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=== Gegenwart ===
==== Analytische Theologie ====
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[[Datei:Schild-Dreieinheit-Scutum-Fidei-Deutsch.svg|mini|hochkant|Schematische Darstellung]]Vertreter der analytischen Theologie bemühen sich vor allem um eine logisch widerspruchsfreie Formulierung des Trinitätsglaubens. Dem liegt die Überzeugung zu Grunde, dass Einheit und Dreiheit in Gott nicht auf derselben Ebene liegen. Gott ist dreifaltig und zugleich eine Einheit, er ist es aber nicht dreifaltig und eine Einheit in derselben Hinsicht. Die Begriffe „Vater“, „Sohn“ und „Heiliger Geist“ in der rechts abgebildeten schematischen Darstellung sind demnach als singuläre Terme zu verstehen (es gibt nur einen einzigen Gegenstand, auf den bspw. der Begriff „Vater“ zutrifft); ebenso der Term „Gott“, da es nur einen einzigen Gegenstand gibt, auf den der Term „Gott“ zutrifft. Auf Grund der Transitivität von [[Identität (Logik)|Identitätsaussagen]] (Wenn a = b und b = c, dann ist auch a = c), ergibt sich nun aber ein Problem: Da der Vater (v) Gott (G) ist, der Sohn (s) Gott ist und der Heilige Geist (h) Gott ist, müsste auch der Vater der Sohn sein, und der Sohn der Heilige Geist sowie der Heilige Geist der Vater: Wenn v = G, s = G, h = G, dann auch: v = s = h. Die personale Verschiedenheit in Gott wäre nicht mehr gewahrt (vgl. [[Sabellianismus]]). Ein ebenso ungangbarer Weg ist, den Term „Gott“ als allgemeinen Term zu verstehen wie bspw. „Mensch“. Es gibt unzählige ‚Gegenstände‘, auf die der Term „Mensch“ referiert; z. B.: Peter ist ein Mensch, Susi ist ein Mensch und Laura ist ein Mensch. Ebenso wäre dann der Vater Gott, der Sohn Gott und der Heilige Geist Gott. Es wären dann aber drei Götter, so wie Peter, Susi und Laura drei voneinander klar unterscheidbare Menschen sind. Die Folge wäre ein [[Tritheismus]]. Eine Möglichkeit, diese beiden vom frühen Christentum verworfenen Positionen zu vermeiden, ist die relative Identität. Demnach muss man den Identitätsoperartor „ist“ in der nebenstehenden Darstellung unterschiedlich verstehen. Dort wo „ist“ steht, stellt er eine Identität in Bezug auf das Gottsein fest, dort wo „ist nicht“ steht, verneint er eine Identität in Bezug auf das Personsein.
[[File:Einbeck StJosef Trinitatsdiagramm.jpg|mini|Dieselbe Darstellung auf Latein über dem Eingang der der katholischen Kirche St. Josef in Einbeck]]
[[Datei:Schild-Dreieinheit-Scutum-Fidei-Deutsch.svg|mini|hochkant|Schematische Darstellung]]Vertreter der analytischen Theologie bemühen sich vor allem um eine logisch widerspruchsfreie Formulierung des Trinitätsglaubens. Dem liegt die Überzeugung zu Grunde, dass Einheit und Dreiheit in Gott nicht auf derselben Ebene liegen. Gott ist dreifaltig und zugleich eine Einheit, er ist es aber nicht dreifaltig und eine Einheit in derselben Hinsicht. Die Begriffe „Vater“, „Sohn“ und „Heiliger Geist“ in der rechts abgebildeten schematischen Darstellung sind demnach als singuläre Terme zu verstehen (es gibt nur einen einzigen Gegenstand, auf den bspw. der Begriff „Vater“ zutrifft); ebenso der Term „Gott“, da es nur einen einzigen Gegenstand gibt, auf den der Term „Gott“ zutrifft. Auf Grund der Transitivität von [[Identität (Logik)|Identitätsaussagen]] (Wenn a = b und b = c, dann ist auch a = c), ergibt sich nun aber ein Problem: Da der Vater (v) Gott (G) ist, der Sohn (s) Gott ist und der Heilige Geist (h) Gott ist, müsste auch der Vater der Sohn sein, und der Sohn der Heilige Geist sowie der Heilige Geist der Vater: Wenn v = G, s = G, h = G, dann auch: v = s = h. Die personale Verschiedenheit in Gott wäre nicht mehr gewahrt (vgl. [[Sabellianismus]]). Ein ebenso ungangbarer Weg ist, den Term „Gott“ als allgemeinen Term zu verstehen wie bspw. „Mensch“. Es gibt unzählige ‚Gegenstände‘, auf die der Term „Mensch“ referiert; z. B.: Peter ist ein Mensch, Susi ist ein Mensch und Laura ist ein Mensch. Ebenso wäre dann der Vater Gott, der Sohn Gott und der Heilige Geist Gott. Es wären dann aber drei Götter, so wie Peter, Susi und Laura drei voneinander klar unterscheidbare Menschen sind. Die Folge wäre ein [[Tritheismus]]. Eine Möglichkeit, diese beiden vom frühen Christentum verworfenen Positionen zu vermeiden, ist die relative Identität. Demnach muss man den Identitätsoperartor „ist“ in der nebenstehenden Darstellung unterschiedlich verstehen. Dort wo „ist“ steht, stellt er eine Identität in Bezug auf das Gottsein fest, dort wo „ist nicht“ steht, verneint er eine Identität in Bezug auf das Personsein.
 
v (hinsichtlich des Gottseins) = G