Amanda Lear

französische Sängerin, Schauspielerin, Moderatorin, Malerin (Ex-Lyrikerin und Ex-Model)
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Amanda Lear (* 18. November 1946 in Hongkong) ist eine britisch-asiatische Sängerin, Malerin, Moderatorin, Autorin und Schauspielerin. Als Tochter eines britischen Offiziers und einer chinesisch-russischen Mutter wuchs sie zunächst in schweizer Internaten, später in Südfrankreich auf, wodurch sie schon früh mehrere Sprachen erlernte. Ab dem zarten Alter von 16 studierte sie Kunst in Paris und dann in London. In jenen Londoner Jahren an der St. Martin's School genoss sie ausgiebig das Nachtleben der Metropole und kam so mit Rockgrößen der Sixties auf Tuchfühlung, wie etwa Brian Jones. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie mit ihrem außergewöhnlichen eurasischen Aussehen von Catherine Hale, Leiterin der damals größten Model-Agentur, entdeckt wurde.

Dies war der Beginn eines von vielseitigen interessen geprägten, extravaganten Jetset-Lebens. Ab 1965 war sie auf den Laufstegen von Paco Rabanne, und bald schon auf diversen Zeitschriften-Covern von Jugend- und Mode-Magazinen zu sehen. In Freundschaft mit Malgenie und Exzentriker Salvador Dali verbunden, galt sie als seine "Muse". Gerüchteweise soll sie in jenen Jahren auch als Travestie-Star Peki D'Oslo in Pariser Nachtclubs aufgetreten sein. Aufgrund ihres androgynen Äußeren und ihrer tiefen Stimme gab es schon immer Gerüchte, sie sei als Mann geboren und habe sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Andere Mutmaßungen sagen, dass dies nur ein Werbegag gewesen sei, um Lears Erfolg anzukurbeln. So oder so - dieses "kleine Geheimnis" wußte sie immer wieder für ihre Publicity zu nutzen. Kleinere Film- und TV-Auftritte waren Anfang der 70er der "Lohn" dieser Strategie und auch mit ihrer Model-Karriere lief es immer besser. So zierte sie 1973 gemeinsam mit einem schwarzen Leoparden das Cover der Roxy Music-LP "For your pleasure", was ihr viel Aufmerksamkeit einbrachte.

David Bowie, mit dem sie 1976 eine mehrmonatige Beziehung hatte war es, der sie dazu animierte, zu singen. Vor allem in Deutschland trat sie dann ab 1976 als Sängerin von Disco-Titeln in Erscheinung. Mit Produktionen von Anthony Monn und häufig selbstverfassten Titeln feierte sie hier bis 1979 große Erfolge mit Hits wie "Follow Me" und "Queen of China-Town".

Von Starfotografen wie Helmut Newton oder Antoine Giacomoni ließ sie sich kunstvoll ablichten. Für das Hochglanzmagazin Playboy posierte sie Nackt. Auf Plattencovern posierte sie mal mit Peitsche in Lack und Leder, mal in Strapse ("Sweet Revenge") oder als Zwitterwesen aus Schlange, Adler und blondem Vamp ("Never trust a pretty Face"). Von 1976 bis 1984 verkaufte sie geschätzte 40 Millionen Platten in aller Welt. Als die Discowelle endgültig verebbte wurden auch ihre Erfolge geringer. Amanda konzentrierte sich bald wieder mehr auf ihre eigentliche Leidenschaft, das Malen.

Dem deutschen Publikum wurde Lear durch die Moderation des RTL II-Erotikformats Peep! bekannt. Sie präsentierte die Sendung vom 5. Mai 1995 bis zum 6. Mai 1996 insgesamt 39mal. Ihre Nachfolgerin wurde Verona Feldbusch. In Italien moderierte sie eine Show namens "Ugly Duckling - Häßliches Entlein".

Der "Monique Carrera" lieh sie in einigen Folgen der Hörspielreihe "Die drei ???" ihre Stimme.

Nach dem Tod ihres Mannes Alain Philippe, der im Dezember 2000 bei einem Brand in ihrem Haus in Südfrankreich ums Leben kam, bemühte sie sich wieder verstärkt um ihre Karriere als Sängerin. Zuletzt erschien im Sommer 2005 die Single "Paris by night" auf englisch und französisch. Bisher ist sie nur in Italien oder als Import zu bekommen.


DISKOGRAPHIE:

Alben:

I am a photograph (1977) sweet revenge (1978) never trust a pretty face (1978) diamonds for breakfast (1979) incognito (1980) cadavrexquis (1993) telegramme (1993) tant qu'll y aura des hommes (1994) alter ego (1995) queen of chinatown (hitsammlung) (1998) follw me...back in my arms (remixe) (2000) loveboat bzw. heart (2001)

Singles:

la bagarre (1976) blood and honey (1977) queen of chinatown (1977) tomorrow (1977) lady in black (1977) follow me (1978) gold (1978) enigma (1978) the sphinx (1978) fashion pack (1978) diamonds (1979) fabulous (1979) hollywood is just a dream (1980) follow me / gold (remixes) (1989) everytime you touch me (1995) angel love (1996) blood and honey (remix) (1998) beats of love ft. get ready (2002) I just wann dance again (2002) paris by night (2005)