Exercise To Distillation
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Übungsaufgaben
1 Grundbegriffe/Bilanzen
Aufgabe 1-1
Gegenstand der Mechanischen Verfahrenstechnik ist das Verändern der Eigenschaften und
des Verhaltens (disperser) Stoffsysteme mit mechanischen Mitteln.
Ausgehend von dieser Definition, welche grundsätzlichen Verfahren der stoffverarbeitenden
Industrie fallen Ihrer Meinung nach in das Interessengebiet der MVT? Welche der Ihnen be-
kannten Stoffsysteme würden Sie als disperse Stoffsysteme bezeichnen?
Fließschema:
K1
1 2 3
4
Belebungsbecken Absetz-
Behälter
5
6 7 K3
Kohlezufuhr
K2
Filterpresse 9 8
Bilanzraum Filtrat
11
10
Zusammenfassung:
Stelle Wasservolumenstrom, Belebtschlamm- BSB5, g/m³
m³/d konzentration, kg/m³ W
1 2000 0 200
2 2207,4 3,76
3 2207,4 4 20
4 1986,7 0 -
5 220,7 40 -
6 207,4 40 -
7 13,3 40 -
8 - - - - -
9 13,3 13,3 40 92 -
10 1,24 0,86 428,6 1428,6 -
11 12,1 12,4 0 0 -
Ermitteln Sie die Partikelgrößenverteilung des Endproduktes und die Menge des zurückge-
führten Siebüberlaufs!
Ergebnis:
Massenverteilung des Produktes:
Partikelgrößenintervall q3(x)
152…295 µm 6,5 %
73…152 µm 43,2 %
< 73 µm 50,3 %
2 Disperse Systeme
Aufgabe 2-1 (Mischdichte)
In einer diskontinuierlich arbeitenden Rührmaschine soll eine Suspension hergestellt werden.
Die Flüssigkeitskomponenten bestehen aus 85 Liter Wasser (ρH2O = 1000 kg/m³), 12 Liter
Glyzerin (ρGly = 1260 kg/m³) und den zerkleinerten Feststoffkomponenten von
• 12 kg Feststoff der Komponente A (ρA = 1420 kg/m³)
• 4 kg Feststoff der Komponente B (ρB = 1690 kg/m³)
• 2 kg Feststoff der Komponente C (ρC = 1320 kg/m³)
Berechnen Sie die Dichte der Suspension!
Ergebnis:
Mischdichte: ρM = 1080,3 kg/m³
3 Partikelcharakterisierung
Aufgabe 3-1 (Partikelmerkmale)
Erläutern Sie das Konzept des „Äquivalentdurchmessers“!
Berechnen Sie von einem quaderförmigen Partikel der Abmessungen 10 µm x 10 µm x 30 µm
die Äquivalentdurchmesser in Bezug auf:
a) die Projektionsfläche der stabilsten Lage,
b) den Umfang der stabilsten Lage,
c) das Volumen,
d) die spezifische Oberfläche,
e) die Oberfläche,
f) Sinkgeschwindigkeit (Annahme: x Stokes = 4 Ψ ⋅ xV , Ψ = Sphärizität).
Welche Partikelmerkmale würden Sie in den folgenden Fällen messen wollen:
i) Feststoffpartikel in Abwasser,
ii ) Katalysatorpartikel,
iii ) Farbpigmente
iv ) Asbestfasern?
Ergebnis:
x SV = 12.9 µm x Stokes = 16.5 µm x V = 17.9 µm x Pstab = 19.5 µm x S = 21.1 µm x Ustab = 25.5 µm
Dokumentieren Sie das Analysenergebnis in Form eines Histogrammes sowie durch Darstel-
lung von Verteilungsdichte und Verteilungsfunktion (auf Millimeterpapier oder mit geeigne-
ter Software)! Prüfen Sie eine Approximation der Verteilung durch eine 2-parametrige loga-
rithmische Normalverteilung (LNVT)!
Bestimmen Sie den Modal- und Mittelwert der Massenverteilung sowie den Sauterdurchmes-
ser!
Ergebnis:
xModal = 142,5 µm, xMittel = 144,3 µm, xST = 137,9 µm
LNVT-Approximation: xModal = 125 µm, σ = 0,24
Übungsaufgaben Grundlagen der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik 1 - MVT 6
TU Dresden, Arbeitsgruppe Mechanische Verfahrenstechnik
Klassengrenzen in µm 2,14 3,32 4,96 7,11 9,87 13,34 17,79 23,67 31,90 44,15
Partikelanzahl 8067 16720 33881 40187 26547 13934 5720 1423 161 29
Vergleichen Sie die ermittelten Verteilungen (für die selbe Mengenart) und kommentieren Sie
mögliche Unterschiede! Bestimmen Sie jeweils den Sauterdurchmesser und den arithmeti-
schen Mittelwert!
