„Common-Rail-Einspritzung“ – Versionsunterschied

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=== Unterschiede zur klassischen Einspritzung ===
[[Motor]]en mit Reihen- oder Verteilereinspritzpumpe weisen für jeden Zylinder eine eigene Hochdruckleitung zwischen [[Einspritzpumpe]] und [[Einspritzventil|Einspritzdüse]] auf. Diese Hochdruckleitungen sind untereinandermiteinander nicht verbunden. Die Einspritzung eineran der Düse in einen Zylinder wird direkt durch deneinen zugehörigen PumpenkolbenPumpvorgang der Einspritzpumpe ausgelöst.
 
Bei der klassischen [[Einspritzpumpe]] (Reihenpumpe, Mehrstempelpumpe, also ein Pumpenelement je Zylinder) ist die Einspritzmenge und -dauer, das heißt die Höhe des wirksamen Kolbenhubes der Einspritzpumpe nicht allein vom Kurbelwinkel abhängig, weil mit der GasstellungGaspedalstellung die Kolben gedreht werden und einen unterschiedlich wirksamen Hub erhalten, indem eine umlaufende Kurvenkante am Rand der Kolben bei geringerer Gasstellung den Kolben weniger weit zurück gehen lässt. Hiermit geht die konstante Nockenhöhe bei wenig Drehmomentbedarf anfangs zu einem Teil ins Leere; in der Folge wird weniger Kraftstoff eingespritzt. Der Beginn der Einspritzung ändert sich hiermit Richtung späterer Zündung. Das Bauprinzip der Reihen- und Verteilerpumpen erlaubt nur eine Einspritzung pro Arbeitstakt mit variablem Beginn und festem Ende. Anders ist dies bei der Common-Rail-Technik: Hier sind Einspritzmenge und -dauer komplett unabhängig vom Kurbelwinkel elektronisch in kleinsten Zeiteinheiten steuerbar und damit auch Vor-, Haupt- und Nacheinspritzen möglich; nach Stand Anfang 2009 sind bis zu fünf separate Teileinspritzungen pro Zyklus realisiert. Die Nach-Einspritzungen werden unter anderem zum Erhöhen der Abgastemperaturen in den Freibrennzyklen bei zu hohem Druckverlust der Feinstaubfilter in der Abgasanlage verwendet.
 
Kurz vor dem Siegeszug der Common-Rail-Einspritzsysteme wurden auch Verteilereinspritzpumpen (BOSCH-VP44-Radialkolbenpumpe sowie VP30- und VP37-Axialkolbenpumpe) noch mit Hochdruckmagnetventilen zur Mengenzumessung versehen. Diese Technik ermöglicht es, den direkt an den Kurbelwinkel gekoppelten Einspritzverlauf während der Verdichtungsphase des Kraftstoffes durch das Ventil zu beeinflussen und während eines Kolbenhubes eine Pulsation der Kraftstoffsäule zwischen Pumpenkolben und Einspritzventil zu bewirken. Damit gelang es, auch in der Verteilerpumpen-Technik bis zu drei Einspritzvorgänge pro Arbeitstakt zu realisieren. Die möglichen Freiheitsgrade eines Common-Rail-Systems werden damit jedoch nicht erreicht.