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Die '''Axel Springer SE''' mit Sitz in Berlin ist eine [[Verlagsgruppe]] mit mehreren multimedialen Marken wie ''[[Bild (Zeitung)|Bild]]'', ''[[Die Welt]]'', ''[[Welt (Fernsehsender)|Welt]]'' (Fernsehsender, früher ''N24''), ''[[Business Insider]]'', ''[[Politico]]'' oder ''[[Fakt (Zeitung)|Fakt]]''.
Das Unternehmen ist mit Tochtergesellschaften, [[Joint Venture]]s und Lizenzen in mehr als 40&nbsp;Ländern aktiv. Das Geschäft ist in die vier operativen Segmente Anzeigenplattformen (''{{lang|en|Classifieds Media}}''), Inhalteerstellung und -finanzierung (''{{lang|en|News Media}}''), Vermarktung (''{{lang|en|Marketing Media}}''), sowie das Segment ''Services/Holding'' aufgeteilt. Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschafteten etwa 16.120 Mitarbeiter einen Konzernumsatz von etwa 3,1&nbsp;Mrd.&nbsp;Euro. Digitale Aktivitäten tragen rund 73 % zum Umsatz bei.<ref name="GB19" />
Seit 2020 ist der US-Finanzinvestor [[Kohlberg Kravis Roberts]] größter Anteilseigner und Springer ist seither nicht mehr an der Börse notiert.
 
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Der Verlag wurde 1970 in eine [[Aktiengesellschaft]] umgewandelt.
 
=== 1980er- und 1990er -Jahre ===
Beim Börsengang 1985 verkaufte [[Axel Springer]] 49,23&nbsp;Prozent der Verlagsanteile. Der Verleger Axel Springer starb am 22. September 1985. In der Folge erwarb der Medienunternehmer [[Leo Kirch]] einen Aktienanteil in Höhe von 10&nbsp;Prozent an dem Unternehmen, den er 1992 auf 26&nbsp;Prozent erhöhte und im Juni&nbsp;1993 erneut aufstockte auf dann insgesamt 40&nbsp;Prozent.
 
Mit [[Sat.1]] [[Teletext|Text]] betrat der Verlag 1988 den Markt für [[neue Medien]]. Es folgten Beteiligungen am Telefondienstleister ''CompuTel'' sowie den Fernsehsendern [[Hamburg&nbsp;1]] und ''Business&nbsp;TV International''.
 
=== Neuausrichtung ab den 1990er -Jahren ===
Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung Deutschlands]] erweiterte der Verlag seine Aktivitäten im europäischen Ausland. Tochterfirmen und Beteiligungen in [[Mitteleuropa]], [[Spanien]], [[Frankreich]] und der [[Schweiz]] wurden gegründet und ausgebaut.
 
1999 erwarb der Konzern Beteiligungen an der [[Schwartzkopff TV-Productions]] und ''Studio Hamburg''. Nach dem Zusammenschluss der Fernsehsender ''Pro7ProSieben'' und ''Sat.1'' ist er an der [[ProSiebenSat.1 Media AG]] beteiligt.
 
Nach angemeldeter [[Insolvenz]] der [[Kirch-Gruppe]] schied Leo Kirch im Oktober 2002 aus dem Aufsichtsrat des Springer-Verlages aus. Das Kirch-Aktienpaket in Höhe von 40 Prozent wurde im Oktober zunächst von der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und [[Friede Springer]] übernommen. Der Aktienbesitz der Deutschen Bank wurde 2003 an die US-amerikanische [[Private Equity|Private-Equity-Gruppe]] [[Hellman & Friedman]] (für 350 Mio. Euro, 19,4 Prozent)<ref>'' Axel Springer hat einen neuen Großaktionär. US-Finanzinvestor Hellman & Friedman übernimmt 19,4 Prozent an Europas größtem Zeitungshaus.'' Hamburger Abendblatt vom 10. Oktober 2003.</ref> und Friede Springer verkauft. Die Witwe des Verlagsgründers hielt damit die einfache Mehrheit der Anteile an der Aktiengesellschaft.
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Gegen den negativen Bescheid der KEK konnte hingegen nicht Springer, sondern ausschließlich eine der Landesmedienanstalten Einspruch einlegen. Diesen kündigten die Landesmedienanstalten Bayern und Rheinland-Pfalz am 26. Januar an. (Ein KEK-Votum kann mit einer Dreiviertel-Mehrheit der Stimmen der 15 Medienanstalten im Rahmen der [[Konferenz der Direktoren der Landesmedienanstalten]] aufgehoben werden).
 
