Geschichte Der Verfemung Deutschlands - 6. Das Unrecht An Deutschland (Scheidl, Franz J.)
Geschichte Der Verfemung Deutschlands - 6. Das Unrecht An Deutschland (Scheidl, Franz J.)
Geschichte Der Verfemung Deutschlands - 6. Das Unrecht An Deutschland (Scheidl, Franz J.)
BAND 6
INHALT
Geleitwort
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Der Kreuzzug der USA gegen Deutschland . . . . . . . . . .
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DIE NACHKRIEGSSCHULD . . . . . . . . . . . . . .
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RACHEJUSTIZ AN DEUTSCHLAND
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Wir wissen, da wir besiegt sind und die Folgen der Niederlage
zu tragen haben. Wir sind auch bereit, diese Folgen zu tragen.
Die Sieger aber tten gut daran, daran zu denken, da wir, wenn
auch besiegt, doch Menschen geblieben sind und auf alles, was mit
uns geschieht, menschlich reagieren.
Um zu verhindern, da die Bume der Sieger in den Himmel wachsen, beraubt der Schpfer die Sieger des Verstandes. Nachdem sie
den Krieg gewonnen haben, verlieren sie den Frieden. Das Elend,
das sie aus Rache ber den Besiegten bringen, wird an Gre nur
von dem Ausma ihrer Dummheit bertroffen.
1919 in ihren Friedensvertrgen haben die Sieger des ersten Weltkrieges den Wind gest und so sicher, wie die Nacht dem Tag folgt,
im zweiten Weltkrieg den Sturm geerntet. Sie haben nichts gelernt
und nichts vergessen, und erfllt von Neid, Furcht und Habgier,
haben sie ihre bsen Taten wiederholt und haben zum zweiten
Male den Besiegten Ungerechtigkeiten auferlegt. Also haben sie wiederum Wind gest und werden wiederum Sturm ernten. Bses erzeugt
Bses, und wenn ihr blind seid wie Simson, wenn ihr die Sulen
des Hauses eurer Feinde niederreit, dann werden seine Trmmer
euch erschlagen.
(Der britische General Fuller in seinem Buch
Der zweite Weltkrieg)
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GELEITWORT
Angesichts der Notwendigkeit fr die weien Menschen, sich immer
enger zu einer wirklichen Einheit zusammenzuschlieen, habe ich
mich gefragt, ob es nicht angezeigt sei, die Dinge ruhen, die Vergangenheit vergangen sein und die betrblichen Ereignisse und Tatsachen, die die Beziehungen zwischen Deutschland und den Alliierten
belasten, besser dem Vergessen anheimfallen zu lassen.
Nach reiflicher berlegung halte ich das nicht fr zweckmig.
Nicht nur, da das Verschweigen und Unterdrcken der Wahrheit
auf die Dauer keinen Erfolg haben kann. Viel entscheidender ist,
da das Verschweigen und Unterdrcken der Wahrheit, der Versuch, die Ereignisse totzuschweigen, die die Beziehungen zwischen
Deutschland und den Alliierten belasten, gerade das Gegenteil der
bezweckten Absicht heraufbeschwren. Die Alliierten neigen schon
jetzt zu sehr dazu, sich in dem Bewutsein zu blhen, da sie unvergleichlich besser als Deutschland und das deutsche Volk seien, das
mit aller Schuld belastet wird.
Um dem ein Ende zu machen und im Interesse der historischen
Wahrheit an sich, halte ich eine offene Darlegung auch dieser betrblichen Ereignisse fr richtig. Die Darlegung soll allen Beteiligten
zum Bewutsein bringen, da wir alle Snder sind und da keines
unter allen Vlkern sich rhmen kann, besser zu sein als das deutsche Volk. Diese Darstellung soll die Atmosphre reinigen, die wir
alle atmen, und uns bereit und fhig machen, zu einem neuen, besseren Zusammenleben.
DER KREUZZUG DER USA GEGEN DEUTSCHLAND
Der im Jahre 1941 einsetzende Kreuzzug Amerikas gegen Deutschland war ein Ergebnis von Illusionen, die inzwischen vllig bankerott gemacht haben.
Es war eine Illusion, da die USA sich durch Nazideutschland bedroht fhlen konnten; es war eine Illusion, da Hitler das britische
Reich zerstren wollte; es war eine Illusion, da China ein friedliches Reich des Ostens werden knnte; es war eine Illusion, da
eine mchtige Sowjetunion ein Friedensfaktor in einem geschwchten europisch-asiatischen Komplex werden knnte.
(Der Amerikaner William A. Chamberlin in seinem Buch
Americas Second Crusade, Chikago 1950)
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Der Krieg der USA gegen Deutschland wurde von der amerikanischen Propaganda als Kreuzzug fr die Christenheit aufgezogen.
Niemals wurde die Kreuzzugs-Idee und das Wort Kreuzzug rger
mibraucht. Die USA fhrten den Krieg Schulter an Schulter mit
den Bolschewiken, den grten Feinden des Christentums, ja jedes
Gottglaubens berhaupt. Die USA belieferten die Bolschewiken kostenlos mit Kriegsmaterial im Wert von ber zehn Milliarden Dollar
amerikanischer Steuergelder. Diesen Krieg als christlichen Kreuzzug
nach Europa zu bezeichnen, ist ein Sakrileg, eine Blasphemie, eine
Gotteslsterung. Roosevelt und neben ihm Eisenhower, der sich selbst
so gerne in der Rolle des allerchristlichsten Feldherrn eines Kreuzzuges sah, waren in Wahrheit nur Werkzeug und Fhrer eines Rachefeldzuges des Weltjudentums, vor allem des amerikanischen Judentums, gegen Deutschland und das deutsche Volk.
Was im Verlauf dieses Rachefeldzuges die USA selbst als Werkzeug der Morgenthau-Leute gegen das deutsche Volk, gegen das
Christentum und die christliche Idee verbrachen und was mit ihrer
Billigung und unter ihrem Schutz am deutschen Volk und am Christentum verbrochen wurde, dagegen verblassen alle wirklichen und
erdichteten Verbrechen einiger Nationalsozialisten. Eine Rache gleich
jener, wie sie am deutschen Volk gebt wurde, finden wir nicht in
der ganzen Geschichte der zivilisierten Menschheit.
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unbeachtet lie. Mit tiefer Emprung, aber diszipliniert lie Deutschland sogar die militrischen bergriffe Amerikas unbeantwortet,
um Roosevelt nur ja keinen von ihm so hei ersehnten Kriegsgrund zu geben.
Da es Roosevelt unmglich war, Deutschland zu einem Kriegsgrund
zu provozieren, hoffte er auf Japan. Dieses Ziel hatte Roosevelts
Kriegsminister, Forrestal, klar umrissen, als er am 24. November 1941
in sein Tagebuch schrieb:
Die Frage ist, wie wir die Japaner dahin manvrieren sollen, den
ersten Schu abzugeben.
Whrend der Untersuchung ber Pearl Harbour erklrte er bereinstimmend genau dasselbe:
Es war unser Ziel, die Japaner so zu manvrieren, da sie den
ersten Schu abfeuern sollten.
Dieses Ziel wurde erreicht durch den japanischen berfall auf Pearl
Harbour. Zu diesem berfall erklrte drei Jahre spter, am 20. Juli
1944, der damalige Produktionsminister, Oliver Lyttleton, in einer
Rede vor der amerikanischen Handelskammer in London:
Amerika hat Japan so provoziert, da die Japaner gezwungen waren, Pearl Harbour anzugreifen. Es wre eine Verflschung der Geschichte, wollte man behaupten, da Amerika zum Krieg gezwungen
wurde.
Erst als die Japaner am 7. Dezember 1941 den US-Flottensttzpunkt Pearl Harbour angriffen und in wenigen Minuten praktisch
die gesamte Pazifik-Flotte der USA vernichteten, schrie ganz Amerika in seinem nationalen Stolz aufs schwerste getroffen auf
und lie sich von Roosevelt in den Krieg gegen Deutschland fhren.
Es war auch nicht so, da dieser japanische berfall fr Roosevelt
berraschend kam. Wie aus dem Dokumentarbericht des amerikanischen Konteradmirals Robert A. Theobald hervorgeht 1, war Amerika im Besitz des Schlssels fr den japanischen Geheim-Code. Es
konnte daher alle japanischen Berichte und Befehle entschlsseln. So
war Roosevelt immer genau auf dem laufenden ber die japanischen
Plne und Absichten. Insbesondere war Roosevelt (wie aus den von
Konteradmiral Theobald verffentlichten Dokumenten hervorgeht)
der bevorstehende japanische Angriff auf Pearl Harbour fast auf
Tag und Stunde genau bekannt. Aber Roosevelt unternahm nichts
Deutsche Ausgabe 1962 bei Edmund Schreiber Verlag, Westberlin-Friedenau, Bundes-Allee 138, bersetzt von Kapitnleutnant a. D. G. Paschen.
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Ausbruch des zweiten Weltkrieges und ber die Tuschung des amerikanischen Volkes durch ihn:
He lied us into war! (Er log uns in den Krieg!)
Der amerikanische Professor Charles G. Tansill legt uns in seinem
bedeutsamen Buch ber den Ursprung des zweiten Weltkrieges 1 einiges Beweismaterial dafr vor. Er weist darauf hin, da Roosevelt,
der vllig in den Hnden der Morgenthau-Leute war, Englnder und
Franzosen nicht nur zum Krieg antrieb, sondern sie dazu frmlich
drngte. Roosevelt bentzte jedes Mittel, an Chamberlain heranzukommen, um ihn zum Krieg gegen Deutschland zu drngen.
Das gesamte Weltjudentum drngte, die Westmchte zu einem Krieg
gegen Deutschland zu bewegen; das geht nicht nur aus den mehrfachen Kriegserklrungen der hchsten Vertreter der Judenheit an
Deutschland hervor. Die Kriegs-und-Greuel-Hetze der Judenheit gegen Deutschland war so intensiv und so umfassend, da sich der
deutsche Reichskanzler am 31. Jnner 1939 in Berlin veranlat sah,
zu den Vernichtungsdrohungen der Judenheit Stellung zu nehmen:
Wenn es dem internationalen Finanzjudentum gelingen sollte, die
Vlker in einen Weltkrieg zu strzen, dann wird das Ergebnis die
Vernichtung des Judentums sein.
So aber spricht kein Mensch, der selbst den Krieg will, kein Mensch,
dessen Plan und Ziel die Entfesselung eines Krieges ist. So spricht
ein Mensch, den die Besorgnis und die Furcht vor einem Krieg zur
brutalsten Drohung gegen die Kriegshetzer und Kriegstreiber verleitet.
1948 schrieb Prof. Hoggan an der Harvard-Universitt seine Dissertation ber die deutsch-polnischen Verhandlungen 1938/39. Diese
Arbeit bringt umfassendes historisches Beweismaterial fr die Tatsache, da Hitler 1939 keinen Krieg gewnscht und mavolle
Forderungen an Polen gestellt hat mavollere, als viele fhrende
amerikanische und britische Publizisten in den Jahren nach Versailles
empfohlen hatten. Hitler bot Polen seinerseits die grtmgliche Konzession an, die die Weimarer Republik auch nicht im entferntesten untersttzt htte: nmlich die Garantie der im Versailler Vertrag festgesetzten Grenzen Polens. In der Tat war es in Wirklichkeit Deutschland
Back door to war Roosevelts Foreign Policy 19331941, Chikago
1952, Ed. H. Regnery; deutsche Ausgabe: Hintertr in den Krieg
Roosevelts auswrtige Politik 19331941, Droste Verlag, Dsseldorf 1956.
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und nicht England, das Polen 1938/39 eine Bona-fidei-Garantie angeboten hatte. Als Ruland im Herbst 1939 in Polen einmarschierte,
mute die britische Regierung zugeben, da sie die polnische Unverletzlichkeit nur gegen Deutschland garantiert habe. Deutschland aber
hat niemals die Absicht gehabt, irgendwelches polnisches Territorium
zu annektieren, sondern lediglich eine Eisenbahnlinie und eine Autobahn durch den polnischen Korridor sowie die Rckgabe der deutschen Stadt Danzig gefordert.
Hoggan hat eingehend dargelegt, da Hitler bis zu den letzten Stunden vor Beginn der Feindseligkeiten bereit gewesen ist zu verhandeln, whrend Polen sich vom Mrz 1939 an beharrlich gegen Verhandlungen gestrubt hat und Halifax im British Foreign Office
und sein Botschafter Kennard in Warschau die Polen im August 1939
gedrngt haben, nicht zu verhandeln.
Die letzte Verantwortung fr den Ausbruch des deutsch-polnischen
Krieges lag bei Polen und England, und fr die Ausweitung dieses
Konfliktes zu einem europischen Krieg ist in erster Linie England
verantwortlich.
Der fromme Lord Halifax bekannte am 6. September 1939, drei
Tage nach der britischen Kriegserklrung, im Unterhaus:
Jetzt haben wir ihn zum Krieg gezwungen; jetzt kann er nicht
mehr auf friedlichem Weg ein Stck des Versailler Vertrages nach
dem anderen aufheben.
Und der polnische General Sosnkowski erklrte am 31. August 1943
anllich des vierten Jahrestages des polnischen Kriegseintritts vor
alliierten Pressevertretern:
Der Entschlu Polens vom 30. August 1939, der dem Befehl zur
allgemeinen Mobilmachung zugrunde lag, kennzeichnet einen Wendepunkt in der Geschichte Europas. Hitler wurde dadurch vor die Notwendigkeit gestellt, Krieg zu fhren, zu einem Zeitpunkt, da er
weitere unblutige Siege zu erringen hoffte.
Einen vernichtenden Schlag gegen die Kriegsschuldlge und die
Schuldbekenntnisse der deutschen Selbstbesudler fhrt der britische
Historiker Prof. Taylor (Oxford) in seinem 1961 erschienenen Werk
The Origins of the Second World War (deutsche Ausgabe: Die Ursprnge des zweiten Weltkrieges, Siegbert Mohn Verlag, Gtersloh).
Prof. E. Barnes fat in einem Beitrag Wie Roosevelt den Krieg
erzwang die ganze Vorgeschichte des Kriegseintrittes der USA von
der berchtigten Chikago-Rede Roosevelts am 5. Oktober 1937 an
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Diplomaten in Bhmen suchten die Sudetendeutschen auf dem Hhepunkt der Erregung ber den Zusammenschlu Deutschlands mit
sterreich von jeder Herausforderung der Tschechen zurckzuhalten.
Der britische Captain A. H. M. Ramsay, einer der fhrenden Kpfe
der Britain Patriotic Society und Unterhausmitglied von 1931 bis
1945, befat sich in seinem Buch The Nameless War (Der Krieg
ohne Namen) ausfhrlich mit den Grnden und Hintergrnden des
zweiten Weltkrieges.
Anneliese von Ribbentrop beleuchtet in ihrem Werk Die Verschwrung gegen den Frieden (Druffel Verlag, 1962) die Ursachen des
zweiten Weltkrieges.
Walther Reitenhart, Kriegsschuldforschung (Verlag der Deutschen
Hochschullehrer-Zeitung, Tbingen 1964) entlastet Deutschland.
D. H. Rumpf, General der Feuerschutzpolizei, bringt in seinem Werk
Der hochrote Hahn (Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin - Frankfurt/M.) dokumentarisch belegte Wahrheit ber die Luftangriffe in
Deutschland.
Helmut Sndermann stellt in seinem Buch Die Pioniere und die
Ahnungslosen Skizzen amerikanischer Vergangenheit und Gegenwart (Druffel Verlag, Leonie am Starnberger See) besonders die Rolle
Franklin Delano Roosevelts in der entscheidenden Vorkriegsepoche
19371939 klar.
Das 1962 in Paris erschienene Tagebuch 19331939 des Grafen
Szembek, Unterstaatssekretrs im polnischen Auenministerium, ist
geradezu eine Fundgrube fr Beweise, da Hitler den Krieg nicht
wollte, auch den Krieg gegen Polen nicht und schon gar nicht den
Krieg gegen England, Frankreich und die USA. Graf Szembek besttigt auch obwohl es einer solchen Besttigung gar nicht mehr
bedrfte , da das internationale Judentum zu den HauptKriegshetzern gehrte.
Schon am 11. April 1935 schrieb Unterstaatssekretr Szembek mit
Beziehung auf eine Unterhaltung mit dem Botschafter der USA,
Bullit, in sein Tagebuch:
Abschlieend habe ich den Eindruck formuliert, da wir gegenwrtig viel mehr Zeugen einer Aggressionspolitik der Auenwelt gegen
Hitler als einer aggressiven Aktion Deutschlands sind.
Szembek bezeugt auch, da Deutschland bis zur letzten Minute
zum Frieden mit Polen bereit war. Noch am 31. August 1939 machte
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Aus der Reihe der Werke, die sich mit Untersuchung und Klarlegung
der Mitschuld der Westmchte, vor allem Roosevelts, am zweiten
Weltkrieg befassen, seien hier noch einige angefhrt:
Argyle u. a., Das Geheimnis um die Ursachen des zweiten Weltkrieges.
Barnes, Harry Elmer, Entlarvte Heuchelei, Priester Verlag, Wiesbaden; Perpetual War For Perpetual Peace.
Cooper, Kent, der langjhrige Leiter der Agentur Associated Press,
schreibt in seinem Buch The Right to Know:
Auf der ganzen Welt werden von Regierungen Nachrichten unterdrckt oder in Propaganda umgemnzt. Offizielle Propaganda war
es, die das weltweite Unglck der schrecklichsten Kriege in der Geschichte der Menschheit heraufbeschworen hat. Aber schlimmer noch
als Nachrichten-Propaganda ist die offiziell gebte Nachrichten-Unterdrckung.
Birger, Dahlerus, Sista Forsoeket, Stockholm 1945, berichtet ber die
Bemhungen Deutschlands, zu einer Verstndigung mit England zu
kommen. (Vgl. hiezu auch Dr. Robert Ingrim, Hitlers glcklichster
Tag, Seewald Verlag, Stuttgart-Degerloch.)
Glasebock, Willy, War Deutschland am zweiten Weltkrieg allein
schuldig?, Ring Verlag Helmut Cramer, Siegburg-Niederpleis.
Wir knnen von den politischen Fhrern in Deutschland nicht verlangen auch von dem ehemaligen Bundesprsidenten Heuss konnten wir das nicht verlangen , da sie geschichtliche Studien ber den
Ausbruch des zweiten Weltkrieges betreiben. Aber was das deutsche
Volk sehr wohl von seinen verantwortlichen politischen Fhrern
verlangen kann, ist, da sie ber Dinge, die sie nicht untersucht haben, schweigen und sich nicht in entwrdigenden Selbstbeschuldigungen ergehen.
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Diese Entscheidung Roosevelts kostete die USA noch mehr als 100 000
Verwundete und Tote; die Schlacht von Okinawa war eine der
blutigsten aller Zeiten.
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wiken nach dem rettenden Westen hetzten, in die Hand der Bolschewiken. Was aber dann mit den Mnnern und Frauen geschehen
wrde, wute man. Htte man der Ostfront den Befehl gegeben,
die Waffen vor den Bolschewiken niederzulegen, sie htte es gar
nicht tun knnen; denn niemand htte begriffen, nicht die Soldaten
und nicht die Zivilisten, da man die Frauen und Mdchen der
grauenhaften Schndung durch die asiatischen Horden, und die Mnner und Soldaten der Gefangennahme durch die Bolschewiken und
damit einem unausdenkbar grauenvollen Schicksale in den Eiswsten
Rulands und den sibirischen Bergwerken ausliefern knne. Man
mute versuchen, die westlichen Alliierten zu bewegen, fr die Kapitulation vor den Bolschewiken wenigstens eine Frist von einer oder
zwei Wochen zu geben, in der man im Osten von der Zivilbevlkerung zurcknehmen konnte, was in dieser Frist noch zurckzunehmen war.
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Zivilbevlkerung aus dem Osten nach dem Westen flchten und die
Demarkationslinie berschreiten drfe, wollte Montgomery nicht
sprechen.
Am 4. Mai 1945 um 19.40 Uhr unterzeichneten Montgomery und die
deutschen Unterhndler diese bedingungslose Kapitulation gegenber
den britischen Armeen. Am 5. Mai 1945 um 8 Uhr frh schwiegen
an diesen Frontabschnitten alle Waffen.
Montgomery, der britische Feldmarschall, schildert in seinen Memoiren den Vorgang der Kapitulation (S. 376 ff.):
Am 3. Mai schickte Feldmarschall Keitel mit Zustimmung von
Admiral Dnitz eine Delegation in mein Hauptquartier, um Verhandlungen wegen einer Kapitulation einzuleiten. Sie traf um
11.30 Uhr ein und bestand aus Generaladmiral von Friedeburg, dem
Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, General Kinzel, dem
Chef des Stabes von Feldmarschall Busch, dem Oberbefehlshaber
der deutschen Truppen an meiner Nord- und Westflanke, Konteradmiral Wagner und Major Freidel, einem Generalstabsoffizier. Zu
diesen vier kam dann spter noch ein weiterer Generalstabsoffizier,
Oberst Pollek, hinzu.
Sie wurden bis vor meinen Wohnwagen gefhrt, so da sie gerade
unter der englischen Flagge standen, die stolz im Winde flatterte. Ich
lie sie zunchst ein paar Minuten warten, dann trat ich aus meinem
Wohnwagen und ging auf sie zu. Sie legten, unter der Flagge stehend, alle die Hand an die Mtze. Es war ein denkwrdiger Augenblick: Die Deutschen kamen, um sich zu ergeben der Krieg war
zu Ende . . .
Ich fragte meinen Dolmetscher: Wer sind diese Leute? Er sagte es mir.
Dann fragte ich: Was wollen sie?
Admiral von Friedeburg las mir einen Brief von Feldmarschall
Keitel vor, in dem er mir die bergabe der drei deutschen Armeen
anbot, die sich zwischen Berlin und Rostock vor den Russen zurckzogen. Ich lehnte es ab, dies in Erwgung zu ziehen, und sagte,
diese Armeen sollten sich den Russen ergeben, fgte aber hinzu, wenn
deutsche Soldaten mit erhobenen Hnden auf meine Front zukmen,
wrden sie automatisch zu Kriegsgefangenen gemacht werden. Von
Friedeburg sagte, es sei undenkbar, sich den Russen zu ergeben, da
sie unzivilisierte Menschen seien, die die deutschen Soldaten sofort zur
Zwangsarbeit nach Ruland schicken wrden.
Ich erwiderte ihm, all das htten die Deutschen bedenken sollen,
ehe sie den Krieg anfingen und besonders ehe sie im Juni 1941 die
Russen berfielen.
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wenn sie nicht auch gleichzeitig vor den Bolschewiken bedingungslos kapitulierte und damit das deutsche Land bedingungslos den bolschewistischen Armeen preisgab.
Am 6. Mai machte auf diese furchtbare Forderung Eisenhowers hin
der deutsche Generalfeldmarschall Jodl persnlich noch einen verzweifelten letzten Versuch zur Rettung des deutschen Ostheeres und
der zivilen deutschen Flchtlinge aus Ostdeutschland vor den Bolschewiken.
Am 6. Mai traf Generalfeldmarschall Jodl in Reims, im Hauptquartier Eisenhowers, ein. Eisenhower empfing den deutschen Feldmarschall nicht. Er lie ihn nicht bei sich vor. Generalfeldmarschall
Jodl wurde nur vom Adjutanten Eisenhowers, Bedell-Smith, empfangen. Generalfeldmarschall Jodl beschwor die Amerikaner, deutsche
Menschen in mglichst groer Zahl vor den Bolschewiken zu retten
und die Kapitulation und Gefangengebung der deutschen Ostheere
mit ihren mehr als 2 Millionen deutschen Soldaten anzunehmen.
Eine Auslieferung dieser Soldaten an die Bolschewiken liefere nicht
nur diese Millionen deutscher Soldaten an die Bolschewiken aus, sondern damit auch die ganze deutsche Zivilbevlkerung, die sich jetzt
noch unter dem Schutz dieser Soldaten befinde. Eine solche Tat knne
kein Mensch von Ehre mit seinem Namen decken. Der Fluch von
Millionen wrde seinen Namen chten, und die Geschichte wrde ihn
brandmarken. Er bitte daher die Amerikaner um Verstndnis und
Annahme der bedingungslosen Kapitulation nur fr den Westen, die
Gefangennahme der Ostheere in die amerikanische Gefangenschaft.
Bedell-Smith hatte Generalfeldmarschall Jodl ausreden lassen, und
seine Augen waren nicht ohne menschliches Verstndnis, als er antwortete:
Ich wiederhole Ihnen, da die Gefangennahme deutscher Armeen,
die gegen die Bolschewiken gekmpft haben, durch uns [die Amerikaner] abgelehnt wird. Die deutschen Ostarmeen mssen sich den
Bolschewiken bedingungslos gefangengeben. Wir nehmen Ihre Kapitulation nicht an. Unsere Bedingungen sind unabnderlich.
Vergebens hatten die deutschen Abgesandten versucht, den Amerikanern etwas von jenem ungeheuren Sturm des Grauens und Entsetzens zu berichten, der mit Zustimmung und Untersttzung der
USA ber den Osten Deutschlands hinwegbrauste. Eisenhower
aber war nicht bereit, den vor den Bolschewiken (die von den USA
verschwenderisch mit Waffen, Munition und sonstigen Kriegsmitteln
ausgestattet waren) zurckweichenden deutschen Ostarmeen, ja nicht
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einmal einzelnen fliehenden deutschen Soldaten die westliche Gefangenschaft zu gewhren. Auch der verzweifelten deutschen Zivilbevlkerung wurde jeder Schutz und die Zuflucht in das von den
Amerikanern besetzte Gebiet des eigenen deutschen Vaterlandes verweigert.
Als Generalfeldmarschall Jodl erkannte, da es keine Mglichkeit
gab, jene Millionen deutscher Soldaten vor der grauenhaften bolschewistischen Sklaverei zu retten, versuchte er, von Eisenhower
wenigstens 24 oder 48 Stunden Zeit zu gewinnen, damit sich in dieser kurzen Spanne Zeit noch ein mglichst groer Teil der Zivilbevlkerung, besonders Frauen und Kinder, vor den Bolschewiken
retten knnte. Bedell-Smith erklrte sich bereit, Eisenhower diese
deutsche Bitte vorzutragen. Er kehrte jedoch bald mit der furchtbaren Nachricht zurck, da Eisenhower auch diese deutsche Bitte
erbarmungslos ablehne. Eisenhower verlangte die sofortige Unterzeichnung der Preisgabe der vielen Millionen deutscher Soldaten und
der deutschen Zivilbevlkerung von Ostdeutschland an die Bolschewiken. Er drohte, bei Nichtunterzeichnung ganz Deutschland den
Bolschewiken auszuliefern.
Generalfeldmarschall Jodls Gesicht war totenbleich. Das Todesurteil
ber an die 3 Millionen deutscher Soldaten und das Vernichtungsurteil ber an die 20 Millionen ziviler deutscher Brger, Mnner,
Frauen und Kinder, war damit gesprochen.
Am 7. Mai 1945 funkte Generalfeldmarschall Jodl das grauenhafte
Ultimatum Eisenhowers an die deutsche Regierung in Flensburg
und erhielt die Vollmacht, zu unterzeichnen, um wenigstens das
brige Deutschland vor der durch Eisenhower angedrohten bolschewistischen Besetzung zu retten.
Am 8. Mai 1945 erfolgte die Unterzeichnung der von Eisenhower
befohlenen Kapitulation. Die deutschen Bevollmchtigten, Generalfeldmarschall Jodl und der Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, Generaladmiral Freiherr von Friedeburg, wurden mit
ihrer Begleitung in ein Schulzimmer gefhrt, in dem die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde erfolgte. General Eisenhower sa
inmitten der amerikanischen, britischen, franzsischen und bolschewistischen Delegierten. Er wrdigte die deutschen Delegierten keines
Hndedrucks, ja nicht einmal eines Blicks. Sein Gesicht war voll eisiger Ablehnung und Verachtung. Eine dnkelhaft aufgeblhte Selbstgerechtigkeit, die sich anmaend zum Richter und Henker von fast
100 Millionen deutschen Menschen machte, in Verbindung mit dem
alten Fluch amerikanischer Ahnungslosigkeit von den europischen
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DIE
UNWRDIGE
BEHANDLUNG
DER
DEUTSCHEN
UNTERHNDLER UND DER DEUTSCHEN REGIERUNG
Ldde-Neurath, der persnliche Adjutant des Chefs der deutschen Regierung und des deutschen Staatsoberhauptes, Groadmirals Dnitz,
berichtet ber die unwrdige Behandlung der deutschen Unterhndler und der deutschen Regierung in seinem Buche Regierung Dnitz
Die letzten Tage des III. Reiches, S. 117 ff.:
Zuerst war die Gefangennahme der deutschen Regierung in korrekten Formen erfolgt. Wir sahen keinen Grund, weshalb sich die Be-
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handlung in weiterem Verlaufe ndern sollte. Admiral von Friedeburg war jedoch anderer Ansicht. Er ging mit dem Groadmiral
[Dnitz] vor dessen Wohnung noch kurz auf und ab. Er berlegte
sich sehr, ob er den nun beginnenden Zirkus mit allen seinen entehrenden Begleiterscheinungen mitmachen solle. Dnitz widersprach.
Er glaube, da uns kriegsgefangenen Soldaten Behandlung gem
der Genfer Konvention zugestanden wrde. Ein Glaube, der allerdings sehr bald und sehr kra Lgen gestraft wurde. Von Friedeburg
fand bereits unmittelbar nach diesem Gesprch seine Befrchtung
besttigt. Als er vor dem Regierungsgebude Zeuge einer der unwrdigsten Szenen dieses Tages wurde, nahm er sich mit Gift das Leben . . . er ersparte sich dadurch die entehrende Behandlung als Verbrecher.
Wir hatten gerade begonnen, in Ruhe die letzten Vorbereitungen
fr unseren Abtransport zu treffen, als gegen 11 Uhr ein englischer
Captain mit einigen Soldaten erschien, der den Groadmiral unter
Auerachtlassung jedes militrischen oder menschlichen Anstandes
anzutreiben versuchte. Vergebens bedeutete ich ihm, da seine Befehle
Abfahrt sofort und Nur ein Koffer erlaubt im Widerspruch zu
der eben erhaltenen Weisung des amerikanischen Generalmajors
Rook stnden. Da das Umpacken der zwei Koffer in nur einen
Koffer zuviel Zeit beansprucht htte, blieb es bei den vorgesehenen
zwei Gepckstcken fr den Groadmiral und mich. Immerhin gab
diese Episode Anla zu dem Mrchen von acht Koffern und seidener Unterwsche, mit dem sein Schreiber einen bedauerlichen Mangel an Wahrheitsliebe unter Beweis stellt. Auch meine hflich vorgetragene Bitte, den Ton etwas zu migen, weil der Hausherr,
Brillantentrger Kapitn zur See Lth, erst vor wenigen Tagen durch
Unglcksfall verschieden sei, blieb vllig unbeachtet. Im Gegenteil:
das Trauerhaus wurde mit lautem Hallo durchstbert, und Frau Lth
flchtete weinend mit den wertvollen Kriegsauszeichnungen ihres
Mannes zu mir. Da ich einen besseren Rat nicht wute, bat ich den
amerikanischen Begleitoffizier, der sich deutlich von dem Verhalten
seines britischen Bundesgenossen distanzierte, diese Dinge vor dem
Zugriff der englischen Soldaten zu retten, was er zusagte.
Unter starker Bewachung wurden wir nun zum Polizeiprsidium in
Flensburg gefahren. Hier fand eine krperliche Untersuchung statt,
deren genaue Beschreibung ich mir an dieser Stelle versagen mu.
Es mag die Feststellung gengen, da nichts unerforscht blieb . . .
Bei der gleichzeitigen Untersuchung des Gepcks, die ohne unser
Beisein erfolgte, wurde neben einigen Schriftstcken . . . eine Reihe
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Das Blatt der Gesellschaft zur Verhinderung des dritten Weltkrieges berichtet (Nr. 22, 1947, S. 147), da Eisenhower im Oktober 1945 ffentlich die Tatsache beklagte, da viele seiner Untergebenen nicht vertrauenswrdig genug waren, die Potsdam-Politik
durchzufhren, und klar feststellte, da jene, die nicht mit den Potsdamer Entscheidungen sympathisierten, ihre mter niederlegen sollten.
Bezeichnend fr den unmenschlichen und unsoldatischen Ha Eisenhowers gegen alles Deutsche ist folgende Schilderung, die uns Hans
Habe (Bekessy) in seinem Buch Ich stelle mich (Kurt Desch Verlag,
Wien - Mnchen 1954) von seiner Begegnung mit Eisenhower gibt.
Habe-Bekessy schreibt (S. 489 ff.):
Schon das Zimmer des Generals Eisenhower machte auf mich einen
hchst ungnstigen Eindruck. Es war ein riesiger, eiskalter Raum mit
einem gewaltigen Mussolini-Schreibtisch, theatralisch indirekt beleuchtet, geschmacklos goldgelb tapeziert. Man mute von der Tr aus
einen langen Marsch unternehmen, ehe man vor dem Tisch stand, hinter dem der General thronte . . . Sein Gesicht war glatt, kalt und
humorlos . . . Der General begann einen zweistndigen Monolog, und
whrend dieser zwei Stunden hatte ich kaum Gelegenheit, etwas anderes als Yes, Sir oder No, Sir zu sagen. Der General begann,
sein politisches und journalistisches Programm zu entwickeln . . .
Je weiter er in seinen Ausfhrungen gedieh, desto grer wurde
meine Ernchterung . . . Ich hatte mir von Eisenhower ein Idealbild
geschaffen. Nun brckelte die Farbe von diesem Bild schichtweise ab.
Da war einmal die keineswegs spontane und daher auch nicht amsante Theatralik, mit der Eisenhower seinen Vortrag begleitete. Er
ging im Raum ununterbrochen umher . . . Die immer erschrecklicheren Plattheiten wurden mit der Endgltigkeit sokratischer Weisheiten
vorgebracht . . .
Der Stellvertreter Eisenhowers, Generalleutnant Bedell-Smith, betrat das Zimmer.
Wir mssen etwas tun, sagte er zu Eisenhower. Diese Photographien wurden mir zugeschickt. So sehen die deutschen Kriegsgefangenen aus, die wir den Franzosen abgetreten haben. Sie verhungern
ja. Es kann s o nicht weiter gehen. Soll ich mit den Franzosen
sprechen?
Eisenhower besah sich die Bilder.
Tun Sie nichts dergleichen, sagte er. Schicken Sie einen Bericht nach
Washington.
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deutsche Volk selbst noch zu einer Zeit, als Deutschland Bndnispartner Amerikas geworden war. Whrend er nach auen hin
Deutschland versicherte, da er fr das demokratische Selbstbestimmungsrecht des deutschen Volkes und fr ein geeintes Deutschland
eintrete, verriet er insgeheim Deutschland in der Frage der Zweiteilung an die Bolschewiken und paktierte mit Chruschtschow. Chruschtschow desavouierte Eisenhower ffentlich, indem er mitteilte, da
Eisenhower ihm gegenber erklrt habe, da er an der Zweiteilung
Deutschlands festhalte. Diese Entlarvung der Unaufrichtigkeit Eisenhowers gegenber dem deutschen Bndnispartner erschtterte das
deutsche Volk aufs tiefste.
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DIE NACHKRIEGSSCHULD
WAS NACH DER BEDINGUNGSLOSEN KAPITULATION
IN DEUTSCHLAND GESCHAH
DAS UNRECHT AM DEUTSCHEN VOLK
Furchtbar ist die Schuld, die Roosevelt und Churchill nach Beendigung des zweiten Weltkrieges auf sich geladen haben; furchtbar ist
die alttestamentarische Rache der Morgenthau-Leute, als deren Werkzeuge sich Roosevelt und Churchill nach errungenem Sieg am deutschen Volk hergaben; ungeheuerlich ist das Unrecht, das dem deutschen Volk zugefgt wurde.
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Prsident Roosevelt war persnlich ein blinder, unvershnlicher Hasser Deutschlands. Ohne diesen Ha wre es mglich gewesen, den
Krieg zu vermeiden bzw. um Jahre frher zu beenden. Roosevelt
und seinem Kreis galt die Befriedigung ihres Hasses mehr als Menschenleben, mehr selbst als das Leben amerikanischer Brger. Er verweigerte einen Vertragsfrieden. Um seine Vernichtungsplne ausfhren zu knnen, verlangte er die bedingungslose Unterwerfung, wie
dies vor Jahrtausenden bei wilden Vlkern blich war.
Im Jnner 1943 verkndete Roosevelt, entgegen den Bedenken all
jener, die die darin liegende unheilvolle Verlngerung des Krieges
erkannten, von Casablanca aus die Forderung nach der unconditional surrender, der bedingungslosen Unterwerfung Deutschlands,
als das unverrckbare Kriegsziel der USA.
Das deutsche Volk war von Sorge und Schrecken erfllt, als es gleichzeitig von den unmenschlichen und malosen Rache- und Vernichtungsplnen Kunde erhielt, die Roosevelt und das amerikanische
Judentum gegen Deutschland vorbereiteten. Den Hhepunkt dieser
Vernichtungsplne bildete der sogenannte Morgenthauplan. Dieser
sah vor, da Deutschland zerstckelt und seiner Industrie beraubt
werden sollte. Seine Kohlenbergwerke sollten ersuft werden, und
seinen Bewohnern sollte nur die Beschftigung mit Ackerbau und
Viehzucht gestattet werden. Bei der katastrophalen bervlkerung
Deutschlands verurteilte dieser Plan an die zwei Drittel der deutschen Bevlkerung zum Tode.
In seinem Buch Germany Is Our Problem (Deutschland ist unser
Problem) beschreibt Morgenthau, der Finanzminister der USA, seinen teuflischen Plan (vgl. hierzu auch sein als top secret [hchst
geheim] bezeichnetes Memorandum Program to Prevent Germany
from starting a World War III):
Alle industriellen Anlagen und Ausrstungen sollen vollstndig abgebaut und entfernt werden. Die gesamte Ausrstung der Kohlenbergwerke soll entfernt und die Bergwerke selbst vollstndig vernichtet [ersuft] werden. Abtretung weiter deutscher Gebiete in Ost
und West. Zerreiung und Aufteilung des verbleibenden RestDeutschlands in eine Reihe voneinander vllig unabhngiger Kleinstaaten. Schlieung der Schulen und Universitten. Vollstndige
Sperre der Kapitaleinfuhr, scharfe Kontrolle, da keine Schlsselindustrie entstehe.
Der Plan des Juden Morgenthau, Finanzministers der USA, war der
Racheplan des amerikanischen Judentums, den dieses durch Amerika
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Deutlich ist, da die drei Hauptverbndeten im Potsdamer bereinkommen den angestrebten Zielen der Morgenthau-Politik zu entsprechen versuchten.
Die Sowjets selbst hielten sich weniger an das Potsdamer Abkommen
als vielmehr (in ihrer Zone) an den Morgenthauplan.
Die angesehene amerikanische Zeitschrift United States News schrieb
am 11. Dezember 1953:
Seit 1945 haben sich die Sowjets jedenfalls mehr an den Morgenthauplan gehalten als an die Potsdamer Abmachung selbst. Der Sowjetunion gelang die Teilung Deutschlands, indem sie aus ihrer Besatzungszone ganz einfach einen kommunistischen Satellitenstaat
machte. Die deutschen Industriewerke, sofern sie die Sowjets nicht
nach Ruland transportierten, mssen fr Ruland produzieren.
Hunderttausende von Deutschen wurden als Zwangsarbeiter in sowjetischen Lagern festgehalten . . . Der Morgenthauplan entsprach
genau dem, was den Sowjets noch vorschwebt, so sehr, da man im
amerikanischen Senat herauszubekommen versuchte, ob nicht berhaupt der Morgenthauplan nach den Sowjetwnschen gestaltet
wurde.
Eine Frage, die man angesichts der Personen, die ihn verfat haben, mit viel Wahrscheinlichkeit wird bejahen mssen. Jedenfalls
waren die zionistischen und die sowjetischen Vernichtungsplne gegenber Deutschland vllig ident.
Da das amerikanische Judentum diesen Morgenthauplan auch heute
noch nicht aufgegeben hat, geht aus allen von dieser Seite kommenden Publikationen hervor. Der amerikanische Finanzmann James
P. Warburg gibt (1954) in seinem Buch Deutschland Der Schlssel
zum Frieden den Amerikanern den Rat, ein wohl verstmmeltes
Deutschland in wehrlose Neutralitt zu versetzen.
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meln sich alle Kosaken in Lienz, die Alten, die Frauen und Kinder,
auf dem Lagerplatz, wo der Geistliche einen Trauergottesdienst hlt.
Um ihn drngen sich die Unglcklichen, dem Tode Geweihten, umgeben von den jungen, einander an der Hand haltenden KosakenFhnrichen.
Diese lebende Mauer der Jugend schtzt mit ihrer Brust die Wehrlosen und gibt ihnen die Mglichkeit, ein letztes Mal frei zu beten.
