Morbus Bowen

Hautkrebsvorstufe
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Klassifikation nach ICD-10
D04 Carcinoma in situ der Haut
D00.0 Lippe, Mundhöhle und Pharynx
D01 Carcinoma in situ sonstiger und nicht näher bezeichneter Verdauungsorgane
D01.3 Analkanal und Anus
D07 Carcinoma in situ sonstiger und nicht näher bezeichneter Genitalorgane
D07.1 Vulva
D07.4 Penis
Erythroplasie Queyrat o.n.A.
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Morbus Bowen der rechten Schläfe
Mikroskopisches Bild (Histologie) eines Morbus Bowen. Die Basallamina ist von den Tumorzellmassen noch nicht in die Tiefe durchbrochen („Carcinoma in situ“), daher erfolgt keine Metastasierung.
vergrößerter Ausschnitt

Der Morbus Bowen, auch: Dermatosis praecancerosa Bowen, Bowen-Karzinom (Bowen-Hautkrebs), Erythroplasie de Queyrat (s. u.), Dyskeratosis maligna, wird als intraepidermales Carcinoma in situ bezeichnet, eine Vorstufe eines bösartigen Tumors, in diesem Fall des Plattenepithelkarzinoms (früher Spinaliom, Stachelzellkrebs). Die Hautveränderungen können durch Sonnenlicht, chemische Stoffe (Arsen) und bestimmte Viren (HPV) ausgelöst werden. Die Erkrankung ist nach John T. Bowen benannt, der sie zuerst beschrieb.

Symptomatik

Die Bowensche Präkanzerose ist eine Erkrankung der zweiten Lebenshälfte und tritt etwas häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Neben der Aktinischen Keratose ist sie eine weitere wichtige Präkanzerose der Haut, obwohl per definitionem der M. Bowen keine Präkanzerose, sondern ein Carcinoma in Situ ist.

An der Haut zeigen sich einzelne scharf begrenzte aber unregelmäßig geformte, breite rot-schuppige Hautveränderungen (erythrosquamöse bzw. psoriasiforme Plaques). Die Größe variiert von Millimeter bis Dezimeter. Die Hautveränderungen sind der Psoriasis (Schuppenflechte) ähnlich, jedoch tritt in der Regel nur ein fixer Herd auf.

Diagnostik

Die Diagnose wird in der Regel aufgrund feingeweblicher Untersuchung gestellt. In der verbreiterten Epidermis finden sich atypische, zu Einzelverhornung neigende Zellen. Die Basalmembran ist intakt (ansonsten muss man bereits von einem Karzinom ausgehen).

Behandlung

Wenn möglich sollte im gesunden Gewebe chirurgisch exzidiert werden. Anschließend wird eine histologische Schnittranduntersuchung vorgenommen und ggf. nach-exzidiert.

Ebenfalls Erfolg versprechend ist die Photodynamische Therapie.

Erythroplasie Queyrat

Die Erythroplasie Queyrat ist ein Carcinoma in situ im Bereich der Schleimhäute und Übergangsschleimhäute, z. B. Mundschleimhaut, Analregion, Eichel und Vorhaut des Penis, Vulva.

Es handelt sich in der Regel um eine einzelne, erosive, leicht verletzliche Läsion. Der Übergang in ein metastasierendes Karzinom erfolgt schnell. Histologische Diagnostik und Therapie entsprechen weitgehend dem Morbus Bowen. Aufgrund der oft ungünstigen Lokalisation ist eine chirurgische Entfernung häufig leider nicht (vollständig) möglich, dann wird meist auf die Strahlentherapie zurückgegriffen. Da die Erythroplasie Queyrat bevorzugt lymphogen metastasiert, müssen die nächsten Lymphknotenstationen regelmäßig - besonders bei nicht vollständiger Entfernung der Läsion - auf Tochtergeschwülste untersucht werden.

Quellen

  • Duale Reihe Dermatologie, Ingrid Moll, Georg Thieme Verlag 2005