Im Februar 2006 erklärte der Springer-Konzern überraschend, dass er von seinen Übernahmeplänen endgültig Abstand nehme. Springer wollewollte sich nicht weiter einem langwierigen und in der Konsequenz unabsehbaren ProcedereProzedere unterwerfen. Man wende sich digitalen Märkten zu und wolle im Ausland expandieren. Dennoch gab das Verlagshaus am 24. Februar bekannt, dass es vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gegen die Entscheidung des Bundeskartellamts Beschwerde einlegen werde. Das Verfahren solle Rechtssicherheit für künftige Akquisitionen schaffen, da das Unternehmen bei Aufrechterhaltung der Untersagungsgründe kaum noch Raum sähe für Zukäufe in Deutschland.
 
Im November 2008, kurz vor der Urteilsverkündung der Klage, zeigte der Springer-Konzern nach wie vor großes Interesse an einem Einstieg ins Fernsehgeschäft. Als Möglichkeit dafür wurde nach wie vor die Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG genannt, als Alternative der Aufbau eigener Einheiten.<ref>DWDLdwdl.de: [http://www.dwdl.de/article/story_18727,00.html ''Springer nach wie vor an ProSiebenSat.1 interessiert.''] Abgerufen am 22. November 2008.</ref>
Im Mai 2007 kaufte der Konzern zusammen mit der PubliGroupe AG die [[Awin (Unternehmen)|Zanox.de AG]]. Dafür wurden rund 214,9&nbsp;Mio.&nbsp;Euro bezahlt. Im Juni 2007 übernahm das zu Springer gehörende Zürcher Unternehmen [[Jean Frey]] die Zeitschriften ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]]'', ''TV4'' und ''TV2'' vom Schweizer [[Ringier]]-Verlag. Ebenfalls im Juni 2007 kaufte der Konzern 41,4 % des französischen Frauen-Internetportalbetreibers auFeminin.com. Dafür bezahlte Springer 284&nbsp;Mio.&nbsp;Euro.
 
Am 28. Juni 2007 wurde bekanntgegeben, dass Springer den Postdienstleister [[PIN Group]] für 510&nbsp;Mio.&nbsp;Euro übernimmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-06/8508863-axel-springer-uebernimmt-mehrheit-an-pin-group-ag-007.htm |titel=Axel Springer übernimmt Mehrheit an PIN Group AG |sprache=de |abruf=2019-06-12}}</ref>
 
Im Dezember 2008 gab der Verlag bekannt, dass alle Veranstaltungen im Jahr 2009, darunter auch die Verleihungen der [[Goldene Kamera 2009|Goldenen Kamera]], des Medienpreises [[Osgar]] und des [[Goldenes Lenkrad|Goldenen Lenkrads]], sowie der Neujahrsempfang und das Sommerfest abgesagt werden. Begründet wurde die Absage mit der internationalen [[Finanzkrise ab 2007|Finanzkrise]]. Der Verlag wolle mit der Sparmaßnahme Entlassungen verhindern.<ref>[http://www.axelspringer.de/presse/Axel-Springer-AG-beschliesst-Veranstaltungspause-fuer-2009-Journalismus-und-Mitarbeitermotivation-haben-Prioritaet_456878.html Pressemitteilung] ''Axel Springer AG beschließt Veranstaltungspause für 2009''.</ref>
 
=== Gemeinschaftsunternehmen mit Ringier in Mitteleuropa ===
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=== Ab 2010 ===
[[Datei:12-03-01-axel-springer-by-RalfR-05.jpg|mini|Redaktionsraum]]
Im März 2010 genehmigten die russischen Kartellbehörden die Übernahme der Russland-Tochter des Zeitschriftenkonzerns [[Gruner + Jahr]] durch Axel Springer Russia. Hierzu gehören russische Ausgaben der Titelfamilie ''[[Geo (Zeitschrift)|Geo]]'' (''Geo'', ''Geo Lenok'', ''Geo Traveller'') und die ''[[Gala (Zeitschrift)|Gala]] Biografia'', die unter demselben Titel in Lizenz weitergeführt werden sollen, sowie die entsprechenden Internet-Portale. Axel Springer Russia verlegt bereits die russischen Lizenzausgaben des ''[[Forbes Magazine]]'', der ''[[Computer Bild]]'' sowie das über Prominente berichtende Magazin ''[[OK! Magazin|OK!]]'' und betreibt auch die zugehörigen Internet-Portale.<ref>[http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Axel-Springer-darf-russische-G%2BJ-Titel-kaufen_91009.html Axel Springer darf russische G+J-Titel kaufen], Horizonthorizont.net, 22. März 2010.</ref>
 