Auf der Bahn steht schon ein riesiger Transportzug zur Verladung
der verratenen Opfer bereit. Auf Befehl von Davis werden die Betenden von Panzerwagen mit Soldaten der 8. Palstina-Brigade und
Englndern eingeschlossen. Die vieltausendkpfige Menge betet auf
den Knien zu Gott, sich ihrer zu erbarmen, seine Gnade zu zeigen,
sie vor dem herankommenden Grauen der Marterungen, der Leiden
und dem qualvollen Tode in den sowjetischen Kerker-Hllen zu
bewahren. Pltzlich erffnen die englischen Soldaten das Feuer ber
die Kpfe der Betenden hinweg, und die Palstina-Brigade strzt
sich auf sie. Einige Fhnriche, von den Knppelhieben niedergeschlagen, strzen. Die Kette bricht. Und es beginnt das Niederschlagen
der wehrlosen Greise, der Frauen und Kinder. Die Luft hallt wider
von herzzerreienden Schreien. Ein englischer Soldat haut mit einem
Knppelhieb die Kirchenfahne mit dem Kreuz zu Boden, ein anderer zerschlgt mit dem Bajonett die Hand des Diakons, der das
Evangelium erhebt. Nichts Gewesenes lt sich vergleichen mit diesem viehischen Niederschlagen von Wehrlosen, hilflosen Greisen und
Kindern. Mit Knppeln dreschen sie auf die Leiber schwangerer
Frauen, und die so zur Welt gebrachten Kinder wlzen sich im
Sande neben den in Todeswehen sich windenden Mttern. Die Niedergeschlagenen, sich auf dem Boden Krmmenden werden gepackt,
auf die Wagen geworfen und in den Todeszug geschleppt. Wer
noch in der Lage ist, zu fliehen zu versuchen, den schlagen sie mit
Kolben nieder und schleifen die Bewutlosen davon. Ein grauenhaftes unaufhrliches Niederschlagen Kinder trampeln sie mit Fen nieder. Die an den Rand der Verzweiflung gebrachten Menschen
versuchen Selbstmord. Da ist der Vater, der seine ganze Familie
ttet Frau, Kinder und sich selber. Eine junge Frau bindet sich
ihre Kinder um den Leib und strzt sich so in die Drau. Das
Wasser des Flusses frbt sich rot von Kosakenblut. Wieviel tapfere
alte Soldaten, Invaliden des Krieges von 19141918, die damals
fr diese Englnder gekmpft haben, wieviel Kosakenfrauen und
Kosakenkinder liegen auf dem Grunde dieses dahinstrmenden Flusses?
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berichtet, den Befehl, nicht ber Pilsen hinaus vorzustoen, weil die
Befreiung der Tschechoslowakei der Roten Armee vorbehalten war.
Nach Bradleys Ansicht htte Patton, wenn das Oberste Hauptquartier diesen Befehl nur etwas zurckgehalten htte, wahrscheinlich
in vierundzwanzig Stunden in Prag sein knnen.
Berlin ging uns schon im August 1944 verloren, als wir es nach dem
Sieg in der Normandie unterlieen, einen vernnftigen Operationsplan aufzustellen.
Die Amerikaner konnten es nicht verstehen, da es wenig ntzte,
den Krieg militrisch zu gewinnen, wenn wir ihn politisch verloren.
Die Folgen dieses merkwrdigen Standpunktes haben wir vom Tage
der deutschen Kapitulation an zu tragen gehabt und tragen sie heute
noch . . . Mir wurde schon im Herbst 1944 klar, da die Art, wie
man die Dinge anpackte, sich weit ber das Kriegsende hinaus auswirken wrde; ich hatte damals den Eindruck, da wir auf dem besten Wege waren, unsere Sache zu verpfuschen und ich glaube,
das taten wir.
Roosevelt erfllte den Bolschewiken alle ihre Wnsche, weil sie ihm
wichtig und unentbehrlich fr die Verwirklichung seiner Rache- und
Vernichtungsplne gegenber Deutschland waren. So lieferte er
nicht nur ganz Ost- und Sdosteuropa der bolschewistischen Herrschaft aus; es entsprach auch seinen Racheplnen, da Deutschland
den bolschewistischen Horden preisgegeben und von ihnen berschwemmt werde. So spielte Roosevelt den Bolschewiken sowohl Wien
wie Prag und Berlin in die Hnde, was Montgomery und viele Einsichtige schon damals offen als einen der grten Fehler des Krieges bezeichneten.
Eisenhower war der letzte, der Roosevelt gegenber seine warnende
Stimme erhoben htte, auch wenn er das Verhngnisvolle dieser
Politik erkannt htte. Eisenhower war das willfhrigste und blinde
Werkzeug fr die Realisierung von Roosevelts Morgenthau-Racheplnen.
Noch am 15. September 1944 hatte Eisenhower in seinem Brief an
den britischen Feldmarschall Montgomery geschrieben (Memoiren,
S. 311):
Unser Hauptziel ist selbstverstndlich Berlin . . . Meiner Ansicht nach
besteht kein Zweifel darber, da wir alle unsere Energie und alle
unsere Mittel fr einen schnellen Vorsto auf Berlin einsetzen mssen . . . dazu die Gebiete der Ost- und Nordseehfen Kiel, Lbeck,
Hamburg, Bremen . . . weiter die Gebiete von HannoverBraun-
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Aber schon beim ersten Zusammentreffen der vier Alliierten bei der
Erffnungssitzung des Berliner Kontrollrates am 5. Juni 1945 in Berlin forderte General Schukow als Vertreter der Bolschewiken energisch den Abzug der britischen und amerikanischen Armeen aus jenen deutschen Gebieten, die schon frher den Bolschewiken zugesagt
worden waren.
Montgomery schreibt darber in seinen Memoiren (S. 422 ff.):
Schukow vertrat den Standpunkt, . . . da die westlichen Alliierten die Teile der russischen Zone, die sie noch besetzt hielten, den
Russen zu bergeben htten mit anderen Worten, wir sollten uns
sofort auf die Zonengrenzen zurckziehen, die auf der Jalta-Konferenz vereinbart worden waren. Whrend der Kmpfe in den letzten
Wochen des Krieges waren die englischen und amerikanischen Truppen tatschlich weit ber diese Grenze nach Osten vorgestoen. Ich
wies darauf hin, da vorher noch eine ganze Anzahl berschneidungsfragen zu klren seien . . . Anschlieend suchte ich sofort Eisenhower
in seiner Villa auf, um mit ihm ber meine Unterhaltung mit Schukow und die Schwierigkeiten zu sprechen, mit denen wir nach Schukows uerungen rechnen muten. Offenbar wrde eine Zusammenarbeit mit den Russen erst mglich sein, wenn wir uns in unsere
Zonen zurckgezogen hatten. Die Grenzen dieser Zonen waren schon
am 22. September 1944 von der Europischen Beratenden Kommission festgelegt und von den drei Regierungen gebilligt worden. Auf
der Jalta-Konferenz hatten dann Churchill, Truman und Stalin am
11. Februar 1945 folgende Erklrung abgegeben:
Nach dem vereinharten Plan werden die Truppen der drei Mchte
getrennte Zonen in Deutschland besetzen. Fr die gemeinsame Verwaltung und Kontrolle sieht der Plan eine gemeinsame Zentrale Kontrollkommission vor, die aus den Obersten Befehlshabern der drei
Mchte mit dem Sitz in Berlin bestehen wird.
Trotz dieser internationalen Absprachen betrachtete aber die britische
Regierung die De-facto-Besetzung groer Teile der den Russen zugesprochenen Zone durch englische und amerikanische Armeen als
wichtiges Faustpfand, um dafr von der Sowjetregierung eine befriedigende Lsung verschiedener noch offener Fragen einzuhandeln:
unserer Politik gegenber Deutschland und seiner Behandlung als wirtschaftliches Ganzes, des Polen-, Balkan- und sterreich-Problems sowie anderer damit zusammenhngender Fragen. In diesem Sinne war
ich in London vor meiner Abreise nach Berlin instruiert worden. Ich
wute daher, da der Premierminister [Churchill] grten Wert
darauf legte, da die englischen und amerikanischen Armeen an den
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augenblicklichen, am Tage der Kapitulation erreichten Grenzen stehenblieben bis zu der bevorstehenden Konferenz der Regierungschefs
in Potsdam, bei der diese und andere Fragen errtert und geregelt werden sollten.
Ich wute aber auch, da die amerikanische Regierung anders darber dachte. Obwohl auch sie gern eine Regelung der deutschen und
sterreichischen Probleme vor dem Abzug der amerikanischen Armee
erreicht htte, war sie nicht geneigt, weitere Fragen, wie die die
Polen und den Balkan betreffenden, damit zu verquicken. Auch
wollte sie keine Zusicherung geben, da ihre Truppen bis zu dem
Treffen der Regierungschefs stehenbleiben wrden; sie hatte vielmehr erklrt, wenn die Russen auf einer sofortigen Durchfhrung
des Zonenabkommens bestnden, wolle sie die Rumung nicht auf
die lange Bank schieben.
All dies schien mir wenig erfreulich. Ich besprach die abweichenden
Ansichten unserer Regierungen mit Eisenhower. Sein Standpunkt aber
war, wir mten das einmal gegebene Wort halten. Andernfalls wrden wir uns jeder Mglichkeit berauben, zu einer freundschaftlichen
Zusammenarbeit mit den Russen zu gelangen . . . Auf der anderen
Seite, sagte ich, sei ich natrlich an die Weisungen meiner Regierung gebunden. Wenn die Frage zur Sprache kme, wrde ich daher
erklren, es sei Sache der Regierungschefs, darber zu entscheiden . . .
Doch Schukow lie keinen Zweifel darber aufkommen, da mit
dem Aufbau des Kontrollapparates erst begonnen werden knne,
wenn die englischen und amerikanischen Streitkrfte die von ihnen
besetzten Teile der russischen Zone verlassen htten. Bis dahin seien
nicht einmal vorbereitende Arbeiten der Stellvertreter oder Stbe
mglich . . .
Eisenhower stellte in seiner Schluansprache fest, . . . da die Russen
nicht bereit seien, in Kontrollratsdingen mitzuspielen, solange die
englischen und amerikanischen Streitkrfte nicht in ihre Zonen zurckgekehrt seien . . .
Eine zentrale Kontrolle und Verwaltung von Deutschland war damit
vorerst unmglich. Ich berichtete entsprechend meiner Regierung und
fgte hinzu, meines Erachtens mten wir uns sofort in die vereinbarten Zonen zurckziehen. Htten wir Wien, Prag und Berlin vor
den Russen genommen, was durchaus mglich gewesen wre, so wre
unsere Stellung wahrscheinlich jetzt ganz anders gewesen. Aber so
muten wir jetzt zum erstenmal fr unsere Unterlassungssnden ben. Militrische Grnde dafr, zu bleiben, wo wir waren,
gab es nicht, dagegen sprachen viele politische Grnde fr den Abzug
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der Truppen zum mindesten der, da wir sonst mit der gemeinsamen Verwaltung des eroberten Deutschland nicht einmal anfangen
konnten.
Der Premierminister Churchill stimmte meiner Ansicht nicht zu; er
war vielmehr, wie schon gesagt, der Meinung, wir sollten stehenbleiben, bis die Russen zugnglicher wrden. Dabei erinnere ich mich an
eine Unterhaltung mit Eisenhower ber dieses Thema, als ich 1946
bei ihm in Washington zu Besuch war. Er war damals Chef des
Generalstabes der amerikanischen Armee und ich der englischen. Bei
nachtrglicher Betrachtung meinte er, wren wir stehengeblieben, so
htten die Russen wohl schlielich nachgegeben; und htten sie mit
Gewalt versucht, uns hinauszuwerfen, so htten wir eben mit ihnen
kmpfen mssen.
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fen, wurden nicht etwa in Reserve gehalten. Eine gute Ladung Dynamit in ihre Kanzeln, und die militrischen Flughfen verwandelten
sich in Flugzeugfriedhfe. Aber man hatte so viel zu zerstren, da
die amerikanische Abrstung bis zu Johnson, dem Nachfolger des
verrckt gewordenen und liquidierten Forrestal, dauerte . . . Die
britische und die franzsische Regierung imitierten die amerikanische
bei der militrischen Selbstentwaffnung im gleichen Schritt und Tritt.
Dazu kam die Preisgabe ganz Mitteleuropas und die teuflische Verfolgung der antikommunistischen Krfte durch Entnazifizierung, Epuration und Ermordung der Faschisten in Italien und die Frderung
der Linkselemente in ganz Europa.
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Jahren daran gewhnt haben werden. Whrend dieser Zeit haben die
Europer die groe Aufgabe, die Russen dahin zu bringen, weniger
barbarisch zu sein. Um des guten Zusammenlebens willen mten sich
die Europer allerdings an Ruland anpassen; denn die Sowjetunion
werde mit vollem Einverstndnis der USA die magebliche Macht in
Europa sein, wohingegen sich die USA mehr um den pazifischen
Raum und die Englnder um Afrika zu kmmern htten.
Mitte Oktober 1944 kamen Churchill und Eden mit Stalin und Molotow zusammen. ber die Ergebnisse der dabei gefhrten Verhandlungen berichtete Churchill am 15. Dezember 1944 dem britischen
Unterhaus:
Ich bin nicht der Ansicht, da die in Aussicht genommene neue
Regelung der Grenzen Polens nicht solide und zufriedenstellend ist
. . . Bei der Abtretung von halb Polen an die UdSSR msse man
dafr in Betracht ziehen, da die UdSSR dieses Land mit Billigung
und Zustimmung der Vereinten Nationen nehme und da es dafr
den Polen freigestellt sei, ihr Staatsgebilde, soweit Ruland und England in Frage kommen, nach ihrer Wahl und ihrem Belieben auf
Kosten Deutschlands nach dem Westen auszudehnen. Polen werde im
Norden ganz Ostpreuen, sdlich und westlich von Knigsberg,
einschlielich Danzig erhalten, eine der prchtigsten Stdte der Welt,
die schon durch Jahrhunderte berhmt und ein groer Handelsumschlagplatz fr die ganze Welt sei. Statt eines stets bedrohten und
knstlichen Korridors, den man mhsam nach dem letzten Krieg errichtet hatte, werde sich Polen nunmehr auf eine Grenze von
200 Meilen an der Ostsee erstrecken. Diese Gebietsausdehnung ist
von hoher Bedeutung und findet die Untersttzung Grobritanniens.
Die Polen werden gesunde und lebenskrftige Gebiete mit hochentwickelter Industrie an Stelle der an Ruland abgetretenen Gebiete
erhalten.
Im Februar 1945 kamen die groen Drei in Jalta auf der Krim zusammen. Roosevelt bewilligte Stalin alles, was dieser wnschte: die
Verschiebung Polens nach dem Westen auf Kosten Deutschlands, die
Austreibung der Deutschen aus dem Osten, die Abtretung der Mandschurei und alles andere, was Stalin sonst noch verlangte.
Am 27. Februar 1945 bekannte Churchill vor dem britischen Unterhaus:
Darber hinaus sind die drei Mchte jetzt dahin bereingekommen,
da Polen im Norden und im Westen wesentlichen Gebietszuwachs
erhalten soll. Wir brauchen nicht zu frchten, da die Aufgabe, die
neue Grenzlinie zu halten, sich als zu schwer fr Polen erweisen oder
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ren Welt zu schonen, fr die sie kmpften und fielen. Der Sieg
und die Befreiung der Welt wurden dank der engen Zusammenarbeit
der UdSSR, der USA und der britischen Vlkerfamilie erreicht. Damit unsere Zusammenarbeit weiter bestehe, ist es notwendig, ein Fundament des ehrlichen, gerechten und festen Friedens zu schaffen. Ich
sende Ihnen . . . meine heien Gre und Glckwnsche und begre durch Sie die ruhmreiche Rote Armee, Marine und das starke
Sowjetvolk, dessen unentwegte Standhaftigkeit und wunderbares Heldentum so viel zum Sieg der Vereinten Nationen beigetragen haben.
Georg, Knig und Imperator
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Ich
werde
Zu den ersten Aktionen Stalins nach dem Grundsatz Noblesse oblige gehrte es, da er aus den von ihm besetzten Gebieten alle Kommunistengegner nach Sibirien verschleppen lie: Aus Polen und der
Ukraine 1,5 Millionen Menschen; 60 940 Esten; 60 000 Letten; 70 000
Litauer; dazu aus Ostdeutschland an die 2 Millionen Mnner und
Frauen als Zwangsarbeiter.
Der Ha Roosevelts gegen Deutschland machte ihn blind dafr, was
die Tatsachen seit Jahrzehnten ber die bolschewistische politische
Praxis und Staatsmoral lehrten.
Genauso blind war Churchill.
Schon am 21. Februar 1943 hatte General Franco einen Brief an
Churchill gerichtet, in dem es hie:
Unsere Beunruhigung ber den bolschewistischen Vormarsch wird
nicht nur von anderen neutralen Vlkern geteilt, sondern auch von
allen Menschen in Europa, die nicht die Fhigkeit klarer berlegung
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Wir lassen uns bei diesem Problem von dem Grundsatz leiten, da
wir jeden untersttzen, der whrend des Krieges einen Hunnen tten
kann, whrend wir nach Beendigung des Friedens auf freie demokratische Wahlen hinarbeiten. Von der Krim und den frheren Zusammenknften habe ich den Eindruck mitgebracht, da Marschall
Stalin und die brigen sowjetischen Staatsmnner sich durch ihr Wort
gebunden fhlen. Keine Regierung steht, auch wenn es auf ihre eigenen Unkosten geschieht, mehr zu ihren Verpflichtungen als gerade
die Sowjetregierung. Ich lehne es hier absolut ab, in eine Diskussion
einzutreten ber die Glaubwrdigkeit der Russen. Von diesen Dingen hngt zweifellos die Zukunft der Welt ab. Dunkel wre es um
das Schicksal der Menschheit bestellt, wenn es zu einem Zwiespalt
der westlichen Demokratien mit der UdSSR kommen wrde . . .
Der in der Krimkonferenz gefate Polen betreffende Beschlu
. . . legt die bereinstimmenden Ansichten der drei Alliierten dar
und gibt ihrem gemeinsamen Wunsch Ausdruck, da ein starkes, freies
und unabhngiges Polen im Zusammenwirken mit Polen selbst geschaffen wird . . . Polen wird Herr im eigenen Hause sein. Es wird so
frei sein wie wir in England oder wie die Vlker in Frankreich und
Amerika. Seine Souvernitt wird unangetastet bleiben. Es wird
nicht lediglich zu einem Protektorat der Sowjetunion werden, das
gegen seinen eigenen Willen durch bewaffnete Mehrheit zur Annahme
des Kommunismus oder eines totalitren Systems gezwungen wird.
Marschall Stalin und die Sowjetunion haben in feierlichster Weise
erklrt, da die Souvernitt und Unabhngigkeit Polens gewahrt
bleiben soll. Dieser Erklrung haben sich Grobritannien und die
USA angeschlossen.
Am 24. Februar 1945 erklrte Eden vor dem Unterhaus:
Aus der Debatte klang vielfach die Furcht heraus, die UdSSR trume
siegestrunken auch von der Beherrschung Europas. Das ist das stndige, unerschpfliche Thema der deutschen Propaganda. Das bolschewistische Gespenst war das Thema vor dem Krieg, und Hitler machte
guten Gebrauch davon.
Die gleiche mangelnde Voraussicht und fehlende Einsicht in der Frage der bolschewistischen Gefahr zeigten auch andere einflureiche
Englnder.
Lord Beaverbrook, englischer Zeitungsmagnat, Mitglied der Konservativen Partei, sagte in seiner Oberhausrede am 3. Jnner 1943:
Es gibt einige wenige Narren, die glauben, da ein russischer Sieg
eine Gefahr fr das Britische Empire darstellen wrde. In der Tat
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aber knnen wir uns keinen Sieg vorstellen, der uns mehr Glck,
grere Freude und einen besseren Trost bringen wrde als der vollstndige Triumph Rulands in Europa, und zwar so bald als mglich. Ganz England ist entschlossen, auch nach dem Krieg mit Ruland befreundet zu bleiben.
Simon Harcourt-Smith schrieb in einem Aufsatz in der Daily Mail
am 19. Februar 1944:
Wo immer auch die Bolschewiken haltmachen mgen, an der Weichsel, der Oder oder bei Calais, in ihren Hnden wird die Zukunft
Europas liegen . . . Die sowjetrussische Vorherrschaft, wenn nicht ber
den ganzen Kontinent, so doch mindestens in Ost- und Mitteleuropa,
ist seit langem unvermeidlich. Wir begren dies. Wir sind der Auffassung, da Finnland, Ungarn, Rumnien und Bulgarien das Schicksal, welches die Sowjets ihnen zugedacht haben, in reichem Ma verdienen.
Und in der Monatsschrift Life pries ein Fachmann in einer Sondernummer ber die Beziehungen der USA zur UdSSR am
26. Mrz 1943:
Die Sowjetunion ist gleich den USA ein ungeheurer Schmelztiegel.
Die Bolschewiken sehen aus wie Amerikaner, kleiden sich wie Amerikaner und denken wie Amerikaner.
Lenin ist vielleicht der grte Mann unserer Zeit. Er hat die Revolution zu einem sinnvollen Vorgang gemacht und ihr viel von der
Ungezgeltheit der Franzsischen Revolution genommen.
Und der Botschafter der USA in Moskau, Admiral Standley, hielt
am 23. Juni 1943 bei der berreichung US-amerikanischer Auszeichnungen an bolschewistische Soldaten im Kreml folgende denkwrdige
Rede:
Die Ziele und die Politik der Sowjetunion stimmen sowohl im Krieg
als auch im Frieden mit dem berein, was wir uns alle anstndigen
Nationen von Herzen wnschen. Die Sowjetunion hat den beneidenswerten Ruf, ihr gegebenes Wort zu halten.
Erst nach 1945 erwachten Englnder und Amerikaner allmhlich aus
ihrem Traum zur frchterlichen Wirklichkeit der Folgen ihrer Politik gegenber der Sowjetunion.
Bei der Feier des amerikanischen Unabhngigkeitstages am 5. Juli
1950 legte Churchill ein sptes Einbekenntnis ab:
Allein die Briten und Amerikaner waren es, die verhinderten, da
Hitler Stalin hinter den Ural zurcktrieb.
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In seiner Rede am 14. November 1957 machte Eisenhower ein leider um zwei Jahrzehnte versptetes Gestndnis. Er sagte:
Hinsichtlich der Gefahren, die den freien Menschen in aller Welt
durch den Bolschewismus drohen und die Aufrstung der USA mit
den modernsten Waffen erforderlich machen, hat man die seinerzeitigen Warnungen Hitlers weithin nicht verstanden.
Bitter beklagte Hitler gegenber Oberst Skorzeny (Otto Skorzeny,
Geheimkommando Skorzeny, Hansa Verlag Josef Toth, Hamburg
1950, S. 254):
Sie wollen nicht sehen, da Deutschland fr Europa kmpft und
sich fr Europa verblutet, um Asien den Weg nach Europa zu versperren.
Und Frst Borghese, Kommandeur der italienischen X. MAS-Flottille, bekannte Mitte Juni 1944 (Skorzeny, ebenda, S. 193):
In diesem Kriege kmpft das wahre Europa gegen Asien. Wenn
Deutschland fllt, fllt das eigentliche Herzstck Europas. Deshalb
bin ich, als Italiener, bereit, mit meinen Mnnern mit Ihnen zu
kmpfen, und sei es zuletzt vor den Toren Berlins. Die westlichen
Alliierten, die jetzt mithelfen, Deutschland zu zerschlagen, werden
dies noch einmal bereuen.
Einiges Licht auf die Haltung Roosevelts wirft die Tatsache, da
sein Fachberater in Jalta, wo Roosevelt ganz Osteuropa und Ostasien Stalin und dem Bolschewismus auslieferte, der spter als Sowjetspion entlarvte amerikanische Jude Alger H. Hiss war.
Die Jalta-Dokumente wurden vom State Departement der USA zur
Verffentlichung durch die New York Times freigegeben. Diese brachten sie in einer Sonderausgabe vom 17. Mrz 1955 heraus.
Andreas Sawchuk, Sohn sowjetrussischer Einwanderer in den USA,
war Dolmetscher auf amerikanischer Seite bei der Konferenz von
Jalta. Er berichtet:
Jalta war eines der monumentalsten alkoholischen Gelage der Weltgeschichte . . . Die Tische waren stets mit Wein-, Sekt- und Wodkaflaschen bedeckt, . . . ich sah, wie mehr als ein hoher Beamter des State
Departements im Zustand vlliger Trunkenheit abgefhrt wurde.
Stalin fllte sein Wodkaglas jedesmal, wenn er es zur Hlfte geleert
hatte, mit Wasser auf.
William Henri Chamberlin schreibt ber die Konferenz von Jalta
in seinem Buch Americas Second Crusade (Amerikas zweiter Kreuzzug), S. 176:
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In dem schmutzigen Handel von Jalta gibt es auch nicht einen lohnenden Beitrag zur Wiederherstellung Europas, nur nackte imperialistische Machtpolitik schlimmster Art. Der hier vorbereitete Rachefrieden, der Versailles noch bertraf, versprach wenig fr den
Wiederaufbau Europas.
Und an anderer Stelle:
Es war eine Illusion, da die USA sich durch Nazideutschland
bedroht fhlen konnten; es war eine Illusion, da Hitler das britische Reich zerstren wollte; es war eine Illusion, da China ein friedliches Reich des Ostens werden knnte; es war eine Illusion, da
eine mchtige Sowjetunion ein Friedensfaktor in einem geschwchten
europisch-asiatischen Komplex sein knnte.
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preis. Sind wir jemals moralisch so tief gesunken, als da wir den
Morgenthauplan fr die Behandlung Deutschlands annahmen und zu
den Massendeportationen, selten an Brutalitt erreicht, schwiegen? . . .
Der Totalitarismus, den wir bekmpften, wurde zerstrt. Ein neuer,
viel gefhrlicherer, weil verfhrerischer fr die Massen, ist an seine
Stelle getreten. Die Gefahr mag vorbergehen, aber der Betrug, den
wir hinnahmen, wird die Bltter amerikanischer Geschichte fr immer
beflecken.
Freda Utley schrieb 1948:
Amerika war 1945 fast so allmchtig wie Gott. Es htte Deutschland und Europa nach seinem Willen formen knnen. Heute hat es
sein Pfund vertan. Es hat, um Deutschland zu besiegen, das ihm
nichts in den Weg legte, das bolschewistische Ruland gro und bermchtig gemacht. (Es hat den Sowjets im lend and lease pact
Kriegsmaterial im Werte von 10 Milliarden Dollar gegeben; es hat
ihnen erlaubt, Deutschland zu teilen und den landwirtschaftlich wertvollsten Teil Deutschlands wegzunehmen, ihnen dazu 10 Milliarden
DM an Reparationen und einige Millionen deutsche Sklavenarbeiter
berlassen.)
Roosevelt hat das bolschewistische Ruland bermchtig gemacht,
so da es fast halb Europa diktatorisch und absolut beherrscht und
auf den Tag wartet, an dem es auch die zweite Hlfte einkassieren
kann.
In ihrem Buch The High Cost of Vengeance (Der hohe Preis der
Vergeltung) schrieb Freda Utley:
Whrend des ersten Weltkrieges versuchte Wilson bei den Alliierten
die Stimme der Vernunft und der Menschlichkeit zu Gehr zu bringen und trat fr einen Frieden ohne Annexionen und ohne Entschdigungen ein, um die Welt demokratisch zu machen.
Aber whrend und nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Prsident der USA ein Vorkmpfer der Politik alle Rechte den Siegern;
er nahm keine Rcksicht auf die Atlantikcharta, die er selbst geschaffen hatte. Es war Prsident Roosevelt, der Polen und China in Jalta
auslieferte und Osteuropa dem kommunistischen Terror preisgab. Es
war Roosevelt, der mit Stalin bereinstimmte, da eine Art Reparationen durch die Verwendung der Deutschen als Sklavenarbeiter erhoben werden sollten. Es war auch der demokratische Prsident der
USA, der den Morgenthauplan und damit den Hungertod von Millionen Deutschen billigte und der Enteignung und Vertreibung von
Millionen Deutschen aus Schlesien, Ostpreuen, dem Sudetenland und
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dem Balkan zustimmte, nur weil sie des einzigen Verbrechens schuldig waren, Deutsche zu sein . . .
Wenn jemals die Geschichte unserer Zeit von Geschichtsschreibern
niedergeschrieben wird, die von nationalen Vorurteilen frei sind,
dann werden die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von den
Siegern des zweiten Weltkrieges begangen wurden, denen gleich erscheinen, die die Nazis begingen. Denn ein objektiver Beobachter
kann nicht leugnen, da die Enteignung und Vertreibung von Millionen Deutschen aus ihrer Heimat, nur weil sie des Verbrechens
schuldig waren, Deutsche zu sein, ein Verbrechen war.
Die meisten Amerikaner glauben weiterhin, da das deutsche Volk
die Quelle aller Bosheit und eine fortgesetzte Bedrohung des Weltfriedens ist, weil sie ihre Ehrfurcht vor dem verstorbenen Prsidenten bewahren wollen. Den meisten von ihnen fehlt es an Mut, zuzugeben, da Roosevelt im Irrtum war, wenn er glaubte, alles, was
ntig wre, um einen dauernden Frieden zu sichern, sei die Vernichtung der deutschen Existenz, und wenn er auerdem glaubte,
dieses Bestreben rechtfertige die Zusammenarbeit mit Stalin . . . Den
Amerikanern fehlt der moralische Mut, zuzugeben, da Prsident
Roosevelts Politik in ihrer Grundlage ungerecht war. Zum zweitenmal ist die Demokratie innerhalb von dreiig Jahren gleichbedeutend geworden mit der Unterwerfung unter unertrgliche Bedingungen, gleichbedeutend mit der Verneinung von Freiheit, Sicherheit und
Selbstachtung fr das deutsche Volk . . .
Victor Gollancz sagt in Our Threatened Values (Unsere bedrohten
Werte):
In vier Worten lt sich der Inhalt der Entscheidungen [von Jalta
und Potsdam] ausdrcken; sie heien: Landraub, Zwangsverschikkung, Ausplnderung und wirtschaftliche Versklavung. Smtliche vier
Tatbestnde bilden, man mge sich dessen erinnern, den Inhalt der
Hauptanklagen gegen die Deutschen in Nrnberg. Deutschlands geschichtliches Ostland, wo deutsches Volk ansssig war und sich gemht
hat durch Generationen und wo ihm die Nahrungsmittel am reichlichsten zuwuchsen, wurde von ihm gerissen.
Der amerikanische Botschafter in China erklrte 1952 bei einer Vernehmung vor der auenpolitischen Kommission des amerikanischen
Senats:
Die amerikanischen Diplomaten haben in Jalta die territoriale Integritt und die politische Unabhngigkeit Chinas ausgeliefert, die
Grundstze der Atlantikcharta aufgegeben und den Plan fr die
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kommunistische Eroberung Chinas durch Geheimabkommen schriftlich festgelegt . . . Unsere Diplomaten gaben insgeheim jeden einzelnen der Grundstze preis, fr die zu kmpfen wir vorgaben . . . Wir
lieferten Stalin feige alles aus, und wir taten es heimlich.
Vom Inhalt des Jalta-Vertrages, Ostasien betreffend, lie Roosevelt
seinen Verbndeten Tschiangkaischek, den Fhrer Nationalchinas,
nichts erfahren.
Lenin schrieb einmal: Europa mu auf dem Umweg ber Asien
fr den Kommunismus erobert werden. Roosevelt war der Wegbereiter des Kommunismus fr diesen Umweg.
Dadurch, da Roosevelt in Jalta zur Befriedigung seiner Rache am
deutschen Volk die Hlfte von Deutschland und dazu ganz Osteuropa und Ostasien, um Stalin bei Laune zu halten, den Bolschewiken preisgab, hat er ungeheure Schuld auf sich geladen. Ohne
Roosevelt wrde die Welt heute anders aussehen.
Nur ein durch Ha und Rachegefhle verblendeter Dilettant konnte
darauf vertrauen, da die Bolschewiken die bernommenen Verpflichtungen wirklich einhalten und in Osteuropa und Ostasien wirklich demokratische Regierungen unter gemeinsamer alliierter Kontrolle errichten wrden. In allen diesen Lndern: in Ungarn, Polen,
Rumnien, Bulgarien, Albanien, einschlielich der deutschen Sowjetzone und in Korea und Indochina, gibt es keinen Schimmer von
Demokratie, von freier Meinungsuerung, von politischer, wirtschaftlicher oder geistiger Freiheit. In den selbstndigen volksdemokratischen Staaten ist das gesamte Militr fest in der Hand der
Bolschewiken. Vom Oberkommandierenden bis herab zum Bataillon
sind die Offiziere Bolschewiken.
Ohne Roosevelt gbe es heute keine Bolschewiken in Deutschland
bis an die Elbe, gbe es keine Volksdemokratien in Polen, Ungarn,
Rumnien, Bulgarien, der Tschechoslowakei und in Nordkorea. Ohne
Roosevelt htte es keinen Krieg in Korea gegeben. Und so wie Roosevelt ausschlielich die volle und alleinige Verantwortung fr die Errichtung der Volksdemokratien in Osteuropa und in Ostasien trgt,
so trgt er allein die Verantwortung dafr, da sich infolge dieser
Auslieferung Ost- und Mitteleuropas an den Bolschewismus auch in
den augenblicklich vom Bolschewismus noch nicht besetzten west- und
sdeuropischen Staaten, besonders in Frankreich und Italien, eine
so beraus bedrohliche kommunistische Strmung so tatkrftig und
lebendig erhlt, die andernfalls nicht bestehen wrde.
Es ist eine alte Erfahrung, da nur allzu viele Menschen es mit den
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Mit diesen Zahlen ist nur ein Teil des Verlustes der USA im Koreakrieg aufgezeigt [und nur bis 1953] . . . Ein Achtel von allem, was
die USA in drei Jahren produzierten, ist bis Juni 1953 fr den
Koreakrieg und die Ausrstung verbraucht worden. Die Lebenskosten
in den USA sind in diesen drei Jahren um 12 % gestiegen.
Die Opfer des Krieges in Vietnam sind noch hher.
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Und wie sah diese geregelte und menschliche Weise in Wirklichkeit aus?
Man glaubt bei den Reden Churchills einen verantwortungslosen
politischen Abenteurer zu hren.
Mit ausdrcklicher Zustimmung und Billigung der USA wurden in
ganz Osteuropa und Ostdeutschland die dort seit vielen Jahrhunderten ansssigen deutschen Familien aus ihrer Heimat ausgetrieben. Die
menschliche Art und Weise, in der dies geschah, bestand darin,
da sie ihren gesamten Besitz, Haus und Hof und alle bewegliche
Habe, zurcklassen und froh sein muten, ihr nacktes Leben zu
retten und nicht erbarmungslos massakriert zu werden.
Millionen und Abermillionen hatten nicht das Glck; sie wurden
auf die grausamste und barbarischste Weise hingemordet. Unvorstellbar sind die bestialischen Grausamkeiten und Verbrechen, die
hiebei begangen wurden.
Fr die USA, fr die Weststaaten, ja fr die gesamte christliche
Welt existieren diese ungeheuerlichen Verbrechen heute offiziell nicht
mehr. Die Millionen erschlagenen, lebend verbrannten, in Gefngnissen verhungerten und zu Tode gemarterten Menschen belasten das
Weltgewissen bisher berhaupt noch nicht. Die USA haben ber
diese mit ihrer ausdrcklichen Zustimmung und Billigung, ja unter
dem Schutz ihrer Waffen erfolgten zum Himmel schreienden Verbrechen tiefes Schweigen gebreitet. Aber es ist das Schweigen des
bsen Gewissens, der Angst vor dem Urteil aller christlichen und
freiheitsliebenden Menschen 1.
Freda Utley sagt (S. 202):
Die Grausamkeiten, die wir selbst in Deutschland begangen haben,
sind aber nicht die einzigen, an denen die Nachwelt uns die Schuld
In den USA hat sich vor einigen Jahren ein Ausschu gegen Massenausweisungen (Committee Against Mass Expulsions) gebildet, der den Versuch unternahm, die ungeheuerlichen Geschehnisse zur Kenntnis des amerikanischen Volkes zu bringen. Der Ausschu hat drei Flugschriften herausgegeben: The Land of the Dead. Study of the Deportation from
Eastern Germany (Das Land des Todes. Untersuchungen ber die Ausweisungen aus Ostdeutschland). Tragedy of a People. Racialism in Czecho
Slovakia (Tragdie eines Volkes. Volksha in der CSSR). Men without
the Rights of Man. Report on the Expulsion and Extermination of German
speaking Minority Groups in the Balkans and prewar Poland (Menschen
ohne Menschenrecht. Bericht von der Austreibung und Ausrottung deutscher
Minderheitsgruppen auf dem Balkan und in Vorkriegs-Polen).
Diese Aufklrungsversuche drangen nicht in die Masse des amerikanischen
Volkes.
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sehen, wie sie als Bettler und noch rmere Teufel als die Menschen
der ausgebombten Stdte in den elenden Notunterknften zurecht
kamen.
Wie viele Menschen ermordet wurden oder starben, wird man niemals erfahren. Von einer Gesamtzahl von zwlf oder dreizehn Millionen, die das Verbrechen begangen hatten, Deutsche zu sein, sind
vier oder fnf Millionen verschollen. Niemand wei, wie viele davon
tot oder als Sklavenarbeiter noch eine Zeitlang am Leben waren. Nur
eines ist gewi: die Aussiedlung der Juden durch Hitler wurde bertroffen durch die Ausrottung der Deutschen von der Hand der demokratischen, friedliebenden Mchte der Vereinten Nationen.
Der wallisische Pfarrer Dr. Elfan Rees, der Leiter des Flchtlingsamtes des Weltkirchenrates, stellte in seiner am 13. Mrz 1949 an
der Genfer Universitt gehaltenen Predigt fest:
Durch den Frieden der Alliierten sind mehr Menschen heimatlos geworden als durch den Krieg der Nationalsozialisten.
(Vgl. hierzu auch: Statistisches Bundesamt, Die deutschen Vertreibungsverluste Bevlkerungsbilanzen fr die deutschen Vertreibungsgebiete 1939/50, Bonn 1958, 540 Seiten.)
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und Brger; sie waren berlegter, kalter Mord. Die Deutschen wurden einfach als vogelfrei erklrt und muten weie Armbinden tragen; auch die Kinder von 5 Jahren aufwrts. Die Suglinge lie man
verhungern, die Mnner wurden erschlagen und die Frauen vergewaltigt und wie Vieh ber die Grenze getrieben.
Die Geschichte dieses unter dem besonderen Schutz der USA verbten ungeheuerlichen Verbrechens mu noch geschrieben werden.
Das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermgen dieser an die
vier Millionen Brger verfiel dem Staat und der Plnderung. Der
Raub war so enorm, da die weltberhmte Beute der spanischen
Konquistadoren ein Bettel dagegen war. Das deutsche Sudetenland
war hochentwickelt und stand als Industrieland nach Belgien an zweiter Stelle in ganz Europa. Die deutschen Gebiete der Tschechoslowakei hatten ein Flchenausma und eine Bevlkerungszahl wie etwa
die Schweiz oder wie Dnemark, und auch der Lebensstandard war
kaum niedriger. Das Verhltnis der Deutschen zu den Tschechen war
sowohl bevlkerungs- wie flchenmig etwa 1 : 2.
Wahre Orgien an Metzeleien, die die legendren Grausamkeiten der
Hussiten in den Schatten stellten, begleiteten diesen gewaltigen Beutezug, dessen Ertrag sich nach tschechischen Angaben auf rund
2 Milliarden Golddollar belief.
Die Austreibung erfolgte derart, da auch im letzten sudetendeutschen Dorf schwerbewaffnete tschechische Horden erschienen. Innerhalb weniger Stunden nach deren Erscheinen muten die Dorfbewohner antreten, wurden auf verstecktes Gold, auf Juwelen, Pelze,
Geld und andere Wertsachen grndlich durchsucht, dann in Kolonnen formiert und in Richtung Grenze getrieben. Die Haus- und Wohnungsschlssel, Sparkassenbcher und Wertgegenstnde muten vor
dem Verlassen des Heimes offen auf den Tisch gelegt und hchstens
20 kg Gepck durften mitgenommen werden. Durch die langen Mrsche ermdet, warfen die meisten auch dieses letzte Gepck noch weg,
um nicht zurckbleiben zu mssen und von den Schergen, die diese
endlosen Elendszge antrieben, niedergemacht zu werden. Wer diesen
furchtbaren Marsch berhaupt berlebte, kam nach Deutschland mit
dem, was er auf dem Leibe trug.
Aus dem Bericht eines Augenzeugen, Father Emanuel Reichenberger:
Prag war zur Lazarettstadt erklrt und die deutschen Truppen
abgezogen worden. Diese Situation bentzten die Tschechen, die whrend des zweiten Weltkrieges die deutsche Kriegsmaschine in der
servilsten Weise bedient hatten, auf gnzlich gefahrlose Weise an den
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Gewehren und Maschinengewehren postiert. Daneben gab es zahlreiche Angehrige des zivilen nationalen Ordnungsdienstes, alle
schwer bewaffnet. Die Frauen waren, wie mir Tschechen erzhlten,
bereits um vier Uhr frh aus dem Lager geholt worden. Die Frauen
gehrten allen Bevlkerungsklassen an. Alle ihre Mnner waren bereits mehrere Wochen vorher ins Landesinnere abtransportiert worden. Bei der Aushebung der Frauen wurde keinerlei Rcksicht auf
Parteizugehrigkeit oder nicht genommen. Kinder in Kinderwagen
hufig stie man auch die Mutter noch in den Kinderwagen hinein
wurden in den Strom gestoen. Ich selbst mute mehrere Tage im
Hause bleiben, da diesen furchtbaren Ausschreitungen noch weitere
Treibjagden auf die Deutschen folgten und ein Teil der Bevlkerung
den Eindruck von unter einem Blutrausch stehenden Volltrunkenen
machte.
