„Bürgerlich-Demokratische Partei“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Geschichte: Löschung eines unnötigen Abstandes.
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
Zeile 54:
 
=== BDP Bern ===
Im Zuge anhaltender Flügelkämpfe in der [[Schweizerische Volkspartei|Schweizerischen Volkspartei]] (SVP) wurde 2000 erstmals die Möglichkeit einer Abspaltung der liberalen Kräfte aus dem Kanton Bern angedacht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.g26.ch/gegen_rechts_svp_01.html |text=''Schweizerische Volkspartei (SVP): Rückblick 1987–2001.'' |wayback=20091027103344 }} In: ''g26.ch.'' «Année politique», Institut für Politikwissenschaft, Universität Bern.</ref>
 
Nach dem Ausschluss der Bündner SVP verlangten Exponenten der SVP Bern, die sich in der «Gruppe Bubenberg» zusammenschlossen, den Austritt der SVP Bern aus der SVP Schweiz, fanden mit dieser Forderung aber keine Mehrheit. Deshalb gründeten sie am 21. Juni 2008 die Bürgerlich-Demokratische Partei Kanton Bern (kurz BDP Bern). Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem die Nationalrätin [[Ursula Haller]], Ständerat [[Werner Luginbühl]], Regierungsrat [[Urs Gasche]] und 17 Mitglieder des Berner [[Kantonsparlament|Grossen Rates]].<ref>sf.tv: [http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2008/06/21/schweiz/neuer_name_fuer_berner_svp_abtruennige Berner SVP-Abtrünnige gründen BDP], vom 21. Juni 2008</ref> Mehrere Ortssektionen der Berner SVP traten geschlossen zur BDP über. Durch den Parteiübertritt seiner Ortspartei SVP Rüti bei Büren zur BDP wurde auch der damalige Bundesrat Samuel Schmid Mitglied der neuen Partei.
 
Erstmals der Wählerschaft stellen musste sich die BDP bei den Gemeindewahlen 2008 und 2009, wobei sie sich relativ gut behaupten konnte, mit Stimmenanteilen zwischen 7,8 % (in der Stadt Bern) und 20 %.<ref>nzz.ch: [{{Webarchiv |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/berner_stadtregierung_bleibt_rot-gruene_mehrheit_1.1334925.html |wayback=20081204105142 |text=Berner Stadtregierung bleibt rot-grün dominiert]}}, vom 30. November 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.burgdorf.ch/1775.html |text=Archivlink |wayback=20081204023057 }}, [<nowiki>{{Internetquelle |url=http://www.langnau-ie.ch/images/stories/dateien/aktuell/Verteilung_der_Mandate_5a-GGR.pdf</nowiki>{{Toter Link |urltitel=http://www.burgdorf.ch/1775.htmlVerteilung |date=2018-04der Mandate |archivebotabruf=20182022-0412-03 04:05:27 InternetArchiveBot31 |waybackoffline=20081204023057 |archiv-bot=2018-04-03 04:05:27 InternetArchiveBot1}} <nowiki>http://www.langnau-ie.ch/images/stories/dateien/aktuell/Verteilung_der_Mandate_5a-GGR.pdf@1@2Vorlage:Toter+Link/www.burgdorf.ch</nowiki> (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+], [<nowiki>http://www.langnau-ie.ch/images/stories/dateien/aktuell/Verteilung_der_Mandate_5a-GGR.pdf</nowiki>{{Toter LinkWebarchiv |url=http://www.langnau-ielyss.ch/imagesde/storiesdoc/dateienpublic/aktuellbehoerde/Verteilung_der_Mandate_5a-GGRabstimmungen_wahlen/2009_Wahlen/20090927_ResultatGGR.pdf |datewayback=2019-0820131021145007 |archivebottext=2019-08-28GGR 18:58:50Wahlen InternetArchiveBot2009 |format=PDF}} <nowiki>http://www.langnau-ie.ch/images/stories/dateien/aktuell/Verteilung_der_Mandate_5a-GGR.pdf@1@2Vorlage:Toter+Link/www.langnau-ie.ch</nowiki> (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+], http://www.lyss.ch/de/doc/public/behoerde/abstimmungen_wahlen/2009_Wahlen/20090927_ResultatGGR.pdf</ref> Bei den kantonalen Wahlen am 28.&nbsp;März 2010 wurde die Kantonalparteipräsidentin Beatrice Simon in den [[Kantonsregierung|Regierungsrat]] des Kantons Bern gewählt. Sie konnte somit den Sitz des zurückgetretenen Urs Gasche verteidigen. Im Regierungsrat übernahm Simon die zuvor von Gasche innegehabte Finanzdirektion.<ref>http://www.be.ch/web/index</ref> Bei den [[Grossratswahl in Bern 2010|gleichentags stattfindenden Grossratswahlen]] erzielte die BDP Bern einen Wähleranteil von 16,0 % und konnte damit ihre Parlamentsvertretung auf 25 Sitze ausbauen. Bei den Nationalratswahlen 2011 erreichte die BDP 14,9 % der Stimmen und vier der 26 Berner Nationalratssitze. Gewählt wurden die bisherigen (2007 für die SVP gewählten) [[Ursula Haller]] und [[Hans Grunder]] sowie neu [[Urs Gasche]] und [[Lorenz Hess]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nawa.apps.be.ch/nawa/action/ResultatWahlkreisAction.do?method=read&wk=A&sprache=d |text=Archivlink |wayback=20111227093730 }}</ref> Auch Ständerat Werner Luginbühl konnte seinen Sitz verteidigen.
 