80 Prozent der Russland-Tochter sollten 2015 wegen eines neuen Gesetzes wieder verkauft werden, da es ausländischen Verlagen nicht gestattet ist, mehr als eine Beteiligung von 20 Prozent an russischen Massenmedien zu halten. Axel Springer will 80 Prozent der Anteile seiner Tochter an die Artcom Media Group von Alexander Fedotow verkaufen.<ref>[http://top.rbc.ru/technology_and_media/05/09/2015/55e9ffa49a7947818ea784e2 Die Verleger von Forbes (ru) haben vereinbart, ihre Medien in Russland zu verkaufen], rbc.ru, 5. September 2015.</ref><ref>ITAR-TASS: {{Webarchiv|url=http://en.itar-tass.com/opinions/1917 |archive-is=20141217133131 |text=Foreign participation in Russian mass media to be restricted to 20 % in 2016 }}, 23. September 2014.</ref> Die restlichen Anteile soll laut Axel Springer seine bisherige Russland-Generaldirektorin Regina von Flemming übernehmen.
 
Im Dezember 2013 gab das Unternehmen die Umwandlung von einer AG in eine Europäische Aktiengesellschaft ([[Societas Europaea]]/SE) bekannt. Der Verlag begründete diesen Schritt damit, dass „die neue Rechtsform … die europäische und internationale Marktausrichtung des Unternehmens unterstreichen und erleichtern“ solle.
[[Datei:Axel-Springer-Neubau Berlin, 1. Juli 2019 06.jpg|mini|Axel-Springer-Neubau am 1. Juli 2019]]
Ab April 2016<ref>{{Webarchiv|url=http://baustelle.strabag.com/de/germany/?Webcam%5Bselected_webcam%5D=129 |wayback=20181110191449 |text=''Axel-Springer-Neubau in Berlin''. }} baustelle.strabag.com Webcams Deutschland. Axel-Springer-Neubau in Berlin (abgerufen am 13. März 2018)</ref> ließ die Axel Springer SE neben dem Axel-Springer-Haus an der Ecke Zimmerstraße/Axel-Springer-Straße auf einem rund 10.000 m² großen Grundstück<ref>[http://www.ulmaconstruction.de/aktuelles/131-axel-springer-neubau-in-berlin ''Axel Springer-Neubau in Berlin''.] ulmaconstruction.de vom 30. November 2017 (abgerufen am 13. März 2018)</ref> ein neues Verlagsgebäude errichten. Entworfen wurde der Neubau von dem Architekten [[Rem Koolhaas]]. Laut Springers Selbstdarstellung soll „[d]ie außergewöhnliche Architektur […] nicht nur für die Zukunft des Arbeitens (stehen), sie ist auch Symbol für die [[digitale Transformation]] von Axel Springer.“ Die Grundsteinlegung fand am 2. Mai 2017 statt. Das dreizehngeschossige Bürogebäude soll mit einer Gesamtmietfläche von 52.000 m² rund 3500 Mitarbeitern als Arbeitsplatz dienen.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/axel-springer-se-einigkeit-und-recht-und-freiheit-grundsteinlegung-axel-springer-neubau-in-berlin/19743236.html ''„Einigkeit und Recht und Freiheit“: Grundsteinlegung Axel Springer Neubau in Berlin''.] tagesspiegel.de vom 2. Mai 2017 (abgerufen am 13. März 2018)</ref><ref>[http://www.axelspringer-neubau.de/ ''Axel-Springer-Neubau''.] vom 2. Mai 2017 (abgerufen am 13. März 2018)</ref> Im Juli 2017 wurde bekannt, dass Springer die Immobilie für 425 Millionen Euro an den [[Staatlicher Pensionsfonds (Norwegen)|norwegischen Staatsfonds]], die ''[[Norges Bank]] Real Estate Management'' verkauft hat.<ref>[http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilien-axel-springer-neubau-verkauft/20069738.html ''Immobilien. Axel-Springer-Neubau verkauft''.] handelsblatt.com vom 17. Juli 2017 (abgerufen am 13. März 2018)</ref> Nach Fertigstellung des Gebäudes erfolgte am 19. Dezember 2019 die symbolische Schlüsselübergabe. Sobald die Räume eingerichtet und möbliert sind, ziehen ab dem Frühjahr 2020 nach und nach verschiedene BereichenBereiche und Unternehmen der Axel Springer SE ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.axelspringer-neubau.de/presseinformation/traditionelle-schluesseluebergabe-fuer-axel-springer-neubau-in-berlin/ |titel=Traditionelle Schlüsselübergabe für Axel-Springer-Neubau in Berlin |werk=Axel-Springer-Neubau |abruf=2020-04-06 |sprache=de-DE}}</ref>
 
