„Bildungssystem in Frankreich“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 2A02:810B:4CBF:F54C:3DD4:C8C7:AAFE:9D14 (Diskussion) auf die letzte Version von Innobello zurückgesetzt
Markierung: Zurücksetzung
Zeile 82:
=== Schulreformpläne ===
[[Datei:Morley (Meuse) mairie-école.jpg|mini|Typische Kombination einer Rathaus-Schule in [[Morley (Meuse)]]]]
Nachdem der damalige Bildungsminister [[Xavier Darcos]] 2008 eine Reform des Lycées angekündigt hatte, stieß diese auf starken Widerstand. Zunächst wurde [[Richard Descoings]], Direktor der Hochschule [[Sciences Po]], damit beauftragt, Schüler, Lehrer und Eltern in Frankreich zu befragen. Nach einer Kabinettsumbildung im Sommer 2009 stellte zu Beginn des Schuljahres der neue Bildungsminister [[Luc Chatel]] dieden ReformReformplan für das Lycée vor. Die neue Fassung des Lycées fiel konservativer aus als die von Darcos vorgeschlagene Reform und folgte in großen Zügen dem bereits Anfang 2009 vorgestellten Bericht Apparu,<ref>[https://www.assemblee-nationale.fr/13/pdf/rap-info/i1694.pdf Bericht Apparu] (PDF; französisch; 1,3&nbsp;MB)</ref> in dem der Abgeordnete [[Benoist Apparu]] ([[Union pour un mouvement populaire|UMP]]) seinen Reformvorschlag vorstelltvorgestellt hatte.
 
Die französische Bildungspolitik unter dem sozialistischen Präsidenten [[François Hollande]] und der Ministerin [[Najat Vallaud-Belkacem]] strebte eine egalitäre Reform des Collège an, die sich gegen spezielle Fremdsprachenregelungen richtete, die angeblich nur einer elitären Minderheit nützten. Diese Reform stieß wegen der befürchteten gravierenden Folgen z. B. für [[Deutsch als Fremdsprache]] oder Latein im französischen Schulsystem auf erheblichen Widerstand unter den französischen Deutschlehrern sowie in Deutschland. Unter Macron wurde dies 2017/18 zurückgenommen.
 
Die Regierung [[Emmanuel Macron|Macrons]] plant eine umfassende Bildungsreform.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-08/bildungsreform-frankreich-schule-gerechtigkeit/komplettansicht |titel=Wie konnten sie so verblöden? |hrsg=Die Zeit |abruf=2020-12-20}}</ref> So wurden bereits die Grundschulklassen verkleinert und die Schulpflicht mit 3 Jahren eingeführt.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Villinger |Hrsg=Deutsch-Französisches Institut |Titel=Bildungsreform in Frankreich |Sammelwerk=Aktuelle Frankreich-Analysen |Nummer=33 |Datum=2018 |Online=https://www.dfi.de/pdf-Dateien/Veroeffentlichungen/afa/afa33.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref> Bildungsminister [[Jean-Michel Blanquer]] hat 2019 sein Reformmodell ''Für eine Schule des Vertrauens'' 2019 vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arte.tv/de/videos/090177-000-A/frankreichs-umstrittene-schulreform/ |titel=Frankreichs umstrittene Schulreform |abruf=2020-12-20 |sprache=de}}</ref> Danach sollen die Schulleiter zu Vorgesetzten der Lehrkräfte erhoben und die Inklusion eingeführt werden. Das politische Ziel liegt im Kampf gegen den wachsenden [[Fundamentalismus]].<ref>{{Literatur |Autor=Michaela Wiegel, Paris |Hrsg=FAZ.NET |Titel=Islamismus in Frankreich: Kleingruppen gegen Fundamentalismus |Datum=2019-10-15 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/frankreich-implementiert-eine-neue-schulpolitik-gegen-islamismus-16431369.html |Abruf=2020-12-21}}</ref> Der [[Mord an Samuel Paty|Mord am Geschichtslehrer Samuel Paty]] setzte im Oktober 2020 ein bedrohliches Zeichen. Die nachfolgenden Minister [[Pap Ndiaye]] und seit 2023 der erstsehr 34-jährigejunge [[Gabriel Attal]] bemühten sich um eine Fortsetzung (Verbot der [[Abaya]] an Schulen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/news/frankreich-bekommt-34-jahre-alten-bildungsminister-33669726.html |titel=Frankreich bekommt 34 Jahre alten Bildungsminister |datum=2023-07-20 |sprache=de |abruf=2023-12-12}}</ref> Eine politische Wende Macrons zu den Konservativen hin bedeutete die Ankündigung im Januar 2024, mit der neuen Bildungsministerin [[Amélie Oudéa-Castéra|Amélie Outréa-Castéra]] würden nationale und republikanische Werte wieder obligatorisch als „zivile Wiederaufrüstung“ hervorgehoben: Auswendiglernen der [[Marseillaise|Nationalhymne]], mehr Staatsbürgerkunde, gleiche Schuluniformen für alle, Pflichtfach Theaterspielen.<ref>{{Literatur |Titel=Große Pressekonferenz des Präsidenten: Macron will mit konservativen Ideen bei Franzosen punkten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-01-17 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/emmanuel-macron-buhlt-um-konservative-waehler-a-db1d40ba-4544-4e37-8562-b6bda102bd39 |Abruf=2024-01-20}}</ref>
 
Bei den [[PISA-Studien]], zuletzt 2015, 2018 und 2022, hat Frankreich zunehmend schlechter abgeschnitten. Die Probleme liegen in mittelmäßigen Ergebnissen und großen sozialen Unterschieden.<ref>{{Internetquelle |autor=Redaktion |url=https://www.news4teachers.de/2016/12/der-grosse-pisa-verlierer-die-studie-ist-fuer-frankreich-mal-wieder-eine-klatsche-und-der-sieger-heisst-erneut-singapur/ |titel=Der große PISA-Verlierer: Die Studie ist für Frankreich mal wieder eine Klatsche (und der Sieger heißt erneut: Singapur) |werk=News4teachers |datum=2016-12-07 |abruf=2021-04-14 |sprache=de-DE}}</ref>