Gisela Achterberg

deutsche Malerin, Grafikerin und Plastikerin
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Gisela Achterberg (* 16. Dezember 1941 in Bautzen) ist eine deutsche Malerin, Grafikerin und Plastikerin, lebt und arbeitet in Berlin.

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Gisela Achterberg 2024

Leben

Gisela Achterberg wuchs in der ostsächsischen Stadt Bautzen auf. Schon in der Jugend zeigte sich das Bedürfnis nach musischer Betätigung, neben dem Gesang in mehreren Chören nahm sie auch Unterricht bei dem Bautzener Maler und Grafiker Gerhard Benzig. Nach dem Abitur an der Friedrich-Schiller-Schule folgte bis 1962 die Schneiderlehre im Bekleidungswerk Seifhennersdorf. Anschließend bestand sie die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin Weißensee, erhielt jedoch aus politischen Gründen keinen Zugang zum Studium. Ihr Lebensweg nahm damit eine andere Wendung: Das Studium der Textiltechnik an der Technischen Universität Dresden von 1968 bis 1972 endete mit dem Abschluss als Diplomingenieurökonom.

1969 lernte sie den Dirigenten und Chorleiter Dietrich Knothe kennen, später wurden die gemeinsamen Töchter geboren.

Mitte der 1970er Jahre etablierte das „Ministerium für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR“ ein neues, dem landesweiten Bedarf entsprechendes Fachschulfernstudium zur Restaurierung von Kulturgut in den unterschiedlichen Materialgruppen am Museum für Deutsche Geschichte in Berlin. Seit 1978 arbeitete Gisela Achterberg als wissenschaftliche Oberassistentin mit der Option, die Ausbildung von Restauratoren in den Bereichen Metall und Textil aufzubauen. Sie erarbeitete Studientexte und schuf das Fundament für den praktischen Ausbildungsteil in den Restaurierungswerkstätten bedeutender Museen der DDR. 1982 bis 1984 absolvierte sie berufsbegleitend ein externes Studium der Kultur- und Kunstwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin bei Dietrich Mühlberg, Wolfgang Heise und Erwin Pracht. Nach dem politischen Umbruch und der Abwicklung des Museums für Deutsche Geschichte 1990/91 übernahm – auf Grund der persönlichen Initiative von Gisela Achterberg – die Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHTW) den Studiengang Restaurierung und Konservierung/Grabungstechnik in das Studienprogramm. Hier lehrte sie noch bis 1999 freiberuflich das Fach „Künstlerische Grundlagen“.

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Skulpturen 1999

Künstlerisches Werk

Ihre künstlerischen Ambitionen und Fähigkeiten baute sie ab 1985 durch regelmäßige Studien in Malerei und Zeichnen bei Wulff Sailer, in Malerei und Grafik bei Dietrich Lusici und in angewandter Kunst bei Karl Hartwig[1] aus. 1987 bis 1990 nahm sie an den Sommerakademien auf dem Kunsthof von Erika Stürmer-Alex in Lietzen teil, wobei das Arbeitsspektrum Malerei, Grafik, Collage und Plastik umfasste.

1990 wurde Gisela Achterberg in den Bundesverband Bildender Künstler (BBK) aufgenommen. Im gleichen Jahr gewährte ihr das Kulturamt Berlin Köpenick ein Stipendium für die Teilnahme am Kunstcamp in Fignano, Italien, bei Volker Henze.

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Sture Unterhaltung zu dritt 1990

1995 restaurierte sie für die Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ zu Berlin alle vierzehn Stationen des Kreuzwegs Jesu. In den Jahren 1994 bis 1998 leitete sie eine künstlerische Lernwerkstatt für Erzieherinnen, die vom Europäischen Sozialfonds gefördert wurde.

Mit den 1990er Jahren begann eine besonders kreative Schaffensphase, die von einer regen Ausstellungstätigkeit sowie von Ankäufen ihrer Werke im In- und Ausland begleitet war. Es entstanden zahlreiche Leinwandbilder, Skulpturen, Collagen, Zeichnungen, Gouachen, Installationen, Buchübermalungen, assoziative Objekte aus Materialfragmenten sowie Arbeiten in Gemeinschaftsprojekten.