=== Einstieg von KKR ===
Im Juni 2019 gab das Unternehmen den Abschluss einer Vereinbarung mit der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft [[Kohlberg Kravis Roberts & Co.|KKR]] bekannt. Darin kündigt KKR ein freiwilliges Übernahmeangebot in Höhe von 63 Euro je Aktie an, welches das Unternehmen mit EUR 6,8 Mrd. bewertet.<ref>[[Marktwert des Eigenkapitals|Eigenkapitalwert]] in Reuters ''[https://www.reuters.com/article/us-axel-sprngr-m-a/kkr-offers-40-premium-to-buy-out-axel-springer-minorities-idUSKCN1TD0GJ KKR offers 40 % premium to buy out Axel Springer minorities]'', 12. Juni 2019.</ref>
Friede Springer und Mathias Döpfner, denen über direkte und indirekte Beteiligungen zusammen 45,4 % am Verlag gehört, behalten dabei ihre Anteile. Zudem sieht die Vereinbarung vor, dass keine Entscheidungen auf Gesellschafterebene ohne die Zustimmung von Friede Springer getroffen werden können.<ref>[https://www.axelspringer.com/de/presseinformationen/axel-springer-schliesst-investorenvereinbarung-mit-kkr-zur-unterstuetzung-der-langfristigen-wachstumsstrategie Axel Springer schließt Investorenvereinbarung mit KKR zur Unterstützung der langfristigen Wachstumsstrategie], adAd-hoc -Meldung vom 12. Juni 2019.</ref>
KKR plant, den Konzern umzustrukturieren und nach etwa fünf bis sieben Jahren die Anteile mit Gewinn weiterzugeben. Die Fortführung der [[Die Welt|Welt]] steht dabei unter dem Vorbehalt von deren Finanzertrag.<ref>sueddeutsche.de: [https://www.sueddeutsche.de/medien/springer-welt-kkr-1.4519485 "Welt" auf dem Prüfstand], 10. Juni 2019.</ref>
 
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{{Hauptartikel|Publikationen der Axel Springer SE}}
 
Das bisherige Kerngeschäft war der [[Verlag]] und [[Rollenoffsetdruck]] von [[Tageszeitung]]en und [[Zeitschrift]]en. Hierbei waren neben den auch heute noch zu Springer gehörenden überregionalen Blättern ''[[Bild (Zeitung)|Bild]]'' und ''[[Die Welt]]'' und der Berliner Boulevardzeitung ''[[B.Z.]]'' bis April 2014 vor allem die Berliner und Hamburger Lokalzeitungen ''[[Berliner Morgenpost]]'' und ''[[Hamburger Abendblatt]]'' nennenswert. Neben der ''[[Hörzu]]'' verlegte das Unternehmen die [[Fernsehzeitschrift]]en ''[[Bildwoche (Zeitschrift)|BildWoche]]'', ''[[Funk Uhr]]'', ''TV Neu'' und ''[[TV Digital]]''. Dazu kamen eine Reihe von Special-Interest -Zeitungen unter der [[Bild (Markengruppe)|Marke "Bild]]".
 
