„Handelskammer Hamburg“ – Versionsunterschied

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Die Handelskammer Hamburg ist die älteste deutsche Handelskammer. Sie wurde 1665 als ''Commerz-Deputation'' von den Seehandel treibenden Hamburger Kaufleuten gegründet. Diese hatten bereits 1517 das Recht erhalten einen Vorstand zu wählen, wodurch der Zusammenschluss des ''gemeenen Kopmann'' entstand (die heutige [[Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg]]), auf dessen Initiative bereits die erste deutsche Börse 1558 in Hamburg entstand. 1710 erhielt die Commerzdeputation Sitz und Stimmrecht in der [[Hamburgische Bürgerschaft|Bürgerschaft]]. 1735 bezog die Commerzdeputation Räume über der 1669 erbauten Stadtwaage, die zwischen Kran und (alter) [[Hamburger Börse]] am [[Nikolaifleet]] nahe dem [[Rathaus an der Trostbrücke]] lag. Noch im gleichen Jahr entstand darin die [[Commerzbibliothek]], die weltweit erste Wirtschaftsbibliothek. Das ''Commercium'' genannte Gebäude wurde 1767 noch erweitert. Während der [[Hamburger Franzosenzeit|französischen Besetzung Hamburgs]] erfolgte vorübergehend eine Umbildung in eine [[Handelskammer]] nach französischem Vorbild.
 
Als 1822 die aufständischen spanischen Provinzen in Süd- und Mittelamerika durch die Vereinigten Staaten anerkannt wurden, fiel auch das Handelsmonopol Spaniens mit seinen Kolonien. In Furcht vor ähnlichen Ereignissen öffnete auch England den unmittelbaren Handel mit seinen Kolonien. Dies hatte zur Folge, dass „die Hanseaten damals zum zweitenmal den größten Teil der Neuen Welt entdeckten“. Der Historiker [[Heinrich Reincke]] schreibt, dass der Präses der Kommerzdeputation „in die Versammlung des Ehrbaren Kaufmanns“ hineinrief: „Hamburg hat Kolonien erhalten!“.<ref>{{Literatur |Titel=Hamburg |Hrsg=Helmuth Thomsen |Auflage=4. |Verlag=Prestel Verlag |Ort=München |Datum=1975 |ISBN=3-7913-0265-5 |Seiten=117 ff}}</ref> Im Juli 1883 forderte die Handelskammer nach dem Entwurf eines Konzepts von [[Adolph Woermann]] die Regierung des Deutschen Reiches auf, den Erwerb von Kolonien in (West-)Afrika zu forcieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kim[[Horst SebastianGründer]]: Todzi''Geschichte |Titel=Unternehmender Weltaneignungdeutschen |Verlag=WallsteinKolonien.'' Verlag7. |Datum=2023aktualisierte und erweiterte Auflage. Schöningh, Paderborn 2018, |ISBN= 978-3-83538252-53674972-14, |DOI=10S.5771/9783835384453/unternehmen-weltaneignung |Seiten=424 f |Online=https://www48–52.nomos-elibrary.de/10.5771/9783835384453/unternehmen-weltaneignung |Abruf=}}</ref>
 
1841 eröffnete die Börse – auf dem Gelände des ehemaligen [[Marien-Magdalenen-Kloster (Hamburg)|Maria-Magdalenen-Klosters und Kirche]] – in einem Neubau am Adolphsplatz.<ref>[http://img.abendblatt.de/img/incoming/origs209627193/9528436453-w619-h960-q85/MBSBKKDZ.png Skizze, Lageplan Gebäude der Handelskammer auf dem Gelände des Maria-Magdalenen-Klosters und Kirche], abendblatt.de (abgerufen am 18. Februar 2017)</ref> Dieser bestand damals nur aus dem mittleren Teil des heutigen Gebäudes. Sie wurde gleichzeitig zum neuen Sitz der Commerz-Deputation, während im Jahr darauf das alte Gebäude beim [[Hamburger Brand]] zerstört wurde. Im Jahr 1867 benannte sich die Commerz-Deputation in ''Handelskammer'' um. 1907 erhielt die Handelskammer offiziell das Recht, auch die Industrie zu vertreten, was bereits seit 1900 über die von ihr gebildete Industriekommission praktiziert worden war. 1933 trat das ''Gesetz betr. Vorläufige Neubildung der Handelskammer'' in Kraft und das Plenum wurde neu konstituiert. 1934 wurde die nun sogenannte ''Industrie- und Handelskammer Hamburg'' Geschäftsstelle der ''Wirtschaftskammer Nordmark'' (Hamburg, Lübeck, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Teile Nord-Hannovers). Mit dem [[Groß-Hamburg-Gesetz]] erweiterte sich auch die Zuständigkeit der Hamburger Kammer 1937 um Altona, Harburg, Wandsbek und Wilhelmsburg. 1943 wurde die „[[Gauwirtschaftskammer]] Hamburg“ eingerichtet, die auch die Handwerkskammer und die Wirtschaftskammer Nordmark einschloss. Nach Kriegsende erfolgte 1945 die Rückbenennung in ''Handelskammer Hamburg''. Durch Bundes- und Landesgesetz erhielten die Kammern 1955/1956 wieder einheitlich den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft.<ref name="Kunstsinn und Kaufmannsgeist">''Kunstsinn und Kaufmannsgeist''. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2005.</ref>