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Zeichnung Collage 2008

Bevorzugte Arbeitsthemen sind bis heute sowohl bedeutsame persönliche Ereignisse als auch brisante gesellschaftliche Vorgänge, die mit großer Ernsthaftigkeit oder mit hintersinnigem, spitzem, manchmal sogar mit tiefschwarzem Humor bearbeitet werden.

„[…] Nichts geschieht beiläufig, dafür jedoch spontan. Ihre dynamischen Neigungen zwingt sie in die Substanz ihrer Arbeitsmaterialien. […] Bildhäute wachsen, altern, werden abgetragen, neubenutzt, beklebt, verspachtelt, geritzt oder freigelegt. […][2]

„[…] Die Malerin erlaubt sich alles, um dem Auszudrückenden so nah wie möglich zu kommen, bisweilen auch die Verwendung völlig unorthodoxer Malmittel: Sand, Asche, Erde, Späne und Pigmente in reiner Form und Farbe, gelegentlich schon mal mit Rotwein oder Kaffee vermalt. Das Bild wird so zu einer dynamischen, ungemein spannungsvollen Fläche von unterschiedlicher optischer und taktiler Beschaffenheit, die vom Betrachter gleichnishaft zur Dynamik der Welt, aber auch zu den Verletzungen der Einzelnen empfunden wird. […][3]

Werke von Gisela Achterberg befinden sich in der Kunstsammlung der Stiftung KUNSTFORUM der Berliner Volksbank, in der Kunstsammlung der Bundesärztekammer, in der Christophoruskirche zu Berlin-Friedrichshagen, in der Kunstsammlung des Museums Bautzen sowie in Privatbesitz in Deutschland, Dänemark, Belgien, den Niederlanden und den USA.

Ausstellungskataloge (Auswahl)

Kulturamt Berlin-Köpenick(Hrsg): Kunsthaltung. Köpenicker Künstler. Berlin, 1991, S. 1.

Stadtmuseum Bautzen (Hrsg): Gisela Achterberg. Katalog zur Personalausstellung, Bautzen, 1992.

Gisela Achterberg: Gouachen und Objekte. Berlin, 1992.

Kulturamt Berlin-Köpenick (Hrsg): Gisela Achterberg, Zeichnungen und Gemälde. Berlin, 1994.

Gisela Achterberg/Christian Ewald: BUCHerHALTUNG. Künstlerbücher, Buchobjekte, Installation. Berlin, 1994.

Kulturamt Berlin-Köpenick (Hrsg): Künstlergruppe CÖP. Berlin 1995, S. 1.

Bezirksamt Berlin-Steglitz (Hrsg): Wort bild buch objekt. Berlin, 1997, S. 9.

Gisela Achterberg: Zeichnungen und Gemälde. Berlin, 1997.

Künstlergruppe Riimfaxe (Hrsg): Morgenbild. Odense, Dänemark, 1998, S. 30.

Kunstlievend Genootschap Pictura (Hrsg): Galerie Pictura. Gronlingen, Niederlande,1998, S. 3.

Künstlergruppe Riimfaxe (Hrsg): Galerie Sulegarden. Odense, Dänemark, 1999, S. 3.

Literatur

Pohlers, Karin/Jurgeleit, Peter: Profile aus Berlin- Hellersdorf–Köpenick. Edition Profile, München, 1994, S. 11.

U. C.: Werkstattbesuch bei Gisela Achterberg. In: Köpenicker Kalender, April 1997, S. 6, 7.

Weinhold, Martin: Künstler. Köpfe. Ateliers. Eine fotografische Portraitarbeit aus dem Berliner Südosten. Berlin, 2004, S. 6, 7.

Matschie, Jürgen: Künstler der Oberlausitz. Pulsnitz, 2019, S. 24, 84, 85.

Einzelnachweise

  1. https://www.bildatlas-ddr-kunst.de/person/99
  2. Aus der Laudatio am 9.10.1994 von Dr. Ute Tischler. In: Gisela Achterberg Zeichnungen und Gemälde, 1994.
  3. Das künstlerische Werk von Gisela Achterberg von Dr. Karla Bilang. In: Gisela Achterberg Zeichnungen und Gemälde, 1994.

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