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Das Hauptziel der Brückeneroberung war die Sicherung der Ostflanke der Invasionstruppen in der Normandie. Es sollte verhindert werden, dass die Truppen durch einen Gegenangriff seitlich „aufgerollt“ werden würden. Die Ostflanke stellten der Fluss [[Orne]] und der Caen-Kanal dar. Die einzigen Übergänge über diese Wasserläufe waren die später so benannte Pegasusbrücke und die [[Horsabrücke]]. Eine Eroberung dieser Brücken würde also die gesamte Flanke sichern.
 
Der erste Angriff wurde durch 181 Soldaten des 2. Battalions des Oxfordshire und Buckinghamshire Leichten Infanterieregiments unter Führung von Major John Howard ausgeführt. Die Operation wird manchmal fälschlicherweise als „Operation Coup de Main“ bezeichnet, hat aber historisch keine eigene Bezeichnung. Dies wird auch dadurch deutlich, dass die Originalbefehle, die Major Howard von Brigadier Nigel Poett bekam, keinerlei Bezeichnung aufweisen.
 
Drei [[LastenseglerAirspeed Horsa]] Lastensegler landeten am 6. Juni 1944 um 00:16 Uhr nahnahe beieinander, 50 Meter von der Pegasusbrücke entfernt. Der erste Lastensegler Nr. 92 transportierte Major Howard und den 1. Zug. Geplant war eine harte Landung, damit die Flugzeugnase die ersten Stacheldrahtverhaue vor der Brücke beseitigen würde. Durch diese Art der Landung wurden die beiden Piloten des Gleiters durch die Plexiglasverkleidung des Cockpits nach draußen geschleudert.
 
Den Soldaten wurde schnell bewusst, dass trotz der harten Landung niemand etwas bemerkt hatte und draußen alles ruhig blieb, obwohl die deutschen Wachen auf der Brücke nur 50 Meter entfernt waren. Später wurde bekannt, dass die Wachen die Landung des Lastenseglers für niedergehende Trümmerstücke eines abgeschossenen alliierten Bombers gehalten hatten. Der 1. Zug befreite sich schnell aus dem Lastensegler und konnte ebenso schnell eine Maschinengewehrstellung an der Brücke ausschalten. Der Rest des Zuges unter Leutnant [[Den Brotheridge|Brotheridge]] überquerte schießend und Handgranaten werfend die Brücke. Am anderen Ufer konnte eine weitere Maschinengewehrstellung erobert werden, wobei Leutnant Brotheridge tödlich getroffen wurde. Er war damit das erste Opfer der Invasion auf alliierter Seite.
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40 Minuten nach der Eroberung der Brücke sprangen Teile der britischen 6. Luftlandedivision mit Fallschirmen ab, um die Verteidiger der Brücke zu unterstützen. Diese hatten sich noch zwei Stunden lang gegen spärliche Gegenangriffe deutscher Truppen zu erwehren, bis die Verstärkung eintraf.
 
Übersehen wird bei dem Angriff auf die Brücken oft die Rolle des 7. FallschirmjägerbataillonsBataillons des [[Parachute Regiment (British Army)|Parachute Regiments]], das westlich des Caen-Kanals abgesprungen war und dadurch am 6. Juni die Hauptmacht der deutschen Gegenangriffe auf die Brücken abfangen musste. Es sprangen 600 Männer ab, sie landeten aber aufgrund widriger Absprungbedingungen weit verstreut. Nur etwa 300 Soldaten fanden sich am Sammelpunkt ein. Sämtliche Ausrüstung wie Maschinengewehre und Mörser war verlorengegangen. Trotzdem errichteten sie einen Brückenkopf um die Pegasusbrücke und wehrten ständige feindliche Gegenangriffe ab, obwohl diese auch von gepanzerten Fahrzeugen unterstützt wurden. Im Ort Bénouville wurden einzelne Einheiten teilweise von deutschen Streitkräften eingekreist.
 
Die ersten Verstärkungen, die vor Ort erschienen, waren die 6. Kommandos unter der Führung von [[Simon Fraser, 15. Lord Lovat|Lord Lovat]], die unter Dudelsackklängen in Richtung der Brücken marschierten. Diese Verstärkungen waren aber eigentlich nicht für die Besatzer der Brücke bzw. das 7. Bataillon vorgesehen, sondern es war Aufgabe der 6. Kommandos, über die Brücke zu marschieren und das Gebiet östlich des Caen-Kanals zu sichern, das noch von Einheiten der deutschen [[716. Infanterie-Division (Wehrmacht)|716. Infanteriedivision]] gehalten wurde. Das 7. Bataillon musste unter großen Verlusten noch bis 21:15 Uhr aushalten, bis das Royal Warwickshire Regiment seinen Weg von den Invasionsstränden zu den Brücken gefunden hatte und Bénouville befreite.