Im Juli 2013 gab Springer bekannt, dass sie eine Reihe von Zeitschriften (''Hörzu'', ''TV Digital'', ''Funk Uhr'', ''Bildwoche'', ''TV Neu'', ''Bild der Frau'' und ''Frau von heute'') sowie die Tageszeitungen ''Berliner Morgenpost'' und ''Hamburger Abendblatt'' für insgesamt 920 Millionen Euro zum 1. Januar 2014 an die [[Funke Mediengruppe]] verkaufen werde. Vom Kaufpreis fließen bei Vollzug des Geschäfts allerdings erst 660 Millionen Euro an Springer, die restlichen 260 Millionen Euro Kaufpreis bekommt Funke vom Verkäufer selbst als Darlehen gestellt.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/medien/zeitungen-und-zeitschriften-an-funke-gruppe-springer-verkauft-sein-erbe-1.1731053 Springer verkauft sein Erbe] in ''Süddeutsche Zeitung'' vom 25. Juli 2013.</ref> Am 27. Juli 2013 gab der Konzern auch den Verkauf des französischen Zeitschriftenverlags PGP an die französische Reworld Media bekannt.<ref>[http://www.dwdl.de/nachrichten/41860/springer_trennt_sich_auch_von_franzoesischen_titeln/ Ausverkauf: Springer trennt sich auch von französischen Titeln] in ''[[DWDL]]'' vom 27. Juli 2013.</ref>
Die Übernahme der Regionalzeitungen und Frauenzeitschriften wurde vom [[Bundeskartellamt]] im Dezember 2013 ohne Einschränkungen erlaubt,<ref>[https://taz.de/Bundeskartellamt-zu-Zeitungsverkaeufen/!5053529/ Bundeskartellamt zu Zeitungsverkäufen: „Funke der Frau“ kann kommen] in ''Die Tageszeitung'' vom 3. Dezember 2013.</ref> der Verkauf der Programmzeitschriften wurde schließlich am 29. April 2014 unter Auflagen genehmigt. So musste sich Funke verpflichten, mehrere Titel an die [[Mediengruppe Klambt]] weiterzuverkaufen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/medien/markt-fuer-programmzeitschriften-im-umbruch-kartellamt-segnet-springer-funke-deal-ab-1.1946530 Kartellamt segnet Springer-Funke-Deal ab] in ''Süddeutsche Zeitung'' vom 29. April 2014.</ref>
 
Im September 2015 gab die Axel Springer SE ihre Partnerschaft mit [[Samsung|Samsung Electronics Co. Ltd.]] bekannt, aus welcher im März 2016 die NewsaggregatorNews-Aggregator-Plattform [[upday]] hervorging.<ref>{{Internetquelle |autor=About the AuthorCaroline LeesCaroline Lees is the Head of Communications at the Reuters Institute for the Study of Journalism She is the former editor of the European Journalism Observatory’s English language site She is a British journalist, has worked for The Sunday Times, London, for seven years including time spent in Delhi as South Asia Correspondent, As a News Reporter |url=https://en.ejo.ch/media-economics/business-models/upday-axel-springer-and-samsung-launch-mobile-news-app-for-europe |titel=Upday: Axel Springer And Samsung Launch Mobile News App For Europe |werk=European Journalism Observatory - EJO |datum=2015-09-21 |abruf=2021-02-22 |sprache=en-US}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://digiday.com/uk/progress-report-axel-springer-news-aggregator-upday-holding/ |titel=Progress report: Axel Springer news aggregator Upday is 'holding its own' |werk=Digiday |datum=2016-09-01 |abruf=2021-02-22 |sprache=en-US}}</ref>
 