Das Furchtbare bei allen diesen Verbrechen war die allgemeine Beteiligung des tschechischen Volkes daran. In der Tschechoslowakei
war das ganze Volk fast ohne Ausnahme mit Begeisterung an der
Austreibung und den damit verbundenen Greueltaten und Niedermetzelungen verbunden.
Das weitere Furchtbare war, da die amerikanischen Besatzungsbehrden 750 000 der ausgetriebenen Deutschen die Aufnahme in
Westdeutschland verweigerten, so da sie in der Ostzone Deutschlands den Sowjets ausgeliefert wurden. Ein amerikanischer Journalist schrieb hiezu (Wanderer, St. Paul, Minnesota, 13. November
1947):
Wir haben 750 000 Sudetendeutsche an die Sowjets verschachert;
wir verweigerten ihnen die Einreise in die amerikanische Zone
Deutschlands.
Und dieselbe Zeitung schrieb am 30. Oktober 1947:
Stalins Weizen blht. Millionen von Deutschen hat man ihm kaltbltig ausgeliefert, 750 000 in die Sowjetzone verschleppt. Was knnen diese Unglcklichen anderes tun, als Kommunisten zu werden,
wenigstens uerlich? Sollen sie neuerdings ihr Leben riskieren aus
Liebe zu schnen Phrasen und entgegengesetzten Taten der Westmchte? Wer nimmt sie auf, wenn sie Widerstand leisten?
Den Ha Amerikas gegen alles Deutsche kann man aus folgender
ungeheuerlicher Tatsache ermessen: Den von den Tschechen und Polen ausgetriebenen und vor ihren tschechischen und polnischen Mrdern flchtigen Deutschen erlaubten die Amerikaner nicht die Ein-
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Schreie rissen mich aus dem Schlaf. Etwa 200 m von mir entfernt
sah ich auf der Strae 60 bis 80 deutsche Soldaten, von Tschechen
bewacht, dahintrotten . . . Die schwerbewaffneten Banditen griffen
sich jeweils in kurzen Abstnden ein bis zwei Mann aus den Reihen.
Sie schlugen sie mit Knppeln und Gewehrkolben, bis sie zusammenbrachen. Den Ohnmchtigen wurden die Beine zusammengebunden.
Dann hingen die Tschechen diese unglcklichen Leute mit dem Kopf
nach unten an den Bumen der Strae auf . . . Unter dem Kopf
jedes Gehngten zndeten die Verbrecher Feuer an. Ich habe niemals
Menschen so unmenschlich schreien gehrt wie damals.
Zum tschechischen Grauen von 1945 schreibt Hans Udo Stein in
seinem Artikel Der tschechische Vlkermord vom Mai 1945 in
Die Plattform, Heft A 2/3, 1960, S. 6 f.:
Die UNO hat eine Art Weltgesetz gegen Genocidium angenommen,
das die Ausrottung ganzer Menschengruppen aus rassischen, religisen oder politischen Grnden chtet. Bei der Beschlufassung wirkte
ein Staat mit, der selbst das scheulichste Genocid begangen hat . . .
Von diesem Vlkermord aber wird geschwiegen, weil die Opfer
Deutsche waren und dieser Staat die CSSR ist. Die Schuldigen an
diesem Verbrechen sind nicht die Tschechoslowaken, die es gar nicht
gibt, auch nicht das brave Bauernvolk der Slowakei, sondern allein
die Tschechen, die sich an diesen Greueltaten so allgemein und in
einem solchen zahlenmigen Ausma aktiv beteiligt haben, wie das
bei hnlichen Massakern in keinem anderen Lande der Fall war . . .
Zu unvernnftig, um die Verbindung mit Deutschland, die geographisch und wirtschaftlich die gegebene ist, zu bejahen, und zuwenig
mutig, einen bewaffneten Freiheitskampf zu beginnen . . ., warteten
sie, bis es gefahrlos war, sich in unvorstellbarer unmenschlicher Grausamkeit auszutoben.
Diese Stunde kam im Mai 1945. Die deutsche Fhrung wollte die
Stadt Prag, die sich nicht mehr schtzen konnte, nicht von der feindlichen Luftwaffe verwsten lassen, und erklrte sie zur Lazarettstadt.
Die deutschen Truppen wurden daher gem den vlkerrechtlichen
Bestimmungen aus Prag abgezogen. Das war am 1. Mai. Und jetzt,
als es keine bewaffneten deutschen Verbnde mehr in Prag gab,
schlugen die Tschechen los. Es begann mit einer Treibjagd durch die
Straen. Tschechische Haufen fingen einzelne Verwundete, aber auch
Hitlerjungen, banden ihnen Stricke um die Beine, stellten Benzintanks unter die mit dem Kopf nach unten hngenden unglcklichen
Deutschen und klatschten wie besessen Beifall, wenn die Deutschen
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Die Tschechen lebten in kultureller Autonomie und in wirtschaftlichem Wohlstand den ganzen furchtbaren Krieg hindurch. Kein
Tscheche brauchte Kriegsdienste zu leisten; keiner wurde deutscher
Soldat. Die Einreise und Niederlassung von Deutschen in Bhmen
und Mhren war an eine besondere Erlaubnis gebunden, die nicht
leicht erteilt wurde.
Das tschechische Volk wute das zu schtzen. In Wahrheit gab es
bei keinem nichtdeutschen Volk so viele Hitler-Verehrer wie unter
den Tschechen. Whrend der ganzen Dauer des deutschen Protektorates gab es keine Partisanenverbnde, keine Sabotagegruppen, keinen
Fememord, kein einziger Eisenbahnzug wurde in die Luft geblasen,
keine Brcke gesprengt, kein Militrtransport durch einen Straenberfall behelligt.
Das Protektorat war der sicherste Fleck Erde in ganz Europa. Der
Tscheche lebte ruhig, sicher und ungeschoren mit hohem Verdienst
besser als jeder andere Europer, die Deutschen inbegriffen. Je hher
der tschechische Lebensstandard anstieg, um so mehr schwand jeder
Widerstandswille auch dort, wo er frher bestanden hatte. Niemals
gab es in den ganzen sechs Jahren des deutschen Protektorates einen
Versuch zu aktivem Widerstand. Jeder Tscheche arbeitete fleiig fr
die Hitlerische Kriegsmaschine und fuhr dabei ausgezeichnet.
Zu einem aktiven Widerstand kam es erst am 5. Mai 1945, als die
deutsche Niederlage schon vllig unabwendbar war, die amerikanischen Panzer bereits in Pilsen und die bolschewistischen Divisionen
schon vor Bodenbach standen.
Es gab auch keinen sichtbaren und fhlbaren passiven Widerstand.
Die Beamtenschaft, angefangen von der hohen Ministerialbrokratie
bis hinunter zum Amtsdiener, arbeitete ohne Anzeichen einer passiven Resistenz. Der tschechische Beamtenapparat einschlielich tschechischer Polizei und Gendarmerie funktionierte bis zum Kriegsende
tadellos. Alle deutschen Anordnungen und Weisungen wurden reibungslos durchgefhrt. Eine tschechische Offiziersverschwrung in den
ersten Tagen des Protektorates wurde durch die tschechische Polizei
aufgedeckt und unschdlich gemacht.
Die gleiche durchaus positive Haltung wie die Beamtenschaft und
die polizeiliche Exekutive nahmen auch die tschechischen Industriefhrer und Finanzgewaltigen und die gesamte tschechische Arbeiterschaft ein. Die tschechische Wirtschaft arbeitete fleiig und reibungslos fr die deutsche Rstung und Wirtschaft, und alle Tschechen fuhren
dabei ausgezeichnet. Die tschechische Rstungsindustrie ebenso wie
die tschechische Landwirtschaft steigerten gleicherweise ihre Produk-
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PROPAGANDALGEN
Man hat zur Entschuldigung der viehischen tschechischen Grausamkeiten die Lge in die Welt gesetzt, sie seien nur die Vergeltung fr
die deutschen Grausamkeiten. Abgesehen davon, da von den Deutschen gegen die Tschechen keine Grausamkeiten verbt wurden, hat
sich das deutsche Volk nie an grausamen Manahmen beteiligt oder
diese auch nur gebilligt.
Die Massaker und viehischen Gewalttaten an deutschen Mnnern
und Frauen, Kindern und Greisen aber geschahen in aller ffentlichkeit, auf offener Strae, am hellichten Tage, unter johlendem
Beifall und ttiger Mitwirkung der gesamten Bevlkerung.
Das tschechische Volk hat in seiner Mehrheit dieses viehischen Verbrechen begangen und in seiner Gesamtheit gesehen und geduldet.
Das war beim deutschen Volk niemals der Fall.
Genausowenig stimmt das Vergeltungsmrchen, da die Massenaustreibungen der Deutschen nur eine gerechte Vergeltung fr den angeblichen Plan der Deutschen waren, die Tschechen auszusiedeln. Abgesehen davon, da ein Plan nie ein Freibrief fr eine derart viehische
Austreibung sein kann, bestand ein Plan zur Aussiedlung der Tschechen niemals.
Der Schwindel mit dem angeblichen deutschen Aussiedlungsplan
wurde durch die USA selbst widerlegt. Der eingefleischte Deutschenhasser und Rcher Robert M. Kempner, der Stellvertreter des amerikanischen Hauptanklgers in Nrnberg, gab auf einer Pressekonferenz am 1. September 1947 in Prag folgende offizielle Erklrung ab
(sozialdemokratische Prager Tageszeitung Pravo Lidu vom 3. September 1947):
Es liegt ein Dokument vor, nach dem Hitler selbst dem seinerzeitigen Reichsprotektor, K. H. Frank, im Beisein des seinerzeitigen
deutschen Reichsjustizministers Grtner erklrte, eine Aussiedlung
der Tschechen und eine Besiedlung Bhmens und Mhrens mit Deutschen sei nicht durchfhrbar, weil ein solcher Plan 100 Jahre zu seiner
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scheu vorber. Ein toter Hund hngt an der Kette, und inmitten
wildblhender Blumen eines Gartens liegt eine verwesende Kuh.
Gegen Mittag des fnften Tages fahren wir auf einer knapp zwei
Meter breiten Hhenstrae. Wir befinden uns mitten im Riesengebirge. Pltzlich liegt ein weites Tal vor uns, und wir sehen zu unserem
grenzenlosen Erstaunen ein langgezogenes Dorf mit gepflegten Anlagen, mehreren bebauten Feldern und friedlich weidendem Vieh.
Der Kontrast zwischen dem in den letzten Tagen Gesehenen und
diesem Anblick beeindruckt uns so tief, da wir alle auf dieses kleine
Wunder im Tal hinabstarren. Ein frohes Leuchten geht ber die
Gesichter. Wir sind tief beglckt, aus dieser unheimlichen Verlassenheit
herauszukommen, wieder Menschen zu finden, gleichgltig, welche
Sprache sie auch sprechen mgen.
Aber die Bevlkerung ist nirgends zu sehen. Kein Ruf erklingt. Nur
die Khe stehen mit prall gefllten Eutern auf den Wiesen. Die
Schornsteine rauchen nicht. Kein Fuhrwerk poltert ber die Strae.
Alles ist still. Wo sind die Menschen?
Am anderen Ende des Dorfes finden wir einige. Erst starren sie uns
fassungslos entgegen, dann eilen sie auf uns zu, und ihre Stimmen
berschlagen sich fast vor Freude. Vorgestern ist das Dorf voll bewohnt gewesen. Ein Befehl von Reichenberger Dienststellen hat die
hiesigen deutschen Holzarbeiterfamilien zur Umsiedlung in die Gegend von Gottwaldov [Zlin] gezwungen. 24 Stunden nach der
Bekanntmachung kamen schon die Autos zur Evakuierung. Fr je
drei Familien ein Auto. Was die Deutschen darauf nicht unterbringen
konnten, muten sie fr die tschechischen Kolonisten zurcklassen,
die an ihrer Stelle kommen sollten.
Aber wann kommen diese? fragte man uns mit bangen Gesichtern.
Haben doch sogar die Tschechen, die gemeinsam mit den Deutschen
dieses Dorf hier bewohnt hatten, kurz nach den Deutschen das Dorf
verlassen, weil sie sich ein Leben ohne die deutschen Arbeiter gar
nicht vorstellen konnten. Nur wir sind hier zurckgeblieben, im ganzen 14 Leute, in einer Ortschaft, die frher dreiigmal soviel Einwohner hatte!
Wir erleben ein Stck grauenvoller Romantik, wenn wir an knisternden Lagerfeuern sitzen, whrend aus dem Dunkel die lauernden
Augen hungriger Katzen jede unserer Bewegungen verfolgen und die
herrenlosen Hunde mit leisem Winseln um das Lager schleichen. Sie
ziehen wie die Wlfe durch die seit Jahren ungepflegten, fast dschungelartigen Wlder und jagen das Rotwild auf seinen Wechseln.
In einem Land, das frher eine Bevlkerung von 4,5 Millionen auf-
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wies (3 Millionen Deutsche und Millionen Tschechen und Slowaken), befinden sich heute nur wenig mehr als 600 000 Menschen und
diese nur in den Stdten und in den Ebenen. Die Wlder und Gebirge aber sind unbewohnt. Von den 1946 noch in ihrer Heimat
verbliebenen 350 000 Deutschen wurden bereits 320 000 in das Innere
von Bhmen umgesiedelt, wo sie fr den Staat als billige Arbeitskrfte in den Bergwerken, Fabriken, Rstungsindustrien und auf
den Gutshfen beschftigt sind.
Mehr als 200 Drfer sind vllig ausgestorben, nicht mitgerechnet
die drei Dutzend Ortschaften, die im Frhjahr vorigen Jahres, weil
sie unbewohnt waren, bei den Manvern der tschechischen Armee in
Grund und Boden geschossen wurden. In fnfzehnhundert Siedlungen sind nur wenige Familien zu finden und im ganzen Sudetenland, ausschlielich der Grenzgebiete, gibt es weder Stdte noch Drfer, die mehr als 10 bis 20 Prozent der Einwohnerzahl von 1938
aufweisen.
11 500 Industriebetriebe, 65 000 Gewerbebetriebe und 140 000 landwirtschaftliche Betriebe liegen brach. Rund vier Fnftel aller sudetendeutschen Huser stehen leer. Zwei Drittel des fruchtbaren Bodens
verden und versteppen. Das Land, das einst Hauptausfuhrgebiet
der CSSR gewesen ist, ernhrt heute kaum seine Bevlkerung. Tausende Hektar Wald fallen dem Borkenkfer zum Opfer, der sich
ungestrt mit geradezu unheimlicher Schnelligkeit vermehrt und jetzt
schon seine Vorhuten drohend bis in die sdbhmischen Wlder entsendet.
Das Ergebnis unserer Expedition lt sich in diesen wenigen Zahlen
und Worten sagen, aber was hinter uns liegt, ist die Wste Europas.
Als wichtige Quellensammlungen fr die Ereignisse in der CSSR
sei verwiesen: auf das seit 1956 in englischer Sprache erscheinende
Sudeten-Bulletin und das unter dem jungen Historiker Dr. Heinrich Kuhn in Mnchen vorbildlich arbeitende Sudetendeutsche Archiv, ferner: Reinhard Pozorny, Wir suchten die Freiheit, Bogen
Verlag, Mnchen. Verjagt beraubt erschlagen. Die Austreibung aus den alten deutschen Grenzmarken, K. H. Priester Verlag,
Wiesbaden.
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hetzte man durch das Land wie vogelfreies Wild vor sich her in die
Sowjetzone Deutschlands l. Fr jene, die vllig ausgeraubt und nur
mit gerettetem nacktem Leben die Grenze der deutschen Sowjetzone
erreichten es waren nur Frauen, Greise und Kinder , waren
damit die Leiden noch nicht zu Ende. Lngs der Oder-Neie-Linie ballten sich die Millionen dieser Ausgetriebenen aus dem Osten;
es gab kein Quartier, keine Lebensmittel. Millionen und Abermillionen lagerten, allen Unbilden der Witterung ausgesetzt, auf freiem
Feld, ohne Kochgeschirr, ohne warme Decken, ja ohne ausreichende
Kleidung. Die Amerikaner verweigerten ihnen die rettende Einreise
in die von ihnen besetzte Zone Deutschlands, also in das eigene Vaterland der Flchtlinge, und berlieferten sie den Bolschewiken. Ungezhlte gingen zugrunde.
Die New York Times schrieben am 23. September 1946:
Der Umfang dieser Rcksiedlung und die Umstnde, unter denen
sie stattfindet, sind ohne Beispiel in der Geschichte. Niemand, der
ihre Grauenhaftigkeit aus der Nhe beobachtet, kann daran zweifeln,
da sie Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind, die von der Geschichte in schrecklicher Weise vergolten werden knnen.
Aus einem amtlichen Bericht:
Am 16. Dezember 1946 rollte aus dem Breslauer Hauptbahnhof der
Deportiertenzug Nr. 514. Er bestand aus einer Lokomotive, einem
geheizten Personenwagen und 52 ungeheizten Viehwagen. Im geheizUnglaublich ist angesichts dieser historischen Tatsachen, da ein prominenter deutscher Sozialistenfhrer, der erste Sprecher der SPD, bei
einem parteioffiziellen Besuch in Polen folgenden Monolog deklamiert:
Ich komme mit gesenktem Haupte. Die Schuld, die wir Deutschen durch
die Ermordung so vieler Polen auf uns geladen haben, ist in Wahrheit
unshnbar. (Carlo Schmidt)
In diesem Fall mangelt dem Redner ebenso die Kenntnis der geschichtlichen Tatsachen wie der Sinn fr die Wrde Deutschlands und des deutschen Volkes. Bei den von den Deutschen und Polen gegenseitig verbten Grausamkeiten kommt den Polen weitaus der Vorrang zu. Jedenfalls ist die Zahl der Opfer auf deutscher Seite ein Vielfaches der Opfer,
die auf polnischer Seite zu beklagen sind.
Die Polen wurden durch die Deutschen zwar hinsichtlich ihrer staatsbrgerlichen Rechte schwer benachteiligt, aber ihr Leben war im allgemeinen nicht gefhrdet. Nach dem ersten Weltkrieg verschwanden aus
den Gebieten, die den Polen zuerkannt wurden, eineinhalb Millionen Deutsche. Wir knnen ihr Schicksal nur schaudernd ahnen. Die Zahl der Todesopfer bei der Austreibung der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg
aus den von Polen und der UdSSR in Besitz genommenen Gebieten steht
als furchtbare Blutschuld der Polen im Buch der Geschichte.
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ten Personenwagen fuhren fnf Mann polnisches Bewachungspersonal, in den ungeheizten Viehwagen 1542 ausgetriebene Deutsche.
80 Prozent davon waren Frauen und Kinder, 50 Prozent waren
Greise und Kranke; 50 Prozent waren ber 60 Jahre alt. Der
jngste Ausgewiesene war drei Monate alt. Die Temperatur betrug
15 Klte. Die Menschen erfroren in den Viehwagen. Whrend des
Transportes gab es drei Entbindungen und zwei Fehlgeburten. Eine
Frau mit Fehlgeburt war am Waggonboden festgefroren. Sie mute
von Dr. Loeb mit Hilfe eines Spirituskochers abgetaut werden.
Dr. Loeb selbst froren whrend des Transportes beide Fe ab.
Trecks, die mit 30 000 Menschen losgezogen waren, kamen mit ein
paar hundert Leuten an. Was von den Russen eingeholt wurde,
wurde der warmen Kleider beraubt und notdrftig bekleidet zurck
nach dem Osten geschleppt.
Nach der Statistik des Amerikanischen Komitees gegen Massenausweisungen sind bei der Umsiedlung aus Ostdeutschland und Polen
4 800 000 Ostflchtlinge ums Leben gekommen. Millionen wurden
als Zwangsarbeiter nach Sibirien verschleppt. Zwei Millionen deutscher Frauen wurden in Ostdeutschland vergewaltigt und geschndet!
In seinem Buch German Realities gibt der in den USA verstorbene
Staatswissenschaftler Dr. Gustav Stolper sechs Millionen Deutsche an,
die seit der Kapitulation spurlos verschwanden. In dieser Zahl sind
die Gefallenen und nachgewiesenen Gefangenen nicht erhalten.
Der Suchdienst der Anstalt Bethel verfgt ber die Unterlagen von
rund 200 Frauenlagern in der UdSSR, in denen Hunderttausende
von zwangsverschleppten deutschen Frauen festgehalten wurden.
Der damalige amerikanische Heeresminister, Kenneth Royall, machte
am 27. Dezember 1948 auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt:
In den Zwangsarbeitslagern in der Sowjetunion befinden sich zwei
Millionen Deutsche, darunter Frauen und Kinder. In dieser Zahl
sind die Kriegsgefangenen nicht eingeschlossen. In Polen befinden sich
eine Million Deutsche, die nicht mehr rechtzeitig fliehen konnten, in
Zwangslagern und verrichten Sklavenarbeit . . . Wir wissen, da beim
Vormarsch der Russen, den wir dank Jalta nicht aufhalten durften,
so gut wie keine weibliche Person, von Greisinnen bis zu Kindern,
unvergewaltigt blieb.
Bericht aus der Neuen Zrcher Zeitung vom 17. Jnner 1948:
Am 12. Oktober 1947 wurden wir auf dem Bahnhof Stalino verladen. Wir hatten bis dahin in Stalino im Bergwerk gearbeitet. Am
selben Tage wurden unsere Ersatzleute auf einem Geleise neben
121
122
Juni
Mai
Dez.
Mai
Sept.
Juli
Nov.
1920
1924
1924
1928
1930
1932
1932
84 629
119 736
92 966
71 108
75 889
34 947
34 682
0,3 %
0,4 %
0,3 %
0,2 %
0,2 %
0,1 %
0,1 %
Diese Liste erreichte mit 119 736 oder 0,4 % der abgegebenen gltigen Stimmen im Reichsgebiet bei der Reichstagswahl am 4. Mai 1924
ihre hchste Stimmenzahl. Diese Wahlergebnisse seien deshalb zugrunde gelegt.
In den Wahlkreisen, die heute ganz oder teilweise hinter der sogenannten Oder-Neie-Linie liegen, ergaben sich folgende Einzelresultate:
Ostpreuen
Frankfurt/Oder
(Ostbrandenburg und Posen-Westpreuen)
Pommern
Breslau (Niederschlesien)
Liegnitz (Niederschlesien)
Oppeln (Oberschlesien)
14 122
(1,38 %)
8 861
2 983
1 417
2 155
49 259
(1,09 %)
(0,36 %)
(0,15 %)
(0,16 %)
(8,67 %)
6 551
11 421
(0,62 %)
(0,89 %)
123
Die Ergebnisse zeigen, da die Minderheiten mit Ausnahme Oberschlesiens (8,7 %) und der Provinz Grenzmark-Westpreuen, eines
Teiles des Wahlkreises Frankfurt/Oder (3,8 %), nirgendwo grere
Wahlerfolge erzielen konnten. Die Zahl der fr die polnische Liste
in Westfalen (Ruhrgebiet) abgegebenen Stimmen (0,9 %) zum Beispiel ist bedeutend hher als in Pommern (0,4 %), ohne da daraus
wohl irgendwie Gebietsansprche erhoben werden knnen. ber die
Wahlergebnisse in einzelnen Kreisen, Stdten und Gemeinden gibt es
eine sehr ausfhrliche Verffentlichung des Statistischen Reichsamtes,
auf die besonders hingewiesen sei 1.
Die Volkszhlungen 1925 und 1923
Nun wird in Wahlergebnissen bekanntlich immer nur ein Teil der
Bevlkerung erfat. Denn es sind nicht alle wahlberechtigt, und es
beteiligten sich auch nicht alle Wahlberechtigten an der Wahl. Ebenso
sind gewisse Manipulationen bei der Zulassung von Wahlvorschlgen
mglich. Um solche Einwnde auszuschalten, mssen in erster Linie
die Ergebnisse der Volkszhlungen bercksichtigt werden. Es kommen
die Volkszhlung vom 16. Juni 19252 und vom 16. Juni 1933 3
in Betracht, da bei diesen auch Erhebungen ber die Muttersprache
angestellt wurden.
Die Zahlen der Volkszhlung von 1933 weichen teilweise erheblich
von denen von 1925 ab.
Warum das so ist ob ein Teil inzwischen assimiliert worden ist
oder ob es vielleicht 1933 nicht opportun war, sich zu einer fremdsprachigen Minderheit zu bekennen , mag dahingestellt bleiben. Bei
den Wahlergebnissen wurden die Zahlen vom 4. Mai 1924 zugrunde
gelegt, weil sie das gnstigste Ergebnis erbracht hatten. So sollen auch
hier die fr die Minderheiten vorteilhafteren Zahlen verwendet werden, zumal beide aus der gleichen Zeit stammen.
Die bei den Wahlen zum Reichstag am 4. Mai 1924 und am 7. Dezember 1924 fr die Kreiswahlvorschlge der Nationalen Minderheiten
Deutschlands abgegebenen Stimmen (Statistik des Deutschen Reiches,
Band 315, Heft 5; Berlin 1925).
2
Die Bevlkerung des Deutschen Reiches nach den Ergebnissen der
Volkszhlung vom 16. Juni 1925 (Statistik des Deutschen Reiches, Band
401; Berlin).
3
Die Bevlkerung einiger Gebiete des Deutschen Reiches nach der Muttersprache (Statistik des Deutschen Reiches, Band 451, Heft 4, 2. Teil;
Berlin 1936).
1
124
93,8 %
1,1 %
1,1 %
0,8 %
1,9 %
0,1 %
0,1 %
Deutsch
Deutsch und Polnisch
Deutsch und Masurisch
Polnisch
Masurisch
Deutsch und Litauisch
Litauisch
in Posen-Westpreuen
317 173
4 965
8 319
95,4 % Deutsch
1,5 % Deutsch und Polnisch
2,5 % Polnisch
in Oberschlesien
810 835
384 572
151 162
6 855
6 163
58,8 %
27,9 %
11,0 %
0,5 %
0,4 %
Deutsch
Deutsch und Polnisch
Polnisch
Deutsch und Tschechisch
Tschechisch
in Niederschlesien
3 038 167
3 761
16 719
9 779
2 240
1 952
2 477
97,0 %
0,1 %
0,5 %
0,3 %
0,0 %
0,0 %
0,0 %
Deutsch
Deutsch und Wendisch
Wendisch
Deutsch und Polnisch
Polnisch
Deutsch und Tschechisch
Tschechisch
125
in Ostbrandenburg
Reg.-Bez. Frankfurt/Oder
1 246 377
5 347
17 144
3 215
1 532
96,4 %
0,4 %
1,3 %
0,3 %
0,1 %
Deutsch
Deutsch und Wendisch
Wendisch
Deutsch und Polnisch
Polnisch
in Pommern
1 840 279
2 678
2 905
98,0 % Deutsch
0,2 % Deutsch und Polnisch
0,2 % Polnisch
94,5 %
95,7 %
59,6 %
98,3 %
97,1 %
98,4 %
126
127
128
129
130
nicht das Kapital und die Vermgenswerte der Schwaben, die wir
unbedingt haben mssen."
Man trieb die Deutschen, die zu besitz- und rechtlosen Sklaven geworden waren, in Lager zusammen. Die Starken muten bis zum
Zusammenbrechen arbeiten. Die Schwachen lie man verhungern. Viele
tteten sich selbst, um nicht in die Hnde der Zigeuner zu fallen.
131
nissen. Wer von uns nicht Schritt halten konnte, wurde geschlagen.
Wir waren 500 Frauen im Bergwerk. Es gab auch Bolschewiken, die
gut zu uns waren. Im Schacht mute jeden Tag ein Pensum erledigt
werden. Reichten die acht Stunden nicht aus, dann wurden drei,
vier und mehr berstunden drangehngt. Untergebracht waren wir
in einem Barackenlager, das vielfach mit Stacheldraht umzunt war.
In einem Raum von 3 4 Metern lebten 15 bis 20 Frauen.
Die Einrichtung bestand aus einem Ofen und drei Bretterrosten,
hnlich den deutschen Obsthrden. Darauf schliefen wir zu siebent.
Stroh gab es nicht. Es war unertrglich. Wir glaubten, wir knnten
es nicht aushalten. Als Arbeitskleider erhielten wir eine Hose, eine
Jacke, eine Mtze und ein Paar Galoschen und im Winter manchmal
Handschuhe. In diesen Kleidern arbeiteten und schliefen wir. In der
letzten Zeit lie man uns kaum mehr schlafen. Nach zwei Stunden
Schlaf wurden wir mitten in der Nacht geweckt, um das Lager zu
putzen. Zuvor gab es noch stundenlang Appelle, Lagerarbeiten, Tote begraben; das war unsere Freizeit. Es starben sehr viele. Niemand hoffte
mehr. Es war nur ein tglicher Kampf um den letzten Hauch Leben.
132
133
Kinder der Ortschaft in die Gruben einer Ziegelei getrieben und dort
von Titoisten niedergemetzelt. Die nchsten muten sich auf die
Leichen der Getteten legen. Wer sich weigerte, dem wurde mit
Bajonetten nachgeholfen. Viele von diesen Unglcklichen lebten noch
und gingen erst unter der Last der nachfolgenden Opfer elend zugrunde. Nicht besser erging es der deutschen Bevlkerung aller anderen Orte. Der Vorgang war berall der gleiche. Unvorstellbare tierische Grausamkeiten wurden an den unglcklichen deutschen Opfern,
Frauen und Kindern, verbt.
Die Hinmetzelung und Austreibung der Deutschen in Jugoslawien
ist eines der dstersten Kapitel der Geschichte. Vernichtungskommandos erschienen in den deutschen Stdten, Drfern und Siedlungen und fhrten dort ihr furchtbares Werk durch. In Syrmien und
im Banat fiel fast die Gesamtheit der dort wohnenden Deutschen
den Massenerschieungen und Morden zum Opfer. Wer nicht ermordet wurde, wurde deportiert, aber nicht nach Deutschland oder
sterreich, sondern den Bolschewiken als Arbeitssklaven fr Sibirien ausgeliefert. Von den 16 000 in Werschetz im Banat lebenden
Deutschen wurden 6000 Mnner, Frauen und Kinder ermordet, der
Rest ausgetrieben.
Vgl. hiezu den Bericht von Dr. Jo-Pauer Organisierter Vlkermord Blutbilder vom deutschen Kreuzweg in der Zeitschrift Die
Grenzmark, 1957 und 1958.
ber die Massenermordungen von Deutschen in Jugoslawien, die
Zwangsarbeitslager und die Verschleppung und Auslieferung von
Deutschen an die Bolschewiken und ihre Deportation nach Sibirien
berichtet das erschtternde Buch von Leopold Rohrbacher Ein Volk
wurde ausgelscht Die Ausrottung der Deutschen in Jugoslawien
19441948, Verlag des Forschungs-Institutes fr Fragen der Heimatlosen, Salzburg, Ignaz-Harrer-Strae 2.
134
dem Sudetenland, aus Ost- und Sdeuropa den Mund auftun werden,
um der Welt zu verknden, welch viehische Verbrechen besonders
in der Tschechoslowakei und in Polen an Millionen deutschen Frauen
und Kindern, Mnnern und Greisen damals ber Beschlu dieser Mnner und unter dem Schutz der Waffen ihrer Lnder verbt wurden.
Aus der Weihnachtsansprache des Heiligen Vaters im Jahre 1947:
Nun, da ein weiteres Jahr der Nachkriegszeit vergangen ist, mit
seiner Last und Qual und Leid, reich an Enttuschung und Entbehrung,
mssen alle, die Augen haben, zu sehen, und Ohren, zu hren, nur
von Schmerz erfllt und gedemtigt sein. Europa und die Welt,
sogar das ferne gequlte China, sind heute weiter als je zuvor entfernt von einem wahren Frieden, weiter von vlliger und bestimmter Sicherheit, weiter von einer neuen Ordnung, die sich auf gegenseitige bereinstimmung grndet . . .
Wir haben kein Recht, unsere moralische berlegenheit der Entartung Hitlers gegenberzustellen; die Geschichte der Nachkriegszeit
ist kein Ruhmesblatt. Ein Dante htte sich gestrubt, die Furchtbarkeit dieser Repressalien an Unschuldigen darzustellen . . . Zwangsaustreibungen und Zwangsarbeit verleugnen die elementarsten
Menschheitsgesetze und Geist und Buchstaben des Vlkerrechts . . .
Wer kann ermessen, welche weiteren moralischen, internen sozialen
bel, welcher Schaden fr die kulturelle und wirtschaftliche Stabilitt Europas der zwangsweisen und unterschiedslosen Vertreibung
von Vlkern folgen mu! Welches Leid in der Gegenwart! Welche
Pein fr die Zukunft!
Byrnes gibt in seinem Buch Speaking Frankly zu:
Wir waren bestrzt ber die umfangreiche Verpflanzung der Bevlkerung durch die Russen.
Ernest Bevin, Englands Auenminister, schrieb:
Als in Potsdam die Forderung nach einer deutschen Odergrenze
erhoben wurde, muten 13 Millionen Menschen nach dem Westen
vertrieben werden. Ich hatte eingewilligt, da dieses Gebiet polnisch
verwaltet wird, weil angesichts der Lage, die durch den Krieg geschaffen worden war, keine andere Lsung mglich war. Seit ich im
Amt bin, habe ich weitere zwei Millionen Deutsche aus der Tschechoslowakei wandern sehen und ich habe mit ansehen mssen, wie Millionen Menschen in Europa von Pontius zu Pilatus gehetzt wurden.
Gleichgltig wer fr den Krieg verantwortlich ist, mir ist es nicht aus
dem Sinn gekommen, da diese Menschen, wenn man sie in Ruhe
lt, einfache, anstndige Leute sind, die ein einfaches, anstndiges
135
136
446 000
399 000
277 000
267 000
185 000
173 000
136 000
101 000
90 000
57 000
51 000
(10
(18,1
(11,6
( 7,7
(14,3
(28,1
(26,6
(12,9
(23,7
( 9,5
(21,1
%)
%)
%)
%)
%)
%)
%)
%)
%)
%)
%)
vertrieben
688 000
300 000
8 000 000
2 850 000
2 500 000
213 000
im Land
verblieben
heute
70 000
4 000
1 500 000
200 000
250 000
400 000
400 000
(+174 000 in Siebenbrgen)
230 000
25 000
25 000
270 000
ermordet
185 000
85 000
1 940 000
273 000
137
Gebiet (1939)
A Derzeit unter
Reichsgebiet
1. Ostpreuen und
Memel
2. Ostpommern
und Stettin
3. Posen,
Westpreuen
4. Schlesien
5. Ost-Brandenburg
6. Danzig (Stadt)
1.6. insgesamt
Zahl der
ansssigen
Deutschen
(1939)
russische
Beim Zusammenbruch
oder sofort vertrieben
oder
Ermordet
oder verschollen
Zahl
polnische
Verwaltung
Zunchst
im Land
verblieben
gestelltes
2 620 000
1 900 000
610 000
23,3
110 000
1 960 000
1 450 000
450 000
23,0
50 000
370 000
4 734 000
660 000
400 000
240 000
3 250 000
361 000
285 000
120 000
874 000
289 000
130 000
32,5
18,5
43,8
32,5
10 000
610 000
10 000
20 000
10 744 000
7 486 000
2 473 000
23,0
810 000
1 000 000
3 500 000
620 000
2 600 000
350 000
695 000
35,0
20,0
30 000
205 000
147 000
840 000
600 000
800 000
6 000
81 500
308 000
200 000
276 000
65 500
437 000
120 000
159 000
2 000
44,6
52,0
20,0
20,0
33,0
45 000
280 000
365 000
4 000
440 000
5 000
435 000
98,9
587 000
587 000
100,0
7.14. insgesamt
7 920 000
4 090 500
2 850 500
36,0
929 000
1.14. insgesamt
18 664 000
11 576 500
5 323 500
28,5
1 739 000
C Sonstige Verluste: Von der verbliebenen deutschen Zivilbevlkerung aus den Ostgebieten und der Sowjetzone verschleppt und verschollen: 1 000 000.
1
138
139
nach dem
ersten Weltkrieg
200 000 km2
17 000 000
3 000 000 km2
nach dem
zweiten Weltkrieg
die Hlfte von
Deutschland
24 000 000
15 000 000
alles
alles
alles
alles
alles
alles
alles
140
Zuteilung (Menge)
Schwarzmarkt-Preis
Fett
Brot
Fleisch
Zucker
Ei
Wurst
Butter
Kaffee
unerhltlich
141
142
die Alliierten der Verzweiflung anheimgefallen; sie wren zusammengebrochen und htten sich aufgelst.
Nicht so das deutsche Volk, das zu den arbeitsamsten und fleiigsten, zu den ordnungsliebendsten und gengsamsten Vlkern der
Erde gehrt. Mit spartanischer Gengsamkeit und verbissenem Lebenbehauptungswillen ertrugen die Deutschen die jahrelange furchtbare Hungersnot und die entsetzlichen Entbehrungen und arbeiteten mit einem damals fast zwecklos erscheinenden Mut inmitten der
Trmmer der fast vllig zerstrten Stdte unter dem Druck vlliger
Hoffnungslosigkeit am Aufbau eines neuen Lebens.
Voll Bewunderung fr die deutschen Frauen in jener furchtbaren
Zeit schreibt Freda Utley:
Hier, inmitten von Schutt und Ruinen, inmitten eines groen Volkes, das Krieg, Niederlage und eine demtigende Behandlung als
Verbrechernation auf ein asiatisches Existenzniveau heruntergedrckt
haben; hier, wo die Kinder zerlumpt und barfu gehen, wo sie aus
kalten Schulrumen kommen, um in finsteren Kellerlchern auf die
von der Arbeit heimkehrende Mutter zu warten nach einer Arbeit, gleich der chinesischer Kuli: Ziegel tragen, schwere Lasten tragen
und ziehen, schwere Mnnerarbeit verrichten hier findet man
trotz Hunger, Entwrdigung und zermrbender Arbeit keine Verzweiflung, keinen Nihilismus oder zynischen Defaitismus und keine
Eigensucht, sondern einen standhaften Glauben an den Wert westlicher Kultur zu der das Volk Kants und Goethes so wesentliche
Beitrge geleistet hatte.
143
Die Basler Nachrichten verffentlichten 1947 in Nr. 425 einen Bericht des Schweizers Peter Drrenmatt ber seinen langjhrigen Studienaufenthalt in Deutschland, wohin er als Gastprofessor von den
Englndern eingeladen war.
Es wird immer erklrt, Deutschland msse zur Demokratie erzogen
werden. Wie soll je in einem Lande irgendeine demokratische Ordnung zu wirklichem Leben kommen, in dem das Besatzungsregime
die ffentliche Moral, das Rechtsleben und die soziale Ordnung zerstrt. Es ist geradezu niederschmetternd, in welchen Sumpf man
Deutschland dadurch hineingestoen hat, indem man es dem Verhungern preisgibt. Wer nicht Schwarzhandel in irgendeiner Form betreibt, ist zum Tode verurteilt. Jede Verantwortlichkeit und Moral
im ffentlichen Leben wird dadurch vernichtet. Der Beamte, der nur
von seinem Gehalte leben mchte, mu des Hungers sterben. Dabei
war frher die unbestechliche, sorgfltig und selbstlos arbeitende Verwaltung fr die Deutschen der Begriff des Staates. Der Hunger zerstrt diesen Begriff vollkommen. Aber auch die Rechtsordnung als
Grundlage der Demokratie wurde von der Besatzung vollkommen
zerstrt. Noch jetzt, im vierten Jahre der Besetzung, fehlt jede Rechtsordnung absolut. In jeder Zone kommen tglich willkrliche, gegen
jedes Vlkerrecht und jedes Rechtsempfinden berhaupt verstoende
Gewalthandlungen vor. Kein Deutscher besitzt praktisch einen wirklichen Rechtsschutz. Wie soll in einem solchen Klima des Hungers,
der Korruption und der Rechtlosigkeit die Demokratie gedeihen?
Zur Erwirkung einer nderung der Gesinnung ist ein erzieherisches
Mittel unentbehrlich: das lebendige Beispiel. Und in der Anwendung
dieses erzieherischen Mittels haben die Amerikaner total versagt.
In bezug auf das ttige Vorleben wahrhaft demokratischen Verhaltens lieen sowohl die Amerikaner als auch die brigen Besatzungselemente, die das Geschick Deutschlands und des deutschen Volkes bestimmten, alles zu wnschen brig, so sehr, da nur zu hoffen
ist, da sich die deutsche Demokratie nicht nach dem Beispiel richten und bilden wird, das uns die Amerikaner in Deutschland gaben.
Die Bevormundung der Deutschen auf Grund ihrer Umschulung zur
Demokratie nahm in den ersten Jahren der Besetzung geradezu
groteske Formen an: so war es z. B. lange Zeit verboten, das eigene
Vaterland, Deutschland, im Erdkundeunterricht zu behandeln! Im
Geschichtsunterricht durfte nur alte Geschichte gelehrt werden; die
Behandlung der neueren Geschichte war verboten! Selbstverstndlich
144
war auch jeder Turnunterricht verboten; auch das Gehen oder gar
Marschieren im Gleichschritt war verboten! Nicht nur viele Lieder,
auch viele namhafte deutsche Dichter waren verboten!
Die Amerikaner bersahen dabei nur eines: Umschulen kann man
Menschen in der Technik und in Berufen, aber nicht hinsichtlich
Gesinnung und Wesensart.