Ergebnis:
Einzelpartikelzähler: x1,0 = 6,5 µm, x1,3 = 13,6 µm, xST = 10,9 µm
Röntgensedimentometer: x1,3 = 5,95 µm, xST = 5,6 µm
Ergebnis:
xmod,0 = 100 µm und 200 µm, x50,0 = 153 µm
xmod,3 = 200 µm und 200 µm, x50,0 = 191 µm
4 Sedimentation I
Aufgabe 4-1 (Dallendörfer)
Warum beschäftigt sich die Mechanische Verfahrenstechnik mit dem Sedimentationsverhal-
ten von Partikelsystemen?
In einem Sedimentationsapparat nach DALLENDÖRFER/LANGHAMMER ist im Rahmen
einer Sedimentationsanalyse von Quarzpulver (ρS = 2650 kg/m³) die Sedimentationszeit für
ein kugelförmiges Einzelpartikel von der Größe xP = 25 µm bei einer Sedimentationshöhe von
H = 210 mm zu berechnen. Als Suspensionsmittel wird destilliertes Wasser eingesetzt (ρL =
1000 kg/m³, ηL = 10-3 Pa⋅s).
Ergebnis:
Sedimentationszeit: 6,23 min
Für ein Si3N4-Pulver (ρS = 3200 kg/m³, Ψ = 0.68) wurden in einem solchen Experiment (Se-
dimentationshöhe = 1000 mm, ϕ = 5 Vol.%) folgende charakteristische Sinkzeiten bestimmt:
• tS,min = 25 s
• tS,max = 3260 s
Als Suspensionsmittel wurde destilliertes Wasser eingesetzt (ϑ = 25 °C, ρL = 997.2 kg/m³, ηL
= 0.9⋅10-3 Pa⋅s).
Berechnen Sie die minimale und maximale Partikelgröße des Si3N4-Pulvers!
Ergebnis: xmin = 16.4 µm, xmax = 357 µm
Übungsaufgaben Grundlagen der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik 1 - MVT 9
TU Dresden, Arbeitsgruppe Mechanische Verfahrenstechnik
schieden werden. Die Partikel (ρS = 2400 kg/m³) gelten als logarithmisch normalverteilt (x50,3
= 70 µm; σln = 0,6). Im Klassierer wird eine ideale Trennung sowie ein konstantes Strö-
mungsprofil über den Querschnitt vorausgesetzt. Die Breite des Kanals beträgt 25 cm, seine
Höhe 40 cm.
Berechnen Sie unter der Voraussetzung einer 80 %-igen Abtrennung des Feststoffes:
a) die Trennteilchengröße,
b) die Länge des Querstromklassierers, wenn die Ansaugstelle für den Trüblauf 30 cm
unter dem Einlauf liegt,
c) die Feststoffkonzentration im Klar- und Trüblauf,
d) die Veränderung des Gesamtabscheidegrades, wenn der Durchsatz durch den in b)
ausgelegten Klassierer auf 50 l/min erhöht wird!
Ergebnis:
Trennteilchengröße: 42 µm
Länge des QS-Klassierers: 1.1 m
Klarlauf: 6,7 kg/m³
Trüblauf 80 kg/m³
Gesamtabscheidegrad: 66,1 %
Berechnen Sie:
a) den erforderlichen Gesamtabscheidegrad,
b) die Trennteilchengröße bei idealer Trennung,
c) die Feststoffmassenkonzentration und das stündlich anfallende Volumen des Dick-
schlammes sowie den Volumenstrom des Überlaufs,
d) die Mindestbreite des Beckens, damit eine laminare Horizontalströmung gewährleistet
ist (Rekr = 2000; die Beckenbreite sei dreimal größer als die effektive Höhe), und
e) die zu d) und b) gehörige Mindestlänge des Beckens!