Springer übernahm im August 2021 die digitale News-Website ''[[Politico]]'' und die auf den Technologiesektor spezialisierte News-Website ''Protocol'' vom Eigentümer und Gründer [[Robert Allbritton]]. Der Kaufpreis lag bei über einer Milliarde US-Dollar (knapp 850 Mio. Euro) – es war damit die bis dahin größte Springer-Investition.<ref>https://www.luzernerzeitung.ch/wirtschaft/medien-der-springer-verlag-uebernimmt-die-washingtoner-insider-publikation-politico-fuer-mehr-als-1-milliarde-dollar-ld.2179651</ref><ref>https://meedia.de/2021/08/26/axel-springer-kauft-politico-komplett/</ref> Die [[The New York Times|New York Times]] berichtete im Oktober 2021 über Hintergründe zum Machtmissbrauch des Bild-Chefredakteurs [[Julian Reichelt]] und verwies darauf, dass es sich um einen Mitarbeiter des neuen Politico-Besitzers handele.<ref>{{Literatur |Autor=Ben Smith |Titel=At Axel Springer, Politico’s New Owner, Allegations of Sex, Lies and a Secret Payment |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2021-10-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2021/10/17/business/media/axel-springer-bild-julian-reichelt.html |Abruf=2021-10-18}}</ref>
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* Franziska Kayser (seit 01/2020)<ref name="KKR-AR" />
* Ulrich Plett (seit 04/2019)<ref name="AR 2019" />
* [[Wolfgang Reitzle]] (seit 04/2014)<ref>{{Webarchiv |url=http://www.axelspringer.de/dl/20285/2016_Lebenslauf_Prof._Dr.-Ing._Wolfgang_Reitzle.pdf |wayback=20161024155452 |text=''Lebenslauf Wolfgang Reitzle''}}, Axelspringeraxelspringer.de (abgerufen am 24. Oktober 2016)</ref>
* [[Martin Varsavsky]] (seit 04/2014)<ref>{{Webarchiv |url=http://www.axelspringer.de/dl/20285/2016_Curriculum_Vitae_Martin_Varsavsky.pdf |wayback=20161024155456 |text=''Lebenslauf Martin Varsavsky''}}, Axelspringer.de (abgerufen am 24. Oktober 2016)</ref>
 
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* Alexander Karp (2018–2019)
* [[Nicola Leibinger-Kammüller]] (2010–2019)
* [[Giuseppe Vita]] (Vorsitz 07/2002<ref>https://www.reuters.com/finance/stocks/company-officers/SPRGn.DE (abgerufen am 4. Juni 2018)</ref> bis 04/2019,<ref>[https://www.horizont.net/schweiz/nachrichten/axel-springer-ralph-buechi-wird-aufsichtsratsvorsitzender-174331 horizont.net]</ref><ref name="AR 2019" /> Mitglied 06/2001–04/2019)<ref>[https://www.presseportal.de/pm/6338/260949 Hauptversammlung wählt Dr. Giuseppe Vita und Axel Sven Springer in den Aufsichtsrat der Axel Springer Verlag AG], abgerufen am 4. Juni 2018.</ref>
* Lothar Lanz (2014–2019)
* William E. Ford, auch bekannt als Bill Ford<ref>[http://www.bloomberg.com/research/stocks/private/person.asp?personId=79464&privcapId=20619 Profil ''William E. Ford (aka Bill Ford)''], bloomberg.com (abgerufen am 24. Oktober 2016)</ref> (08/2016–04/2018)<ref>{{Webarchiv |url=http://www.axelspringer.de/dl/20285/2016_Lebenslauf_Bill_Ford.pdf |wayback=20161025095336 |text=''Lebenslauf von Bill Ford''}}, axelspringer.de (abgerufen am 24. Oktober 2016)</ref><ref name="HV2018">{{Webarchiv|url=http://www.axelspringer.de/presse/Hauptversammlung-der-Axel-Springer-SE-beschliesst-Rekorddividende-und-waehlt-neue-Aufsichtsratsmitglieder_31780042.html |wayback=20180528052352 |text=Archivierte Kopie }} (abgerufen am 27. Mai 2018)</ref>
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* Heinrich V. Prinz [[Stammliste des Hauses Reuß|Reuss]] (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender 1973–1980)<ref>'' Prinz Reuss gestorben'', Hamburger Abendblatt vom 29. Oktober 1980.</ref>
* [[Eberhard von Brauchitsch]] (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender 1971–1973)<ref>''v.Brauchitsch zu Springer'', Hamburger Abendblatt vom 6. August 1970.</ref>
* [[Christian Kracht (senior)|Christian Kracht]] (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender bis 1971 und 1980 bis 1983)<ref>'' Kracht ausgeschieden '', Hamburger Abendblatt vom 10. Februar 1983.</ref>
* [[Heinz Ullstein]] (1970 bis 1971)
 