145
ticide ever developed gepriesen wird, das den USA ein Weltmonopol gibt natrlich ohne da der deutsche Staat oder der deutsche
Erfinder auch nur einen Cent dafr erhlt.
Am 30. November 1947 verffentlichten die New York Times eine
Mitteilung, da die Deutschland geraubten Entdeckungen und Erfindungen allein auf dem Gebiet der Aeronautik mehr als 55 000
unbezahlbare Dokumente umfassen 1500 Tonnen, berichtet die
Zeitung stolz , ber deren geschftlichen Wert der Bericht wrtlich sagt:
Unsere Sachverstndigen schtzen, da die Kosten dieser Studien,
wenn wir sie heute in unserem Land durchfhren mten, zwischen
zwei bis drei Billionen Dollar betragen wrden.
Die Lizenzgebhren fr die deutschen Patente brachten vor dem
Krieg jhrlich rund 500 Millionen RM an Devisen ein. Das gibt
einen ziemlich klaren Anhaltspunkt fr die Bewertung der beschlagnahmten deutschen Patente.
Die Sowjets haben bereits 1947 behauptet, da der Westen allein
durch die deutschen Patente und Industrieberichte einen Wert von
10 Milliarden Dollar erhalten hat. Von amerikanischer Seite werden 5 Milliarden Dollar zugegeben. Deutsche Fachleute schtzen den
Schaden der Patententeignung auf etwa 16,8 Milliarden DM.
Am schwierigsten ist die Bezifferung des materiellen Schadens, der
Deutschland durch den Mibrauch seiner Warenzeichen entstand, weil
es sich dabei um einen kontinuierlichen ideellen und propagandistischen Wert handelt. Deutsche Sachverstndige setzen diesen Schaden
mit dem 2- bis 4fachen des Wertes der Patente an.
Ist es nicht grotesk, da die Alliierten den Deutschen durch Gesetz
(Militrgesetz Nr. 23) verbieten, Erfindungen zu machen? Im fnften
Jahr der Besatzung wurde ein Deutscher, der eine Erfindung auf
dem Gebiet des Flugwesens gemacht hatte, wegen bertretung dieses durch Militrgesetz Nr. 23 statuierten Verbotes verurteilt!
Es wurde den Deutschen nicht nur verboten, Erfindungen zu machen,
ein Verbot, das nur ein krankhaftes Rachegehirn aushecken konnte.
Auch die Auswertung bereits vorhandener segensreicher Erfindungen
wurden den Deutschen verboten, wie etwa jene des Buna und des
synthetischen Benzins. Trotz des absoluten, vlligen Mangels an Benzin und Gummi durfte Deutschland weder synthetischen Benzin noch
Buna (knstlichen Gummi) herstellen. Die USA aber, die die deutschen Patente geraubt hatten, benutzten diese segensreichen Erfindungen um so eifriger. Buna bertrifft durch seine Eigenschaften den
146
natrlichen Gummi bei weitem. Er ist besser, dauerhafter und vielseitiger verwendbar. Die Produktion der USA an Buna ist fr 1957
auf 1 718 000 Tonnen veranschlagt. Zur gleichen Zeit betrgt die
Welternte an Naturgummi nur 1 800 000 Tonnen!
147
Element hat gleichsam verschiedene Sorten, die sich dadurch unterscheiden, da bei der einen etwas mehr, bei der anderen etwas weniger Neutronen in den Kern eingelagert sind. Diese Sorten nennt
man in der Atomphysik Isotopen. In der Natur sind aber z. B. in
einem Quantum Uranerz oder Chlorgas die Isotope fast unlsbar
ineinandergemischt. Fr die Atomtechnik ist jedoch die Entmischung
der Isotope die Voraussetzung fr jeden weiteren Erfolg. Sie ist
indessen auerordentlich schwierig. Mit chemischen Methoden gelingt
sie berhaupt nicht, mit physikalischen nur durch die Entwicklung
hchst komplizierter Apparaturen.
Drei Dinge waren in Ardennes Institut erreicht:
1. Ein magnetischer Isotopentrenner war erfunden worden, der fr
Elemente bis zum Atomgewicht 30 zuverlssig funktionierte.
2. Auf der Basis des sogenannten Massenspektrographen hatte Ardenne ein elegantes Verfahren zum Nachweis radioaktiver Isotope
und ihrer Trennung entwickelt.
3. Bis zum Kriegsende war daraus ein dem Massenspektrographen
hnliches Gert geschaffen worden, mit dem sich die beiden Uransorten so elegant trennen lieen, da Fachleute, die Einblick bekamen, davon tief beeindruckt waren. Die Isotopentrennung ist aber
das A und O jeglicher Atomtechnik. Die Ergebnisse all dieser Arbeit
und ihre praktische Anwendung konnten nun bei den Sowjets heranreifen. Ardenne befand sich mit seinem ganzen Institut in Suchum
in Georgien.
Er war keineswegs der einzige Hochfrequenztechniker und Kernphysiker, den die Russen holten. Seine Kenntnisse wurden fr die
Sowjets aufs beste ergnzt durch die Forschungen des Leiters des
Forschungslaboratoriums der Auer-Gesellschaft, Dr. Nikolaus Riehl,
und des ehemaligen Mitarbeiters des Kaiser-Wilhelm-Instituts fr
Physik, der Forschungssttte von Professor Hahn, Dr. L. Bewilogua.
148
149
ihm konstruierter Nacht- und Nebelsehgerte mit Erfolg ausprobiert. Nachrichten besagen, da er bei den Sowjets im Raum von
Moskau diese Entwicklungsreihen weiter ausgebaut hat. Es kme
fahrlssiger Vogel-Strau-Politik gleich, wrde sich der Westen in
seiner Waffentechnik mit allen Problemen der Ultrarottechnik fr Abwehr und Angriff nicht in entsprechender Weise vertraut machen.
Wissenschaftler in die Hnde der Gegner fallen zu lassen, kann im
20. Jahrhundert eben weitreichende Folgen haben.
150
Fund machte, der fr die sowjetische Raketenentwicklung von berragender Bedeutung werden sollte (1958):
Viele Leute fielen aus allen Wolken, als die Russen ihre Sputniks
vor den Amerikanern in den Weltraum schossen. Ich nicht. Vor
zwlf Jahren, ehe ich aus der Sowjetzone Deutschlands floh, konnte
ich genau beobachten, wie sich die Russen ihren Vorsprung im Rennen um die Langstreckenrakete holten. Ich kann heute noch nicht
verstehen, wie Amerika den Russen zu ihrer berlegenheit im Raketenbau verhalf . . . Die amerikanische Armee war tief nach Deutschland eingedrungen und hatte die Provinzen Sachsen und Thringen
erobert. Einige Monate nach der deutschen Niederlage rckten die
Amerikaner aus diesen Gebieten wieder ab und berlieen sie den
Russen.
Als die Amerikaner Sachsen und Thringen verlieen, wurde ich
beauftragt, eine Zementfabrik in Nordhausen zu demontieren. Ich
kam unmittelbar auf den Fersen der abrckenden Amerikaner nach
Nordhausen. Am folgenden Tage fuhr ich mit meiner Gruppe zu einem
Drfchen namens Dora, sechs Kilometer von Nordhausen, wo sich
die Zementfabrik befand. Sie war enttuschend klein, es lohnte sich
fast nicht, sie nach Ruland zu verfrachten . . .
Als ich mich in der Gegend umsah, stie ich auf die Mndung eines
Tunnels, in den Eisenbahnschienen und eine Fahrstrae hineinliefen.
Wir fuhren hinein und sahen, da andere Tunnels seitlich abzweigten. Pltzlich sahen wir im Lichte unserer Scheinwerfer flache Gterwagen, auf denen scheinbar riesige Torpedos geladen waren. Diese
silbernen Zigarren waren etwa 15 m lang und hatten 2 m im Umfang. Bei nherem Hinsehen aber wurde es uns klar, da es gar
keine Torpedos waren. Durch Zufall waren wir in das Arsenal der
deutschen V2-Raketen hineingestolpert . . .
Dies war die geheimste deutsche Waffe, und die Amerikaner hatten
sie fr uns hiergelassen. Keine schlechten Kerle, die Amerikaner, aber
manchmal wirklich naiv. Ich mute an den Sowjetbefehl zur Plnderung von Westberlin denken: Lat unseren Alliierten kein Bett
zum Schlafen stehen! . . .
Der Brgermeister sagte uns, da diese Anlage in Dora der einzige
Ort in Deutschland war, wo die V2 zusammengesetzt wurde. Amerikanische und britische Bomber hatten Nordhausen im Krieg schwer
zerstrt, um die Produktion der V2 zu drosseln. Die unterirdische
Anlage hatten sie nie beschdigen knnen. Als jedoch die amerikanischen Truppen einrckten, fanden und untersuchten sie das Arsenal . . .
Die Anlage hatte zwei Haupttunnels, beide etwa 1,5 km lang, und
151
152
Als ich damals aus Nordhausen nach Berlin zurckkehrte, nahm ich
an einem Armee-Essen teil. Wir tranken auf die Inbesitznahme der
V2-Fabrik. Und Oberstleutnant Tarakanow rief dabei: Was fr
Idioten diese Amerikaner sind!
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Sechs Kilometer nrdlich von Nordhausen stieen sie auf ein unterirdisches Geheim-Arsenal von V2-Raketen. Es machte den Eindruck,
als ob es gerade verlassen worden sei. Es war in der Tat kurz
zuvor von den deutschen Raketenspezialisten verlassen worden.
Diese Spezialisten waren im Januar 1945 aus der Raketenversuchsanstalt in Peenemnde an der Ostsee gekommen, wo die V2 entwickelt worden war. Dort hatten sie, neben der V2, schon seit langem auch an dem sogenannten Projekt A9/A10 gearbeitet, von
dem der deutsche General Dr. Walter Dornberger, der Leiter der
Peenemnder Versuchsanstalt, in seinem Buch ber die V2 schrieb:
Mit unseren groen Raketenmotoren und Stufenraketen wren wir
in der Lage, Raumschiffe zu bauen, die wie Monde in einer Hhe
von 5000 km und mit einer Geschwindigkeit von 26 000 km/h um
die Erde kreisen knnten.
Das pate haargenau auf die russischen Sputniks, die fnf Jahre
spter die Welt erstaunten.
Im Januar 1945 kamen die Peenemnder Wissenschaftler zur Beratung ihres Schicksals und ihrer Zukunft zusammen. Die Rote Armee
war bereits auf knapp 100 km an Peenemnde herangekommen. Arbeit und Leben der Wissenschaftler waren in Gefahr. Sie wuten,
da der Krieg verloren war, und beschlossen, sich den Amerikanern
zu ergeben. Sie verbrannten, was sie nicht mitnehmen konnten. Dann
verlieen viertausend Mnner, Frauen und Kinder Peenemnde und
machten sich auf den Weg nach Dora. Sie kamen Anfang Februar
in Dora bei Nordhausen an. Als der Krieg zu Ende war, warteten
sie ungeduldig auf die amerikanischen Truppen. Vierhundert fhrende Wissenschaftler wurden von der SS zwangsweise in die Allguer
Alpen in Sdbayern geschafft.
Am 11. April 1945 zog die 3. amerikanische Panzerdivision in Nordhausen ein. Sie blieb nur etwa 48 Stunden und setzte dann ihren
Vormarsch nach Osten fort. Nach ihnen traf Major Hamille von
der Technischen Sonderabteilung (Abwehr) ein. Er schreibt darber:
Wir wuten von der Geheimanlage in Nordhausen, lange bevor unsere Truppen dorthin kamen. Der schriftliche Befehl, den ich bekam,
lautete, da Nordhausen zur russischen Zone gehren wrde und
da alle Dokumente und Gegenstnde fr die Sowjets dortgelassen
werden sollten. Dieser Befehl ging von einer sehr hohen Stelle aus.
Inoffiziell und geheim aber habe ich den Auftrag bekommen, so
viel Material, wie ich konnte, einzupacken, ohne da es nachher
zu bemerken war, da wir die Fabrik geplndert hatten.
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Der Krieg war noch nicht vorbei, und den Amerikanern lag sehr
viel an einem russischen Eingreifen im Pazifik. Deshalb waren sie
bemht, um jeden Preis einen internationalen Zwischenfall zu vermeiden.
Fhrende Raketensachverstndige sind der Meinung, da Major Hamille sich seines Auftrages, den schwierigen Verhltnissen entsprechend, gut entledigt hat. Er brachte es fertig, 100 fast komplette
V2-Raketen und eine Reihe wertvoller Dokumente sicherzustellen.
Alles htte er in Ausfhrung seiner Befehle doch nicht mitnehmen
drfen. Ende Mai schaffte er 300 Wagen Material von Nordhausen
nach Antwerpen und von dort in die USA.
Im Juni 1945 machte eine andere Gruppe von Abwehrleuten aus
Garmisch einen letzten Besuch in Nordhausen . . . Sie hatte den Auftrag, die dort zurckgebliebenen Wissenschaftler und ihre Familien
zu evakuieren, ehe die Russen kamen. Knapp 24 Stunden standen
ihnen zur Verfgung. Bei dieser Gelegenheit entdeckten sie weitere
Verstecke mit Plnen, einschlielich fnf Koffer voll mit Dr. Dornbergers Notizen in einem verlassenen Salzbergwerk.
Ein Mitglied dieser Gruppe fate spter das Abschneiden der beiden Seiten in den Worten zusammen:
Wir haben wahrscheinlich die Plne alle komplett; aber die Russen
haben sie wahrscheinlich auch fast alle komplett.
Ehe sie aus Nordhausen abzogen, berlegten sie, ob sie die unterirdische Anlage in die Luft sprengen sollten. Aber da sie keine
Vollmacht dazu hatten, sahen sie sich gezwungen, die Anlagen den
Russen, die wenige Stunden spter eintrafen, unzerstrt in die Hnde
fallen zu lassen.
Nach Dr. Dornbergers Mitteilung sind einige der in Nordhausen zurckgelassenen Werkzeugmaschinen einzigartig in der ganzen Welt.
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chern. Sie werden, wenn meine Verantwortung in der weiteren Entwicklung der Ereignisse Ihren letzten objektiven Richter gefunden
hat, die Verantwortung dafr zu bernehmen haben, da der vergangene blutige Krieg nicht der letzte gewesen ist, der um die Lebensmglichkeiten des Kontinents auf seinem Boden ausgefochten werden mute. Sie werden zu verantworten haben, da dem Blutbad
von gestern ein noch greres folgen wird und Europa nicht an
der Wolga, sondern an den Pyrenen um die Entscheidung ber
Leben und Tod wird antreten mssen. Es ist mein heier Wunsch,
da Sie den Tag wenigstens erleben mgen, an dem die Welt und die
abendlndischen Nationen, besonders die britische, die bittere Einsicht erfahren werden, da Sie und Ihr Freund Roosevelt es waren,
die ihre Zukunft fr den billigen Triumph ber das nationalsozialistische Deutschland verkauft haben. Dieser Tag wird schneller kommen, als es Ihnen lieb sein wird, und Sie werden ihn daher trotz
Ihres vorgeschrittenen Alters wahrscheinlich noch rstig genug auch
ber den Britischen Inseln blutigrot aufgehen sehen. Ich bin fest
berzeugt, da er Ihnen alle jene schrecklichen berraschungen
bringen wird, denen Sie diesmal durch die Gunst des Kriegsglcks
oder des Abscheues der deutschen Kriegfhrung vor einer vlligen
Entartung des Kampfes zwischen unseren artverwandten Vlkern
entgangen sind. Mein Wissen um den Stand und Umfang der
nicht zuletzt dank Ihrer militrischen Hilfe der Roten Armee
zur Beute gewordenen Waffen und Projekte aus unserem Besitze
ermchtigen mich zu dieser Voraussage.
Sie werden zweifellos nicht versumen, nach Ihrer Gepflogenheit
bald gute Memoiren zu schreiben, und Sie werden Sie um so besser
schreiben, als Sie nun niemand mehr zu hindern vermag, nach Ihrem
Belieben zu berichten oder zu verschweigen. Dennoch werden Sie
gegen jene Korrekturen machtlos sein, die eine von Ihnen herbeigefhrte Entwicklung unbeirrbar vornehmen wird. Ihre Sache wird
es dann sein, den Vlkern jene Antwort zu geben, die Sie Ihrem
Schautribunal schuldig geblieben sind, und weniger uns, die wir Ihrer
Fairne nichts zu danken wnschten. Sie glauben, es geschickt angestellt zu haben, da Sie diese geschichtliche Wahrheit den advokatischen Spitzfindigkeiten einer Handvoll ehrgeiziger juristischer Subalterner auf den Seziertisch geworfen haben und zu einem dialektischen
Traktat der Propagandaschusterei verwandeln lieen, obwohl Sie als
Brite wie als Staatsmann nur allzugut wissen, da sich mit solchen
Mitteln die Existenzprobleme der Vlker weder in der Vergangenheit beurteilen lieen, noch in Zukunft lsen lassen.
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allzufrh ernten. Was Sie als erfahrener Zyniker nicht gelten lassen wollten, da nmlich unser Kampf im Osten eine hchste Notwehraktion nicht nur fr Deutschland, sondern zugleich fr ganz
Europa war und die eigentliche Rechtfertigung aller von Ihrer Seite
her so kurz und bndig verurteilten Akte Manahmen der deutschen
Kriegfhrung im einzelnen gewesen sind oder sein mgen, wird
Ihnen und dem Britischen Empire Ihr heute verbndeter Freund
Stalin sehr bald beweisen. Sie werden erfahren, da auch Ihre Not
dann kein Gebot mehr kennt und Sie ihm [Stalin] weder mit advokatischer Schlue noch mit dem Gewicht Grobritanniens und seiner europischen Zwerge erfolgreich begegnen knnen.
Sie haben dem deutschen Volke gegenber immer die Behauptung
aufgestellt, es sei Ihnen in erster Linie um die Wiederherstellung
seiner demokratischen Lebensform gegangen. Sie haben jedoch kein
Wort darber gesprochen, da es Ihnen auch um die Wiederherstellung der ihm nun seit einem Vierteljahrhundert vorenthaltenen vernnftigen Lebensgrundlagen geht. Ihr Name steht unter allen prinzipiellen Dokumenten dieser ra der britischen Verstndnislosigkeit
und Eifersucht gegenber Deutschland. Ihr Name wird auch unter
den Resultaten stehen, die diese ra der Liquidierung Deutschlands
vor der Geschichte fr den Bestand Europas herausgefordert hat.
Mein Glaube an die Lebenskraft des deutschen Volkes ist unerschtterlich. Deutschland wird strker sein und lnger leben als Sie. Aber
mich schmerzt es, da es Ihnen wehrlos ausgeliefert ist und nun
mit zu den unglcklichen Opfern gehrt, die dank Ihrem Erfolge
nun nicht einem Zeitalter segensreicher Arbeit fr die Verwirklichung der durch die Vernunft den abendlndischen Vlkern gestellten
gemeinsamen Aufgaben entgegengehen, sondern der grten Katastrophe ihrer gemeinsamen Geschichte.
Ich erspare mir den Disput ber die Exzesse, die Sie uns zu Recht
oder Unrecht vorwerfen und die weder meiner noch der Auffassung
des deutschen Volkes entsprechen, ebenso wie ber die, die auf Ihrer
Seite und auf Seite Ihrer Verbndeten an Millionen von Deutschen
begangen wurden. Denn ich wei, da Sie unter diesem Vorwand
das ganze deutsche Volk zum Gegenstand eines kollektiven Exzesses
von weltgeschichtlich nie dagewesenem Ausma gemacht haben und
da Sie auf jeden Fall in der Behandlung Deutschlands nicht anders
verfahren werden, weil Sie Ihr Ziel seit 1914 unentwegt und beharrlich in nichts anderem als in der Zertrmmerung des deutschen Reiches gesehen und angestrebt haben.
Diese Ihre Zielsetzungen versagen Ihnen den Anspruch auf ein Rich-
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teramt ber die vermeidbaren und unvermeidbaren Folgewirkungen, die Ihre kaltbltige Zielstrebigkeit herausforderte oder Ihnen
als nachtrgliches Beweismittel fr die Berechtigung Ihres Bestrebens
willkommen war.
Ich bereue heute meinen in der NS-Staatsfhrung schwersten Fehler,
dem ich und unsere Politik in der Beurteilung Ihrer staatsmnnischen
Einsichtskraft unterlagen. Ich bedauere, Ihnen die Einsicht in die
weltpolitische Notwendigkeit eines befriedeten und lebensfhigen
Deutschlands auch fr den Bestand des britischen Empire zugetraut
zu haben.
Ich bedauere, da unsere Macht und Mittel nicht dazu ausreichten,
Ihnen wenigstens noch in allerletzter Minute die bessere Erkenntnis
abzuringen, da die Liquidierung Deutschlands der Beginn der Liquidierung der britischen Weltmacht sein wird.
Wir traten an und handelten jeder nach seinem Gesetz, ich nach
dem neuen, fr das dieses Europa schon zu alt war, Sie nach dem
alten, fr das dieses Europa nicht mehr bedeutend genug ist.
Ich werde meinen Weg zu Ende zu gehen wissen in dem sicheren
Bewutsein, als deutscher Nationalsozialist trotz allem auch ein besserer Europer gewesen zu sein als Sie. Ich berlasse das Urteil darber beruhigt der Nachwelt, der Sie nach meinem aufrichtigen Wunsche
noch mglichst lange angehren mgen. Vielleicht bietet Ihnen das
Schicksal noch eine Chance, die mir geboten war: Im Untergang eine
Wahrheit zu sein!
Hermann Gring
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Das Haager Abkommen ber die Sitten und Gebruche des Landkrieges untersagt ausdrcklich jede Zerstrung und Wegnahme feindlichen Staatseigentums, wenn dies nicht durch die Kriegsnotwendigkeiten gebieterisch verlangt wrde. Die Zerstrung und entschdigungslose Wegnahme feindlichen Privateigentums ist durch die Haager Konvention gleichfalls feierlich untersagt.
Niemals wurde auf diesem Gebiet das Vlkerrecht grndlicher
verachtet und verletzt als durch die amerikanischen Prediger und
Kreuzritter des Rechts. Die Ausraubung Deutschlands durch die Demontage deutscher Fabriken erfolgte noch vier Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation.
Man tuschte das amerikanische Volk berdies und verfhrte es zu
dem falschen Glauben, die Demontage der deutschen Fabriken diene
nur der Entwaffnung Deutschlands. In Wahrheit diente sie aber
nur zur Befriedigung der Rache der Morgenthau-Leute und beraubte Millionen von Deutschen aller vernnftigen Lebensmglichkeiten.
Auf der Demontageliste der Westmchte standen nicht nur alle
Werke der Kriegsindustrie, die ohne weiteres auf Friedensproduktion htten umgestellt werden knnen, sondern auch alle jene Werke,
die mit dem Krieg nicht das mindeste zu tun hatten, aber der englischen oder franzsischen Industrie als Konkurrenzunternehmen lstig waren.
Der durch diese wirtschaftlich unverantwortlichen Demontagen
Deutschland zugefgte Schaden an Sachwerten und Investitionskosten ist mit 2000 Millionen Dollar nicht zu hoch geschtzt. Dabei
ist in dieser Schtzung der Entgang an Steuern und der ungeheure
Schaden durch den Entfall von Arbeitspltzen nicht bercksichtigt.
Die Interessen der drei westlichen Alliierten an der deutschen Demontage waren verschieden. Den Englndern ging es darum, Deutschlands Wirtschaft so weit zu vernichten, da Deutschland als wirtschaftlicher Konkurrent auf dem Weltmarkt praktisch fr immer
ausschied. Den Franzosen ging es darum, Deutschland womglich fr
immer so zu schwchen, da es ihnen niemals wieder gefhrlich werden konnte. Den Amerikanern aber ging es darum, als Werkzeug und
Rcher der Judenschaft den Morgenthauplan wenigstens soweit wie
mglich zu verwirklichen und Deutschland so weitgehend wie nur
mglich zu vernichten.
Senator Taft (Ohio) schrieb am 20. November 1947 (Wanderer,
St. Paul, Minnesota):
Man hat den idiotischen Morgenthauplan zwar offiziell aufge-
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hoben, aber man kann alle Zweifel darber haben, ob man diesen
Unsinn auch wirklich aufgegeben hat. Die Demontagen in Deutschland sind mit keinen vernunftgemen militrischen Sicherheitserwgungen mehr zu begrnden.
Der Morgenthauplan sollte Deutschland in eine Ziegenweide verwandeln. Der Plan, nach dem die Deutschen als sich selbst versorgende Bauern leben sollten, ist ein offenkundiges, nur fr Laien
getarntes Vlkermordprogramm. Die Bolschewiken nahmen alles
deutsche Land stlich der Oder-Neie-Linie in ihren Besitz. Dieses
Land war die Kornkammer Deutschlands. Man raubte dadurch
Deutschland nicht nur ein Drittel seines Ackerlandes, sondern trieb
berdies die Bewohner dieser Kornkammer in das bersiedelte Westdeutschland, das bereits an Menschen erstickte. In Westdeutschland
ist der Hektarertrag der cker bereits um 50 % hher als in den
USA! Westdeutschland konnte schon frher seine Bevlkerung nicht
durch seinen Boden ernhren, noch weniger jetzt, nach dem Zustrom von Millionen deutscher Flchtlinge aus dem Osten. Westdeutschland hat heute mit 50 Millionen Einwohnern weit ber die
Hlfte der Bevlkerung des frheren gesamten Reichsgebietes zu ernhren; dabei hat es hiezu weniger als die Hlfte des frheren
Ackerbodens, der schon seinerzeit zur Ernhrung nicht ausreichte,
obwohl man das Letzte und Hchste aus ihm herausholte. Eine
weitere Ertragssteigerung ist vllig unmglich.
N. H. Collisson, der stellvertretende Chef der ECA-Kommission,
gab im Februar 1949 vor dem amerikanischen Kongre die Erklrung ab, da Westdeutschland niemals mehr als 50 % seines Lebensmittelbedarfes erzeugen kann, den es zur Ernhrung seiner Bevlkerung bentigt. Die andere Hlfte mu eingefhrt werden. Das
wieder ist aber nur mglich, wenn Deutschland fr die einzufhrenden
Lebensmittel Industriegter ausfhren kann, um damit die eingefhrten Lebensmittel zu bezahlen. Ohne Industrie ist mehr als die
Hlfte der Bewohner Deutschlands zum Verhungern verurteilt.
Collisson stellt in seinem Bericht fest, da Westdeutschland Lebensmittel und Rohstoffe im Wert von mindestens 2800 Millionen Dollar
einfhren mu; es mu also mindestens ebensoviel Industriegter
exportieren, um die Einfuhr der Lebensmittel und Rohstoffe bezahlen zu knnen.
Die vorgesehenen Demontagen waren so umfangreich und vernichteten die deutsche Industrie so grndlich, da nicht nur keine Mglichkeit einer Ausfuhr von Industrieartikeln bestand, sondern auch
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Deutschland selbst jeder Mglichkeit einer Selbstversorgung mit eigenen Industrieartikeln beraubt war.
Der Londoner Economist fhrt in seiner Nummer vom 6. Februar
1946 aus, da Deutschland 1944 allein 44 % seiner Stahlerzeugung
(also fast 9 Millionen Tonnen von 24 Millionen Tonnen) allein
fr die Herstellung von Friedensbedarfsartikeln wie Ngel, Blechen,
Messern, Scheren, fen, Rhren, Werkzeugen und Haushaltsgerten
verbrauchte.
Ein Wiederaufbau der bombenzerstrten Stdte, Bauwerke und
Brcken, die Wiederherstellung der Eisenbahnen und ihres rollenden
Materials, der Ersatz der von den Russen, Polen, Franzosen usw.
erbeuteten Lokomotiven und Gterwagen war unmglich. Vllig
unmglich war auch der Bau von zustzlichen Husern und Wohnungen fr die Millionen von Ostvertriebenen.
Fast jede Stadt, ob gro oder klein, lag in Trmmern. Niemand, der
die Kriegszerstrungen in Westdeutschland sah, konnte die Schtzung der deutschen Wirtschaft bezweifeln, da der jhrliche Stahlbedarf nur fr den Wiederaufbau und allein zur Deckung des Inlandbedarfes mindestens 14 Millionen Tonnen Rohstahl betrage.
Trotzdem zerstrte man die deutschen Stahlwerke.
Die Zerstrung der Stahlwerke widersprach auch dem allgemeinen
Interesse der Weltwirtschaft . . . Collisson erklrte in seiner Aussage vor dem auenpolitischen Senatsausschu (siehe oben):
Der kritische Stahlmangel in der Welt von heute erfordert zwingend die grtmgliche Ausnutzung der deutschen Stahlerzeugungskapazitt.
Trotzdem erklrte der Steel-Productions Board (Dsseldorf) noch
im August 1948:
Es ist nicht beabsichtigt, Deutschland eine Stahlproduktionskapazitt zu belassen, die es je wieder in den Stand setzen wrde, Stahl
und Stahlerzeugnisse in nennenswerten Mengen zu exportieren.
F. Utley schrieb 1949:
Deutschland verfgt, abgesehen von Kohle, praktisch ber keine
Rohstoffe. Deutschlands Reichtum liegt ausschlielich in der Geschicklichkeit und im Flei seiner Bewohner. Solange es ihm verwehrt ist, beides zum eigenen und zum Nutzen Europas zu verwenden, kann es seine Bevlkerung nicht ernhren und erhalten.
Gleichzeitig bedarf auch ganz Europa mehr als dringend deutscher
Maschinen.
Trotzdem standen allein 94 Eisen- und Stahlwerke auf der Demon-
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an die UdSSR
an die CSSR
an Jugoslawien
an Albanien
598 000 t
163 896 t
18 618 t
45 135 t
1 789 t
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geklemmt und knnen uns nicht vorwrts bewegen. Die aus Kriegshysterie geborenen und vom Morgenthauplan in Bewegung gesetzten
Krfte der Zerstrung sind immer am Werk, whrend die konstruktiven Krfte des Marshallplanes nicht zum Zuge kommen knnen. . . . Gegenwrtig ist die alte zerstrende Morgenthau-Politik
von der neuen Marshall-Politik nur berdeckt.
Die Lager der Zerstrer und der Aufbauer arbeiten erbittert gegeneinander, wobei die Zerstrer das bergewicht haben . . . Als ich
Ende Oktober [1949] nach Stuttgart kam, hatte ich auf Grund verschiedener Erklrungen General Marshalls und anderer Vertreter des
State Department in Washington sowie General Clays und seiner
Untergebenen in Deutschland geglaubt, die Demontage in der amerikanischen Zone sei abgeschlossen oder eingestellt. Ich war bestrzt,
als ich merkte, da auch die erwartete Ankunft des Humphrey-Komitees der Marshallplan-Verwaltung [das feststellen sollte, welche Werke
der Demontageliste im Interesse Europas besser erhalten blieben] zu
einer fieberhaften Ankurbelung und Beschleunigung der Demontagearbeiten fhrten. Man wollte die Demontageliste erledigt haben, bevor das Fachkomitee nach Europa kam. England, Frankreich und
Amerika wollten das Komitee Paul Hoffmann vor vollendete Tatsachen stellen. Die Morgenthau-Leute erklrten offen, das ERPProgramm gehe sie nichts an und die Weisungen der amerikanischen Handels- und Industriebehrde interessierten sie nicht.
Die Berliner Militrregierung wollte unbedingt der MarshallplanVerwaltung zuvorkommen und demontierte schnell auch dann, wenn
es sicher war, da die demontierten Maschinen nicht bentigt wurden und auf dem Schrott enden wrden. So geschah es mit den Kiefer-Werken in Stuttgart, die Klima-, Heiz- und Ventilationsanlagen
fr Krankenhuser herstellt. Das Werk ist fr Griechenland bestimmt,
und die Erklrung der griechischen Mission nach Besichtigung der
Werke, da Griechenland weder den Markt fr diese Erzeugnisse
noch die Rohstoffe, noch das technische Personal fr den Betrieb
eines solchen Werkes habe, hinderte die zwecklose Zerstrung des
Werkes nicht. Rache mu sein!
Man zerstrte nicht nur vllig zwecklos schnell noch zahlreiche Betriebe, sondern verschleppte auch vorsorglich Maschinen, um zu verhindern, da sie von der ECA-Prfungskommission freigegeben
werden knnten.
berall in der amerikanischen Zone passierte das gleiche: mit den
Zaiser-Werken (elektrische Aufzge und Krne) in Stuttgart, den
Frank-Werken in Birkenau (Hessen), die Glasaugen fr Blinde, Me-
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Die Deutschen verstanden auch nicht, da man z. B. ihr Anbot ablehnte, den Reparationslndern neuhergestellte, bessere Maschinen zu
liefern, an Stelle der alten, die man erst demontieren mute und
die jedenfalls minderwertiger waren als neue Maschinen. Den Morgenthau-Rchern kam es aber nicht darauf an, die Reparationslnder
zu untersttzen und ihnen zu ntzen, als vielmehr die deutsche
Industrie zu vernichten.
Man bestand darauf, die vorhandenen Maschinen zu demontieren
und die bestehenden Werke zu zerstren, und erlaubte nicht, da
diese Werke bestehen blieben und an Stelle alter, demontierter Maschinen neue und bessere und wertvollere Maschinen gebaut und
geliefert wurden.
Die mit der Dortmunder Union verbundenen Anlagen der Fa. Wagner & Co. muten ihre Maschinen nach Indien liefern. Die Firma
bot an, statt dieser alten Maschinen neue an Indien zu liefern, die
man nach den speziellen Angaben und den besonderen Wnschen
der Inder hergestellt htte. Die Inder htten es bei weitem vorgezogen, neue, speziell fr ihre Bedrfnisse angefertigte Maschinen zu
bekommen. Die Englnder erlaubten es nicht und bestanden auf der
Zerstrung der Wagner-Werke.
Man kann nur annehmen, da dies deshalb geschah, weil es vom
englischen Standpunkt aus besser ist, da die Inder alte Maschinen
erhalten, mit denen sie nichts anfangen knnen, statt neuer Maschinen, die sie in die Lage versetzt htten, von der englischen Industrie nicht nur unabhngig zu werden, sondern sie auch noch zu
konkurrieren. So wurde mit der Demontage der Wagner-Werke
gleichzeitig die deutsche Konkurrenz vernichtet und das Aufkommen
einer neuen leistungsfhigen Konkurrenz verhindert.
(Freda Utley)
Die Englnder gingen in ihrer Vernichtungswut gegen die deutsche
Industrie so weit, da sie auch die leeren Werkshallen abreien
lieen, die sonst wenigstens als Lagerrume htten dienen knnen.
In dem schon erwhnten Bericht des Schweizer Nationalrates Peter
Drrenmatt ber seine Studienreise durch Deutschland im Jahre 1948
heit es (Basler Nachrichten):
Deutschland erweckt heute den Eindruck eines groen Steinbruches,
aus dem man herausholt, was nur herauszuholen ist, ohne Rcksicht
auf die Zukunftsfolgen. Die Frage ist nur, was der Sinn des Sieges
ber den Nationalsozialismus sein soll. . . . Heute herrscht regelloser Raubbau in Deutschland, bei dem jede der vier Besatzungsmchte sich aus Deutschland einfach nimmt, was ihr gut scheint.
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Die Demontagekosten der Gute-Hoffnung-Htte, Abt. Dsseldorf, betrugen 800 bis 1000 DM je Tonne. Die Herstellung neuer Maschinen
einschlielich der Montagekosten htte 400 DM je Tonne gekostet. Die Htte htte also neue, bessere Maschinen viel billiger
und in krzerer Zeit herstellen knnen. Das Werk, das in groem
Umfang fr den Export arbeitete, mute zerstrt werden. Von den
demontierten Maschinen erhielten Jugoslawien das Pre- und Hammerwerk und Maschinen fr Schiffbaumaterial, Griechenland das
Kesselhaus samt dem 1871 (!) gebauten Dach, Australien eine 5000-tPresse fr Stahlbarren, Pakistan einen Kran fr 125 t, fr den es
gar keine Verwendungsmglichkeit hat, und Indien das Zubehr zu
diesem Kran. Der Rest kam in verschiedene Lnder. Knapp vor der
Demontage hatte die Gute-Hoffnung-Htte Exportauftrge fr eine
Million DM. Die Demontage erfolgte ganz offensichtlich zur Vernichtung der deutschen Konkurrenz fr England.
Die Morgenthau-Leute der amerikanischen Militrregierung trieb die
Rachsucht so weit, da sie Reparationsmaschinen grundstzlich nicht
stillgelegten Betrieben entnehmen lieen, sondern, um die deutsche
Produktion zu stren und zu schdigen, immer nur aus Fabriken,
die in Betrieb standen. Die Deutschen verstanden auch nicht, da
man Maschinen auf Schrotthaufen verrotten lie und Werke zwecklos demontierte, statt sie arbeiten zu lassen.
Die englische Demontagepolitik ist besoffen von dem Gedanken, die
deutsche Wirtschaft soweit nur irgend mglich zu zerstren, um die
lstige deutsche Konkurrenz zu vernichten . . . In der englischen Zone
habe ich Berge von verrostetem, vor langer Zeit demontiertem
Material gesehen, das immer unbrauchbarer wurde, da es im Freien
oder in feuchten, ungeheizten Schuppen lag. Die Englnder demontierten Maschinen auch dann rcksichtslos, wenn keines der zu Reparationen berechtigten Lnder sie haben will.
Die Englnder sind entschlossen, die deutsche Konkurrenz zu beseitigen, ganz gleich wie hoch politisch und moralisch der Preis dafr
ist.
(Freda Utley)
Aber selbst wenn Maschinen nicht verrotteten, sondern ins Ausland
abtransportiert wurden, war der Wert, der fr die demontierten
Maschinen auf das Reparationskonto angerechnet wurde, ein Hohn
auf deren wahren Wert.
Die von Deutschland zu tragenden und auf Reparationskosten nicht angerechneten Demontagekosten beliefen sich auf ein Vielfaches des auf das
Reparationskonto angerechneten Wertes der demontierten Maschinen.
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Wirklicher
Wert
(Millionen Dollar)
5000
1200
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die Lohn- und Materialkosten der Demontagen seien relativ geringfgig. Die Fachleute der ECA erklrten demgegenber:
Die Demontage ist eine reine Vergeudung, praktisch wertlos und
eine Verschwendung. Die hohen Kosten der Demontage der Betriebsanlagen, die hohen Kosten des Abtransportes und der Remontage,
der Verlust durch den Produktionsausfall, die enormen Wiederbeschaffungskosten fr die demontierten Betriebseinrichtungen stehen in
gar keinem Verhltnis zu dem von den Reparationslndern erzielten
Vorteil und Gewinn . . .
. . . Die Demontage war nicht nur ein Fehlschlag, sie war eine grenzenlose Dummheit und Schdigung der gesamten menschlichen Wirtschaft. Die Seifenproduktion mute Gott allein wei warum
um 25 Prozent gesenkt werden. Vielleicht haben die Alliierten Seifenpulver mit Schiepulver verwechselt. Das grte deutsche Seifenwerk
mute ein Drittel seiner Ausrstung als Reparationsleistung an Griechenland und Jugoslawien liefern . . . Die Griechen und Jugoslawen
boten dann die gelieferten demontierten Maschinen den Deutschen
zum Kauf an. Die Deutschen, die inzwischen die verlorene Ausrstung
durch die modernsten Maschinen ersetzt hatten, lehnten das Angebot
ab. Es stellte sich dann heraus, da die demontierten Maschinen niemals ihren Bestimmungsort erreicht hatten, sondern in Frankreich
und Italien lagen und verrotteten, da sie nur mehr zur Verschrottung taugten.
(Utley)
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178
DIE RESTITUTIONEN
Unter Restitutionen verstand man ursprnglich nur die Pflicht zur
Rckgabe von Waren, die von den Deutschen whrend des Krieges
in den von ihnen besetzten Lndern requiriert worden waren oder
deren Eigentum unter Zwang an Deutsche bertragen worden war.
Im Juli 1948 aber gab die amerikanische Militrregierung dem Begriff
Restitutionen eine Deutung, die ungesetzlich und unbillig ist. General Clay hatte 1946 verfgt, da der Zwang bei solchen Eigentumsbertragungen nachgewiesen werden msse. Diese Verfgung
wurde nun aufgehoben. Es wurde angeordnet, da berhaupt keine
Eigentumsbertragung in der Zeit der deutschen Besetzung als normale geschftliche Transaktion zu betrachten sei.
Auf Grund dieser ungeheuerlichen Regelung muten alle Maschinen
und andere Gter, die von deutschen Kaufleuten oder Industriellen
ordnungsmig und regulr gekauft und ordnungsmig bezahlt
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worden waren, dem Ursprungsland als Restitutionen zurckgegeben werden, ohne da es des Nachweises eines Zwanges bedurfte.
Selbst wenn der deutsche Kufer den dokumentarischen Nachweis
liefern konnte, da der Verkufer den gezahlten Preis als angemessen betrachtet und keinen Rckerstattungsanspruch erhebt, mu er
die Waren ohne jede Entschdigung herausgeben, denn Restitutionsforderungen sind Regierungsforderungen und keine private Angelegenheit.
Das Ergebnis dieser ungeheuerlichen Anordnung der amerikanischen
Militrregierung war also, da restitutionspflichtige Waren nicht denjenigen rckerstattet werden, die sie an Deutsche verkauft haben,
sondern an auslndische Regierungen. Die meisten auslndischen Regierungen aber, die auf diese Weise Restitutionsgter erhielten, sind
heute bolschewistische Satellitenstaaten.