Übungsaufgaben Grundlagen der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik 1 - MVT 11
TU Dresden, Arbeitsgruppe Mechanische Verfahrenstechnik
Bewerten Sie
f) ob die Freifläche zur Errichtung des Längsbeckens ausreicht; beachten Sie neben ei-
nem Sicherheitszuschlag (20%), dass sie tatsächliche Beckenlänge (Baulänge) ca. 20%
größer ist als die zur Klärung genutzte Beckenlänge
g) ob das in e) berechnete Becken (inkl. Sicherheitszuschlag) auch im Überlastbetrieb
(Volumenstrom +10%, Feststoffkonzentration +20%) die georderte Trennleistung er-
bringt
Ergebnis:
Trennteilchengröße: 15 µm
Überlauf: 6,8 m³/h
Mindestbreite des Beckens: 2,4 m
Mindestlänge des Beckens: 17 m
6 Filtration
Aufgabe 6-1 (Schwerkraftfilter)
Welche Mechanismen der Partikelabscheidung treten bei der Tiefenfiltration auf?
Zur Sicherung der Umweltverträglichkeit seiner Produktion entscheidet ein Chemiebetrieb,
dass die Abwässer (ρL = 1000 kg/m³, ηL = 0,001 Pa⋅s) mit Hilfe eines Schwerkraftfilters zu
reinigen sind. Der als Filtermittel eingesetzte Quarzsand (Partikel: ρS = 2700 kg/m³, Schüt-
tung: ρSch = 1860 kg/m³) lässt sich durch eine LNVT (x50,0 = 250 µm; σln = 0,576) beschrei-
ben.
Wie hoch muss die Wassersäule über dem Filter (∅ = 1,4 m) bei einer Filtermittelschichthöhe
von hSch = 1 m mindestens sein, damit ein Abwasserdurchsatz von V̇ = 10 m³/h erzielt wird?
(Der Druckverlust infolge der abgelagerten Feststoffbestandteile des Abwassers sei vernach-
lässigbar.)
Ergebnis:
Wassersäule: 43 cm (K' = 4.5)
Filtratvolumen: 2.76 m³
Druckdifferenz: 670 Pa
Der Filterkuchen baut sich mit einer Porosität von εFK = 0,52 auf. Berechnen Sie:
a) den Filtermittelwiderstand und den spezifischen Filterkuchenwiderstand,
b) die Dauer einer Arbeitsphase und den mittleren Filtratdurchsatz, wenn während einer
Arbeitsphase 12 m³ Filtrat anfallen,
c) den Filtratdurchsatz zu Beginn und Ende des Prozesses sowie
d) die Filterkuchenhöhe am Ende des Prozesses!
Ergebnis:
Filtermittelwiderstand: 6,2 nm-1
spezifischer FK-Widerstand: 0,25 µm-2
Dauer einer Arbeitsphase: 5,7 h
Filtratdurchsatz: 36 m³/h bzw. 1 m³/h
Filterkuchenhöhe: 80 cm
7 Rühren
Aufgabe 7-1 (Mischen mit Blattrührer)
Welche Einsatzgebiete des Rührens können Sie sich denken (Nutzen Sie Ihre Fantasie – nicht
das Lehrbuch!)?
Zur Mischung zweier ineinander löslicher Flüssigkeiten steht in einer Produktionsanlage ein
Blattrührer (dBR = 1,2 m) mit Stromstörern zur Verfügung. Das dazugehörige Rührgefäß ist
zylindrisch und hat einen ebenen Boden. Das Einbautenvolumen ist zu vernachlässigen. Für
den Rührerantrieb steht ein Getriebemotor mit folgenden Drehzahlen zur Verfügung: 15, 30,
45, 60, 80 min-1. Die Stoffwerte zur Mischflüssigkeit sind mit ρL = 972 kg/m³ und νL =
1,1317⋅10-5 m²/s gegeben.
a) Prüfen Sie, ob der Blattrührer eingesetzt werden kann, wenn die volumenspezifische
Rührerleistung im optimalen Bereich liegen soll!
b) Wählen Sie einen Rührertyp so aus, dass die Abmessungen von Rührer und Gefäß
gleich bleiben, und prüfen Sie, ob er unter der genannten Voraussetzung einsetzbar ist!
Geben Sie die in diesem Fall erforderliche Drehzahl an!
c) Bestimmen Sie die volumenspezifische Rührerleistung für die unter b) ermittelte
Drehzahl!
Hinweis:
Zur Lösung der Aufgabe ist die Approximation cR = A/ReRB nach BERNDT unter Nutzung der
Beziehung hL = 2⋅hm zu verwenden.
dR
hL
hm
dG
Ergebnis:
a) sollte nicht eingesetzt werden
b) 4-Blatt-Rührer 30 min-1
c) volumenspezifische Rührerleistung: 240 W/m³