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* [[Hubertus Meyer-Burckhardt]] (Vorstand Dezember 2001 bis Juni 2004)
* [[Claus Larass]] (Vorstand 1998 bis 2003)
* [[August A. Fischer]] (Vorstandsvorsitzender von Januar 1998 bis Dezember 2001)<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7809652.html ''VERLAGE Doppelte Rendite?''] DERDer SPIEGELSpiegel 3/1998</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/axel-springer-verlag-doepfner-macht-das-rennen-a-91028.html ''Axel Springer Verlag – Döpfner macht das Rennen''], Spiegel vom 29. August 2000.</ref>
* Rudolf Knepper (08/1994–12/2011)<ref>[https://kress.de/koepfe/kresskoepfe-detail/profil/7241-rudolf-knepper.html Rudolf Knepper], auf kress.de, abgerufen am 27. Mai 2017</ref>
* Jürgen Richter (Vorstandsvorsitzender von Mai 1994 bis 31. Dezember 1997)<ref>[http://www.sueddeutsche.de/medien/juergen-richter-zum-unbeugsam-unangepasst-ehrlich-1.1166338 ''Jürgen Richter zum 70. Unbeugsam, unangepasst, ehrlich''], sueddeutsche.de vom 17. Oktober 2011.</ref><ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8824110.html Der SPIEGEL berichtete … Nr. 45/1997 „Verlage – Mauer des Schweigens“]</ref>
* [[Günter Prinz]] (ab 1991 stellvertretender Vorstandsvorsitzender und von 1993 bis 1994 Vorstandsvorsitzender)<ref>{{Webarchiv|url=http://www.bdzv.de/aktuell/bdzv-branchendienste/bdzv-intern/artikel/detail/guenter_prinz_80/ |wayback=20131016052305 |text=Günter Prinz 80 }}, bdzv.de vom 6. August 2009.</ref>
* Günter Wille (Vorstandsvorsitzender 1991 bis November 1993)<ref name="verlageunterschätzt">[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13489118.html Verlage, Gründlichgründlich unterschätzt]. DERDer SPIEGELSpiegel 34/1991</ref>
* [[Peter Tamm]] (Vorstandsvorsitzender von 1968<ref>[http://whoswho.de/templ/home.php/te_bio.php?PID=27463&RID=1 Peter Tamm, whoswho.de]</ref> bzw. 1982 bis 10. Juli 1991)<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501574.html ''Presse – Elektrischer Stuhl''], DERDer SPIEGELSpiegel 46/1990</ref>
* [[Erhard van Straaten]] (Vorstand von 1985 bis August 1991)
* [[Hans-Peter Scherrer]] (Vorstand bis 31. August 1991)
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=== Proteste in den 1960er Jahren ===
Für die [[Außerparlamentarischeaußerparlamentarische Opposition]] war der Springer-Verlag aufgrund seiner exponierten politischen und wirtschaftlichen Stellung ein Objekt radikaler Kritik. Am 1. Februar 1968 trat an der [[Freie Universität Berlin|FU Berlin]] ein „Springer-Tribunal“ zusammen, auf dem [[Peter Schneider (Schriftsteller)|Peter Schneider]] als Redner auftrat: „Reden wir davon, welche Verbrechen an der Gesellschaft die Springer-Presse begeht, und warum Springer, den wir ja nicht eigentlich aufhängen, noch nicht einmal ins Gefängnis stecken, den wir ja nur in irgendeinem produktiven Beruf, beispielsweise als Herrenschneider, beschäftigt sehen möchten, warum Springer enteignet werden muss“. In der Folgezeit entfaltete sich eine weitreichende Kampagne gegen die „Springerpresse“. Neben seiner [[Monopol|marktbeherrschenden Stellung]] warf man ''[[Bild (Zeitung)|Bild]]'' vor allem den „Mißbrauch der Pressefreiheit zur Volksverhetzung“ vor. In der Folgezeit wurde „Enteignet Springer“ zu einer zentralen Parole der 68er-Bewegung. Die Anti-Springer-Kampagne wurde, wie Peter Schneider später berichtete, unter anderem von den mit Springer konkurrierenden Verlegern [[Rudolf Augstein]], [[Henri Nannen]] und [[Gerd Bucerius]] finanziell unterstützt.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/kultur/anti-springer-kampagne-der-innere-zugang-1.263989 Willi Winkler: ''Anti-Springer-Kampagne 1968: Der innere Zugang''] [[Süddeutsche Zeitung]], 11. Mai 2010.</ref>
 