Der Handel der von Deutschland besetzten Staaten, CSSR, Polen,
Ungarn, Jugoslawien, Rumnien, Bulgarien, Albanien, Griechenland,
Norwegen, Frankreich, Belgien, der Niederlande, mit Deutschland
war schon im Frieden umfangreich gewesen. Im Krieg und infolge
der alliierten Blockade nahm er betrchtlich zu, besonders als die
deutsche Produktion wegen der Luftangriffe auf Deutschland so gefhrdet war, da sie in die besetzten Lnder, besonders nach Frankreich und in die CSSR, verlagert wurde.
Lnder wie die CSSR und Jugoslawien haben viel mehr Maschinen
(neben den notwendigen modernsten technischen Betriebseinrichtungen) von Deutschland erhalten, als sie an Deutschland regulr verkauften.
Deutschland wimmelte nur so von Restitutionskommissionen aus
Polen, der CSSR, Jugoslawien, Rumnien, Ungarn, Bulgarien und
sonst fast smtlichen Nationen Europas, die Deutschland mit hchstem Eifer und Flei durchstberten.
ber die Restitutionen wurde berhaupt kein Buch gefhrt. Der
Chef des amerikanischen Restitutionsbros, ein deutscher Emigrant (!),
gestand offen, da er nicht die geringste Vorstellung von dem Umfang und der Menge der unter dem Titel Restitutionen weggenommenen Maschinen und Gter habe und daran auch gar nicht interessiert sei.
Einen Begriff von der Weitherzigkeit, mit der man den Begriff
Restitutionen auslegte, gibt die franzsische Forderung vom Sommer 1948 auf Rckgabe gewisser deutscher Vollblutpferde. Keines
dieser rckgeforderten deutschen Pferde war lter als drei oder vier
Jahre, konnte also gar nicht whrend der Besetzung Frankreichs
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schaft entnommenen Aktiva an Hhe sogar den Wert der Reparationen bersteigen.
Wir wollen dieses Kapitel ber die Demontagepolitik abschlieen
mit der Erklrung, die N. H. Collisson, der stellvertretende Chef
der ECA-Kommission in Deutschland, im Februar 1949 vor dem
amerikanischen Kongre abgab. Sie beleuchtet kra und klar die
Idiotie und das Verbrechen der Demontage- und Vernichtungspolitik
gegen Deutschland:
Es ist meine feste berzeugung, da eine Gesundung Westeuropas
ohne den bedeutenden Beitrag, den Westdeutschland dazu leisten
kann und mu, unmglich ist. Alle auslndischen HandelsvertragsDelegationen, die nach Westdeutschland kamen, setzten sich fr erhhte deutsche Exportlieferungen der frheren Art ein, und zwar in
einem Umfang, der Deutschlands gegenwrtige Produktionsfhigkeit
weit bersteigt. Um diesen Erfordernissen einer friedlichen Wiederherstellung Europas zu gengen, mu der Wiederaufbau Westeuropas zustande gebracht werden.
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(Das ist fast ein Viertel des Gesamthaushaltes der deutschen Bundesrepublik und der einzelnen Lnder. Von dieser Gesamtsumme entfallen: auf die britische Zone 1741 Millionen DM; auf die amerikanische Zone 1517 Millionen DM und auf die franzsische Zone
740 Millionen DM.
Enorm war der Personalaufwand der Besatzungsmchte, der auf
Kosten Deutschlands ging. Nach einem Bericht des Manchester Guardian Weekly vom 9. Mrz 1950 bentigte allein der englische Hohe
Kommissar, Sir Brian Robertson, einen Stab von 9000 Personen
(1949).
Auch die Lhne und Gehlter fr die deutschen Angestellten und
Bediensteten der Besatzungsmchte mute Deutschland zahlen.
Der bereits zitierte Bericht des Landes Nordrhein-Westfalen enthlt
eine Flle interessanter Details ber die Ausplnderung Deutschlands auf diesem Gebiet durch die Besatzungsmchte: so darber,
was man alles unter Requisitionen verstand, welche Vergeudung
man mit Wohnraum fr die Besatzungsangehrigen trieb, indes die
deutschen Familien in Kellerlchern hausen muten, und ber die
groe Zahl von deutschen Bediensteten, die erforderlich waren, um
den Bedrfnissen und dem Vergngen der Besatzungsmacht zu dienen. (Als ein Beispiel fr die bedenkenlose Personalverschwendung
sei der Klub Weserklaue in Minden herausgegriffen: Dort waren
etwa 70 Deutsche in zwei Schichten damit beschftigt, durchschnittlich 5 Mittags- und 12 Abendgste zu bedienen.)
Die verschiedenen Konsulate einschlielich der Vertretungen der russischen Satellitenstaaten, beschftigten gleichfalls eine groe Zahl von
Deutschen, deren Gehlter Deutschland zahlen mute.
Selbst das hollndische Rote Kreuz (das seine Ttigkeit ausschlielich
auf Hollnder beschrnkte) rechnete die Gehlter seiner Angestellten
Deutschland auf.
Nicht nur Offiziere, sondern auch die Feldwebel und Musiker der
Besatzungsmchte hatten Dienstboten, deren Lhne von den Deutschen bezahlt werden muten.
Selbstverstndlich gibt es keine Bestimmung des Vlkerrechts, auf
die Anforderungen von Waren und Diensten fr Personen gesttzt
werden knnen, die keine Beziehung zur Besatzungsmacht haben.
Vom Gesamtverdienst der Bevlkerung allein der drei westlichen Zonen wurden 60 % fr die Besatzung verbraucht.
Allein fr das deutsche Hilfspersonal im Dienste der Besatzungsmchte mssen doppelt soviel Kosten aufgebracht werden, als die
Gehlter der gesamten aktiven deutschen Beamtenschaft ausmachen.
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Aus einem amerikanischen Zeitungsbericht (Wanderer, St. Paul, Minnesota, 30. Oktober 1947):
Im Jahre 1947 wurde der letzte deutsche Kriegsgefangene aus
Amerika wegbefrdert. Aber nicht etwa heim nach Deutschland!
Man berlie sie den Alliierten, die Arbeitskrfte bentigten, als
Arbeitssklaven. Allein nach Frankreich wurden ber 600 000 deutsche Kriegsgefangene seitens Amerikas geliefert. Andere gingen nach
England, Belgien usw., wo ebenfalls Arbeitskrfte bentigt wurden.
Hoffmann begrndete diese Sklavenverschickung mit den Worten
(New York Times vom 7. September 1947):
Diese Mnner arbeiten schwer und erfolgreich. Wenn sie weggehen,
fehlt es an rtlichen Arbeitskrften, sie zu ersetzen; der Ausfall
wrde sich zeigen in ausgefallenen Ernten und ungefrderter Kohle.
So ungefhr haben auch Hitler und Saukel die Notwendigkeit fremder
Arbeitskrfte begrndet. Nur sind etliche Unterschiede festzuhalten:
1. Dies geschah whrend des Krieges und nicht in einem sogenannten
christlichen Frieden.
2. Viele dieser Arbeiter kamen durchaus freiwillig der guten Bezahlung wegen oder auch, um dem Kriegsdienst zu entgehen; sie
wuten, wann sie wieder heimkehren knnten; sie hatten ihren Urlaub; sie konnten zu dieser Zeit ihren Lohn verwerten, soweit es
etwas zu kaufen gab. Die Kriegsgefangenen aber werden um den
Lohn, den sie hart und schwer erarbeitet haben, den man ihnen
zurckhielt, einfach betrogen. Sie knnen nicht einmal Liebesgabenpakete dafr kaufen. Sie erhalten zu einem Scheinkurs falsche Papiermark, fr die nichts zu kaufen ist. Vorenthaltung des verdienten
Arbeitslohnes hat eine christliche Zeit einmal fr eine himmelschreiende Snde gehalten.
3. Die Sieger lieen die Ausrede der Nazi nicht gelten: Saukel wurde
in Nrnberg wegen dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit gehenkt! Es gibt aber kaum jemand in diesem Land, der sich darber
entsetzt, da im Land des Sklavenbefreiers Lincoln der Sklavenhandel wiederaufgenommen wurde.
Es ist mir ganz klar, da fr die durch Potsdam ausgetriebenen
Christen die Rckkehr in ihre geraubte, lngst vor der Entdeckung
Amerikas besiedelte Heimat die einzig gerechte, vernnftige, menschenwrdige und christliche Lsung wre, zudem eine gewaltige
Erleichterung des durch Hitler und Morgenthau geschaffenen Problems Deutschland . . .
Man redet viel von den displaced persons; aber von den durch
Potsdam ausgetriebenen, displaced 15 und mehr Millionen Christen
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wird berhaupt nicht geredet! Massa damnata! Wir haben ein Gesetz, und nach diesem mssen sie sterben! . . .
So handeln Nachkommen von Emigranten, die mit den geistigen
und materiellen Mitteln der alten Heimat diese Lnder kolonisierten;
so handelt besonders eine gewisse Clique von Emigranten, die zumeist nicht aus irgendeiner berzeugung weggingen, sondern die
gehen muten, nicht weil sie gegen Hitler, sondern weil Hitler gegen
sie war. Und diese Clique will heute Deutschland umerziehen! . . .
Viele der Herren, die bei uns ber das Schicksal der Welt entscheiden, haben berhaupt keinen blauen Dunst von den Problemen, um
die es sich hier handelt. Vor kurzem berichtete ein Staatsmann in
einem erlesenen Kreis ber seine Europareise und erwhnte hiebei
die Weirussen, worauf er mit der Frage unterbrochen wurde:
Ja, sind denn nicht alle Russen wei? . . .
Das Interesse fr die durch Potsdam vertriebenen Millionen wird
erst dann beginnen, wenn man sie in einem kommenden Konflikt
wird brauchen knnen; dann erst wird man Sympathien fr sie bekunden, von denen man dann vorgeben und behaupten wird, sie
angeblich schon immer gehabt zu haben.
Anders gesagt: Ich glaube nicht an eine gerechte, vernnftige, menschliche und christliche Lsung des Problems der durch Potsdam vertriebenen Christen vor dem nchsten Konflikt. Und dann wird
alles noch davon abhngen, da diese Opfer des Hasses, der Rachsucht und der Stupiditt auf der rechten Seite stehen.
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Nach tschechischen Angaben belief sich der Wert der Blutbeute auf
20 Milliarden Dollar. Die Steuerleistung der erbeuteten deutschen
Gebiete betrug nach den offiziellen Steuerausweisen 3,5 Milliarden
Dollar jhrlich. Bei dem Betrag von 20 Milliarden Dollar ist noch
zu bercksichtigen, da in dieser Aufstellung alle immateriellen
Werte fehlen, z. B. die Werte der zurckgelassenen Patente und
Arbeitsverfahren, der Unternehmenswert der deutschbhmischen
Weltkurorte und Bder, deren Weltruf die Sudetendeutschen geschaffen hatten, dann der sogenannte goodwill der Exportindustrien
usw., ganz zu schweigen von den Zukunftswerten der Bodenschtze,
der Kunstsammlungen, Museen, Bibliotheken usw. Es fehlt darunter
auch das Entgelt fr die Arbeitsleistungen der mindestens 300 000
zivilen sudetendeutschen Zwangsarbeiter und von mindestens 250 000
deutschen Kriegsgefangenen, die die Tschechen zurckbehalten haben.
Die Beute der UdSSR und Polens
Diese beiden Staaten erbeuteten das gesamte bewegliche und unbewegliche Hab und Gut von rund 17 Millionen ausgetriebenen Deutschen. Der Wert ihres Raubes ist dementsprechend noch um vieles
hher als jener der CSSR. Der amerikanische Staatssekretr Byrnes
hat offiziell bekanntgegeben, da allein der Steuerwert der von Ruland und Polen geraubten ostdeutschen Provinzen 14 Milliarden
Dollar betrug. Und diese Provinzen wurden von den Bolschewiken
und Polen mit Sack und Pack eingesteckt.
Die arbeitsfhige Bevlkerung der einverleibten deutschen Ostprovinzen wurde gemeinsam mit den Millionen arbeitsfhigen Deutschen
aus Ungarn, Rumnien und Jugoslawien und mit drei Millionen
deutschen Kriegsgefangenen den Bolschewiken als Zwangsarbeiter
berliefert.
Aus dem bei Deutschland verbliebenen, aber bolschewistisch besetzten Ostdeutschland wurden alle Fabriken samt ihren Einrichtungen
wie berhaupt alles Wertvolle als Kriegsbeute verschleppt. Die Bolschewiken gingen bei der Ausrumung Ostdeutschlands so grndlich
vor, da sie auch 80 % der Gleisanlagen abmontierten und nach
Ruland verfrachteten.
Die Krnung der Ausplnderung aber war, da die UdSSR aus
der von ihr besetzten Zone Deutschlands mehr als 80 % der gesamten laufenden Industrieproduktion als laufende Reparationen zogen.
General Clay schtzte den Wert dieser Reparationen aus der laufenden deutschen Produktion auf 900 Millionen Dollar jhrlich.
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Vlkerrecht auch einem besetzten Land zukommenden Rechtsgrundstzen in Einklang zu bringen ist, wenn Leistungen auch fr Personen requiriert werden, die nicht zur Besatzungsmacht gehren.
Die Zwangsleistungen fr dieses Land enthalten u. a. auch: 1000 elektrische Kindereisenbahnen, 5568 Herren-, Damen- und Kinderfahrrder, 20 500 Knabenpullover, 75 500 Damenpullover, 1300 Damenschreibtische, 3 555 435 Flaschen Steinhger, 800 Fllhalter,
14 000 Gummihschen, 500 Damenschirme, Marke Knirps, 3600 Weinkhler, 70 Kameras usw., usw.
Wenn die Deutschen sich anmaten, ber eine solche schamlose Ausplnderung nicht erfreut zu sein, war dies strafwrdig. Mit Entrstung berichtet die franzsische Besatzungszeitung Neue Zeitung, die
von den Franzosen fr ihr Besatzungsgebiet herausgegeben wurde:
Die ffentlichen Gebude in Singen am Hohentwiel [einer kleinen
deutschen Stadt] muten von der franzsischen Militrregierung auf
vier Wochen fr die deutsche Bevlkerung gesperrt werden, aus
Strafe dafr, da beim Besuch des Generalinspekteurs der franzsischen Armee, General Lattre de Tassigny, im Juli 1948 die Privathuser der deutschen Stadt mangelhaft beflaggt waren!
Die Beute Jugoslawiens
Jugoslawien erbeutete entschdigungslos das gesamte bewegliche Hab
und Gut von 750 000 ausgetriebenen Deutschen, dazu den gesamten
deutschen Besitz und die deutschen Guthaben im Land. Die betrchtlichen Investitionen in die jugoslawische Industrie, die whrend der deutschen Besetzung vorgenommen wurden, fielen entschdigungslos in die Hnde Jugoslawiens. Trotzdem fand es noch gigantische Belege fr Wiedergutmachungs- und Besatzungsschden.
Die Beute Rumniens
Rumnien erbeutete den gesamten beweglichen und unbeweglichen
Besitz von einer Million ausgetriebenen Deutschen, dazu die gesamten
deutschen Guthaben im Land.
Die Beute Ungarns
Ungarn erbeutete den gesamten beweglichen und unbeweglichen Besitz von 500 000 ausgetriebenen Deutschen, dazu die gesamten deutschen Guthaben im Lande.
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Rachejustiz an Deutschland
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zieren und Soldaten fordern, hat man deutsche Offiziere und Soldaten mit dem schndlichsten aller Tode, mit dem Galgentod, bestraft.
Knnte das amerikanische Volk eine solche Behandlung seiner Generale, seiner Offiziere und Soldaten jemals vergessen? Glaubt man,
da das deutsche Volk sie jemals vergessen knnen wird?
Die Morgenthau-Richter waren geradezu von einer Besessenheit
besonders nach Generalsverurteilungen beseelt. Zu den schndlichsten Kapiteln amerikanischer Justiz gehrt z. B. die Verurteilung
des Generals von Manstein.
Der alte General von Falkenhausen wurde sechs Jahre lang, vom
KZ angefangen, durch unzhlige Gefngnisse geschleppt. Es war einfach nicht mglich, juristisch eine richtige, ehrliche Anklage zustande
zu bringen. Zum Begrbnis seiner Frau wurde er wohl nach Deutschland geschleppt, durfte aber an ihrer Beerdigung nicht teilnehmen.
Der Fallschirmjger-General Ramcke sa viele Jahre im Gefngnis
Cherche-Midi in Paris in einer dsteren, ungeheizten Zelle, weil sich
eine stichhltige Zeugenschaft zum Zweck einer Verurteilung gegen
ihn nicht zusammenbringen lie.
Admiral Raeder sa in Spandau trotz der Enthllungen Lord Hankeys in dessen Buch Politics, Trials, and Errors und trotz dessen
Mitteilungen im House of Lords am 5. Mai 1949 ber den Norwegenfall.
ber die unauslschliche Schande von Landsberg schreibt Hans
Grimm in seiner Antwort eines Deutschen, S. 210:
In Landsberg sitzen u. a, die Mnner aus dem verrufenen, verflschten
Chinaproze
unter
Jahrzehnten
von
Freiheitsstrafen.
Warum werden sie nicht vorlufig entlassen, bis der Fall ehrlich
aufgedeckt ist? In Landsberg warten seit Jahren zum Tode verurteilte Mnner in roten Jacken. Verschiedene wurden mehrmals zum
Galgen gefhrt, zurckgefhrt und nach einigen Malen doch gehngt. Ein Offizier aus Wuppertal, der Marineoffizier Erich Wenzel,
der fr sich und seine Familie die vllige Unbeteiligtheit an der ihm
zur Last gelegten Tat nachwies, war unter ihnen. Und warum mu
Malmedy verschleiert werden und verschleiert bleiben? Eine deutsche
Auslandszeitschrift brachte eine Schilderung unter dem Titel Das
Martyrium der schwarzen Kapuzen. Das Heft der Zeitschrift, das
diesen Aufsatz enthielt, wurde in der Schweiz verboten, da dieser
Artikel bei auslndischen Stellen Ansto erregen knne.
Freda Utley schreibt (The High Cost of Vengeance, S. 201):
Bei Kriegsende verhafteten wir in Massen Generale . . . Sie wurden
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Unrecht zu rchen? Ja, es geht noch weiter. Hat einer von Ihnen
den leisesten Zweifel darber, da Churchill recht hatte, diesen Befehl zu geben? Der Befehl war in flagrantem Widerspruch zum internationalen Recht. Er bedeutete die Ermordung von 500 Franzosen.
Und dennoch glaube ich, da es sehr wenige gibt, die einen Zweifel
daran haben, da es durchaus der richtige Befehl war. Die Sicherheit
unseres Landes hing davon ab. Sir! Wir Englnder als Nation betrauen unsere Staatsmnner mit dem Recht, in der Tat sogar mit
der Pflicht, internationales Recht zu verletzen und zu brechen, wenn
die Sicherheit unseres Staates davon abhngt. Wir verlangen von
unseren Staatsmnnern den Mut, Entscheidungen dieser Art zu treffen, wie sie von Churchill bei Oran und von Nelson bei Kopenhagen getroffen worden sind 1.
Der britische Generalstabsoffizier und Marinehistoriker Rssel Grenfell erklrte als Zeuge im Proze gegen das OKW in Nrnberg
(Kurier, Berlin, vom 29. Mai 1948):
Offiziere sind verpflichtet, Befehlen zu gehorchen, einerlei, ob sie
damit bereinstimmen oder nicht.
Grenfell bestritt die Rechtmigkeit smtlicher Kriegsverbrecherprozesse und die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes, da
Offiziere wegen Verletzung des internationalen Gesetzes bei Ausfhrung von Befehlen verantwortlich gemacht werden knnen. Er bezeichnete es als wesentlichen Teil der Aufgabe jedes Planungsstabes,
in Friedenszeiten Plne offensiven Charakters fr jedes etwaige kriegerische Ereignis auszuarbeiten. Auch in der britischen Admiralitt
seien vor 1914 und 1938 Offensivplne fr die Vernichtung der
deutschen Flotte und fr Invasionen ber den Kanal vorbereitet
worden. Die Frage eines Verteidigers, ob es der englischen Generalitt mglich gewesen sei, die Ausarbeitung eines Operationsplanes
wegen politischer oder vlkerrechtlicher Bedenken zu verweigern,
verneinte er entschieden.
Nachstehendes Zitat ist nicht etwa aus einer Hitler-Rede entnommen, sondern aus einer Rede des amerikanischen Prsidenten Dwight
D. Eisenhower (laut New York Times vom 13. Mai 1954):
Nelson scho bei Kopenhagen mitten im Frieden die vllig ahnungsund wehrlose dnische Flotte in den Grund.
Die franzsische Kriegsflotte bei Oran wurde vllig unvorbereitet und
wehrlos in den Grund geschossen, whrend die Besatzung der Schiffe im
Schlaf lag.
1
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tion von Ursache und Wirkung, die politische Tragweite und die
Folgen ihrer Handlungen zu erkennen.
Ha ist nie der Anfang einer besseren Zukunft, sondern immer ein
Ende, und Rache die teuerste Art der Vergeltung. Mit Rache baut
man nicht auf. Mit Rache gewinnt man keinen Frieden, sondern
bereitet nur neue Kriege vor. Die Politik der USA lag damals vllig
in den Hnden der Rachejuden, und was sie daraus machten, war
grauenhaft und wird Amerika ewig zur Schande gereichen.
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die Schauprozesse gegen das deutsche Volk fort. ber diese Prozesse
schreibt die Angloamerikanerin Freda Utley:
Die an den Gring-Proze anschlieenden brigen zwlf Nrnberger Prozesse, die erst im November 1948 ihr Ende nahmen,
waren rein amerikanische Schaustellungen. Alle Richter und Anklger waren amerikanische Staatsbrger. Die Verfahren fanden unter
der amerikanischen Flagge statt. Die Verhandlungen begannen jeden
Morgen damit, da der Gerichtsmarschall um Gottes Segen fr die
USA bat, und die ersten Worte jedes der Urteile lauteten: Die
USA, Klger, gegen . . ., Angeklagte. Trotzdem wurde unterstellt
und vorgegeben, da es sich um internationale Tribunale handle
und da sie ihre Autoritt vom alliierten Kontrollrat ableiteten,
selbst dann noch, als dieser schon zu bestehen aufgehrt hatte.
Es wurden weder die Grundstze noch die Prozevorschriften des
amerikanischen Rechts befolgt. Den Angeklagten wurde die Berufung
an den Obersten Gerichtshof oder andere hhere Autoritten verwehrt. Nur der Militrgouverneur konnte angerufen werden. Der
Spruch der amerikanischen Richter, die das Tribunal bildeten, war
unwiderruflich, abgesehen von dem Recht des Generals Clay, die
Urteile zu mildern.
Die rechtliche Grundlage fr die Verhandlungen bildete das Kontrollratsgesetz Nr. 10, das von den USA, der UdSSR, England und
Frankreich fr die Bestrafung von Personen, die der Kriegsverbrechen, der Verbrechen gegen den Frieden und gegen die Menschlichkeit schuldig sind, erlassen worden war. Weit entfernt davon, das
wunderschne Kind internationaler Gerechtigkeit zu sein, wie Richter
Jackson immer noch behauptet, ist das Kontrollratsgesetz Nr. 10
die migestaltete Ausgeburt kommunistischer volksdemokratischer
Justiz und des barbarischen Grundsatzes Wehe dem Besiegten!.
Kontrollratsgesetz Nr. 10 beruht auf dem totalitren Begriff der
Kollektivschuld und Kollektivstrafe. Es besagt, da jeder, ob Soldat
oder Zivilist, der die deutschen Kriegsanstrengungen untersttzte
oder ihnen Vorschub leistete, des Verbrechens der Fhrung eines
Angriffskrieges schuldig ist. Die Zielsetzung dieses Gesetzes ist so
umfassend, da die nach Nrnberg entsandten amerikanischen Richter nicht wuten, wo sie eine Grenze ziehen sollten, ohne die ganze
Bevlkerung Deutschlands zu beschuldigen und anzuklagen und damit einen Przedenzfall fr die Beschuldigung aller Amerikaner in
einem von den Kommunisten zum Angriffskrieg erklrten knftigen Krieg zu schaffen. Kontrollratsgesetz Nr. 10 kann jedenfalls so
ausgelegt werden, da auch der Bauer oder Landarbeiter, der Lebens-
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Es war ebenso abstoend wie beschmend, das Schauspiel mit ansehen zu mssen, das man sonst nirgendwo und niemals in der
Geschichte des Rechts beobachten konnte, wie die Anklger den Richtern nach geflltem Urteil die Hnde schttelten und die Richter
zu ihrem Urteil beglckwnschten. Dieses widerliche Schauspiel allein
zeigt, um welche Art von Prozessen es sich hier wirklich handelte
und welche Verhhnung des Begriffes Recht sie darstellten.
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sabbath auf, als dieser Alfried Krupp zum Besuch einer harmlosen
Konferenz in San Franzisko in die USA einreisen wollte.
Da es sich bei diesen von den USA durchgefhrten Schauprozessen
ausschlielich um eine Angelegenheit des amerikanischen Morgenthautums handelte, zeigt allein schon ein nherer Blick auf die Liste
der Anklger und Vertreter der USA bei diesen Prozessen.
Nehmen wir als Beispiel gleich das Urteil vom 31. Juli 1948 des
amerikanischen Militrtribunals Nr. 3 gegen Alfried Krupp. Hier
die Namen der amerikanischen Klagevertreter:
Mr. Max Mandellaub,
Mr. Brilliant,
Mr. Kaufmann und deren Gehilfen,
Mr. Buxbaum und
Mr. Issermann.
Sagen diese Namen nicht alles?
Der sogenannte Mr. Max Mandellaub war, nach Mitteilung der Schweizer Zeitung Neue Politik, Zrich, vom 16. September 1948, 9. Jahrgang, Nr. 19, Seite 5, ein eifriger deutscher Kommunist. ber ihn
und die Behandlung der deutschen Angeklagten berichtet die Zeitung:
Die Angeklagten gaben an, da sie unter den Nachwirkungen von
duress (Folter) gehandelt hatten. Der Angeklagte von Blow berichtete von Ohrfeigen, die man ihm verabreichte, von Hunger, der
seine Abmagerung zu einem Superghandi zur Folge hatte. Durch
die Vernehmung der Angeklagten zum duress-(Folter-)Thema, gab
es im Proze sozusagen ein Verfahren gegen die Anklger . . .
Die Kruppschen Arbeiter, Angestellten und Pensionisten protestierten gegen das Urteil; sie erklrten, da es gegen die Menschlichkeit
verstoe. Von den Betriebsrten war nur der kommunistische Vertreter zufrieden. Er uerte im Zuschauerraum des Gerichtssaales
seine Befriedigung im Gesprch mit seinen Nachbarn und verga
dabei nicht, zu erwhnen, da er den Anklger Mr. Mandellaub von
seinen Visiten in Essen her als guten Kommunisten kennengelernt
habe.
Man begreift bei solchen Vertretern nicht nur das Urteil; man
erkennt auch, wer als treibender Motor hinter diesen als Gerichtsverfahren getarnten Racheexzessen stand: die ha- und rachetollen
Emigranten.
Einer der fhrenden Politiker und angesehensten Juristen der USA,
Senator R. Taft, sagte in seiner Rede vor der Republikanischen Partei:
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dramatischer Weise im Wilhelmstraen-Proze im Herbst 1948 enthllt . . . Es gab eine Sensation im Gerichtssaal, als der Verteidiger
Mr. Warren Magee die Niederschrift des ersten Verhres mit dem
Zeugen Friedrich Gaus verlas, aus der sich ergab, da Mr. Kempner, der berchtigte amerikanische Anklger, ein deutsch-jdischer
Emigrant, gedroht hatte, den Zeugen den Russen auszuliefern, falls
er der Anklage nicht behilflich sei.
Die anmaende Art, in der das amerikanische Tribunal in den verschiedenen Prozessen die Verteidigung behandelt hat, hat die amerikanische Justiz in deutschen Augen endgltig diskreditiert. Die amerikanischen Richter lieen es zu, da die meist jdischen Anklger
die Zeugen und die deutschen Verteidiger anbrllten und anschrien . . .
Die entwrdigende Behandlung der deutschen Verteidiger fhrte
im Krupp-Proze zu einem der grten Skandale . . . Die Verteidiger
hatten Einwendungen gegen die Befragung von Zeugen auerhalb des Gerichtes durch Beauftragte erhoben. Richter Daly veranlagte hierauf, da die Befragung zur gleichen Zeit wie die Verhandlung stattfand, so da es den Verteidigern unmglich gemacht war,
dabeizusein . . . Als einer der Verteidiger sich erhob, um eine Vertagung der Verhandlung zu erbitten, . . . kanzelte ihn der damals
prsidierende Richter Daly ab: Setzen Sie sich, oder ich lasse Sie
aus dem Gerichtssaal entfernen. Dr. Schilf wollte gerade sagen: Ich
bitte . . ., als Richter Daly ihn aus dem Saal wies. Daraufhin folgten
ihm die brigen Verteidiger in einem spontanen Protest. Die Rechtsanwlte wurden daraufhin alle verhaftet und ber das Wochenende
eingesperrt. Dann wurden sie aufgefordert, sich wegen ihrer Miachtung des Gerichtes zu entschuldigen.
Die Verwendung von Mnnern, die zum Tod oder zu langjhrigen
Gefngnisstrafen verurteilt waren, als Zeugen der Anklage war ein
besonders abstoender Zug der Nrnberger Prozesse. Natrlich konnten solche Menschen leicht veranlat werden, falsches Zeugnis abzulegen, wenn man ihnen Hoffnungen machte, damit ihr Leben zu
retten oder ihre Freiheit wiederzugewinnen.
Die Schauprozesse gegen das deutsche Volk, die die USA durchfhrten, gleichen aufs Haar jenen Schauprozessen, die die UdSSR so
hufig ihren Brgern und der Welt vorfhren. Sie hatten auch denselben Zweck, sie haben genausowenig Wert und dienen genausowenig der Feststellung der objektiven Wahrheit. Im amerikanischen
Fall dienten sie der Befriedigung der Rache des Morgenthautums
und werden gegen ein ganzes Volk gefhrt.
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Man kann auch ganze Vlker so in die Zange nehmen und fertigmachen, da sie, ausgebombt, ausgebrannt, ausgehungert, zu Bettlern
ausgeplndert, von Haus und Heim verjagt, obdachlos, arbeitslos,
rechtlos, alles und noch mehr gestehen, was man an Gestndnissen
von ihnen nur erpressen will.
Sie gestehen in diesem Zustand bereitwilligst: Wir sind ganz allein
an allem schuld. Wir haben ganz allein die Katastrophe herbeigefhrt. Wir sind die einzig Schuldigen, Verworfenen, Verbrecher unter
lauter Engeln und Gerechten, Friedfertigen und Sanftmtigen. Auch
unsere Vergangenheit liefern wir euch auf Wunsch aus. Auch in
der Vergangenheit waren wir, und immer nur wir, seit eh und je
immer Verbrecher. Ja, zerschneidet nur unsere Geschichte, und stellt
sie nach euren Wnschen dar, strzt unsere Denksteine und schreibt
uns vor, was wir verdammen mssen und was wir verehren drfen.
Wir geben euch alles preis.
Bei diesen Schauprozessen fragt man sich immer wieder, ob und
welche Drohungen wohl angewendet wurden, um Menschen zu so
selbstvernichtenden, entehrenden Gestndnissen zu bringen. Wenn uns
die UdSSR die Drogen und Methoden kennengelehrt hat, die man
bei Einzelmenschen anwendet, um sie mrbe und unserem Willen
gefgig zu machen, so haben die amerikanischen Morgenthau-Leute
uns jene Mittel kennen gelehrt, die man Vlkern verabreicht, um
sie kirre zu machen.
Freda Utley schreibt (S. 183):
Unglcklicherweise haben aber die meisten Amerikaner und die
meisten Englnder keine Kenntnis von den Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, die wir begangen haben oder die mit unserer Zustimmung von unseren Verbndeten begangen wurden.
Die amerikanische Presse hat auer den Anklagen und den Erklrungen der Anklger wenig ber die Nrnberger Prozesse berichtet.
Ich habe selbst festgestellt, da im amerikanischen Public Information Office im Nrnberger Justizpalast Exemplare der Anklageschriften, Urteile und Pldoyers der Anklagebehrde in unbegrenzten Mengen verfgbar waren, da aber Vervielfltigungen der Texte
der Pldoyers der Verteidigung nicht zu haben waren. Ich mute
Stunden damit zubringen, sie von dem einzigen im Bro vorhandenen Exemplar abzuschreiben.
Die Haltung der Beamten dieses amerikanischen Informationsbros
machte den Eindruck, als hielten sie es fr eine Frechheit, da die
Deutschen sich berhaupt verteidigten. Auf eine Frage, wann Proze Nr. 11 wohl zu Ende sein wrde, lautete die Antwort: Sobald
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Oberstleutnant Willis N. Everett junior, ein amerikanischer Rechtsanwalt, der die 74 in der Malmdy-Sache angeklagten Deutschen
verteidigt hatte, wandte sich nach seiner Rckkehr in die USA mit
einer Petition an den amerikanischen Obersten Gerichtshof, in der
er den Vorwurf einer ungerechten Verurteilung der Deutschen erhob. Der Oberste Gerichtshof der USA wies die Petition ab mit der
Begrndung, da er fr die Urteile und Handlungen der amerikanischen Armeegerichte in Deutschland nicht zustndig sei. Dadurch
stellte er fest, da die amerikanische Militrregierung ber dem Gesetz stehe und da die von den Amerikanern in Deutschland beanspruchte Macht der Macht eines nicht an Gesetze gebundenen Despoten entspricht.
Die Beschuldigung von Oberstleutnant Everett in seiner Petition
zwang jedoch die Armee, von der Sache Kenntnis zu nehmen.
Kriegsminister Royall ernannte eine Kommission zur Untersuchung
der Anschuldigungen. Diese Kommission wurde 1948 nach Deutschland geschickt. Sie bestand aus dem Richter Edward Leroy van Roden
vom pennsylvanischen Kreisgericht in Delaware und aus Richter
Gordon Simpson vom Obersten Gericht des Staates Texas.
Der Bericht, den diese beiden amerikanischen Richter ber die Ergebnisse ihrer Untersuchung erstatteten, wurde von der amerikanischen
ffentlichkeit geheimgehalten. Kein Sterbenswrtchen erschien davon
in den Zeitungen. Einiges wurde einem beschrnkten Kreis von
Menschen dadurch bekannt, da Richter van Roden nach seiner
Rckkehr eine Reihe von Vortrgen und Klubansprachen hielt.
Als Methoden des dritten Grades, die zur Erwirkung von Todesurteilen gegen Deutsche angewandt wurden, nennt van Roden: Prgel, Futritte, das Ausschlagen von Zhnen, das Brechen von Kiefern,
Einzelhaft, Scheinverfahren, Verkleidung von Untersuchungsbeamten
als Priester, Hungernlassen und das Versprechen von Freilassung.
In einer Ansprache an den Chester Pike Rotary Club am 14. Dezember 1948 sagte Richter van Roden:
Smtliche Deutschen his auf zwei in den 139 von uns untersuchten Fllen haben durch Futritte in die Hoden unheilbare Schden
erlitten. Dies war die bliche Untersuchungsmethode unserer amerikanischen Untersuchungsbeamten . . .
Einem Deutschen zwngte der amerikanische Untersuchungsrichter
brennende Streichhlzer unter die Fingerngel . . . In einem anderen
Fall hatte sich ein 18jhriger Junge nach wiederholtem Prgeln bereit erklrt, ein ihm von den amerikanischen Untersuchungsbeamten
diktiertes Gestndnis niederzuschreiben. In der Nacht hrten die
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Es gab keine Geschworenen, Das Gericht setzte sich aus zehn Offizieren zusammen, die gleichzeitig als Richter und als Geschworene
fungierten, und einem studierten Berufsrichter, dessen Entscheidungen ber die Zulssigkeit des von den Anklgern vorgelegten Beweismaterials endgltig waren. Die Aussagen, die als Beweis zugelassen wurden, stammten von Mnnern, die zuvor drei, vier und
fnf Monate in Einzelhaft gehalten worden waren: eingesperrt zwischen vier Wnden ohne Fenster, ohne die Mglichkeit krperlicher
Bewegung und Bettigung. Zwei Mahlzeiten am Tag wurden ihnen
durch einen Trschlitz in die Zelle geschoben. Sie durften mit niemandem sprechen und hatten in dieser Zeit weder mit ihrer Familie
noch mit einem Priester Verbindung.
Die Tragdie ist, da so viele von uns Amerikanern jetzt, nach Besiegung der Deutschen, sagen, alle Deutschen sollten gehngt werden!
Wir haben den Krieg gewonnen, aber einige von uns mchten immer
weiter tten. Das ist kein ehrlicher Kampf, das ist Snde . . . Die
Tatsache, da es auf deutscher Seite whrend des Krieges Grausamkeiten gegen Amerikaner gegeben hat, wird nicht im geringsten die
Schande fr unser Land [Amerika] verkleinern, wenn solche nach dem
Krieg an den Deutschen verbte Grausamkeiten einfach mit Stillschweigen bergangen wrden. Sie wren ein Makel auf dem amerikanischen Gewissen fr alle Zeiten.
Noch in Jahrzehnten werden in der kleinen Stadt Schwbisch-Hall
die wochenlangen nchtlichen Folterschreie gehrt werden aus der
Zeit, in der dort . . . Morgenthau-Rcher Bekenntnisse zum Malmdy-Fall herbeizufhren versucht haben.
(Grimm, Woher wohin?, S. 487)
Weder der Kommissionsbericht der Richter Roden und Simpson,
der wie fast alle anderen Deutschland betreffenden Berichte
geheimgehalten wurde, noch die Enthllungen des Richters Roden in
dessen Vortrgen erreichten die groe amerikanische ffentlichkeit.
Die amerikanischen Behrden standen unter dem Einflu der Morgenthau-Leute. Sie waren nicht geneigt, ihre Funktion als Rcher
des Judentums durch solche Berichte beschrnken zu lassen, den
schndlichen Verfahren ein Ende zu machen und ordentliche Rechtsverfahren anzuordnen und durchzusetzen. Dem Hngen der auf
Grund solcher erfolterter Beweise verurteilten Deutschen wurde
kein Ende gesetzt. General Clay sah sich durch den niederschmetternden Bericht nicht veranlat, die durch Todesurteile abgeschlossenen Flle zu einer ordentlichen berprfung rckzuverweisen und
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Werden nicht die Folterungen in den Voruntersuchungen in Schwbisch-Hall und Oberwesel und die Massenhinrichtungen in Landsberg einst dem siegreichen Amerika mehr Schaden antun als eine
verlorene Schlacht?
Aus der eidesstattlichen Erklrung des Hans Schmidt vom 25. Juni
1948 ber die Behandlung durch die Amerikaner:
Wir wurden aus dem Lager Bad Aibling nach Oberursel gebracht,
wo wir splitternackt in kleine Zellen gesperrt wurden. Die Zellen,
in denen je drei oder vier Personen eingesperrt wurden, waren
2 3,5 m gro und hatten weder Fenster noch Ventilation. Wnde,
Decken und Tr waren mit Asbestplatten abgedichtet. An einer
Wand stand ein elektrischer Heizkrper mit vier Heizeinstellungen
von zusammen 2000 Watt, der von auen eingeschaltet wurde.
Wenn wir zur Toilette gingen, muten wir zwischen zwei Reihen
Amerikanern Spieruten laufen, die mit Besenstielen, Knppeln,
Stcken, Riemen, Hosentrgern und Pistolengriffen auf uns einschlugen, um uns zu Fall zu bringen. Wir wurden am Kopf, an
den Augen, am Krper, Bauch und an den Geschlechtsteilen stark
verletzt. Im Toilettenraum stand ein Mann, der uns schlug und
anspuckte. Auf dem Rckweg in die Zelle wiederholte sich das
Spierutenlaufen. Die Temperatur in der Zelle betrug 60 Grad Celsius und mehr. Whrend der ersten drei Tage bekamen wir nur
einen Becher Wasser und eine dnne Scheibe Brot. In den ersten
Tagen schwitzten wir dauernd; dann hrte das Schwitzen auf. Mit
dem Rcken aneinandergefesselt, muten wir stundenlang stehen.
Wir litten frchterlich unter Durst, Blutstagnation und an dem
Absterben der Hnde. Von Zeit zu Zeit wurde ber die beinahe
rotglhenden Heizkrper Wasser gegossen, was die Zelle so mit
Dampf erfllte, da wir kaum atmen konnten. Whrend dieser ganzen Zeit lag die Zelle im Finstern; nur wenn amerikanische Soldaten
eintraten, schalteten sie das Licht ein, und zwar mehrhundertkerzige
Birnen, was uns zwang, die Augen zu schlieen.
Unser Durst wurde immer qulender. Die Lippen sprangen auf, die
Zunge wurde steif, so da wir schlielich ganz apathisch wurden
oder tobten oder zusammenbrachen. Nach mehreren Tagen gab man
uns eine kleine Decke, um unsere Ble zu bedecken und trieb uns
auf den Hof hinaus. Der Boden war mit Steinen und Schlacken
bedeckt. Wir wurden wieder geschlagen und schlielich mit aufgerissenen, blutenden Fen zurckgejagt. Atemlos, wie wir waren,
wurden uns brennende Zigaretten in den Mund gesteckt, und jeder
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von uns wurde gezwungen, drei oder vier zu essen. Dabei schlugen
uns die amerikanischen Soldaten weiter auf Augen, Kopf und Ohren.