Nach diesen Anfangserfolgen verlor die Berner BDP jedoch stetig an Wähleranteilen und Sitzen. Bei den Grossratswahlen vom 30. März 2014 fuhr die BDP eine massive Niederlage ein. Sie verlor 11 Sitze und erreichte nur noch 14 Sitze im Grossrat bei einem Wähleranteil von 11,2 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wahlarchiv.sites.be.ch/wahlen2014/www.growa.apps.be.ch/growa/action/WaehleranteileProzentActione1d4.html?method=read&sprache=d |titel=Kanton Bern: Wahlplattform |abruf=2020-12-01}}</ref> Bei den Nationalratswahlen 2015 erzielte die BDP 11,8 % und verlor somit einen Nationalratssitz, neu hatte sie drei Sitzen. Bei den Grossratswahlen 2018 konnte die BDP ihre Verluste in Grenzen halten, indem sie nur einen einziger ihrer 14 Sitze verlor (bei einem Wähleranteil von 9,0 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bewas.sites.be.ch/navigation-de.html?content=/2018/2018-03-25/WAHL_GROSSRAT/waehleranteil-de.html |titel=Wahlen und Abstimmungen |abruf=2020-12-01}}</ref> Einschneidend waren dafür die Einbusse der BDP bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019: Bei einem Stimmenanteil von noch 8,0 % musste sie einen weiteren Nationalratssitze abgeben und stellte noch zwei Nationalräte (Lorenz Hess und [[Heinz Siegenthaler]]), zudem verlor sie den Ständeratssitz.
Zeile 65:
 
=== BDP Glarus ===
{{Hauptartikel|BDP Glarus}}Mit dem politischen Stil der SVP und ihrem Vorgehen gegen die SVP Graubünden unzufriedene SVP-Mitglieder gründeten zusammen mit ehemaligen SVP-Mitgliedern am 28.&nbsp;August 2008 in [[Ennenda]] die BDP Glarus, nachdem sie bereits am 5.&nbsp;Juni die «Liberale Fraktion» im [[Kantonsparlament|Landrat]] gebildet hatten. Unter ihnen war der einzige SVP-[[Kantonsregierung|Regierungsrat]] [[Robert Marti]],<ref>[{{Webarchiv |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/glarus_regierungsrat_marti_bdp_1.767540.html |wayback=20080627023705 |text=''Glarner SVP-Regierungsrat Marti tritt zur BDP über.'']}} In: ''nzz.ch.'' 24.&nbsp;Juni 2008.</ref> SVP-Vizepräsident [[Martin Landolt]], der SVP-Fraktionschef im Landrat [[Ernst Disch]] und sieben weitere SVP-Parlamentarier<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bdp-gl.ch/?section=news&cmd=details&newsid=5 |text=Archivierte Kopie |wayback=20080911214732}}</ref> des liberalen, der Tradition der ehemaligen Demokratischen Partei verpflichteten Parteiflügels.
 