Namhafte Intellektuelle aus linken und liberalen Kreisen wie [[Theodor Adorno]], [[Hans Paul Bahrdt]], [[Heinrich Böll]], [[Peter Brückner]], [[Ludwig von Friedeburg]], [[Eugen Kogon]], [[Golo Mann]], [[Alexander Mitscherlich]], [[Heinrich Popitz]], [[Helge Pross]] und andere unterzeichneten eine Erklärung, in der es hieß: „Das Bündnis von bedenkenlosem Konsumjournalismus und wiederauflebender nationalistischer Ideologie, das die demokratisch engagierten Studenten und Intellektuellen seit Jahren als ‚Linksmob‘, ‚Eiterbeule‘, ‚akademische Gammler‘, ‚Pöbel‘, ‚geistige Halbstarke‘, ‚Neurotiker‘, ‚Schreier‘ und ‚Schwätzer‘ verunglimpft, droht das Selbstverständnis der Deutschen in einer Welt der friedlichen Verständigung, der fortschreitenden Aufklärung und Zusammenarbeit auch zwischen verschiedenen Gesellschaftssystemen abermals zu zerstören.“<ref>Heinz Grossmann, Oskar Negt (Hrsg.): ''Die Auferstehung der Gewalt. Springerblockade u. politische Reaktion in der Bundesrepublik.'' Frankfurt 1968, S. 30.</ref>
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=== Rechtschreibreform ===
Die [[Rechtschreibreform von 1996]] wurde von vielen Journalisten des Verlags abgelehnt. Nachdem die Reform 1999 zunächst übernommen wurde, entschied man sich 2004 für eine eigene, an die „klassische Rechtschreibung“ angelehnte HausorthographieHausorthografie. Diese wurde im August 2005 noch einmal erweitert auf rund 350&nbsp;Seiten. Zugleich wurde eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gegen die Reform gestartet („Schlechtschreibreform“).
 
Im März 2006 gab der Konzern bekannt, den Beschluss der [[Kultusministerkonferenz]] vom 2.&nbsp;März für die reformierte Rechtschreibung entsprechend den Vorschlägen des [[Rat für deutsche Rechtschreibung|Rats für deutsche Rechtschreibung]] ab dem 1.&nbsp;August für alle Erzeugnisse zu übernehmen, jedoch bei optionalen Schreibweisen weitgehend die „klassische“ Rechtschreibung anzuwenden. Die frühere Ablehnung kommentierte Mathias Döpfner in der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' mit folgenden Worten: „Der Ansatz war völlig richtig. Wir haben aber die politische Wirkung unterschätzt. Das war naiv. Denn sofort begannen die Angriffe, ein Kartell habe sich Rechte angemaßt, was allein dem Parlament und dem Gesetzgeber zustehe. Warum haben Politiker eigentlich mehr Rechte als die, die von Sprache leben: Schriftsteller, Journalisten, Verleger?“ Er übersah dabei, dass das Recht an der Sprache allen Menschen gleichermaßen zukommt und nicht nur der Verlagswirtschaft, so dass ein Eingriff der Repräsentanten des Volkes selbstverständlich möglich ist. Schließlich gab der Verlag im Juni 2006 seine Meinung auf und sagte zu, bei allen Medien den Schreibempfehlungen des [[Duden]] zur reformierten Rechtschreibung zu folgen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.axelspringer.de/inhalte/pressese/inhalte/presse/unternehmen/675.html |titel=Pressemitteilung: Axel Springer stellt Rechtschreibung zum 1. August 2006 um |werk=axelspringer.de |datum=2006-06-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070927235542/http://www.axelspringer.de/inhalte/pressese/inhalte/presse/unternehmen/675.html |archiv-datum=2007-09-27 |offline=1 |abruf=2015-03-03}}</ref>
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* [http://www.axelspringer.de/ Website der Axel Springer SE]
* Uwe Bahnsen: [https://www.welt.de/print-wams/article127776/Neubeginn-mit-einem-altersschwachen-Opel.html ''Neubeginn mit einem altersschwachen Opel''.] In: ''[[Welt am Sonntag]].'' 15. Mai 2005 (über die Verlagsgründung).
* [http://www.mediadb.eu/datenbanken/internationale-medienkonzerne/axel-springer-ag.html KonzernportraitKonzernporträt auf mediadb.eu]
* [http://www.kek-online.de/no_cache/information/mediendatenbank.html?&c=3360&mt=1,2,3&s=&f=0 Informationen zur Axel Springer SE] auf der Website der [[Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich]] (KEK)
* Götz Hamann, Hanns-Bruno Kammertöns, Roland Kirbach: ''[http://www.zeit.de/2005/33/Springer1/komplettansicht Großmacht Springer]'' – Dossier in ''[[Die Zeit]]'', Nr. 33, 11.&nbsp;August 2005.