Bei der Rckkehr in die Zelle stie man uns gegen die glhenden
Heizkrper, so da wir uns verbrannten.
Dreizehn Tage lang wurden wir von Hitze und Durst geqult und
in dieser Weise behandelt. Wenn wir um Wasser baten, machten
sich die Wachen ber uns lustig . . . Alles war schmutzig, aber Waschen war uns nicht erlaubt. Unsere entzndeten Augen schmerzten
frchterlich, und wir wurden dauernd ohnmchtig. Ungefhr alle
zwanzig Minuten wurde unsere Zellentr aufgerissen, und die Soldaten schimpften und schlugen uns. Ging die Tr auf, muten wir
mit dem Rcken zur Tr strammstehen. Man gab uns tglich zwei
Teller Essen, das mit Salz, Pfeffer und Senf stark gewrzt war,
um uns noch durstiger zu machen. Wir muten im Finstern auf dem
Boden hockend essen. Der Durst war die schlimmste Qulerei, und
wir konnten nicht schlafen.
In dieser Verfassung wurde ich vor Gericht gestellt. Ich wurde ohnmchtig und in die Zelle zurckgebracht. Ein Sergeant mit schmutzigen Fingerngeln ri mir die Haut an der Brustwarze weg, so
da ich eine Blutvergiftung bekam. Der Arzt behandelte mich brutal
und desinfizierte nicht einmal die Wunde.
Sebastian Schmidt, Landwirt, gab unter Eid folgende Erklrung ab:
Ich wurde von Mr. Metzger [einem der berchtigten amerikanischen nichtchristlichen Untersuchungsbeamten] gefragt, ob ich den berchtigtsten und brutalsten Schlger, den grten Sadisten von Dachau, den frheren Gefangenen Karl Mayer, kenne. Dabei legte mir
Mr. Metzger eine bereits fix und fertige mehrseitige Erklrung vor,
die ich, ohne sie zu lesen, sofort unterschreiben sollte, da Mr. Metzger
es sehr eilig hatte. Ich fing trotzdem an, sie durchzulesen, und sah,
da darin stand: Als Kapo des Garagenbaues des Lagers Dachau
ttete Mayer tglich hundert Personen mit einem Knppel, die dann
von einer Dampfwalze beim Straenbau eingewalzt werden sollten.
Ich las nicht weiter und verweigerte die Unterschrift, da sich Derartiges niemals ereignet hatte. Ich machte Mr. Metzger darauf aufmerksam, da dies unmglich sei, worauf er mir erwiderte: Das
ist ganz egal. Mayer ist schon vor langer Zeit gehngt und liegt
zwei Meter unter der Erde. Aber ich weigerte mich trotzdem zu
unterschreiben.
Da wurde Mr. Metzger wtend, krempelte sich die rmel hoch,
kam drohend auf mich zu und sagte, er wrde mich umbringen,
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Mister Harry T., eines der berchtigten nichtchristlichen amerikanischen Vernehmungsorgane, prparierte die Zeugen, um die erwnschten Zeugenaussagen zu erhalten. Im Proze gegen Oberst
Otto Skorzeny in Dachau war er Gehilfe der Anklage. Er legte
dem Gericht die Aussage eines Majors K. vor, die Skorzeny schwer
belastete. Dieser Zeuge, Major K., konnte augenblicklich wegen Erkrankung nicht vor Gericht erscheinen. Der Amerikaner Harry T.
beschwor im Zeugenstand, da die dem Gericht vorgelegte Zeugenaussage von Major K. freiwillig vor ihm, Harry T., abgelegt, beschworen und unterzeichnet worden sei. Skorzenys Verteidiger
konnte Major K. im Landsberger Gefngnis vernehmen. Major K.
schwor, da er ein solches Protokoll, das angeblich seine Zeugenaussage darstellte, niemals gesehen, niemals unterzeichnet und niemals
beschworen htte.
Was geschah mit dem Erzlgner Mister Harry T., der sein Amt so
schwer mibraucht und einen Meineid geleistet hatte?
Es geschah ihm berhaupt nichts.
Freda Utley fat die Erfahrungen ihrer Deutschlandreise ber die
amerikanischen Gerichte wie folgt zusammen:
Ich verzichte darauf, meinen amerikanischen Lesern alle die Schrekkensgeschichten zuzumuten, die ich in Deutschland gehrt habe, denn
ich wei, da Greuelgeschichten in Amerika nur dann verschlungen werden, wenn die Folterknechte und nicht die Opfer Deutsche
sind. Trotzdem wre es wichtig, da die amerikanische ffentlichkeit
Gelegenheit bekommt, Tatsachen zu erfahren, die ihr so lange von
der Regierung und von der Presse vorenthalten worden sind. Wenn
wir nmlich das deutsche Volk fr Naziverbrechen verantwortlich
machen, dann sind auch wir fr die von der amerikanischen Regierung oder ihren Dienststellen begangenen Verbrechen verantwortlich.
Die Tatsache, da die Amerikaner frei sind und da in Amerika
niemand ins Gefngnis gesteckt werden kann, weil er gegen Ungerechtigkeiten protestiert, erhht nur unsere Verantwortlichkeit.
In den Malmdy-Verfahren scheint das Ziel der Untersuchungsbeamten gewesen zu sein, junge deutsche Kriegsgefangene zur Belastung ihrer Kommandeure zu zwingen, und zwar mit der Androhung, andernfalls selbst gehngt zu werden.
Die KZ-Prozesse waren noch schlimmer, weil die amerikanische Anklagebehrde hier anscheinend nach dem nazi-kommunistischen Prinzip handelte, man habe eine hinreichend groe Zahl von Menschen
an den Galgen zu bringen, statt da man sich bemhte, die wirklichen Verbrecher zu ermitteln. Die Hauptzeugen der Anklage waren
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ihn ruiniert und seine Frau ins Grab gebracht zu haben. Er schilderte mit bewegten Worten seine Begegnung mit dem Angeklagten
beim Friedhofstor nach dem Begrbnis seiner Gattin und wie er
den Angeklagten dabei verflucht habe. Ein zweiter Zeuge aus dem
Zuhrerraum meldete sich und bezeugte die Erzhlung. Dabei war
alles erfunden. Angeklagter und Zeugen sahen einander bei dieser
belastenden Aussage berhaupt zum erstenmal.
Das Rtsel um die Herkunft dieser stimmungmachenden Zuhrer
und Belastungszeugen und die Ursache ihres Auftretens lste sich,
als whrend einer Verhandlungspause diese Zeugen und Zuhrer
sich hchst interessiert an mich wendeten und mich angelegentlich
ausfragten, ob auch ich von der Kultusgemeinde nur 5 Schilling
bekomme. Es war einfach grauenhaft, in diesen Abgrund menschlicher Verkommenheit und blinder Rachsucht zu blicken.
Im Mnchner Sndermann-Proze (29. Februar 1960) vor der
5. Strafkammer des Landgerichtes Mnchen I wurde folgende eidesstattliche Erklrung vorgelegt:
Ich, der unterzeichnete Stephen J. Pinter, seit dem Jahr 1920 Rechtsanwalt in der Stadt St. Louis im Staat Missouri, USA, erklre hiemit, da ich von Jnner 1946 bis Juli 1947 als US-Armeeanwalt
in Dachau ttig war, und zwar als Anklger. Whrend ich aber in
jeder Weise mein Bestes tat, um das wirklich anstndige Recht zu
vertreten und die Justiz des Hasses zu verhindern, gab es dort eine
Anzahl von Personen, die immer wieder falsche oder unbegrndete
Anklagen gegen deutsche Gefangene erhoben und mit Hilfe notorisch meineidiger Zeugen vor den damaligen militrischen Gerichten
sehr oft Erfolge erzielen konnten, die den wirklichen Tatsachen nicht
entsprachen. Als Resultat solcher Mijustiz wurden leider viele unschuldig verurteilt und einige auch hingerichtet. Von den groen
Verhandlungen in Dachau waren es besonders der Malmdy-Proze
und die KZ-Lager-Flle Mauthausen und Buchenwald, die whrend
meiner dortigen Anwesenheit, aber nicht Anteilnahme wegen ihrer
Unrechtmigkeiten bekannt waren.
Stephen J. Pinter.
Eine besondere Gruppe von Zeugen in den Kriegsverbrecherprozessen waren die sogenannten Opferrentner. Sie waren genauso fragwrdige und bedenkliche Zeugen wie die erwhnten Berufszeugen.
Oberbrgermeister Dr. Lippen schreibt ber die Opferrentner (in
Erlebnisse eines deutschen Kriegsverbrechers, Druffel Verlag, 1955,
S. 29):
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Sie hatten sich 1945 als Opfer der Nazi in Belgien [wie in anderen besetzten Lndern] Renten verschafft. Ihre Renten-Ansprche
hatten sie in den bewegten Zeiten des Zusammenbruches der deutschen Herrschaft ungeprft mit den schauerlichsten Erzhlungen begrnden knnen: Man habe sie systematisch gefoltert, Streichhlzer
unter die Fingerngel getrieben, sie an Fleischerhaken aufgehngt
und dgl. mehr, wie es 1945 jedem gerne geglaubt wurde. Davon
war kein Wort wahr. Schlimmstenfalls hatte der eine oder der
andere von ihnen wegen frechen Auftretens ein paar Ohrfeigen von
den Polizisten bekommen, wie es auf smtlichen Polizeistationen
der Welt blich ist. Nun wurden sie in den spteren Kriegsverbrecherprozessen immer wieder als Zeugen aufgerufen und muten
sich sozusagen ihre Opferrenten durch ihre Aussagen erst wirklich
verdienen.
Wenn sie nun das Ma ihrer Leiden auf den wahren Umfang beschrnkt htten, muten sie den Verlust ihrer schnen Opferrenten
frchten, die man ihnen 1945 im ersten Vergeltungsrausch grozgig
ohne Nachprfung ihrer Angaben gewhrt hatte.
Man kann ohne bertreibung behaupten: noch niemals, seit es eine
Justiz gibt, sind so viele Meineide am laufenden Band geschworen
worden wie von diesen Rentenjgern und Berufszeugen in den
Kriegsverbrecherprozessen. Einmal trat in einem Verfahren eine aufgeregte, hysterische Franzsin auf, die unter Eid bekundete, man
habe sie nackt in eine Badewanne gesetzt und mit heiem Ammoniak
bergossen.
Bericht des rumnischen Gesandten Jon Gheorghe in seinem Buch
Automatic Arrest, Druffel Verlag, 1956:
Polnische, tschechische, hollndische, belgische, franzsische, jugoslawische und bolschewistische Kommissionen suchten in den verschiedenen KZ der Sieger ihr Schlachtvieh aus . . .
Daneben fanden in der Theaterbaracke des KZ tglich sonderbare
Vorfhrungen statt. Hier wurden ehemaligen KZlern ehemalige KZWachsoldaten und Funktionre vorgefhrt. Einzeln muten sie auf
die Bhne des Theaters steigen, ein Scheinwerfer beleuchtete sie, sie
muten sich auf Verlangen nach allen Seiten drehen und wenden
wie Mannequins bei einer Modevorfhrung auf dem Laufsteg . . .
Die Zuschauer sind dazu da, die Vorgefhrten zu identifizieren . . .
Steigt einer der ehemaligen Wachsoldaten auf die Bhne, so gibt
ein Regisseur die Erluterungen zur Person der Vorgefhrten ab . . .
Wenn jemand aus der Zuschauermenge behauptet, der Vorgefhrte
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C. Meier-Jensen, Dnemark:
Die Vollstreckung jener Urteile, die im Nrnberger Geist gefllt
wurden, haben in den denkenden Menschen Europas den natrlichen
Willen, fr die Erhaltung Europas zu kmpfen, arg erschttert.
Erling Bjrnson, Norwegen:
Die sogenannten Kriegsverbrecherprozesse, auf rckwirkenden Gesetzen basierend, waren ein Rckschritt in die seit Jahrhunderten
berwundene Barbarei. Europa, die USA und sonstige an dieser
Rachejustiz teilnehmende Staaten drfen sich erst dann wieder als
Rechtsstaaten bezeichnen, wenn sie die Urteile von Nrnberg wie
auch die in vielen anderen Staaten durchgefhrten LandesverrterUrteile als reinrassige Barbarei, Rache und Angstpsychose erklrt
haben.
Knig Ibn Saud von Saudiarabien:
Der Proze von Nrnberg ist das reine Rachewerk der Juden.
Die Amerikaner haben sich von den Juden hineinhetzen lassen.
Father E. J. Reichenberger, USA:
Ich hrte am Radio einen Auszug aus dem Nrnberger Scheinproze. Jedes Wort, das der Anklger gegen die Nazis sagte, kann
man hundertprozentig auf die Vter von Potsdam und ihre Spiegesellen anwenden.
Douglas Reed, England:
Von zwei gleichwertigen Parteien sa die eine ber die andere zu
Gericht. Falls dies das Verfahren fr die Zukunft sein soll, dann
kann der Nrnberger Proze selbst als eine der tiefsten Tragdien
der Weltgeschichte angesehen werden.
Dr. Per Engdahl, Schweden:
Die von den Westalliierten erhobene Anklage ist die Vollstreckung
einer Rache, die durch vlkerrechtliche Bemntelung nur noch widerlicher geworden ist. Fr die Bolschewiken hingegen ist die Anklage dagegen die einzig mgliche Konsequenz in der von ihnen
praktizierten Ausrottungspolitik gegen jede antikommunistische Kraft
in der Welt. Diese Ausrottungspolitik hat durch das gleichzeitige
Verfahren ihrer westlichen Verbndeten eine wirkungsvolle propagandistische Rechtfertigung bekommen.
Dr. Savitri Dewi Mukerji, Indien:
In meinen Augen sind die sogenannten Kriegsverbrecherprozesse
von Nrnberg und anderen Orten nichts anderes als die Voll-
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einem Schreiben
offen zu erklwurde in ein
Sie dieses Volk
Sie haben un-
abgefhrt
da diese,
tatschlich
darstellen,
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der Richter am Obersten Gerichtshof des Staates Iowa, USA, Wennerstrum, der, nach Nrnberg berufen, nach einigen Monaten demissionierte;
der britische Unterhausabgeordnete R. R. Stokes; u. v. a.
Aufschlureich ist auch der Antrag der Gemeinschaft der Verteidiger, das IMT fr unzustndig zu erklren (Text bei Rassinier, Was
ist Wahrheit? im Anhang).
Captain Russell Grenfell schreibt in seinem Buch Unconditional
hatred (S. 246) ber die Nrnberger Prozesse:
Am 14. Juli 1952 hat eine von elf deutschen Verbnden ehemaliger
Kriegsteilnehmer eine Entschlieung angenommen, nach der alle
Deutschen, die im letzten Krieg Soldaten waren, die Urteile gegen
die deutschen Offiziere nicht nur als ungeheuerliches Unrecht an sich,
sondern als eine untragbare Schmach fr die Waffenehre der deutschen Wehrmacht betrachten.
Sie betrachten die ganze Serie der Nrnberger Prozesse als epochemachende Beispiele von Heuchelei und genau das waren sie
auch . . . Mit englischer Zustimmung haben die Amerikaner 80 000
ahnungslose und unschuldige Japaner, Mnner, Frauen und Kinder,
in Hiroshima (und noch mehr in Nagasaki) durch die Atombombe
vernichtet. Und unmittelbar nach diesem frchterlichen Verbrechen
gingen sie in majesttischer Selbstgerechtigkeit hin, um den fhrenden Deutschen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit den Proze zu machen. Es wre kaum berraschend, wenn die Deutschen
allein aus diesem Grund sie fr moralische Schwindler von Olympiade-Format halten wrden.
ber das Gespenst von Nrnberg schreibt John Andrew Bazeley
im Oktober 1946:
In der britischen Wehrmacht geht ein Gespenst um: Es trgt die
verzerrten Zge der in Nrnberg erdrosselten Opfer. Die Sorge
will nicht zur Ruhe kommen, da ihr Galgentod knftig zum Schicksal militrischer Fhrer werden knnte, die in Feindeshand geraten, und da die Rechtsgrundstze, die man selbstverstndlich nur
gegen Deutsche richten wollte, sich gegen ihre eigenen Urheber wenden.
Viscount Maugham gibt in seinem Buch UN and War crimes, Murray, London 1951, diesen Befrchtungen offen Ausdruck.
Er erinnert daran, da die Generalversammlung der UN von sich
aus die Charta jenes Nrnberger Tribunals und seine Urteilssprche
feierlich besttigt habe, und sagt voraus, da auf Grund dieser
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um den Wahnsinn des Danziger Korridors aus der Welt zu schaffen, um das ihm entrissene Land wiederzugewinnen und seine unter
drckender Fremdherrschaft lebenden Brger zu befreien. Dafr
lie man Tausende deutsche Staatsmnner, Generale, Offiziere und
Soldaten am Strick baumeln.
Kein internationaler Gerichtshof rhrte sich bei der russischen Aggression in Europa, bei der chinesischen in Korea und Tibet, bei der
indischen gegen Haiderabad usw. usw.
Grenfell schreibt in Bedingungsloser Ha, S. 246:
Man wird sich des Geschreis erinnern, das 1940 in England ber
den versuchten deutschen Angriff auf Norwegen ausbrach. In Nrnberg wurde 1946 der deutsche Groadmiral Raeder der Teilnahme
an der Vorbereitung dieses Angriffs angeklagt. Das frchterliche
Urteil lautete auf lebenslngliches Zuchthaus er wurde zum Tod
verurteilt.
Die 1952 verffentlichte Amtliche Britische Geschichte enthllte die
beschmende Tatsache, da schon im November 1939 unter dem
Deckmantel einer Untersttzung der Finnen gegen die Russen Plne
fr eine englisch-franzsische Besetzung Norwegens ausgearbeitet
waren.
Die Plne wurden nur deshalb nicht ausgefhrt, weil der russischfinnische Krieg unerwartet frh endete, bevor noch alles vorbereitet
war.
Kordt teilt in seinem Buch Wahn und Wirklichkeit mit, im Resolutionsentwurf des Obersten Rates der Alliierten (England und Frankreich) vom 28. Mrz 1940 sei eine angebliche Minderung der Neutralittsrechte der skandinavischen Staaten beschlossen worden mit
der Begrndung, da diese Rechte von Grobritannien und Frankreich als contrary of their vital interests (als feindlich den Lebensinteressen Englands und Frankreichs) betrachtet wurden.
Wo bleibt der Internationale Gerichtshof bei den israelischen Aggressionen 1948, 1956 und 1967, die Hunderttausenden Arabern ihren
Besitz und das Leben kostete? Wann werden die Verbrechen gegen
die Menschlichkeit untersucht, deren die gyptische Regierung die
Israelis mit belegten Dokumenten beschuldigt und von denen die
Weltffentlichkeit, insbesondere das amerikanische Volk, nichts erfhrt?
Wo bleibt das IMT bei den unsagbaren Greueln der Kriegfhrung
in Algerien?
Die Unterschrift zur Legalisierung des grten Verbrechens der Neu-
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zeit, der Massenaustreibung Millionen Deutscher aus ihrer angestammten Heimat, steht auf dem Potsdamer Morddokument. Warum
schweigt die Welt dazu? Ist es das Schweigen der Schuld? Ist es
Charakterlosigkeit? Es ist der vllige Bankerott christlichen Denkens
und Handelns!
Ungeheuerlich an Gre und Zahl sind die an Deutschen verbten
Kriegsverbrechen. Kern bringt hiefr erschtterndes Material bei: so
in der fundierten Broschre Das groe Kesseltreiben ber die bestialischen Verbrechen von Offizieren und Soldaten der amerikanischen
Regenbogendivision in Oberpframmern, in Eberstetten, in Tralsheim
bei Ruderting, in Eggstdt bei Rosenheim, in Risenheim bei Abtenau,
in Obersberg, in Kreuzberg, in Siebenhausen, in Hengersberg, in
Orlach-Jungholzhausen, bei Schwbisch-Hall, in Erlau, in Titting bei
Passau, in Kleinweil, in Keilenhofen und Zell bei Eichstatt, in Utting
am Ammersee, im Lazarett Dachau 1 und vielen anderen Orten.
Vor allem aber in seinem groen Werk Verbrechen am deutschen
Volk (Schtz Verlag, Gttingen).
Die Deutsche Nationalzeitung (Mnchen) und die Deutsche Wochenzeitung (Hannover) bringen seit Jahr und Tag fortlaufend erschtternde Berichte ber die Kriegsverbrechen der anderen am deutschen Volk.
Wir greifen aus dem schier unerschpflichen Material aufs Geratewohl einen solchen Bericht heraus. Die DWZ brachte am 7. Februar
1964 folgenden Bericht:
Von der Vlkerbundsbibliothek in Genf wurde zum Proze gegen
Erich Deppner in Mnchen folgendes Dokument zur Verfgung gestellt, aus dem hervorgeht, da die gesamte Belegschaft des deutschen
Lazaretts in Feodosia im Winter 1941/42 beim Einmarsch der russischen Soldaten buchstblich abgeschlachtet wurde. Verwundeten
wurden die Arme und Beine abgehackt, die Leiber aufgeschlitzt und
ihre Kopfhaut skalpiert. Man warf Soldaten in eiskaltes Wasser und
lie sie bei lebendigem Leibe einfrieren. Andere Berichte sprechen
davon, da deutsche Gefangene geblendet, entmannt, an Bume
genagelt und in greren Gruppen in Scheunen und Husern verbrannt wurden.
Erich Kern berichtet in seinem Erlebnisbuch Der groe Rausch (Thomas Verlag, Zrich), S. 42:
In den Bumen hingen die deutschen Soldaten. Die Arme rckwrts
gebunden und an den sten hochgezogen. Die Stiefel ausgezogen,
die Beine bis zu den Knien verbrannt und verkohlt. Die Gesichter
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euch der Gegenwehr entziehen und weiter tten knnt. Ttet erbarmungslos!
Ein Befehl des italienischen Partisanengenerals Fenulli
ber 1943 lautet:
Streift durch die Straen von Rom und ttet die
Deutschen, wo immer sich eine gnstige Gelegenheit
keine Rcksicht auf Italiener, schiet sie nieder, wenn
dies verlangt und wenn ihr verfolgt werdet.
vom 7. Oktoalleingehenden
bietet. Nehmt
eure Sicherheit
Major Peniakoff, Chef einer britischen Sabotagetruppe in Nordafrika, erlie 1943 folgenden schriftlichen Befehl:
Stoen wir auf Widerstand, so kmpfen wir uns frei. Jeder Deutsche wird gettet. Das bedeutet: Wir machen keine Gefangenen!
Verwundete werden erledigt!
Wir wissen, da das Gesetz des Krieges hart und unerbittlich grausam ist. Aber niemals und nirgendwo hat ein deutscher Offizier seinen Untergebenen befohlen, Verwundete umzulegen und Feinde
von hinten zu erschieen.
Jene Mnner aber, die, um ihr eigenes Leben zu schtzen, die Trger
einer so meuchelmrderischen Kriegfhrung, die Partisanen, bekmpften, wurden mit dem Galgentod und Zuchthaus bestraft.
ber die Greuel der Maquisards nach der Befreiung Frankreichs
berichtet der Franzose Prof. H., Paris (Die Plattform, Juli 1957):
Tausende deutsche Soldaten und Kriegsgefangene, die sich ergeben
hatten, wurden niedergemetzelt. 100 000 Franzosen wurden als Kollaborateure der Deutschen erschossen. Hunderttausende wurden eingekerkert, Hunderttausende zur nationalen Unwrdigkeit verurteilt
und ihres Vermgens beraubt . . . Die Heldentaten der Maquisards,
von denen kaum ein Franzose je etwas zu sehen bekam, wurden
gepriesen . . . Wie aber sah die Wirklichkeit aus . . . Nur ein Bruchteil
von ihnen waren vaterlndisch gesinnte Idealisten, dafr viele Rotspanier und sonstiges zweifelhaftes auslndisches Gesindel, denen es
nicht um eine Befreiung Frankreichs, sondern um das Faulenzen im
Maquis oder ums Rauben und Morden ging . . . Nun zu den Heldentaten dieser Leute, die sich stolz den Namen Innere franzsische
Streitkrfte beilegten, aber im Volk unter der Abkrzung F.F.J.
berchtigt und gefrchtet waren . . . Sie setzten sich im unbesetzten
Frankreich fest, vor allem in gebirgigen Gegenden, wo sie sich leichter dem Zugriff der franzsischen Polizei entziehen und ihr Handwerk ungestrt ausben konnten . . . Ihre hauptschlichste Ttigkeit
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bestand im Nichtstun und in Raubgngen gegen einzelstehende Gehfte . . . Mangelte es an Fleisch, so ging man zum nchsten Bauern
und hielt ihm die Maschinenpistole vor . . . Setzte sich der Bauer zur
Wehr, so wurde er liquidiert . . . Vereinzelt wurden auch ganze
Familien ums Leben gebracht . . . Einbrche wurden verbt und Geldschrnke ausgeleert . . ., deutsche Soldaten aus dem Hinterhalt erschossen . . . Dazu kamen noch die Sprengungen von Brcken und
Zgen. Da in den Zgen zehnmal mehr Franzosen als Deutsche
reisten, kamen dabei immer viel mehr Franzosen als Deutsche ums
Leben. Sinnlos wurden franzsische Stellwerke, Wassertrme, Lokomotiven usw. gesprengt. Der Frankreich dadurch zugefgte Schaden
war hundertmal grer als die den Deutschen dadurch verursachten
Unannehmlichkeiten . . . Nach Abzug des letzten hinkenden deutschen
Soldaten begann die Hetzjagd auf die Kollaborateure. Ein Blutrausch tobte ber Frankreich . . . In Poitiers wurden 35 Inder der
indischen Nationalarmee von Bose auf den Rathausplatz durch Genickschu gettet . . . In der Gegend, wo ich 1944 die Sommerferien
verbrachte, wurden ber 250 Personen niedergemacht oder zu Tode
gemartert. Viele wurden mit Ngeln an die Bume geschlagen, andere an die Bden ihrer Zimmer genagelt, worauf ihnen, noch lebend, die Kpfe mit Winden abgerissen wurden. Der franzsische
Pfarrer von Chasseneuil erzhlte mir ein Jahr spter all die schrecklichen Einzelheiten . . . Die Blutwoche von Toulouse wird allen denen,
die sie erlebt haben, ihr ganzes Leben lang in grauenvoller Erinnerung bleiben. In Nizza wurden im Hotel Scribe, dem Generalquartier der Maquisards, die Gefangenen dermaen gefoltert, da
ihre Schreie die Nachbarschaft wochenlang ihres Schlafes beraubten.
Im Gefngnis von Angoulme wurden Gefangenen eiserne, mit Schrauben versehene Helme aufgesetzt, dann wurden ihnen die Schrauben
ins Gehirn getrieben . . . Anderen wurde im Wald von Drancy der
Bauch aufgeschlitzt, die Eingeweide herausgerissen und auf einem
Baumstamm aufgewickelt, um den die Unglcklichen mit Peitschenhieben getrieben wurden, bis sie tot zu Boden sanken. Die Frauen,
die bei Deutschen als Hausmdchen oder Stenotypistinnen gearbeitet
hatten, wurden glattgeschoren und nackt durch die Straen der Stdte
gefhrt, begleitet durch eine johlende Menschenmenge . . . Andere
Mdchen wurden von den Patrioten festgebunden, dann wurden
Hunde mit Gewalt zugefhrt.
Wer sich fr die damals verbten Greuel interessiert, kann sie in
franzsischen Bchern nachlesen, so im Buch des katholischen Dom-
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und die Rauch- und Staubwolken zu sehen. Die Stadt fiel zunchst
den Sprengbomben und dann den riesigen Flchenbrnden zum Opfer,
die durch Brandbomben und Brandkanister entfacht und stndig genhrt wurden, bis die Stadt am 10. Tag in Schutt und Asche versunken war. 277 330 Wohnungen wurden durch den Bombenterror
zerstrt; 900 000 Menschen strmten in endlosen Zgen, von Panik
getrieben, aus dem brennenden Inferno, um wenigstens das nackte
Leben zu retten. 600 000 Hamburger verloren in diesen Tagen geplanter Grausamkeit ihr Hab und Gut.
Mit brennenden Kleidern strzten die Menschen aus den Trmmern auf die von Menschenmassen verstopften Straen. Niemand,
der es erlebte, wird je die Unzahl der kleinen Kinder vergessen
knnen, die verlassen in angesengten Nachthemden, ber und ber
mit Staub und Ru bedeckt, um Hilfe flehten . . .
30 482 Menschen, unter ihnen ungezhlte Frauen und Kinder, starben einen schrecklichen, gnadenlosen Tod . . . Bis zu dieser Stunde
fanden sich weder Klger noch Richter, die diese grausamen Verbrechen an Wehrlosen und Unschuldigen zu shnen bereit wren. Die
Namen der Kriegsverbrecher sind bekannt. An ihrer Spitze steht
der Mann, der den Befehl gab, Mord und Brand und Verderben
unter die deutsche Zivilbevlkerung zu tragen und weder Greise
noch Kinder, noch Frauen zu schonen.
Ende Juli 1943 wurde Hamburg in drei Nchten von 2304 britischen Flugzeugen angegriffen. Allein beim zweiten Angriff fielen
auf je km2 30 Minenbomben, 803 Sprengbomben, 2733 flssige
Phosphorbrandbomben und 96 429 Stabbrandbomben.
Diese britische Vernichtungsoperation trug den bezeichnenden Decknamen Gomorrha.
Die Berichte des italienischen Konsuls in Hamburg schilderten entsetzliche Tatsachen. Die Phosphorbomben hatten ganze Viertel der
Stadt in Brand gesteckt und eine groe Zahl von Todesopfern gefordert. Soweit nichts Ungewhnliches. Aber Tausende und Abertausende von Unglcklichen, mit brennendem Phosphor bergssen, hatten sich, in der Hoffnung, auf diese Weise das sie verzehrende Feuer
lschen zu knnen, in die Kanle gestrzt, die Hamburg in allen
Richtungen durchziehen, in den Flu, in den Hafen, in die Teiche
und selbst in die Brunnen der ffentlichen Anlagen. Dort krallten
sie sich an die Uferbschung oder an Boote und Khne fest. Sie
hielten sich bis zum Munde unter Wasser getaucht. Oder sie hatten
sich in den Splittergrben bis zum Hals mit Erde zuschtten lassen.
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Auch der englische Schriftsteller David J. Irving bereitet eine Dokumentation ber die britisch-amerikanische Luftaktion Clairon gegen die Stadt Dresden vor.
ber das Grauen des britisch-amerikanischen Terrors- und Vernichtungskrieges gegen das zivile Deutschland vgl. auch den Bericht des
Generalmajors der deutschen Feuerschutzpolizei Hans Rumpf, Das
war der Bombenkrieg Deutsche Stdte im Feuersturm, ein Dokumentarbericht, Gerhard Stalling, Oldenburg und Hamburg.
Auf Kln erfolgten 107 Luftangriffe.
Lbeck wurde in den Nchten des 28. und 29. Mrz 1942 zerstrt.
Die Stadt brannte 32 Stunden lang.
Ein gleiches Schicksal erlitten: Darmstadt mit 6000 Todesopfern,
Heilbronn (7000), Magdeburg (12 000), Hamburg (40 000), Wesel
(9000), Wuppertal (7000), Wrzburg (4000) usw., usw.
Vgl. hierzu den Artikel Knigsberg heute von Herbert Meinhard Mhlpfordt in der Deutschen Wochenzeitung vom 12. Mai 1962
und die Artikelserie Das war Kln in der gleichen Zeitschrift,
Frhjahr 1962.
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brandbomben, strzende Huser zeigten die englischen und amerikanischen Bltter auch nicht die allergeringste Anteilnahme an diesen grauenhaften Massenmorden an der deutschen Zivilbevlkerung,
grtenteils Frauen und Kindern. Die meisten Bltter kommentierten die entsetzlichen Todesarten und die besonders hohe Zahl von
Toten freudvoll als eine unerwartete und glckhafte Extradividende (!).
Wie rechtswidrig diese Bombenangriffe auf offene Stdte und die
zivilen Brger waren, gesteht Churchill selbst in einem anderen Zusammenhang. Er schreibt in seinen Memoirs, Band I, S. 482:
Es ist zweifellos rechtswidrig, besiedeltes Gebiet zu beschieen in
der Hoffnung, ein militrisches Ziel zu treffen, von dem man wei,
da es sich in diesem Gebiet befindet, dessen Lage man aber nicht
einwandfrei ausmachen kann.
Unter den hchsten deutschen Volksvertretern und Staatsfunktionren grassiert jedoch eine pathologische, servile Selbstbeschuldigungsund Selbstbefleckungssucht wie eine Seuche, die niemals zum Abklingen kommt. Noch im Sommer 1952 wurde von einem gut kirchlichen und ehrsamen deutschen Parlamentsprsidenten bei einer Gedenkfeier fr die Luftopfer von Hamburg die dumme Lge wiederholt, da die Deutschen den Luftkrieg auf offene Stdte begonnen
htten und da erst die deutschen nchtlichen Bombenangriffe auf
London durch deutsche Flieger die nchtlichen Bombenangriffe der
Englnder auf Berlin und andere deutsche Stdte nach sich gezogen
htten. Diese Behauptung wagt heute nicht einmal mehr ein englisches Blatt. Ihre Unwahrheit ist heute geschichtlich lngst erwiesen.
England rhmt sich sogar der Tatsache, da es mit den Vernichtungsangriffen auf deutsche Stdte begonnen habe und nur whrend
des Krieges wegen der Greuelpropaganda gegen Deutschland diesem die Schuld daran zugeschoben habe.
In derselben Rede behauptete der erwhnte Parlamentsprsident auch,
da das Wort vom totalen Krieg und vom Ausradieren von
Stdten zuerst von Menschen unseres Volkes ausgesprochen worden
sei. Der Schpfer der Begriffe vom totalen Krieg und vom Ausradieren der Stdte ist der italienische General Douhet, der diese Worte
und Begriffe in seinem in den zwanziger Jahren erschienenen Werk
zum erstenmal prgte.
Im brigen war gerade Hitler ein entschiedener Gegner dieses Douhetismus.
Lidell Hart, der englische Kriegswissenschaftler hlt in seinem Buch
261
Revolution in Warfare (erschienen 1946) fest, da der erste nchtliche Bombenangriff auf London erst stattfand, nachdem in den vorhergehenden 14 Nchten sechs Bombenangriffe auf Berlin erfolgt
waren. Er schreibt:
Die Deutschen hatten vor unserem sechsten Nachtangriff auf Berlin
erklrt, da sie als Vergeltung zu gleicher Handlungsweise bergehen
wrden, falls wir [Englnder] unsere Nachtangriffe auf Berlin nicht
einstellten.
Helmut Sndermann schreibt in seinem Buch Alter Feind, was nun?,
S. 142 (Druffel Verlag, 1955), ber die Luftangriffe auf offene
Stdte:
Der Luftkrieg gegen die Zivilbevlkerung jenes Kriegsverbrechen,
das whrend des zweiten Weltkrieges die meisten und die unschuldigsten nichtkmpfenden Opfer forderte hat in keinem der zahlreichen Kriegsverbrecherprozesse nach 1945 auch nur die geringste
Rolle gespielt. Dafr und fr den Umstand, da die Entwicklungsgeschichte der sogenannten strategischen Luftkriegfhrung zu den
seit Kriegsende totgeschwiegenen historischen Tatbestnden gehrt,
gelten die gleichen Ursachen: es gibt hier keine Schuldfrage, sondern es steht auerhalb jeglichen Zweifels vllig fest, da der Bombenkrieg gegen offene Stdte und gegen die nichtkmpfende Bevlkerung von britischer Seite bewut gewnscht und begonnen wurde.
Im einzelnen sind in dieser Angelegenheit folgende Tatbestnde
von Bedeutung:
Zu Beginn der Kampfhandlungen gegen Polen erklrte Hitler in
seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939, er beabsichtige, die Vorschlge aufrechtzuerhalten, die er frher schon hinsichtlich der Luftkriegfhrung gemacht habe; er wolle keinen Kampf
gegen Frauen und Kinder fhren und habe deshalb der deutschen
Luftwaffe den Befehl gegeben, sich bei den Angriffen auf militrische
Objekte zu beschrnken. Nur wenn die andere Seite sich von den
Regeln humaner Kriegfhrung entferne, knne sie nichts anderes
erwarten, als da wir den gleichen Schritt tun.
Hitlers angekndigter Befehl ist tatschlich erteilt worden und bis
zum Sommer 1940 in Kraft geblieben. Weder whrend des Feldzuges
in Polen noch in Dnemark, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich hat es irgendeine deutsche Luftoperation gegeben, die nicht in
unmittelbarem rtlichem Zusammenhang mit einer militrischen Bewegung stand. Warschau wurde erst mit Bomben belegt, als die
Stadt eingeschlossen und vom Gegner zur Festung erklrt worden
262
263
264
damals noch nicht sehr wirkungsvoll und wurden von der Luftwaffe nicht erwidert. Aber Spaight stellte mit Recht ausdrcklich
fest, da wir [die Royal Air Force] es waren, die mit der strategischen Bomberoffensive begannen (a. a. O., S. 74). Es gab ber diese
Aktionen ziemlich lebhafte Auseinandersetzungen mit der franzsischen Regierung, die vergeblich wnschte, die britische Luftwaffe in
der Schlacht um Frankreich eingesetzt zu sehen. (Vgl. die Niederschrift Daladiers ber seine Unterredung mit Churchill am 16. Mai
1940 und das Telegramm Reynauds an den britischen Premierminister im Deutschen Weibuch Nr. 8).
Hitler zgerte noch whrend des ganzen Verlaufes des Frankreichfeldzuges, deutsche Vergeltungsmanahmen zu befehlen. Bis zum
20. Juni 1940 also mehr als 40 Tage nach dem Beginn der britischen Luftoffensive gegen das Reichsgebiet hat die deutsche Luftwaffe keinen sogenannten strategischen Luftangriff, keine Operation
durchgefhrt, die nicht mit einer Kampfhandlung der Erdtruppen
in Verbindung stand und einem unmittelbaren militrischen Zweck
diente.
Am 20. Juni 1940 wurden von deutscher Seite erstmals Landziele
auf englischem Boden angegriffen, doch wurde auch hier zunchst
der Versuch gemacht, wahllose Bombardierung zu vermeiden; die Angriffe blieben auf Flugpltze, Hfen und Industriewerke beschrnkt.
Stdte wurden nicht einbezogen, bis wie oben erwhnt nach
sechsmaligen britischen Provokationsangriffen auf Berlin die deutsche
Luftwaffe erstmals am 7. September 1940 also fast 4 Monate
nach der britischen Bombardierung deutscher Stdte Angriffsbefehl auf London erhielt.
Angesichts dieser Tatsachen und im Hinblick auf den Umstand, da
die Nrnberger Anklagebehrde wohlweislich den Bombenkrieg nicht
in ihr Anklageprogramm aufnahm, ist die Frivolitt kaum begreiflich, mit der Churchill seine Urheberschaft an dieser Art der Kriegfhrung abzuleugnen versucht. In Band I seiner Erinnerungen (deutsche Ausgabe) findet sich auf Seite 33 folgender Satz:
Nachdem die Deutschen einmal das verabscheuungswrdige Bombardieren offener Stdte aus der Luft begonnen hatten, bten die Alliierten mit ihrer stndig zunehmenden Schlagkraft zwanzigfache Vergeltung und erreichten den Hhepunkt mit den Atombomben, die
Hiroshima und Nagasaki von der Erde auslschten.
Der Memoirenschreiber Churchill machte sich in diesem fr eine
englisch-deutsche Wiederverstndigung so wichtigen Punkt einer
Falschaussage gegenber der Weltffentlichkeit, einer Irrefhrung und
265
DER LINDEMANN-MORDPLAN
Das Buch Snows befat sich insbesondere mit dem sogenannten Lindemann-Plan, einem geradezu teuflischen Mordplan gegen die deutsche Zivilbevlkerung. Der Physiker Dr. F. A. Lindemann war ein
deutscher Emigrant und von Ha- und Vernichtungsplnen gegen
Deutschland erfllt. Aus dieser gleichen Gesinnung und geistigen Gemeinschaft mit dem Deutschenhasser Churchill ergab sich bald eine
persnliche Freundschaft zwischen beiden. Lindemann, geb. 1886 in
Baden-Baden, hatte in Berlin Physik studiert. Als Churchill am
10. Mai 1940 britischer Premier wurde, bestellte er Lindemann zum
obersten wissenschaftlichen Berater der britischen Regierung. Lindemann wurde dann noch whrend des zweiten Weltkrieges fr seine
gegen Deutschland geleisteten Dienste zum Lord Cherwell erhoben.
Er starb am 3. Juli 1957.
Sein Vernichtungsplan gegen das deutsche Volk war geradezu teuf-
266
lisch. Er legte diesen Plan zu Beginn des Jahres 1942 in einer Denkschrift ber die strategische Bombardierung Deutschlands dem britischen Kabinett vor.
Lindemann forderte in seinem Mordplan vor allem Bombenangriffe
gegen die deutschen Arbeiterviertel. Snow uert sein Erstaunen ber
die Tatsache, da guterzogene und im allgemeinen gutherzige Menschen wie wir [die Englnder], die doch so oft von starken humanen
Gefhlen erfllt sind, Lindemanns grliche Vorschlge erwgen
konnten, ohne von Grauen berwltigt zu werden. Dster fragt er:
Wird die Nachwelt uns vorwerfen, wir htten unsere Menschlichkeit preisgegeben? Und das Recht zu dieser Frage htten sie!
