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=== Mittelalter ===
Die erste Erwähnung Köthens findet sich in mehreren Chroniken, die zum Jahre 1115 berichten, dass der [[Askanier]] [[Otto (Ballenstedt)|Otto von Ballenstedt]] plündernde Slawen [[Schlacht bei Köthen|„bei dem Orte, der Cothen heißt“]], bekämpfte.<ref>Fritz Curschmann: ''Die Diözese Brandenburg. Untersuchungen zur historischen Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums.'' Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg, Leipzig 1906, S. 67 f., Anm. 2.</ref> Um 1150 bestand hier ein [[Archidiakonat]] unter der [[Dompropstei Magdeburg]]. 1156 wurden die „Herren von Köthen“ als [[Ministeriale]] erwähnt. 1160 wurde eine fürstliche [[Münzprägeanstalt|Münzstätte]] in Köthen errichtet, in der zwischen 1170 und 1180 die Köthener [[Brakteat|Bernhards-Brakteaten]] und [[Denarius|Denare]] (Pfennige) geprägt wurden.<ref>Gerald Heise: ''Die Entwicklung der Stadt Köthen – ein chronologischer Abriß – 1. Teil.'' 1984, S. 7.</ref>
 
1194 hatte der Ort bereits eigene Getreidemaße (Köthener [[Alte Maße und Gewichte#Hohlmaße|Malter]] und [[Alte Maße und Gewichte|Scheffel]]). 1244 wurde für Köthen erstmals ein [[Vogt]] erwähnt.<ref>Gerald Heise, 1984, S. 9.</ref> Im Jahre 1290 erhielt das [[Stiftskloster Gottes Gnade bei Calbe|Kloster Gottesgnaden]] bei [[Calbe]] das [[Kirchenpatronat|Patronat]] über die Köthener Pfarrgemeinde [[St. Jakob (Köthen)|St. Jakob]], deren erste Kirche 1330 nochmals erwähnt wurde. 1295 begann die Köthener Herrschaft der Askanier mit Graf [[Albrecht I. (Anhalt)|Albrecht I.]], der seine [[Regierungssitz|Residenz]] auf der alten Burg nahm. 1313 wurde Köthen erstmals als „[[civitas]]“ bezeichnet, d.&nbsp;h. eine ummauerte Stadt mit eigenen Rechten. 1323 wurde erstmals ein aus zwölf Personen bestehender ''Rat'' urkundlich erwähnt, der sich um verschiedene Dinge der [[Finanzpolitik|Finanz-]], [[Wirtschaftspolitik|Wirtschafts-]] und [[Wehrpolitik]] kümmerte. Die Namen der ersten Ratsmitglieder sind nicht überliefert, erst von 1391 sind Namen bekannt. In dem Jahr waren es der Bürgermeister ''Hans Menwitz'', der Kämmerer ''Simen Schroder'' und der Vorwerksverwalter ''Klaus Dunnewert''.<ref>Gerald Heise, 1984, S. 14–15.</ref>
 
Als ''Ost-Kotene'' wurde das spätere ''Osterköthen'' 1339 erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Gerald Heise,<!-- was soll das sein ??? --> 1984, S. 17.</ref> Die erste urkundlich benannte [[Innung]] Köthens war die der Bäcker, deren Innungsbrief, ausgestellt vom Fürsten Johann I. von Anhalt, vom 29. April 1373 stammt.<ref>Gerald Heise: ''Die Entwicklung der Stadt Köthen – ein chronologischer Abriß – 1. Teil.'' 1984, S. 18.</ref> 1377 wurde erstmals die ''Neustadt'' Köthens erwähnt, die sich vor den eigentlichen Stadtmauern entwickelt hatte, aber auch über eigene, wenn auch weniger starke Verteidigungsanlagen verfügte.<ref>Gerald Heise: ''Die Entwicklung der Stadt Köthen – ein chronologischer Abriß – 1. Teil.'' 1984, S. 19–20.</ref> 1391 wurden eine Reihe von Einrichtungen erstmals urkundlich erfasst. Dazu gehörte die Erwähnung einer Schule auf dem Gelände der heutigen Naumann-Schule, des einzigen Innungshauses Köthens, das der Schuster, des Stadtteils ''Neumarkt'' sowie des ''Halleschen'', ''Magdeburger'' und ''Schalaunischen Viertels''.<ref>Gerald Heise: ''Die Entwicklung der Stadt Köthen – ein chronologischer Abriß – 1. Teil.'' 1984, S. 21–22.</ref> 1396 wurde erstmals eine Burg in Köthen urkundlich erwähnt. Auf Grund von archäologischen Funden geht man davon aus, dass bereits vor den Askaniern eine slawische Burg bestand.<ref>Gerald Heise: ''Die Entwicklung der Stadt Köthen – ein chronologischer Abriß – 1. Teil.'' 1984, S. 25.</ref>
 
Im Jahr 1400 begann der Bau der neuen [[St. Jakob (Köthen)|St.-Jakobs-Kirche]] auf den Grundmauern der früheren Kirche. 1406 wurde Köthen durch den Magdeburger Erzbischof [[Günther II. von Schwarzburg|Günther II., Graf von Schwarzburg]] belagert. Eine Kanonenkugel aus dieser Zeit wurde an der Nordseite der damals noch im Bau befindlichen Kirche zur Erinnerung mit eingemauert.<ref>Günther Hoppe: ''Die Entwicklung der Stadt Köthen – ein chronologischer Abriß – 2. Teil.'' 1985, S. 7.</ref> 1445 wurde die gesamte Stadt Köthen unter [[Reichsacht]] gestellt. [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] hatte diese auf Grund eines nicht näher bekannten Verbrechens eines ''Conrad aus Radegast'' ausgesprochen. Die Reichsacht währte 20 Jahre.<ref>Günther Hoppe,<!-- was soll das sein ??? --> 1985, S. 8.</ref> 1450 wurde die Stadt von einer [[Pest]]epidemie heimgesucht; weitere folgten 1598, 1636 und 1681–1683. 1457 wurde das zweite Köthener Rathaus an der Stelle des vorigen errichtet.<ref>Günther Hoppe, 1985, S. 9.</ref> 1462 folgte der noch heute existierende Hallesche Turm, während der jetzige Magdeburger Turm erst 1562 auf Basis eines früheren Turms neu errichtet wurde. 1484 erhielt die Neustadt Fischereirecht für die Köthen umgebenden Gräben. 1494 wurde erstmals die 1785 abgebrochene ''Marienkapelle'' erwähnt.<ref name="gh11">Günther Hoppe, 1985, S. 11.</ref>