Der erste Präsident der BDP Glarus war Martin Landolt. Landolt wurde in einer Ersatzwahl am 8.&nbsp;Februar 2009 in den [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalrat]] gewählt<ref>gl.ch:{{Internetquelle [|url=http://www.gl.ch/xml_1/internet/de/application/d41/d335/f1040.cfm |titel=Nationalratswahlen vom 8.&nbsp;Februar 2009 |werk=gl.]ch |abruf=2022-12-31 |archiv-url=https://archive.ph/BZY2 |archiv-datum=2012-07-31}}</ref> und bei den eidgenössischen Wahlen 2011, 2015 und 2019 jeweils in diesem Amt bestätigt. Ab 2012 war er zudem nationaler Parteipräsident. Bei ihren ersten Landratswahlen vom 30.&nbsp;Mai 2010 erreichte die Glarner BDP 16,6&nbsp;Prozent der Stimmen und 10&nbsp;Landratssitze.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gl.ch/xml_1/internet/de/application/d41/d335/f1122.cfm |titel=Landratswahlen vom 30. Mai 2010 |abruf=2022-12-31 |archiv-url=https://archive.ph/okPN |archiv-datum=2012-08-01}}</ref> Bei den folgenden kantonalen Wahlen von 2014 und 2018 verzeichnete sie jeweils leichte Verluste. 2018 stellte sie 8&nbsp;Landräte bei einem Wähleranteil von 13,5&nbsp;Prozent sowie einen von fünf Regierungsräten ([[Kaspar Becker]]).
 
Im Herbst 2020 – noch vor dem definitiven Entscheid auf nationaler Ebene – einigten sich die Kantonalsektionen von BDP und CVP, in Glarus beide ungefähr gleich stark, auf eine Parteifusion.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/neue-mittepartei-fusion-von-cvp-und-bdp-die-glarner-preschen-vor |titel=Neue Mittepartei – Fusion von CVP und BDP: Die Glarner preschen vor |datum=2020-10-09 |abruf=2020-12-01}}</ref>
 
=== Weitere Kantone ===
Ab Herbst 2008 wurden in allen grösseren Kantonen (ausser dem italienischsprachigen [[Kanton Tessin]]) BDP-Sektionen gegründet. Die meisten Mitglieder dieser Parteien waren früher parteipolitisch nicht aktiv, vereinzelt waren sie in FDP oder SVP engagiert. Prominenteste Mitglieder dieser kleineren Sektionen waren die ehemalige Zürcher SVP-Nationalrätin [[Lisbeth Fehr]]<ref>{{Internetquelle |url=http://bdp-zh.info/index.php?page=86 |titel=BDP Kanton Zürich |abruf=2022-12-31 |offline=1}}</ref> sowie der [[Dübendorf]]er Stadtpräsident [[Lothar Ziörjen]] (1980–1999 SVP).<ref>[{{Webarchiv |url=http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/kanton/Neustart-der-BDP-mit-Lothar-Zioerjen-an-der-Spitze/story/31982402 |wayback=20090506055109 |text=''Neustart der BDP mit Lothar Ziörjen an der Spitze'']}}, [[Tages-Anzeiger]], 3. Mai 2009</ref>
 