Die Enthllung des Lindemann-Mordplanes liefert auch die Lsung
des Rtsels der britischen Bombenterror- und Vernichtungsangriffe
gegen die deutsche Zivilbevlkerung. Schon im Jahre 1944 waren
dieser Mordplan und die Terrorangriffe der britischen Luftwaffe
durch das Buch des britischen Luftmarschalls Spaight der britischen
ffentlichkeit bekannt.
Wenn man dem deutschen Volke vorhlt, es habe Bescheid wissen
mssen ber behauptete Verbrechen, die angeblich in entlegenen und unzugnglichen Lagern verbt wurden, und es habe durch
sein Schweigen eine gewaltige Kollektivschuld auf sich geladen, so ist
es klar, da eine noch grere und schwererwiegende Kollektivbelastung das englische Volk treffen mu. Das deutsche Volk hatte keine
Kenntnis von den behaupteten und keineswegs erwiesenen Verbrechen. Das englische Volk aber kannte den Lindemann-Mordplan und
den Terrorkrieg und hat keinen Einspruch dagegen erhoben. In bezug auf den grlichen Bombenterrorkrieg lagen die Dinge offen
und klar zutage sehr im Gegensatz zu den angeblichen Massenmorden in Auschwitz . . . Die entsetzlichen Morde an der deutschen
Zivilbevlkerung wurden von der britischen ffentlichkeit mit vollkommener Gleichgltigkeit, wenn nicht mit offener Genugtuung hingenommen. Keine Stimme wurde laut, die die Einstellung dieser
Terrorangriffe wenigstens in den letzten Monaten des militrisch bereits entschiedenen Krieges forderte.
Die Morde an Kindern in den Gaskammern von Auschwitz sind nur
behauptet und nicht bewiesen. Da man Zehntausende von deutschen
Kindern durch diese Terrorangriffe auf die dichtbesiedelten Zivilgebiete mordete, verstmmelte, ihres Augenlichtes beraubte und da
es sich dabei um einen vorstzlichen, geplanten Massenmord handelte,
lag offen vor der britischen ffentlichkeit.
267
Wir Deutschen wissen heute erst, da damals Morde an Juden erfolgten. Wir wissen heute auch bereits, da die Opferzahlen um das
Tausendfache bertrieben wurden. Die Englnder wuten damals
schon, was geschah, und ihre Zeitungen berichteten mit Genugtuung
von den Hunderttausenden von Opfern.
Wir warten darauf, da die Englnder sich in Sack und Asche zu
ihren Verbrechen bekennen und Bue tun.
ber den Lindemann-Plan vgl. auch den Artikel von F. J. P. Veale,
England, in der Zeitschrift Nation Europa (Coburg 1961) und den
Artikel in der Sunday Times (London, 26. Mrz 1961).
Die fast unvorstellbare Grauenhaftigkeit des britischen Mordplanes
gegen deutsche zivile Brger, gegen Frauen und Kinder, wird dann
noch grlicher, wenn wir daran denken, da diese Mrder noch
in den letzten Kriegswochen und -tagen ihre Massenmorde fortsetzten. Wie wollen die Briten die Mordangriffe auf Wrzburg und
andere militrisch ganz bedeutungslose Stdte nach gewonnenem
Krieg rechtfertigen oder gar den militrisch vllig sinnlosen Brandbombenangriff auf das kleine Stdtchen Rothenburg an der Tauber,
wo wenige Wochen vor Kriegsende Hunderte von Frauen und Kindern in der Glut der brennenden engen Gassen elendiglich umkommen, verbrennen und ersticken muten?
Aber die Briten, die sich das Richteramt ber Deutschland und das
deutsche Volk anmaen, wollen ihre scheulichen Morde gar nicht
rechtfertigen. Der leitende Mann, der diese britischen Massenmorde
an der deutschen Zivilbevlkerung organisierte und die britischen
Terrorangriffe leitete, Luftmarschall Harris, erklrte zynisch und
offen:
Ich wrde nicht zgern, das gleiche noch einmal zu tun . . . Ich
habe keine Geduld mit Leuten, die Mitleid fr die armen Deutschen empfinden.
Wo stehen die Galgen fr diese Kriegsverbrecher?
ZWEIERLEI MASS
Deutsche Offiziere und Soldaten wurden zu Zehntausenden gehenkt
und gemordet und schmachteten jahrelang und schmachten heute
noch in Kerkern. Den alten und neuen Kriegsverbrechern der
Sieger aber geschieht nichts? Sie werden nicht zur Verantwortung
268
gezogen und nicht bestraft? Wird eine Tat zu Unrecht, wenn ein
Deutscher sie tut, und dieselbe Tat zu Recht, wenn ein Amerikaner
oder einer ihrer Verbndeten sie tut?
Als ein deutscher Verteidiger in Nrnberg fragte, warum die Manahmen der Deutschen im besetzten Polen und Ruland die
Konfiszierung von Privateigentum (das es ja eigentlich in einem
kommunistischen Staat nicht gibt), der Einsatz von Zivilisten und
Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiter und die unzureichende Ernhrung der Bevlkerung Verbrechen gegen das Vlkerrecht sein sollten, nicht jedoch die noch schrferen gleichgerichteten Manahmen
der amerikanischen, sowjetischen, englischen und franzsischen Militrregierung in Deutschland, erhielt er die Antwort:
Die Alliierten Mchte sind den Beschrnkungen des Vlkerrechts
nicht unterworfen.
Wer hat die USA und die Westmchte zu Richtern ber Deutschland
bestellt? Welch unerhrte Anmaung, sich im Angesicht der Tatsachen der eigenen Geschichte zur Verhngung von Strafen gegen das
deutsche Volk berufen zu fhlen!
Am 18. Dezember 1947 schrieb eine englische Zeitung:
Es ist unbestreitbar, da die berwiegende Mehrheit des deutschen
Volkes von den Verbrechen der Nazis keine Kenntnis hatte . . . Es
ist aber ebenso gewi, da die ganze demokratische Welt von heute
von den Verbrechen wei, die im Namen der Sieger begangen werden. Das Potsdamer Schanddokument ist ja keine Geheimschrift;
man rhmte sich seiner. Die Hungerrationen fr die Deutschen sind
vorbedacht und geplant; die Welt wei, da es vor allem an Fett
fehlt; aber die Sieger schlieen Deutschland sogar von der Walfischjagd aus und verhindern sogar die Erzeugung synthetischer
Fette . . . Die ganze Welt wei von der Existenz der Sklaverei in
Ruland, in der Tschechoslowakei und in den befreiten Lndern;
sind doch Sklavenlager mitten in Frankreich! Aber die Welt schweigt
zu diesem Sklavenhandel.
Die Unterschrift zur Legalisierung des grten Verbrechens der Geschichte, der Massenaustreibung von Millionen Deutschen aus ihrer
angestammten Heimat, steht auf dem Potsdamer Morddokument . . .
Warum schweigt die Welt? Ist es das Schweigen der Schuld? Ist es
das Schweigen vor einem kommenden Nrnberg? Ist es Charakterlosigkeit? Es ist der vllige Bankrott christlichen Denkens und Handelns.
269
Deutsche Generale und Offiziere wurden gehenkt und deutsche Industriefhrer mit jahrelangem, ja lebenslangem Zuchthaus bestraft, weil
sie mitgewirkt hatten an der Vorbereitung des Krieges.
Der Schweizer Peter Drenmatt schreibt in seinem Bericht, den wir
schon zitiert haben:
Zur Zeit werden in Nrnberg die Direktoren der einstigen IG-Farben als Kriegsverbrecher abgeurteilt. Der Erfinder der deutschen
V-Waffen aber wurde, samt seiner Familie, nach Amerika verbracht.
Keineswegs nach Sing-Sing, und auch nicht, um drben eine Spielwarenindustrie aufzuziehen, sondern an eine Forschungssttte, wo er
seine Tod und Verderben bringenden Arbeiten fortsetzen kann.
Ein deutscher General wird von einer Siegermacht mit einem militrischen Spezialauftrag betraut. Mit allen Mitteln werden deutsche Soldaten fr die franzsische Fremdenlegion angeworben. Laut
einer Notiz in den Frankfurter Heften sollen sich in Dsseldorf allein
Tag fr Tag vierzig junge Deutsche fr diesen Zweck melden. Also
exportierter deutscher Militarismus!
ber die Kriegsverbrechen der anderen schreibt der englische General J. F. G. Fuller:
Feindschaft rechtfertigt in ihrem Extrem jede Grausamkeit in
Kriegs- und Friedenszeiten; auch die Vernichtung einer Sekte, Klasse,
Rasse und Gemeinschaft. Das wird ganz eindeutig in der Bibel
belegt, nmlich im Deuteronomion, wo Jehova, der Gott der Juden,
die rassische Ausmerzung der Feinde der Juden nicht nur gutheit,
sondern sogar als Gebot fordert. Jehova ist die Personifizierung des
Rachegedankens.
Diese extremste Form der Feindschaftsidee wird in neuerer Zeit
durch das Verhalten der Puritaner gegenber den amerikanischen
Indianern dargetan. William Christie MacLeod sagt in seinen Bchern
ber die Indianer, da die Politik Neu-Englands gegenber den
Indianern ein Vorbild in der Vernichtung der Kanaaniter durch die
Juden hat.
Einige historische Beispiele mgen zeigen, wie hemmungslose Feindschaft ein Volk, dessen einzelne Individuen rechtlich und freundlich
gesinnt sind, in eine Masse von brutalen und wilden Ungeheuern
verwandeln kann.
Whrend des Pequetkrieges 1837/38, der brigens von den englischen Siedlern vom Zaune gebrochen worden war, wurde ein indianisches Dorf in der Nacht umzingelt und niedergebrannt; seine
schlafenden Einwohner wurden niedergemetzelt. Bradford, der Gou-
270
verneur der Kolonie Plymouth, gibt folgende Einzelheiten von diesem Sieg: Es war entsetzlich, zu sehen, wie sie im Feuer gebraten
wurden, wie die Strme von Blut das Feuer fast lschten; furchtbar
war der Gestank! Aber es war ein herrlicher Sieg, und sie priesen
Gott, der dies so wunderbar gefgt hatte! Als Reverend Cotton
Mather von dem Massaker hrte, eilte er zu seinem Gebetpult und
dankte dem Gott Neu-Israel, der uns vergnnte, an einem Tag sechshundert Heidenseelen zur Hlle zu schicken.
Psychologisch bilden diese Ereignisse einen fernen Hintergrund zur
Londoner Abmachung vom 8. August 1945 zwischen den USA, Grobritannien, der UdSSR und Frankreich, die Kriegsverbrechen der
Feinde ex poste facte zu verfolgen und zu bestrafen, einen Hintergrund, der immer dann in der Geschichte zum Vordergrund wird,
wenn Feindschaft ein Volk beherrscht. Wenn man die beiderseitigen Beleidigungen, die Provokationen und die sechs Jahre heftiger
Propaganda bercksichtigt, kann man sagen, da der Krieg in einer
Atmosphre relativer Freundschaft begann, so da anfangs die vlkerrechtlichen Abmachungen einigermaen beachtet wurden. Je lnger aber der Krieg dauerte, um so mehr trat der Feindschaftskodex
in Kraft, und schlielich beherrschte die extremste Form der Feindschaftsidee alle Kriegfhrenden. Alle Teile begingen Grausamkeiten,
die einen so, die ndern anders.
Bei uns in England brachte dieser Feindschafts- und Rachekomplex
Morley Roberts derart durcheinander, da er schrieb:
Wenn wir aber die Deutschen diesmal wieder besiegen, dann mu
dieses ganze Volk ausgerottet werden!
Ein Jahr spter schrieb der Sunday Express:
Bomben, Angriff auf Angriff, bis nichts mehr brigbleibt von diesen
deutschen Stdten, wo einst Menschen lebten und werkten!
Alle Zeitungen aller kriegfhrenden Lnder sahen wahrscheinlich
ebenso aus. Grausamkeiten zu begehen war Heldenmut, sie ertragen
zu mssen, teuflische Barbarei. Deutschlands Invasion in Polen 1939
war finsterste Aggression. Rulands Angriff auf Finnland 1941 wurde
bersehen. Die deutschen Judenmassaker brachten die Alliierten in
hysterische Wut. Die russischen Massaker an polnischen Offizieren
(die Ermordung von zehnmal mehr Juden und die Hinmetzelung
von 2 Millionen brgerlichen Antibolschewiken) wurden verschwiegen oder schweigend hingenommen. Recht war, was man selber tat
(oder was unsere Verbndeten taten). So war die ganze Welt 1945
ein manichisches Tollhaus geworden. In dieser Atmosphre allgemeiner Psychose wurde 1945 das Londoner Abkommen formuliert,
271
demzufolge das Ex-poste-facte-Recht nur auf den Feind anzuwenden sei. Die verantwortlichen Mnner konnten nicht klar denken,
sondern wurden [hagehetzt vom Weltjudentum] ganz vom Gefhl
[der Rache] beherrscht. Wenn sie reinere Luft geatmet htten, dann
htten sie ohne jeden Zweifel erkannt, da in einer Atmosphre
der Feindschaft jede Bestrafung von politisch katastrophaler Wirkung sein mu.
Deshalb wre es besser gewesen, das Problem der Kriegsverbrecher
hnlich zu lsen wie nach den Napoleonischen Kriegen und nach
dem ersten Weltkrieg. Wenn Napoleon erschossen worden wre, wie
das der Labour-Abgeordnete Barnes verlangte, so htte das zweifellos nicht zur Konsolidierung des Friedens beigetragen. Unglcklicherweise war die Atmosphre von 1945 zu vergiftet . . .
Haben nun diese Prozesse irgendeinen Wert gehabt? . . . Erinnern
diese Prozesse nicht vielmehr an das Wort von Macaulay:
Ich wei kein lcherlicheres Schauspiel, als wenn die britische ffentlichkeit einen ihrer periodischen Moralittsanflle bekommt.
Der amerikanische Brigadegeneral Telford Taylor, als Chefanklger
in Nrnberg der Nachfolger Richter Jacksons [der uns von der
angloamerikanischen Publizistin F. Utley als Pro-Bolschewik und Frderer der deutschen Kommunisten geschildert wird], sagte ber die
Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Das ffentliche Gewissen der
Zivilisation hat zumindest seit der Franzsischen und der amerikanischen Revolution solche Massaker und mrderische Verfolgungen ganzer Bevlkerungsgruppen verurteilt, die meist aus religisen oder
rassischen Motiven geschahen. Ist das wirklich wahr? Denn noch
zu Lebzeiten des Vaters von Taylor haben die Ausrottungskriege,
die gegen die Indianer geplant, vorbereitet und durchgefhrt worden sind, Grausamkeiten gezeigt, die in nichts hinter anderen hnlichen zurckstehen und die dennoch zu jener Zeit uerst populr
waren.
Im Buchenwald-Proze wurde behauptet, die Frau des Kommandanten [Ilse Koch] habe sich Lampenschirme aus Menschenhaut machen
lassen. [brigens ein Greuelmrchen, fr das selbst die amerikanischen Anklagebehrden mit ihren Foltermethoden keine Beweise vorbringen konnten. Den Deutschen wurde diese Greueltat angedichtet,
den Amerikanern ist sie geschichtlich nachgewiesen.] Als 1813 der
bekannte Huptling der Shawnee-Indianer, Tecumeh, gettet wurde,
verstmmelten die Amerikaner seine Leiche, zogen die Haut ab und
machten Andenken daraus in Form von Abziehriemen fr Rasiermesser. Sind die Amerikaner deshalb Barbaren? Sicherlich nicht. Denn
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das einzige, was dadurch bewiesen wird, ist, da, wenn ein Volk
von Ha besessen ist, liebenswrdige und freundliche Menschen zu
Ungeheuern werden.
Da sich die amerikanische Justiz durch amerikanische Juden, die
Morgenthau-Clique, in eine Rachejustiz hineinhetzen lie, die alle
anderen seiner Verbndeten ablehnten, darauf haben wir schon verwiesen. Die amerikanische Morgenthau-Rachejustiz mischte sich auch
in Dinge, die sie nichts angingen.
Wenn man die Anklagen und Urteile der zwlf amerikanischen Prozesse: Vereinigte Staaten, Klger, gegen . . ., Angeklagter, liest, ist
man betroffen ob des Widerspruchs, da wir soviel Zeit, Geld und
Energie aufwandten und Amerikas Ruf einer unparteiischen Justiz
so beschmutzten, um Deutsche wegen in Ruland begangener
Kriegsverbrechen zu verfolgen, whrend die Sowjetregierung jede
Teilnahme an diesen Prozessen verweigerte. Die Sowjets ihrerseits
waren vielmehr eifrig ttig, deutsche Kriegsverbrecher zu ihren Mitarbeitern zu machen. So ereignete es sich hufig, da die amerikanischen Richter in Nrnberg diejenigen verurteilten, die nur die Befehle ihrer Vorgesetzten ausgefhrt hatten, whrend diese Vorgesetzten selbst hohe Funktionen in der russischen Zone bekleideten.
So ist z. B. General Vincent Mller, der den Befehl zur Liquidierung
russischer Zivilisten gab, jetzt Generalstabschef von Seidlitz, der die
sowjetdeutsche Volkspolizei in der russischen Zone kommandiert.
Der Stabsoffizier Hans von Salmuth aber, der diesen Befehl weitergab, wurde vom amerikanischen Tribunal in Nrnberg zu 20 Jahren
Gefngnis verurteilt. Und mancher unbekannte Feldwebel ist bereits
fr die Ausfhrung der Befehle seiner Vorgesetzten gehngt worden,
whrend die fr diese Befehle Verantwortlichen unbehelligt blieben.
Man kann dieses furchtbare Kapitel nicht besser abschlieen als mit
den Worten des Franzosen Maurice Bardche (Nuremberg ou la terre
promise), die einen wichtigen Beweggrund der Nrnberger Prozesse
enthllen:
Wir mssen feststellen, da der Proze, den man Deutschland
macht, eine ganz feste Grundlage hat: die Angst! Der Anblick der
Ruinen versetzte die Sieger in Panik. Die anderen mssen unrecht
haben. Sie mssen! Denn man bedenke nur, wie die Welt ausshe,
wenn die Deutschen nicht die Ungeheuer wren, als die man sie hinstellt. Wie schwer wrden dann diese (durch Bombenteppiche) zerstrten Stdte wiegen und diese Tausende von Phosphorbomben!
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lars beraubt, die sie sich als Kriegsgefangene verdient hatten. In hnlicher Weise haben die Englnder jahrelang nach Kriegsende deutsche
Gefangene als Zwangsarbeiter behalten.
Amerikas Einverstndnis in Potsdam, da Sachreparationen aus
Deutschland in Form von Zwangsarbeit in den Siegerlndern herausgeholt werden sollten, gab Stalin das Recht, die Millionen der bereits
in Ruland arbeitenden Kriegsgefangenen durch Hunderttausende
von zivilen Deutschen zu vermehren.
Ein Schandfleck fr die USA ist auch die Behandlung der deutschen
Soldaten, die sich nach der Kapitulation 1945 in die Hnde Amerikas
ergaben. Die deutschen Soldaten hatten sich bedingungslos ergeben.
Sie waren niemand. Man durfte ihnen von der Ehre bis zu den
Uhren und ihrem gesamten brigen privaten Besitz alles nehmen.
Und das besorgte man auch grndlich.
Die Deutschen waren doch ein Volk, das man austilgen wollte, das
verschwinden sollte, das keine Schonung verdiente! Hunnen waren
sie, Hunnen blieben sie, Hunnen wrden sie immer wieder sein.
Man trieb die entwaffneten deutschen Soldaten zusammen auf Wiesen und Felder. (Mglichst auf recht sumpfiges Gelnde.) Dort lie
man sie einmal in der Nsse des Frhlings tchtig hungern. Einen
Tag, eine Woche, viele Wochen, wie man gerade bei Laune war,
Dort lie man sie liegen, verdrecken, schbig werden, anfaulen! Dort
sollten sie ihren bermut, ihren Stolz, ihren Grenwahn verlieren,
dort sollten sie sehen, wie schnell man vergessen kann, da man
einem Herrenvolk, einer auserlesenen Rasse angehrt. Wer hungert,
denkt an ganz einfache Dinge. Wer dreckig ist und warten mu, der
verlernt es, stolz zu sein. Der Hunger holt Eigenschaften aus den
Menschen hervor, die ihn nicht liebenswert machen . . . Und dann,
wenn man sie weichgemacht hat, dann kann man sie langsam, ganz
langsam, durch das Sieb schtteln. Dieses Schtteln besorgten die
Amerikaner aus dem Jahre 1933, das sind Juden, die deutsch sprechen knnen und die mit den Deutschen eine Rechnung zu begleichen
haben . . . Aber es wird nicht nur gehungert, man schlgt auch im
Westen und erschiet im Osten, was man gerade unter die Hnde
bekommt.
In den riesigen Freilagern, in denen die Amerikaner die deutschen
Soldaten wie Vieh zusammentrieben, kam es zu einem entsetzlichen
Massensterben. Die Soldaten gingen an Nsse, Klte und Hunger zu
Zehntausenden qualvoll zugrunde. Sie krepierten elend mitten in
ihrer Heimat. Dabei befanden sich vollgepfropfte Lebensmittelmagazine aus deutschen Heeresbestnden bei allen Lagern. Es wre ein
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leichtes gewesen, mit diesen Lebensmitteln die Zehntausende deutscher Soldaten am Leben zu erhalten, die man erbarmungslos krepieren lie. Es war die Absicht, mglichst viele deutsche Soldaten krepieren zu lassen. Angesichts der Magazine zupften die ausgemergelten
Gefangenen das Gras, um ihren Hunger damit zu stillen . . . Zu einer
Zeit, wo der Krieg lngst vorber war, mordete man viele Zehntausende deutscher Soldaten, auf die dann noch jahrelang deutsche
Mtter, Gattinnen und Kinder vergeblich warteten.
Niemals hatte ich erlebt, da ein deutscher Soldat, geschweige denn
ein deutscher Offizier einem Kriegsgefangenen oder einer Zivilperson
die Uhren, Ringe oder sonstige Wertgegenstnde raubte. ber die
Vorliebe der Russen fr Uhren und Wertgegenstnde wurden viele
Witze gemacht. Die US-Soldaten waren nicht um ein Haar besser.
Immer wieder spielte sich das beschmende Trauerspiel der Beraubung in aller Offenheit und Nacktheit vor uns ab. Ich schmte mich
fr die amerikanische Armee, die doch vorgab, einen Kreuzzug nach
Europa zu unternehmen, um den Hunnen Kultur und Gesittung
beizubringen.
Major A. P. erklrt eidesstattlich:
Das erste Erlebnis, nachdem ich mich freiwillig in amerikanische
Gefangenschaft begeben hatte, war, da mir zwei amerikanische Soldaten (nicht Neger) unter Drohungen die Armbanduhr wegnahmen.
Das zweite, da uns unser ganzes persnliches Gepck und privates
Eigentum geraubt wurde. Das dritte, da man uns unntigerweise,
nur um uns zu qulen, den rgsten Unbilden der Witterung aussetzte. Man verweigerte uns ein ordentliches Quartier, ja auch nur
ein schtzendes Dach ber dem Haupt, ja auch nur einen ordentlichen
Lagerplatz unter freiem Himmel. Man lie uns nicht auf trockenem
Boden lagern, sondern trieb uns immer in ausgesuchte sumpfige Niederungen, die sich zwischen den beiden Elster-Flchen erstreckten.
Hier muten wir Tage und Nchte vllig schutzlos im Freien, im
strmenden Regen, ohne Dach und ohne Zelt zubringen. Die Beinamputierten mit ihren Sttzstcken waren in diesem Sumpfgelnde,
in das die Stcke tief einsackten, besonders hilflos.
Wir erlitten Unsgliches. Eines Tages wurden wir Kriegsgefangene,
die wir gegen die Amerikaner gekmpft hatten, wie rechtloses Vieh
den Franzosen bergeben. Frankreich brauchte Arbeitskrfte, und
die Amerikaner berlieen ihnen hiefr ihre Kriegsgefangenen. Es
war ganz wie im Altertum, wo man die Kriegsgefangenen wie Sklaven behandelte.
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Aus Zehntausenden beeideter Aussagen deutscher Offiziere und Soldaten ber ihre Behandlung durch amerikanische Soldaten nach Gefangengabe an amerikanische Truppen:
Trotz leichtester und weitester Mglichkeit, die deutschen Kriegsgefangenen unter menschenwrdigen und gesunden Verhltnissen
unterzubringen, wurden wir zu Zehntausenden auf sumpfigem Gelnde, das absichtlich ausgesucht wurde, auf dem es keinen Fubreit
trockenen Boden gab, zusammengetrieben. Ohne Dach, ohne Zelt,
ohne Decken, ohne jede Feuerungsmglichkeit, wurden wir wochenlang gezwungen, auf grundlosem Boden, halb im Wasser zu liegen,
dem strmenden Regen, den bitterkalten Nchten und allen sonstigen
Unbilden der Witterung schutzlos ausgesetzt. Und dies alles noch
dazu ohne ausreichende Nahrung. Alles war offensichtlich darauf
angelegt, uns durch die geradezu mrderischen hygienischen Verhltnisse mglichst zu dezimieren. Dies gelang auch vollauf.
Diese Art der Gefangenenbehandlung durch die Amerikaner bestand
nicht etwa nur an vereinzelten Abschnitten; sie war die allgemeine,
ausnahmslose, offensichtlich durch Eisenhower angeordnete Regel.
Ohne Ausnahme kehrt auch die eidesstattliche Aussage immer wieder:
Man nahm uns alles. Auch jedes private und persnliche Eigentum.
Man plnderte uns alle grndlichst aus.
Das Mihandeln deutscher Offiziere, Soldaten und Zivilisten, die
der Partei angehrt hatten, durch Schlge und Ohrfeigen bei ihrer
Einvernahme durch die jdischen Emigranten-Offiziere und Morgenthau-Amerikaner war die ausnahmslos und allgemein gebte Regel.
Beeidete Aussage des Universittsprofessors Dr. med. E. R.:
Der amerikanische Offizier fragte in ausgezeichnetem Deutsch, ob
ich Parteimitglied gewesen sei. Ich bejahte. Daraufhin begann er mich
zu ohrfeigen.
Prof. Dr. med. Otto Gerke erging es bei einem anderen jdischen
Emigranten-US-Offizier ebenso.
Der Sohn des deutschen Staatssekretrs Dr. Meissner, der deutsche
Diplomat Dr. Hans Meissner, also kein Soldat, erzhlt ber seine
Gefangennahme und Gefangenschaft bei den Amerikanern und ber
die bei ihnen erlebte christliche Humanitt:
Einige der vernehmenden amerikanischen Offiziere erklrten ganz
offen, da sie Kommunisten seien und da Stalin der Mann der
Zukunft sei. Eine hchst beklagenswerte Einrichtung des US-Gefangenenlagers Nr. 334 in Scandicci [bei Florenz] war der sogenannte
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alle Schwarzen sowie jene amerikanischen Soldaten, die von italienischen Einwanderern abstammten. Wenn der Kommandant oder sein
noch mehr gefrchteter Vertreter, Captain Martin, ihren Rundgang
durch die Lager machten, ging ihnen meist der Korporal Foretti
unauffllig voraus und warnte die Gefangenen.
Ein besonders schnes Beispiel von Menschlichkeit und Gte wie auch
von Selbstberwindung zeigte der Oberleutnant Lwe, ein ehemals
deutscher Jude. Er lie meine Leute grundstzlich nur im Schatten
antreten, erreichte fr sie mancherlei Erleichterungen und behandelte
sie mit einer Gte, mit der er fr eine echte Entnazifizierung unendlich mehr leistete als alle Gerichtshfe und Spruchkammern zusammen. Leider wurde er wahrscheinlich deshalb sehr bald abgelst.
Am Schlu seines Berichtes sagt Dr. Meissner:
Der Kommandant meines amerikanischen Kriegsgefangenenlagers
bei Florenz sagte mir: Ein guter Deutscher kann nur ein toter Deutscher sein!
Kann man die amerikanische Einstellung gegenber den deutschen
Kriegsgefangenen besser kennzeichnen?
Ein deutscher Kriegsgefangener, von Beruf Maler, wurde in das Education Office befohlen und erhielt den Auftrag, amerikanische Offiziere zu portrtieren. Er entschuldigte sich unter einem Vorwand.
Darauf wurde er in einen Straf-Bunker gesteckt, tglich herausgeholt
und gefragt, ob er nun portrtieren wolle. Erst nach zwlf Tagen
gaben die Amerikaner dieses unwrdige Spiel auf (Hie, Glasenbach,
S. 102).
Vgl. hiezu auch: Friedrich Griese, Der Wind weht nicht, wohin er
will Bericht ber Erlebnisse nach 1945 in Lagern, Gefngnissen,
bei Verhren, Eugen Diederichs Verlag, Dsseldorf; Manfred Hornung, POW Tatsachenbericht ber die Kriegsgefangenenlager der
westlichen Verbndeten, Wancura Verlag, Wien 1959.
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ber den Drahtzaun hinweg mit ihrem Gatten und Vater zu sprechen, die im Nachbar-Lagerabschnitt untergebracht waren. Es war
aber von den Amis streng verboten, sich ber den Drahtzaun mit
den Nachbarn zu unterhalten.
(Hie, Glasenbach, S. 50)
Franz Brandsttter sa im Lager Marcus W. Orr [Glasenbach] in seiner Baracke am offenen Fenster und las. Dem amerikanischen Wachtposten dieses Zivillagers bot die deutsche Nazibestie ein so verlockendes
Ziel, da er den Deutschen ohne Grund und ohne Anruf einfach
abknallte.
Eine Frau wurde bewutlos geschlagen, weil sie das Eiserne Kreuz
II. Klasse besa. Sie hatte als Frau eines Eisenbahners durch ihre Umsicht und mit Einsatz ihres Lebens den Zusammensto zweier D-Zge
verhindert. Dafr hatte sie das Kreuz bekommen und wurde nun
wegen des Kreuzes verhaftet und als Kriegsverbrecherin angeklagt
und geprgelt.
Man zeigte den Gefangenen einen Hetzfilm, Die Todesmhlen, in
dem die Opfer des deutschen Sadismus und germanischer Unmenschlichkeit gezeigt wurden. Whrend der Vorfhrung des Filmes rief
ein norddeutscher Gefangener: Das ist doch meine Heimatstadt, und
den Leichenberg, den sie da zeigen, habe ich selbst mit zusammentragen helfen. Das sind unsere Toten nach einem britisch-amerikanischen Fliegerangriff. Diese Totenhaufen haben die Luftgangster auf
dem Gewissen. Die CIC-Leute muten den Film einpacken und damit abziehen.
Die Amis zogen durch die Baracken und ohrfeigten alle Insassen . . .
Wir muten die Unterknfte verlassen. Drauen standen die Amis
und prgelten die Herauskommenden. Es ist bitter, sich als erwachsener Mann wehrlos zusammenschlagen lassen zu mssen . . .
In mehreren endlosen Reihen muten die deutschen Gefangenen zum
Ohrfeigen antreten. Einer nach dem anderen mute vor die Amis
hintreten, die Kopfbedeckung abnehmen, mit der Rechten salutieren,
dann bekam er einige wuchtige Ohrfeigen . . . Hunderte wurden so
geprgelt . . . Der gespenstische Rummel dauerte zwei Stunden. Dann
war der Spuk vorber . . .
Man hatte Korrektionszellen aus Stacheldraht im Freien errichtet.
Es waren dies drei Meter hohe Umzunungen von so kleiner Bodenflche, da jemand, der in diese entwrdigende Behausung ohne Dach
gesteckt wurde, darin nur stehen konnte. Schon beim Niederhocken
kam er in die verrosteten Stacheldrhte. Ein Niederlegen war vllig
ausgeschlossen . . .
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Mit ganz besonderer Vorliebe setzten die Amerikaner Juden als Fronvgte ber die rechtlosen Deutschen . . .
Amerikas Unkenntnis Deutschlands ist eine gefhrliche Sache. Man
kann an die Tatsache erinnern, da beim Einmarsch der alliierten
Armeen in Deutschland der amerikanische Geheimdienst (OWI) und
andere militrische Dienststellen, die behaupteten, Erfahrung und
Kenntnis der Deutschen Stimmung zu haben, voraussagten, da hinter jedem Busch und in jedem Keller und Dachboden ein NaziHeckenschtze zu finden sein werde und da Banden von Wehrwlfen Mordanschlge gegen unsere Besatzungstruppen ausbrteten.
Statt dessen zeigte sich, da Millionen von Deutschen uns als Befreier begren wollten, da sie aber zurckgestoen wurden und da
es viel zuwenig berzeugte Nazis in Deutschland gab, um unseren
Besatzungstruppen irgendwelche ernsthafte Schwierigkeiten zu bereiten . . .
Die Berichterstattung aus Deutschland war vom Zeitpunkt der Kapitulation an unzulnglich. Sie ist so durch antideutsche Vorurteile
und Unwissenheit gefrbt, da die amerikanische ffentlichkeit auch
heute noch nicht ber die Tatsachen unterrichtet ist und sich ber die
Konsequenzen unserer deutschen Politik nicht im klaren ist.
Sehr viele Deutsche hatten die amerikanische Besetzung Deutschlands
nach dem ersten Weltkrieg in den Jahren 19191923 in allerbester
Erinnerung. ber diese Rheinland-Besetzung nach dem ersten Weltkrieg schrieb ich (Justinus, Frankreich, erwache!, Discus Verlag, Leipzig, Band 1, S. 109 ff.):
Die Besetzung war sicher, vom Standpunkt der Befriedung Europas
aus gesehen, die denkbar unglcklichste Idee . . . Die Englnder und
die Amerikaner aber lieferten den Beweis, da man sogar aus einer
so heiklen Situation, wie es die Besetzung eines fremden Landes ist,
mit einem Gewinn an Ehre und Ansehen hervorgehen kann.
Der Ruf der Loyalitt und Korrektheit, der den Soldaten Sr. britischen Majestt, und der Ruf der absoluten Gerechtigkeit und Geradheit, der den amerikanischen vorausgegangen war, bewahrheitete
sich in einem Mae, der beiden Nationen zum dauernden Ruhm
gereicht. Die Englnder und Amerikaner vermieden nicht nur jede
brutale Hrte . . . Vor allem enthielten sie sich jeder Beleidigung und
vermieden es, den Deutschen Miachtung zu zeigen.
Die Amerikaner verlieen Koblenz am 24. Jnner 1923. Punkt 12
Uhr mittags senkte sich das groe Sternenbanner vom Mast der
Festung Ehrenbreitstein, von wo es vier Jahre lang den Rhein ge-
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da wir sie aber die Liebe zur Demokratie lehren wrden, und fingen
damit mit dem Entzug des Wahlrechtes an.
Statt anzuerkennen, da ihre bedingungslose Kapitulation uns die
rechtliche und moralische Verpflichtung auferlegte, eine faire Regelung
fr das deutsche Volk zu sichern, taten wir das gerade Gegenteil.
Wir proklamierten in Nrnberg, da wir gegenber Deutschland,
weil es bedingungslos kapituliert habe, nicht lnger an das Vlkerrecht und an die von uns feierlich eingegangenen Verpflichtungen der
Haager und der Genfer Konventionen gebunden seien.
Die Weisungen an die amerikanischen Besatzungstruppen befahlen
ihnen, nichts zu einer Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft zu
tun. Wir bestritten jede Verantwortung fr die Ernhrung der Unterworfenen, zogen aber selbst Deutschland dafr zur Verantwortung,
da es der Bevlkerung der von ihnen besetzten Lnder nicht genug
Lebensmittel beschafft htte, wie unmglich dies auch infolge unserer
Blockade war. Und in Potsdam wurde vereinbart, da die Sieger
berechtigt seien, Reparationen in der Form von Zwangsarbeit zu erheben, was die Bolschewiken grndlich ausnutzten, indem sie Millionen von Kriegsgefangenen als Sklavenarbeiter zurckhielten und fast
ebenso viele Mnner und Frauen in ihrer Zone zur Sklavenarbeit in
Gefangenentrupps oder KZ auszuheben.
Den amerikanischen Soldaten wurde eingetrichtert, da sie als Feinde
und Eroberer, nicht aber als Befreier und Freunde in Deutschland
einmarschierten . . . Unter Androhung von Gefngnisstrafen wurde
den Deutschen verboten, die Bolschewiken zu kritisieren oder sich
ber die unmenschliche Behandlung derjenigen zu beklagen, die wir
dem kommunistischen Terror ausgeliefert hatten . . . Wir besetzten
die einflureichen Posten der Militrregierung in der deutschen staatlichen und Gemeindeverwaltung, beim Rundfunk, in Zeitungsverlagen
usw. mit Kommunisten. Wir taten alles, was wir konnten, um die
Deutschen zu berzeugen, da wir nichts gegen totalitre Lehren und
die Diktatur einzuwenden htten, solange sie dem Bolschewismus und
nicht dem deutschen Nationalismus dienten . . .
Beim Einmarsch in Deutschland wurden fr die amerikanischen Soldaten Schulungskurse des Hasses abgehalten! Man lehrte sie, da sie
der bsartigen deutschen Rasse gegenber weder Barmherzigkeit
noch Mitleid walten lassen drften. (Armeebefehl JCS 1067 an die
Besatzungstruppen) . . .
Die Militrregierung wurde ausdrcklich angewiesen, die Produktion
einer langen und umfassenden Reihe von Industrien zu verbieten
und zu verhindern. Der Lebensmittelverbrauch des deutschen Volkes
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sollte auf Hungerrationen beschrnkt und alle berschsse weggenommen werden . . . Der Armeebefehl Eisenhowers JCS 1067 triefte
vor Ha . . . Reparationen sollten eingetrieben und den Deutschen
keine politische Bettigung erlaubt werden. Fraternisation mit dem
Feind war streng verboten . . . Amerikanischen Soldaten waren Strafen angedroht, falls sie, wie echte Amerikaner, Notleidende und
Hilflose untersttzten. Selbst Freundlichkeit deutschen Kindern gegenber galt als strafbares Vergehen. Den einfachen Soldaten war es
verboten, einen Brocken Speise von ihren Tellern zu nehmen und den
Verhungernden zu geben. Die Messe-Unteroffiziere waren angewiesen,
Speisereste wegzuwerfen und sie nicht irgendeinem Deutschen zu berlassen. Nicht einmal der Kaffeesatz durfte den Deutschen geschenkt
werden! Die weggeschtteten Speisereste muten unbrauchbar gemacht
werden (etwa durch berschtten mit Benzin), damit sie nicht etwa
von den verhungernden Deutschen noch verwendet werden wrden . . .
Christliche Nchstenliebe war ausdrcklich verboten. Mitleid wurde
als unamerikanisch bezeichnet und nicht nur das: Offiziere und Soldaten wurden, wenn nicht gerade positiv zum Plndern ermuntert,
so doch in keiner Weise daran gehindert, die gleichen Ausschreitungen wie die Bolschewiken und die Franzosen zu begehen . . .
Da es in jeder Armee einen gewissen Prozentsatz von Gangstern und
Verbrechern gibt, werden stets in einem besetzten Feindesland Plnderungen und brutale Mihandlungen der Zivilbevlkerung vorkommen. Die Anweisungen aber, die Washington [und Eisenhower] der
amerikanischen Armee gab, waren ein Anreiz fr die zgellose und
brutale Minderheit . . .
Die deutsche Polizei hat kein Recht, gegen Staatsangehrige der Siegerlnder einzuschreiten. Es war ihr sogar verboten, die DP-Lager
zu betreten oder gegen den Schwarzhandel einzuschreiten, der von
diesen exterritorialen Lagern aus betrieben wird. [Jeanette Wolff
erklrte diese jdischen DP-Lager als Schwarzhandelszentren erster
Grenordnung.]
Unsere Herrenvolk-Vorschriften gehen so weit, da ein deutscher
Polizist nicht einmal Deutsche vor Gewalttaten seitens des Angehrigen einer Siegermacht oder einer DP schtzen darf. Als ich einen
Beamten der amerikanischen Militrregierung in Berlin fragte, ob ein
deutscher Polizist einen Amerikaner verhaften darf, den er einen
Mord begehen sieht, lautete die strikte Antwort: Nein! Er kann nur
einen MP (Militrpolizisten) suchen gehen.
Die amerikanischen Soldaten richten ihr Verhalten nach der Haltung
des Kommandierenden Generals des betreffenden Gebietes. Ist dieser
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Die jahrelange Gewhnung an den Anblick von hungernden, frierenden und zerlumpten Menschen fhrte zu einer Verhrtung des Gefhls der amerikanischen Soldaten. Man wurde dem entsetzlichen
Elend, das man Tag fr Tag vor Augen hatte, gegenber gleichgltig
und fand sich damit ab . . . Deutsche Frauen leisteten die schwerste
Mnnerarbeit. Mein Fahrer machte mich auf die barfigen Frauen
aufmerksam: Haben Sie so etwas schon einmal gesehen? Sind diese
deutschen Frauen nicht wundervoll! Ich glaubte bis jetzt, nur in
China knne man Frauen so hart arbeiten sehen! Ich htte nie gedacht, da auch Weie es so knnten. Ich bewundere sie!
