„Common-Rail-Einspritzung“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Common Rail Schema Aufbau.png|miniatur|Systemübersicht]]
[[Datei:VDO Siemens Common-Rail Hochdruckpumpe.jpg|miniatur|Common-Rail-Hochdruckpumpe]]
Das Diesel-Common-Rail-System wird als Speichereinspritzung bezeichnet. Eine Hochdruckpumpe sorgt dauernd für die Aufrechterhaltung des Kraftstoffdrucks im Rail. Sie ist in der Regel mechanisch mit dem Motor gekoppelt. Die Leistung der Hochdruckpumpe wird so ausgelegt, dass zu jeder Zeit und in jedem Betriebszustand mehr Kraftstoff gefördert werden kann, als der Motor benötigt. Damit ist die Pumpe für den normalen Betrieb deutlich überdimensioniert. Zur Druckregelung bei ungeregelten Pumpen wird ein Druckregelventil verwendet, das die nicht benötigte Kraftstoffmenge aus dem Rail in den Kraftstofftank zurückleitet. Dadurch kann sich der Kraftstoff am Druckregelventil auf 140 °C oder mehr erhitzen, was kraftstoffführende Teile schädigen oder zerstören
Eine Verbesserung stellen Hochdruckpumpen mit Elementabschaltung dar. Hierbei werden einzelne Pumpenelemente der Hochdruckpumpe abgeschaltet, so lange die verbleibenden aktiven Pumpenelemente den Kraftstoffbedarf des Motors decken können. Bei diesem System wird der Leistungsüberschuss der Pumpe teilweise reduziert, der noch verbleibende Überschuss muss weiterhin über ein Druckregelventil abgesteuert werden.
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=== Speicher ===
Dieselkraftstoff ist
Als Speicher dienen direkt in der Hochdruckpumpe integrierte Druckspeichervolumen, das Rail selbst, sowie bei verschiedenen Herstellern ein Druckspeicher je Injektor, der möglichst nahe am Injektor angeordnet ist.
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Der Rail[[Druck (Physik)|druck]] (also der Druck im Druckspeicher) von zur Zeit bis zu 250 [[Pascal (Einheit)|MPa]] (2500 [[Bar (Einheit)|bar]]) kann für sehr hohe Einspritzdrücke genutzt werden. An einer weiteren Erhöhung wird gearbeitet.
=== Zweck und Vorteile ===
* Eine Common-Rail-Einspritzung optimiert den Verbrennungsprozess und die Motorlaufeigenschaften und reduziert [[Partikelemission]]en. Durch den sehr hohen Druck
* Die vom Verbrennungsmotor angetriebene [[Hochdruckpumpe]] bringt den vom Vorfördersystem
* Eine Common-Rail-Einspritzung hat bauliche Vorteile. Zum einen die Entkoppelung zwischen Druckerzeugung und Einspritzsteuerung im Vergleich zur
=== Einspritzleistung ===
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Die ''durchschnittlich'' erforderliche Leistung von 710 W (entspricht ca. 1 PS) wird durch die Steigerung des Wirkungsgrades durch die [[Direkteinspritzung]] (siehe dort) bei weitem kompensiert.
Zu berücksichtigen ist, dass interne Leckagen und Rückführmengen nicht berücksichtigt und bei Beschleunigungen eine
=== Nachteile ===
* Zum permanenten Aufrechterhalten des hohen Rail-Druckes muss vom Motor eine gewisse Leistung aufgebracht werden. Je nach Common-Rail-System, Drehzahl und Leistungsbedarf des Motors muss der Druck im Speicher aufgebaut werden. Daraus resultiert eine Verringerung des gesamtmotorischen Wirkungsgrades sowie in manchen Fällen die Notwendigkeit einer [[Kraftstoffkühlung]]. Diese Verringerung des Wirkungsgrades wird bei neueren Common-Rail-Systemen durch eine bedarfsgerechte Hochdruckförderung mit Einsatz eines Saugdrosselmagnetventils kompensiert.
* Bei einem Versagen des [[Einspritzventil]]s (Verklemmen oder Verschmutzen der Düse) ist es möglich, dass permanent Kraftstoff in den Brennraum fließt (bei klassischen Systemen dagegen nur im Kompressionstakt). Eine zusätzliche Absicherung des Systems ist nicht in allen Fällen möglich - diese sogenannten „Dauereinspritzer” können in kurzer Zeit den Motor zerstören. Bei Großmotoren erfolgt für diesen Störfall eine Absicherung durch Mengenbegrenzungsventile, die eine Dauereinspritzung und somit eine Zerstörung des Motors verhindern.
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Die Einspritzdüsen (Injektoren) werden elektromagnetisch oder piezoelektrisch betätigt, angesteuert vom elektronischen Motorsteuergerät.
Das Steuergerät errechnet aus den Signalen mehrerer Temperaturfühler (Kühlwasser, Ladeluft und Schmieröl), Luftmassenmesser, Fahrpedalstellungsgeber, gegebenenfalls Lambdasonde, Drehzahl- und Phasengeber sowie Raildrucksensor die notwendige Einspritzmenge beziehungsweise Einspritzdauer und betätigt die Injektoren mit den entsprechenden Steuerimpulsen für Spritzbeginn und -dauer. Insbesondere bei den modernsten Systemen arbeitet man mit mehreren Voreinspritzungen.
Mittlerweile sind zum Abbrennen der Rußpartikelfilter auch ein oder mehrere Nacheinspritzungen vorgesehen, um den Energiegehalt in den Abgasen für den Abbrennvorgang vorübergehend zu erhöhen.
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