In die Kantonsparlamente einziehen konnte die BDP in den historisch protestantische Kantonen der Deutschschweiz (Aargau, Basel-Landschaft, Thurgau, Zürich, protestantische Gebiete des Kantons St. Gallen) sowie in jenen Teilen der Kantone Freiburg und Solothurn, die mit den Kanton Bern besonders eng verbunden sind. In den Kantonen Aargau und Zürich stellte die BDP von 2011 bis 2019 zudem Nationalratsmitglieder. Bedeutungslos blieb die BDP dagegen in der französischsprachigen Schweiz sowie den [[Zentralschweiz]]er Kantonen.<ref name=":0" />
 
Am 9. Dezember 2015 beschloss die Kantonalsektion Neuenburg aufgrund fehlender Motivation ihrer Mitglieder nach nur fünf Jahren Existenz die Auflösung.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.20min.ch/ro/news/romandiefr/story/27368458la-section-cantonale-du-pbd-se-saborde-454553491135 |titel=La section cantonale du PBD se saborde |hrsg=20 minutes |datum=2015-12-12 |abruf=2015-12-13 |sprache=fr}}</ref> Auch stärkere Kantonalsektionen gerieten in den folgenden Jahren in eine Krise.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/bei-der-baselbieter-bdp-ist-die-luft-draussen-139420322 |titel=Bei der Baselbieter BDP ist die Luft draussen |abruf=2020-12-01 |sprache=de-chCH}}</ref><ref name="Solothurner Zeitung 2020-08-20">{{Internetquelle |autor=Urs Moser |url=https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/solothurner-bdp-tritt-nicht-zu-kantonsratswahlen-an-und-versetzt-sich-ins-kuenstliche-koma-138813168 |titel=Solothurner BDP tritt nicht zu Kantonsratswahlen an – und versetzt sich ins künstliche Koma |hrsg=[[Solothurner Zeitung]] |datum=2020-08-20 |abruf=2020-12-01}}</ref> Zum Zeitpunkt ihrer Auflösung hatte die BDP ausserhalb ihrer drei Gründungskantone sämtliche Sitze in Kantonsparlamenten aufgrund von Wahlniederlagen<ref name=":0" /> oder Parteiübertritten<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Müller |url=https://www.nau.ch/politik/regional/alban-imeri-wechselt-von-bdp-zur-sp-65450449 |titel=Alban Imeri wechselt von BDP zur SP |abruf=2020-12-01 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Larissa Flammer |url=https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld/serioese-politik-ist-langweilig-aber-gut-ld.1139138 |titel=«Seriöse Politik ist langweilig – aber gut» |abruf=2020-12-01 |sprache=de}}</ref><ref name="Solothurner Zeitung 2020-08-20"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aargauerzeitung.ch/kommentare-aaz/maya-bally-und-michael-notter-wechseln-zur-cvp-letzte-chance-zum-absprung-genutzt-137758451 |titel=Maya Bally und Michael Notter wechseln zur CVP: Letzte Chance zum Absprung genutzt |abruf=2020-12-01 |sprache=de-chCH}}</ref> verloren. 2019 sorgte die Genfer BDP-Sektion (zeitweise «Parti citoyen démocratique», PCD) kurzzeitig national für Aufsehen, indem sie [[Éric Stauffer]], den früheren Präsidenten und Gründer der rechtspopulistischen Protestpartei [[Mouvement citoyens genevois]] gegen den Willen der Mutterpartei aufnahm und als Kandidat für die [[Schweizer Parlamentswahlen 2019|Nationalratswahlen 2019]] portierte,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/bdp-genf-nimmt-frueheren-mcg-praesidenten-eric-stauffer-auf-135746270 |titel=BDP Genf nimmt früheren MCG-Präsidenten Eric Stauffer auf |hrsg=[[Aargauer Zeitung]] |datum=2019-10-03 |abruf=2020-12-01}}</ref> ohne dass sie dadurch allerdings ihren (bescheidenen) Wähleranteil nennenswert hätte steigern können.<ref>[[Schweizer Parlamentswahlen 2019/Resultate Nationalratswahlen#Kanton Genf (12 Sitze)|Schweizer Parlamentswahlen 2019/Resultate Kanton Genf]]</ref>
 
== Wahlergebnisse ==