Ich bewunderte sie auch. Aber ich fragte mich, mit welchen Gefhlen
sie wohl abends nach einem Tag schwerster Mnnerarbeit ihr ungeheiztes, kaltes, finsteres, feuchtes Kellerloch aufsuchten, um fr sich
und ihre Familie zu kochen, zu waschen und ihre Kinder zu versorgen . . . Viele dieser Frauen haben ihre Mnner verloren oder warten vergebens auf ihre Rckkehr aus russischen Gefngnissen. Sie
sind die einzige Sttze ihrer Kinder und nur zu oft auch noch von
einer alten Mutter, Gromutter und anderen Familienangehrigen,
die in den Luftangriffen zu Krppeln oder Blinden wurden . . .
Ich besuchte die Heime deutscher Arbeiter und ihrer Familien und
erlebte das Wunder, da diese Frauen es doch irgendwie zustande
brachten, einen Keller oder ein bis zwei zusammengeflickte Ruinenrume trotz berfllung, trotz Mangel an heiem Wasser und Seife
rein und ordentlich zu halten. Die Kinder, die in den meisten anderen Fllen unter solchen Umstnden verwahrlost, schmutzig und ungepflegt sein wrden, sahen immer noch anstndig aus, da die Mtter
ihnen ohne Unterla die armseligen Kleider reinigten, stopften und
flickten. Statt Mitgefhl und Achtung durch solche Ordentlichkeit zu
erwecken, bringt der auerordentliche Flei und das Geschick der
deutschen Frauen, auch unter so katastrophalen Umstnden Ordnung zu halten, unter denen andere Nationen verlottern und verwahrlosen wrden, die Amerikaner oft auf den Gedanken, den
Deutschen ginge es gar nicht so schlecht.
So berichtet z. B. Mrs. Roosevelt, nachdem sie gerade einen ganzen
Tag in Berlin zugebracht hatte, sie htte keine notleidenden und
hungernden Kinder in Berlin gesehen, und die Deutschen schienen
nicht arm zu sein . . .
Mrs. Roosevelt kann unmglich an diesem einen Tag mehr von Berlin gesehen haben als Dahlem und Zehlendorf, wo die Amerikaner
wohnen. Aber selbst wenn sie sich Zeit genommen htte, auch die
anderen Stadtteile aufzusuchen, wrde sie ihre Ansicht nicht gendert
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gewesen sei. Dabei habe ich fast stets die gleiche Antwort bekommen,
ob ich nun mit Kellnern, Arbeitern, Ladenbesitzern, Dienstboten oder
Gepckstrgern sprach: Eh bien, wir hatten besser zu essen als jetzt!
Der letzte, mit dem ich sprach, war der Hausdiener des Hotels, der
mein Gepck an den Zug brachte. Er sagte: Wenn nur wir Franzosen
mit dem deutschen Volk zusammenkommen knnten, dann wrde
alles besser werden. Das wre noch mal eine Sache! Dann htten wir
Freude, Frieden und ein anstndiges Leben. . . . Wir aber wollen
unsere Soldaten vor der Berhrung mit einem verfluchten Volk bewahren und werfen deshalb die Deutschen aus ihren von uns requirierten Husern hinaus auf die Strae.
Der britische Unterhausabgeordnete R. T. Paget K.C., M.P., urteilt
ber das Verhalten der deutschen Soldaten in Polen (in Manstein,
His Campaigns and Trial, London 1951):
Die deutsche Armee verhielt sich ordentlich . . . Grausamkeiten gab
es nur wenige, und sie blieben vereinzelt . . . Das Betragen der deutschen Armee war korrekt.
Und Prsident General Eisenhower gab den deutschen Soldaten die
wenn auch versptete Ehrenerklrung:
Der deutsche Soldat hat niemals seine Ehre verloren.
Wie nehmen sich dagegen folgende authentische Berichte ber die
franzsische Besetzung aus:
Franzsische Offiziere gaben ganze Ortschaften zur Plnderung frei.
Farbige Truppen strzten sich auf die weien Frauen als ersehnte
Beute. Im kleinen Sdbaden gab es innerhalb weniger Wochen ein
Vielfaches an Vergewaltigungen weier Frauen durch Farbige, als es
in den ganzen vier Jahren der deutschen Besetzung in ganz Frankreich Vergewaltigungen durch deutsche Soldaten gab . . .
Auch der Name des franzsischen Generals de Castries, des Eroberers von Freudenstadt [und spteren unglcklichen Verteidigers von
Dien Bien Phu im franzsischen Indochina], ist mit dem unauslschlichen Makel befleckt, die deutsche Stadt Freudenstadt der Brandschatzung durch Algerier und Marokkaner preisgegeben zu haben.
Viele hundert deutsche Frauen fielen der Vergewaltigung durch die
Farbigen zum Opfer, denen auf seinen Befehl alles erlaubt worden
war.
Eine der ersten Taten der amerikanischen Morgenthau-Leute war, den
Bolschewiken die Druckstcke zur Herstellung unbegrenzter Mengen
von D-Mark auszuhndigen und damit die deutsche Whrung gnz-
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an Witwen und Waisen gefallener Offiziere kleine Renten auszuzahlen, hielt es General Clay nicht einmal fr der Mhe wert, dem
alten Generalfeldmarschall persnlich zu antworten. Statt dessen erging an Feldmarschall von Leeb ein kurzes, von einem amerikanischen
Oberstleutnant unterzeichnetes Schreiben folgenden Inhaltes:
Der Alliierte Kontrollrat hat im August 1946 das Gesetz 34 angenommen, durch das alle Gesetze und Verordnungen aufgehoben werden, die dem frheren militrischen Personal oder ihren Hinterbliebenen Sonderrechte oder eine Sonderstellung einrumten. Das Ziel
dieser Manahme war, den Militarismus, das Ansehen und die Sonderstellung der Soldatenkaste in Deutschland zu bekmpfen.
Nicht anders als Stalin, der die Kinder der Kulaken und anderer
Kapitalisten zum Hungertod verdammte, hat die amerikanische
Militrregierung die Kinder ihrer erschlagenen Feinde zu einem Bettlerdasein verurteilt. Welch seltsame Vorstellung der Militrregierung,
da der Militarismus in Deutschland ausgerottet wrde, wenn man
die Familien der fr ihr Vaterland Gefallenen zu Mrtyrern macht!
Als frhere Wehrmachtsoffiziere im Herbst 1948 in Anbetracht der
wirtschaftlichen Not und Bedrngnis eine Wirtschaftliche Vereinigung frherer Wehrmachts-Angehriger zur Verfechtung ihrer wirtschaftlichen Interessen, ihrer Pensions- und Brgerrechte grnden
wollten, wurde ihnen dies von den Vorkmpfern der Demokratie,
der amerikanischen Militrregierung, verboten.
Die Russen aber bieten zur gleichen Zeit [da Amerika den Offizieren die Pensionen nimmt und durch das Berufsverbot die Mglichkeit, Verdienst fr sich und ihre Familien zu finden] allen frheren
Wehrmachtsoffizieren gute Bezahlung und besondere Rechte, wenn sie
sich ihnen zum Kampf gegen Amerika anschlieen. In Wiesbaden
erklrte mir Herr von Schlabrendorf (der Mann, der Hitler fast
gettet htte), da viele Wehrmachtsoffiziere keine andere Wahl haben, als sich auf die Seite der Russen zu schlagen, da Amerika sie und
ihre Familien zum Verhungern verdamme.
(Freda Utley)
Es gab zweierlei Recht: eines fr die Sieger, eines fr die Besiegten.
Die Sieger erklrten zu Recht oder zu Unrecht nach ihrem Vorteil
und ihren Wnschen, wie es ihnen gerade pate. In Wahrheit waren
die Besiegten, die Deutschen, einfach rechtlos.
Das zeigt vor allem die Potsdamer Vereinbarung ber die Heranziehung der Deutschen zu Zwangsarbeit, die die Deutschen zu Sklaven machte. Das zeigt auch die Kontrollverordnung ber das Recht
der Besatzungsmchte auf Zwangsarbeit. Diese Verordnung machte,
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der
hat
Man hat die Deutschen in noch viel grerer Zahl und in noch
verschrfter Art zu Opfern von Verbrechen gegen die Menschlichkeit
gemacht, die man ihnen vorher vorgeworfen hat. Man hat ein ganzes
Volk, ja selbst Kinder, zu Verbrechern gestempelt und sie als
solche behandelt und so grausam bestraft, da man damit mehr Menschen zu Nazis machte, als dies Hitler jemals zustande brachte.
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Der Ha gegen das deutsche Volk und die Anmaung, mit der
man sich zu seinem Richter aufwarf, kulminierten in den sogenannten Entnazifizierungs-Gesetzen, die rckwirkend die ehemalige
Zugehrigkeit zur Staatspartei unter geradezu drakonische Strafen
stellte. Sie sind ein in der Geschichte von Kulturvlkern einzig dastehender Mibrauch des Rechtes. Die Entnazifizierungsgesetze sind
ein reines Instrument nichtchristlicher Rache. Sie wurden dazu benutzt, um die Besitzenden zu enteignen, den Mittelstand an den
Bettelstab und die demokratische Gerechtigkeit vllig in Verruf zu
bringen.
Die Nrnberger Grundstze in Verbindung mit den Washingtoner
Morgenthau-Weisungen JCS 1076/6 an die amerikanische Militrregierung beraubte die weitaus berwiegende Mehrheit des deutschen
Volkes in der amerikanischen Zone der Freiheit, des Eigentums und
der brgerlichen Rechte. JCS 1076/6 suspendierte das Habeas-Corpus-Recht, das staatsbrgerliche Grundrecht, nach dem kein Staatsbrger ohne richterlichen Befehl in Haft gesetzt werden drfe, auf
unbestimmte Zeit und ermchtigte die amerikanische Militrregierung, jeden Deutschen zu verhaften und ohne Verfahren beliebig
gefangenzuhalten ein Freibrief fr die Morgenthau-Leute und
ihre Handlanger, von dem sie ausgiebigst Gebrauch machten.
Die Nazis und alle brigen Gegner alliierter Absichten muten
nach diesem amerikanischen Befehl aus allen ffentlichen mtern und
aus allen Stellungen in der Privatwirtschaft entfernt werden.
Das Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus, wie das Entnazifizierungsdekret genannt wurde, traf rund 12 der insgesamt
17 Millionen Menschen der amerikanischen Zone, da es nicht nur
die ehemaligen Mitglieder der NSDAP, sondern auch ihre Familienangehrigen sowie die Mitglieder der angeschlossenen Organisationen
fr straffllig erklrte. Grundlage war die Weisung JCS 1076/6,
derzufolge die amerikanischen Militrbehrden alle Personen verhaften sollten, die wichtige Stellungen in der Reichs-, der Landes- und
der Kommunalverwaltung bis hinab zum Gemeindevorsteher und
in Industrie, Handel, Landwirtschaft und Finanz bekleidet hatten.
Es heit in dieser Weisung:
Es kann allgemein angenommen werden, da alle Inhaber solcher
Stellen Nazis sind oder den Nazis nahestehen, soweit nicht der Beweis fr das Gegenteil vorliegt.
Der amerikanische Militrbefehlshaber erhielt auch die Weisung, das
gesamte dingliche und nichtdingliche Eigentum unter seine Kontrolle
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Hilfsarbeiter und Handarbeiter ttig sein durfte. Die Nationalsozialisten hatten ja darauf bestanden, da alle ffentlichen Beamten,
alle leitenden Techniker und die Betriebsfhrer in Industrie und
Handel der Regierungspartei beitreten muten, wenn sie ihre Stellungen behalten wollten; diese Tatsache schlo ein Funktionieren der
deutschen Wirtschaft so lange aus, als alle frheren Nazis nur
Holzhacker, Wasser- und Ziegeltrger sein durften.
Die Amerikaner suchten sich durch Amnestien zu helfen. Es kam
eine Jugend- und Armuts-Amnestie, dann eine Amnestie fr
Schwerbeschdigte, durch die Schwerkriegsinvalide und andere bis
zu 50 % Arbeitsunfhige ausgenommen wurden. Aber trotz all dieser Anstrengungen, aus diesem Rache-Chaos herauszukommen, blieben immer noch etwa 4 Millionen Nazi-Verbrecher abzuurteilen.
Schlielich entlie man die deutschen Verbrecher, die nur nominelle PG gewesen waren, und als das Grausen vor der eigenen
Rache zu gro geworden war, erklrte die amerikanische Militrregierung die Entnazifizierung als deutsche Angelegenheit. In Hinkunft wurden von den Amerikanern Entnazifizierungsverfahren nur
mehr gegen jene veranlat, die sich ihr Mifallen zugezogen hatten,
sei es, da sie in Nrnberg trotz aller Anstrengungen der Anklagebehrden freigesprochen worden waren, sei es, da sie sich geweigert
hatten, als Zeugen nach den Wnschen der Morgenthau-Anklger auszusagen.
Die Entnazifizierungsbehrden strzten sich auf jene Zeugen und
jene Angeklagten, bei denen der amerikanische Anklger es nicht bis
zu einer gewnschten Aussage bzw. zu einer Verurteilung gebracht
hatte. Damit wurde unter der Herrschaft der USA in Deutschland
der lstige Rechtsgrundsatz, da niemand wegen des gleichen Verbrechens zweimal vor Gericht gestellt werden kann, wie so viele
andere ber Bord geworfen.
Fritz Henssler, sozialistischer Brgermeister von Dortmund, zeit seines Lebens ein Nazigegner, erklrte:
Die Denazifizierung ist ein ungerechtes Verfahren und eines der
schrecklichsten Dinge, die sich jemals ereignet haben. Unabhngigkeit
aller Justizbeamten, Unparteilichkeit und Erfahrung im Rechtswesen
gehren zum Wesen eines demokratischen Staates. Der Mann der
Strae ermangelt der richterlichen Qualifizierung; ihn als Richter in
Spruchkammern einzusetzen, ist einer Nachahmung der volksdemokratischen Justiz der Kommunisten gleichbedeutend.
Dabei ist das britische Entnazifizierungsverfahren noch schlimmer
als das amerikanische. Wer fr die Englnder brauchbar ist, bleibt
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Paris, der Jesuitenpater Panici, in einer Fastenpredigt, die vom Rundfunk bertragen wurde, bewegt aus:
Wir glaubten, da Frankreich nach der Befreiung in Freiheit wieder
aufleben knnte! Und was haben wir jetzt in Frankreich: ein
Schlachthaus-Regime!
In der franzsischen Nationalversammlung erklrte der damalige
Justizminister, der Katholik Teitgen, er knne zu seiner groen
Genugtuung der Nationalversammlung verknden, da schon jetzt
[1945!], in einem Jahr der Befreiung, bedeutend mehr Staatsfeinde
hingerichtet worden seien als in den fnf Jahren der groen Franzsischen Revolution!
Der amerikanische Professor Dr. Stefan Possony schtzt in seiner
Untersuchung Das Jahrhundert des Aufruhrs (Seite 316) die Zahl
der Opfer der Suberung in Frankreich und Italien:
Als die franzsischen Sondergerichtshfe ihre Ttigkeit am 31. Dezember 1951, d. h. also gute sieben Jahre nach der Befreiung von
Paris, einstellten, waren zumindest 320 000 Franzosen gettet, entlassen oder auf andere Weise aus dem ffentlichen Leben entfernt
worden. Eine noch weit grere Zahl mute den Verlust ihres
Eigentums und Terrorakte hinnehmen. Die Suberungsprozesse kosteten schtzungsweise das Leben von 112 000 Menschen . . .
In Italien nahmen die Ereignisse einen hnlichen Verlauf, nur da
sie hier das Leben von wenigstens 360 000 Menschen kosteten.
Vgl. hierzu das Buch Gtzendmmerung aus dem Druffel Verlag, ferner Paul Srant, Les vaincus de la libration (Ed. Robert
Laffont), deutsche Ausgabe: Die politischen Suberungen in Westeuropa am Ende des zweiten Weltkrieges (Stelling Verlag, Oldenburg).
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Der Korrespondent der Pariser Zeitung Le Monde, George Penchenier, berichtete ber ein Massaker in einem Dorf in der Gegend von
Philippeville (zitiert bei Kern, S. 196):
Etwa 50 alte Mnner, Frauen und Kinder wurden in Abwesenheit
der Mnner, die in der Nacht die Flucht ergriffen hatten, gettet.
Ich habe niemals Tragischeres gesehen als das, was sich meinen Augen
nach Abzug der Kommandotruppen bot. Ich ging mitten durch die
Zerstrung einher, und nichts begrte mich als das anklagende Geheul von Kettenhunden, den einzigen berlebenden des Blutbades.
Beim Lesen dieser Berichte ber die franzsische Kriegfhrung fragt
man sich, woher Frankreich die Khnheit nahm, gegen Deutschland
Kriegsverbrecherprozesse zu fhren und deutsche Offiziere und Soldaten wegen angeblicher Kriegsverbrechen eingekerkert zu halten.
Die Repressalie von Oradour war sicher entsetzlich. Aber sie ist erklrlich als Kriegsnotrecht. Nicht weniger entsetzlich aber und durch nichts
entschuldigt ist der Massenmord an wehrlosen und unschuldigen deutschen Soldaten in franzsischen Kriegsgefangenenlagern.
Gegen die franzsischen Greuel in Algerien richteten 357 angesehene
Franzosen einen Protestbrief (mit schriftlichen Zeugenaussagen ber
die begangenen Greuel) an den franzsischen Staatsprsidenten.
Prof. Henri Pierre Simon verffentlichte darber eine Broschre,
Contre la torture, in der es heit:
Wir haben nicht mehr das Recht, die Zerstrer von Oradour zu
verurteilen.
Der franzsische Nobelpreistrger Franois Mauriac schreibt im Anschlu an die Enthllungen Prof. Simons und an die Berichte ServanSchreibers im Express ber die Vorkommnisse in Algerien:
Wenn es eine Wahrheit gibt, an der ich heute nicht mehr zweifle,
so ist es die, da es kein Volk gibt, das frchterlicher ist als das
andere welches auch immer das Regime ist, unter dem es steht. 1
Die Zeitung Voix dAlsace, Straburg, berichtet ber den oben erwhnten Protestbrief von 357 Mnnern aller sozialen Schichten an
1
Vgl. hiezu auch Servan-Schreiber, Algerisches Kriegstagebuch, ferner
den Bericht des franzsischen Lehrers Lon Mazurat in der Pariser
Wochenzeitung LExpress sowie den Anklagebrief des Doyens der Rechtsfakultt der Universitt Algier, Prof. Jacques Peyrega, an den franzsischen Verteidigungsminster Bourgs-Maunoury gegen die Greuel, die
von franzsischen Militr- und Zivilorganen an Algeriern begangen wurden.
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den franzsischen Staatsprsidenten gegen die franzsischen Methoden, dem eine Reihe schriftlicher Zeugenaussagen ber Geiselerschieungen, Grausamkeiten, Plnderungen und Zerstrung ganzer Drfer beilag.
Der frhere gaullistische Abgeordnete Ren Capitant, ein Universittsprofessor, stellte seine Vorlesungen aus Protest gegen die Vorflle in Algerien ein und schrieb an den Minister:
Ich kann nicht weiter Rechtsprinzipien lehren, die in Algerien mit
Fen getreten werden.
Der Dichter Vercors schrieb an den Staatsprsidenten Coty:
Die Geste von Universittsprofessor Capitant darf nicht isoliert
bleiben. Protest zu erheben wird Brgerpflicht . . . Ich fr meinen
Teil entschliee mich, Ihnen die Ehrenlegion zurckzugeben. Heute,
da sich mein Land nicht mehr mit Ehre, sondern mit Schande bedeckt, ist es nicht mehr mglich, sie zu behalten.
Der Kommandant der franzsischen Truppen im Atlas-Gebiet, General de Bollardire, hat aus Protest gegen die Manahmen, die
gegen die algerischen Aufstndischen ergriffen werden, und gegen die
Methoden, die gegen die Rebellen zur Anwendung kommen, um
Entlassung aus seinem Kommando gebeten.
Der franzsische Dichter Jean Paul Sartre schrieb in der Schweizer
Wochenschrift Die Weltwoche, 26. Jahrgang, Nr. 1272, vom 28. Februar 1958 einen Artikel Sieg ber die Folter, der sich eingehend
mit
den
franzsischen
Kriegsgreueln
in
Algerien
befat.
Der Franzose Henri Alleg bringt in seinem Buch La Question (Die
Frage, ditions de Minuit, 1958) einen ausfhrlichen Bericht darber.
Im gleichen Verlag erschien im Juni 1959 das Buch La Gangrne.
Die Zricher Zeitung Die Tat besprach das Buch am 22. Juni 1959
unter dem Titel Sprengstoff zwischen Buchdeckeln. Aus dem Buch
geht hervor, da nicht nur in Algerien, sondern auch in Paris auf
schauerliche Art gefoltert wird.
Erschtternd sind auch viele andere Berichte, so der Bericht des franzsischen Schriftstellers Martin Chaffier ber die franzsischen KZ
in Algerien und der Bericht von Pierre Beteille, dem Leiter einer
franzsischen Untersuchungskommission.
Der franzsische Journalist Jean Jacques Servan-Schreiber berichtet
in seinem Buch Leutnant in Algerien (Verlag Hoffmann & Campe,
Hamburg 1957) ber die Ausrottungsmethoden der franzsischen
Armee gegenber wehr- und waffenlosen Arabern.
Kaltes Entsetzen vermitteln auch die Berichte Erich Kerns in seinem
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Offiziere und Soldaten, lsten einander ab, whrend andere franzsische Fallschirmjger und auch Alpenjger herumstanden und den
Gemarterten verspotteten.
Tagelang dauerten die Torturen. Der elektrischen Marter folgte das
Ertrnken. Mehrmals war Alleg daran, unter den Hnden seiner
Peiniger zu sterben. Aber er sprach nicht. Sie verbrannten seine
Fusohlen, seine Brustwarzen und Geschlechtsteile mit Papierfackeln.
Alleg litt Unmenschliches, aber er weigerte sich, die Adresse seines
Freundes preiszugeben.
Als alle Martern ihn nicht zum Verrat bringen knnen, injiziert man
ihm Penthotal als Wahrheitsserum. Unter furchtbaren Willensanstrengungen gelingt es dem Geschwchten, auch dieser Attacke zu
widerstehen. Wie bei den krperlichen Qualen umgeben ihn auch
hier, bei der seelischen Tortur, die ein Armeearzt vornimmt, interessierte Zuschauer, die nachher zum Ausgang drngen wie beim
Ende einer Theatervorstellung. Die Gruppe, die ihn martert, ist
immer die gleiche, verstrkt und vermehrt durch Sadisten, die neue
Torturen an ihm erproben. Die Offiziere kommen manchmal im eleganten Zivilanzug, vor einer Abendgesellschaft, und sehen noch rasch
den Martern zu . . .
Als alles nichts ntzt und Alleg standhaft bleibt, obgleich er dem
Tode nahe ist, droht man, seine Frau nach Algerien zu holen und
auch sie zu martern. hnliches ist, wie Alleg wei, in einigen Fllen,
die er kennt, tatschlich geschehen. Ein anderes Mal sagt ein
Offizier whrend der Tortur so nebenhin: Heute abend kommen
seine Kinder mit dem Flugzeug an. Es wird ihnen leider ein Unglck zustoen. Dann gibt man Alleg, der nur noch den Tod vor
sich sieht, den in Algerien von den franzsischen Truppen so oft
begangenen Mord, getarnt als Erschieen auf der Flucht, Gelegenheit zum Selbstmord. Er widersteht auch dieser Versuchung, obgleich
er mit seinem sicheren Tod rechnet. Einmal verhrt ihn ein Hauptmann mit dem grnen Barett der franzsischen Fremdenlegion. Er
sagt von sich selbst stolz, er sei Hauptmann Faulques, Sie wissen,
der berchtigte SS-Hauptmann.
Nchtelang hrt Alleg das Schreien anderer Opfer. Ein alter Araber
ruft unter den Qualen der Tortur Vive la France!, weil er
glaubt, damit seine Peiniger milde stimmen zu knnen. Sie brllen
vor Lachen . . .
Alleg berlebt die Martern. Aus einem Konzentrationslager in Algerien, in das er schlielich gebracht wird, schmuggelt er seine groe
Anklage heraus. Er schliet seinen knappen Bericht mit den Worten:
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All das mu ich fr die Franzosen sagen, die mich lesen wollen.
Sie sollen wissen, da die Algerier die Folterknechte nicht verwechseln mit dem groen Volk Frankreichs, von dem sie viel gelernt
haben und dessen Freundschaft ihnen teuer ist. Aber sie sollen auch
wissen, da alles hier in ihrem Namen geschieht.
Allegs Bericht, von dem in Frankreich bisher [1958] ber 30 000
Exemplare verkauft wurden, ist nur einer von vielen. Da in Algerien gefoltert wird, wagt kaum jemand in Frankreich heute noch
zu bestreiten. Die Anklage ist furchtbar, die politische Implikation
noch furchtbarer: im Kolonialkrieg werden die franzsischen Fallschirmtruppen systematisch zum Brgerkrieg, zum Krieg gegen die
demokratische Republik geschult. Die SS ist wiederauferstanden, und
wie der Fall des Hauptmanns der Fremdenlegion Faulques zeigt,
nicht einmal immer in neuer Gestalt. Aus dem Kolonialismus erwchst der neue Faschismus, der heute in Generalsuniform Frankreich
bedroht und ganz Europa gefhrdet.
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scher zu sein. In recht seltenen Fllen wurden die Verhafteten menschlich behandelt, sehr oft brutal und unmenschlich. Hochverdiente
rzte, die ihr Leben lang fr die Kolonie gearbeitet hatten, Missionare, Beamte der Regierung, Geschftsleute und Pflanzer wurden
dabei zum Teil tagelang an Hnden und Fen krummgeschlossen. Es spielten sich Tragdien ab, die heute besser nicht mehr
erwhnt werden.
Die 1200 Deutschen von Batavia kamen auf die Insel Unroest. Wie
sie dort behandelt wurden, zeigt der Fall Frhstck. Dieser, ein
deutscher Konsulatsbeamter aus Singapur, war bei Kriegsausbruch auf
einer Prau nach Java geflchtet. Er stand in der Nhe des Stacheldrahtes und sah seinen Kameraden zu, als er vllig grundlos von
einem hollndischen Sergeanten niedergeschossen wurde. Deutsche
rzte, die dem schwer in der Lunge Getroffenen beistehen wollten,
wurden mit angelegten Gewehren zurckgetrieben. Der Kommandant
von Unroest, ein Herr de Vries, strzte mit der Pistole in der Hand
aus seinem Bro. Alles, was er zu diesem beispiellosen Vorfall zu
sagen hatte, war die Frage: Heb je hem neergelegd? (Hast du ihn
umgelegt?)
Frhstck bekam keine Hilfe. Er blieb stundenlang liegen, obwohl
viele hilfsbereite rzte ihm helfen wollten. Als er verblutet war,
wurde er eiligst verscharrt. Spter wurde das Ganze zur Meuterei
von Unroest umgelogen.
Von dieser Elendsinsel, wo es keinerlei sanitre Anlagen gab, keine
Matte, nicht einmal gengend Trinkwasser, ging es in verschiedene
Lager. Die Behandlung war berall gleich: in Ambarawa, in Mangelang oder gar in dem berchtigten Lager Ngavi, der frheren gefrchteten Strafgarnison des hollndischen Militrs. Hier, im Bereiche
des hollndischen Obersten Siereveld, tobte sich der Kolonialsadismus
hemmungslos aus. Fnfzehnjhrige wurden wegen geringfgiger
Dinge zu Dunkelhaft bis zu drei Monaten verurteilt, um dann ins
grelle Sonnenlicht hinausgestoen zu werden. Korrektionsstrafen wurden wegen jeder Kleinigkeit verhngt. Das Essen bestand fast nur
aus Reis. Es war so wenig, da die Gefangenen fast verhungerten.
Trinkwasser war nahezu nicht vorhanden. All das wurde zur unvorstellbaren Qual!
Beschwerden wies Oberst Siereveld kurz ab. Sie bekommen dasselbe
wie meine Soldaten, die damit Hchstleistungen verrichten. Der
Hohn war um so grer, als damals in Indonesien berhaupt noch
kein scharfer Schu gefallen war auer gegen wehrlose Gefangene.
[Krieg gab es hier erst Monate nach Pearl Harbour.]
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53 Personen und eine Arbeitsjolle, ein sogenanntes Vlet, fr 14 Personen. Mit Mhe und Not gelang es, beide Boote klarzumachen. Sie
waren zum Bersten berfllt und ragten kaum eine Handbreit aus
dem Wasser. In Ermangelung von Riemen, die von den Hollndern
zerstrt worden waren, stieen sie mit Brettern als Ruder ab.
Die verzweifelt auf dem Schiff zurckgebliebenen Gefangenen versuchten Fle zu zimmern und die Kapok-Matratzen als Rettungsmittel
zu gebrauchen. In den Schotten stieg ununterbrochen das Wasser
immer hher. Einer der Geisteskranken hatte sich eines zurckgelassenen hollndischen Revolvers bemchtigt und schrie von der Kommandobrcke aus wirre Befehle, bis er endlich entwaffnet werden
konnte. Immer mehr der teilweise Schwimmunkundigen ertranken in
den Fluten. Viele gaben es auf. Einige erhngten sich, als sie erkannten,
da es keine Rettung mehr gab. Andere ffneten sich die Pulsadern.
Ein Arzt vergiftete sich . . . Sieben Stunden lang sank das Schiff . . .
Unterdessen waren die beiden Boote, nur mit einem Taschenkompa
ausgerstet, in die Richtung der Insel Nias gerudert. Am nchsten
Morgen wurden sie von einem hollndischen Militrflieger berflogen. Wenig spter kam das niederlndische Motorschiff Boelongan
heran. Mit Trnen in den Augen sanken sich angesichts der nahen
Rettung die Todgeweihten in die Arme. Das Schiff stoppte. Der
Schiffsfhrer fragte mit schallender Stimme, ob Hollnder oder Englnder unter ihnen seien. Der Gefangenen bemchtigte sich eisiger
Schauder. Trotzdem antworteten sie wahrheitsgem: Nein, nur
deutsche Gefangene. Der Schiffsfhrer verweigerte nicht nur die Rettung, sondern auch das erbetene Trinkwasser. Er wnschte ihnen eine
rasche Himmelfahrt, lie wenden und fuhr davon, ohne einen einzigen an Bord zu nehmen.
Verdurstend und verhungernd, mit nassen Lappen als Sonnenschutz
um den Kopf, paddelten die Unglcklichen verzweifelt und mit
wunden, zerrissenen, blutenden Hnden weiter. Es verging der
21. Januar, der 22. Januar. Wer sich durch den wahnsinnigen Durst
verleiten lie, Meerwasser zu trinken, geriet in eine noch frchterlichere Hlle.
Am 24. verloren viele das Bewutsein.
Am 25. erreichten sie Land. In der hohen Brandung zerschellte das
Boot. Zwei Gefangene ertranken. Die Indonesier versorgten sie mit
Wasser und Frchten. Von den 477 Deutschen hatten sich 65 gerettet.
Glaubten sie.
Denn dann kam die hollndische Polizei. Und das Martyrium ging
von vorne wieder an.
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Von den berlebenden verffentlichte Gottlob Weiler einen Erlebnisbericht (Gottlob Weiler, Der Untergang der Van Imhoff, Evang.
Missionsverlag, Stuttgart), in dem er diese entsetzlichen Geschehnisse schildert.
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dung der Japaner an den Ksten von Borneo und Celebes war schon
im Gang, und jeden Augenblick wurde auch die Invasion von Java
und Sumatra erwartet. In aller Eile wurde beschlossen, einige hundert
Deutsche, die von den Niederlndern bereits seit dem 10. Mai 1940
als Zivilinternierte gefangengehalten wurden, irgendwohin nach Britisch-Indien zu bringen. Im Hafen von Sibolga an der Westkste Sumatras lag das Schiff Van Imhoff. Der Kapitn dieses Schiffes, dessen
Name mit H. J. H. angegeben wird und der noch heute leben soll,
erhielt den Befehl, 367 Deutsche (alles Zivilisten) an Bord zu nehmen.
Schnell wurde ein Zwischendeckgefngnis improvisiert. Kurz nachdem
die Gefangenen an Bord gebracht worden waren, berflog ein japanischer Aufklrer den Hafen. Die Van Imhoff lief am 16. Januar 1942
aus. Der Kapitn hatte vom Befehlshaber der hollndischen Kriegsmarine, Vize-Admiral Helffrich, den Befehl erhalten, sdlich Kurs zu
nehmen. Auf hoher See sollte ein Begleitschiff die Van Imhoff erwarten. Doch von diesem Begleitschutz war nichts zu sehen, so da die
Van Imhoff am folgenden Tag wieder Sibolga anlief. Dort bekam
der Kapitn neue Befehle: es mten noch 111 andere Deutsche an
Bord genommen werden. Diese weiteren Internierten wurden auf dem
Achterdeck hinter Stacheldraht eingesperrt. Nun hatte das Schiff mit
Kurs auf Colombo auszulaufen. Das Begleitschiff sollte nun bestimmt
zur Verfgung sein.
Am 18. Januar 1942 hob die Van Imhoff aufs neue die Anker. Jetzt
befanden sich neben der Schiffsbesatzung im ganzen 478 internierte
Deutsche an Bord, die von 62 Mann Wachmannschalten der KNIL
der hollndischen Kolonialarmee begleitet wurden. Es waren aber
nur sechs Rettungsboote an Bord, die 250 im Hchstfall 300 Menschen Platz boten. Auf dem Achterdeck gab es noch eine Jolle, die
maximal 14 Personen aufnehmen konnte.
Auf hoher See war auch diesmal wieder nichts von der Eskorte zu sehen. Aber der Kapitn befahl dennoch Volldampf voraus, obschon das
Schiff nicht bewaffnet war. Am folgenden Morgen erschien gegen 10 Uhr
in der Frhe ein japanisches Bombenflugzeug. Es berflog mehrere
Male die Van Imhoff und warf sechs Bomben ab. Keine von ihnen traf
das Schiff, aber eine Bombe explodierte so nahe, da die Schiffswand
aufgerissen wurde. Was dann geschah, mute durch die Aussagen mehrerer berlebender rekonstruiert werden. J. A. van de Ende, Angehriger der Bewachungsmannschaft, den Verkijk aufsprte, schilderte den
Ablauf folgendermaen:
Erst etwa vier Stunden nach dem Luftangriff sind wir von Bord gegangen. Wir waren zu acht die letzten Hollnder, die das Schiff ver-
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lieen. Kurz zuvor hatte unser Feldwebel den Deutschen die Schlssel
gegeben, damit sie sich befreien konnten. Wir nahmen fnf der sechs
Schaluppen mit. Es htten wohl auch noch Deutsche mitgekonnt, aber
lange nicht alle. Fr sie wurden einige Fle in See geworfen, aber auch
zu wenige. Das Rettungsmaterial an Bord war ganz und gar unzulnglich. brigens hatte ich immer gedacht, da der Kapitn als Letzter von Bord zu gehen htte. Aber als wir in die Boote gingen, war
die gesamte Schiffsbemannung mit dem Kapitn an der Spitze bereits
da.
Pfarrer Gottlob Weiler (einer der wenigen Deutschen, die in einem
Rettungsboot Platz fanden) erklrte dem hollndischen Publizisten:
Wir saen in den zwei Booten mit 67 Mann 53 im Rettungsboot, 14 in der Jolle. Die brigen hatten sich auf einige Fle
retten knnen, die um uns herumschwammen, und die zusammengebunden an das Boot angehngt wurden. An ihnen klebten insgesamt
134 Menschen. Wir wollten unbedingt alle zusammenbleiben, weil es
inzwischen auch dunkel zu werden begann.
Albert Vehring, ein Deutscher, der in der Jolle sa, berichtete:
In dem Rettungsboot waren keine Riemen vorhanden, kein Wasser
und kein Brot. Fr uns hatte man nur dies eine Rettungsboot und die
Jolle zurckgelassen. Die 110 Hollnder die Schiffsbesatzung und
die Bewachungsmannschaft hatten die brigen fnf Boote unter sich
verteilt. Jedesmal nur 22 Mann in einem Boot, das immerhin fr
50 Personen gebaut war. Da die Hollnder nicht auch das sechste Boot
mitnahmen, war nur dem Umstand zu verdanken, da es in den Davits
hngenblieb, als es heruntergelassen werden sollte. Es wird angenommen, da auer den Hollndern im ganzen 134 Deutsche von Bord
gegangen sind, 53 im Rettungsboot und 14 in der Jolle. Als die Hollnder die Unglcksstelle verlieen, drohten sie, auf jeden Deutschen
zu schieen, der es wagen sollte, in ihre Boote zu klettern. Einer tat
es doch. Das war Stephan Walkowiak. Es wurde auf ihn geschossen.
Die Kugel ging ihm durch seinen Puls. Er fiel ins Wasser, hielt sich
dann wieder am Boot fest und wurde mitgenommen. Etwa vier Stunden nach der Leckschlagung der Van Imhoff sank das Schiff. Die
Hollnder waren lngst verschwunden. Die Deutschen blieben zurck.
Als am nchsten Tag ein hollndisches Catalina-Flugboot erschien,
kmmerte es sich nicht um die Schiffbrchigen. Spter kam die Boelongan, ebenfalls ein Dampfschiff der KPM, heran. Es hielt an, und vom
Schiff aus erkundigte man sich, wer die Schiffbrchigen seien. Hollnder oder Deutsche?, rief man vom Schiff herunter. Deutsche! Darauf
lie der Kapitn sofort sein Schiff weiterfahren.
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HOLLAND LEUGNET
Viele Jahre schwieg man in Holland zu diesen hollndischen Kriegsverbrechen. Erst als sich 1966 Der Spiegel mit diesen Verbrechen befate, reagierte die hollndische ffentlichkeit.
412 von den im ganzen 477 deutschen Gefangenen der Van Imhoff
muten ertrinken, weil die Hollnder keine Deutschen in die Rettungsboote lieen und auf schwimmende Deutsche schossen, und weil sich
das vorbeifahrende hollndische Motorschiff Boelongan weigerte, die
um ihr Leben kmpfenden Deutschen an Bord zu nehmen.
Die Mrder dieser 411 Deutschen waren der Kapitn Hoeksema von
der Van Imhoff und der Kapitn Berveling von der Boelongan.
Als die hollndische Presse sich nach so vielen Jahren endlich gezwungen sah, diese ungeheuerliche Tragdie aufzugreifen, versuchten alle
Beteiligten sich herauszulgen: sie erfanden zustzliche japanische Flugzeugangriffe, die niemals stattfanden, oder sie verwandelten die spiegelglatte See in einen tobenden Orkan, der die Rettung verhinderte.
Demgegenber meldeten sich Imhoff-berlebende zu Wort und wi-
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das sogenannte Grammophonplattendrehen, das den Bewachern besonderen Spa bereitete. Da muten die Opfer mit einem Finger im
Ohr, mit der anderen Hand auf dem Boden sich um die eigene Achse
drehen. Das Tempo wurde dabei durch Prgel beschleunigt. Selbst
starke Mnner bekamen bei dieser Tortur nach einer Viertelstunde
Schaum vor den Mund und strzten bewutlos zusammen. Wer das
Lagerleben nicht durchhalten konnte und krank wurde, verschwand
im Strafbunker und fand dort sein Ende . . .
In Vlaardingen im Lager De vergulde Hand [Die vergoldete Hand]
wurden je zwanzig Mann an eine Kette gelegt. Solch eine Kette bestand
aus halbdaumenstarken Eisengliedern, die zusammen neun Pfund wogen . . . Sich entkleiden konnte man natrlich nicht. Die Mnner muten immer alles gemeinsam machen: sie muten zusammen aufs WC,
lagen gemeinsam zusammen im Stroh und muten genau zur gleichen
Zeit aufstehen. Die Knchel gingen durch das Reiben dieser Kette entzwei; rztliche Hilfe dafr gab es nicht. Noch 1947 habe ich durch
diese Eisen verursachte Wunden gesehen . . .
Als besondere Tatsache darf erwhnt werden, da das fr Mnner
und Frauen bestimmte Lager Borger mit etwa 200 Internierten eine
weibliche Lagerkommandantin hatte: Elly, eine Straenhure, die, mit
einer vllig mittelalterlichen, aus sieben langen, mit Knpfen versehenen Riemen geflochtenen Peitsche ausgerstet, Mnner und Frauen
regierte. Sie lie ihre Opfer sich entblen, sich bcken und schlug sie
dann zur Bestrafung von echten oder vorgegebenen Vergehen unbarmherzig mit diesem Instrument. Sie lie auch oft damit durch ihr Personal prgeln . . .
Frauenlager Westerbork: Was hier den Frauen angetan worden ist,
spottet jeder Beschreibung. Viele Frauen und Mdchen konnten, was
ihnen angetan worden war, aus begreiflicher Scham nicht einmal ihren
nchsten Verwandten erzhlen. Nackt ausziehen durch Trupps sadistischer Mnner, Bewachungspersonal und zurckgebliebene Juden und
Kahlscheren von Kopf bis Fu waren Regel bei den ersten Transporten.
Mehr als einmal schlug man sie mit dem Gummiknppel auf die Geschlechtsteile, um die kleinen Nazi herauszuholen. Frauen, denen man
die Augen verband und auf dem Boden festband, wurden von ganzen
Trupps mibraucht. Mitgeteilt wurde uns, wie einer Frau (ihr Name
ist uns bekannt, sie wurde spter rztlich versorgt und mute 1948
noch einmal operiert werden) mit dem Gewehrkolben eine groe Wurzel in den Geschlechtsteil getrieben wurde, so da der Unterleib aufgerissen wurde, und die Gebrmutter herausoperiert werden mute.
Nacktparaden und Mihandlungen unsittlicher Art sind nicht eine
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