigen Landes-Universitäten, der [[Erlangen|Universität Erlangen]] und der [[Würzburg|Universität Würzburg]], Historische Seminare einzurichten. In Erlangen erfolgte dies in enger Kooperation mit dem Historiker und Ranke-Schüler [[Karl Hegel]], mit dem er auch über die von ihm 1858 zusammen mit [[Leopold von Ranke]] gegründete [[Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] in München eng verbunden war.<ref>Vgl. dazu zuletzt Marion Kreis: ''Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort'' (= ''Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.'' Bd. 84), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen u.&nbsp;a. 2012, ISBN 978-3-525-36077-4, besonders S. 159 ff. ([http://www.v-r.de/de/karl_hegel/t-1/1007100/ E-Book und Leseprobe]).</ref> Ihr stand er bis 1862 als Sekretär vor.<ref>Vgl. dazu ''150 Jahre Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Eine Chronik von Helmut Neuhaus'', München 2008, ISBN 978-3-929691-12-2, S. 182.</ref>; von 1886 bis 1895 war er ihr Präsident.<ref>Vgl. dazu ebd., S. 181.</ref> 1859 gründete er die [[Historische Zeitschrift]] und leitete sie bis an sein Lebensende. In seine Münchner Zeit fiel auch der Plan für die Edition der ''[[Reichstagsakten]]'' (RTA). Die konzeptionellen Vorarbeiten dazu stammten vom Historiker [[Georg Voigt]], der dabei von Sybels Schülern [[Wilhelm Maurenbrecher]] und [[Hans Delbrück]] unterstützt wurde.
[[Datei:Alter St-Matthäus-Kirchhof Sybel Heinrich Medaillon.jpg|mini|Reliefportrait auf seinem Grab auf dem [[Alter St.-Matthäus-Kirchhof Berlin|Alten St.-Matthäus-Kirchhof]] in Berlin-Schöneberg]]
 
[[Datei:Alter St-Matthäus-Kirchhof Sybel.jpg|mini|Grabstätte]]
1861 nahm Sybel einen Ruf an die [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]] an. 1867/68 amtierte er als [[Rektor]] der Universität. 1875 betraute man ihn mit der Leitung der [[Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz|preußischen Staatsarchive]]. Er war auch maßgeblich an der Gründung des [[Deutsches Historisches Institut Rom|Deutschen Historischen Instituts]] in Rom beteiligt. Außerdem betreute er jahrelang die Berichte der päpstlichen Nuntiatur. 1875 wählte ihn die [[Preußische Akademie der Wissenschaften]] zu ihrem ordentlichen Mitglied, nachdem er bereits am 31. Mai 1874 in den preußischen Orden pour le merite für Wissenschaft und Künste aufgenommen worden war.<ref>''Der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste. Die Mitglieder des Ordens'', Band I: ''(1841–1881)'', Gebr. Mann-Verlag, Berlin, 1975, S. 338.</ref> Bereits seit 1861 war er auswärtiges Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]].