Hora Ventil

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Industrie-, Kraftwerks- und Verfahrenstechnik: Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Die 1967 gegründete Holter Regelarmaturen GmbH & Co.


KG bietet eine komplette Produktpalette für die Industrie-,
Kraftwerks- und Verfahrenstechnik. Das als HORA bekannte
Unternehmen produziert selbstentwickelte Ventile,
Pumpenschutz- und Kraftwerksarmaturen sowie elektrische
bzw. pneumatische Stellantriebe.
40 Jahre Erfahrung haben das unabhängige
Familienunternehmen aus dem ostwestfälischen Schloß
Holte-Stukenbrock europa- und weltweit zum Partner-
unternehmen führender Kessel- und Kraftwerkshersteller
sowie Mess- und Regelfirmen heranwachsen lassen.
Die heutige Marktbedeutung erklärt sich aus der
gelungenen Kombination von Innovationsfähigkeit,
Kontinuität und Zuverlässigkeit.

2 Technische Änderungen vorbehalten


Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

4 Einbaurichtung
5 Dampfeintrittsrohrleitung
6 Dampfaustrittsrohrleitung
7 Einspritzwasserleitung
7-8 Entwässerung
9 Vorwärmung
10 Temperaturmessung
10-11 Regelung
12 Spül- und Ausblasevorrichtung
13 Zusammenfassung

Boiler
P
SH3
W W

PI PI
In ter lock
HP IP LP G
i nv i nv

SH2 P

C ondenser
SH1

R eheater
W W

D rum PI
Int erl ock PI
i nv inv

Preheater

F eedwater T ank

Technische Änderungen vorbehalten 3


Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Einbaurichtung

HORA Dampfumform-Ventile können in jeder Lage eingebaut werden. Die Vorzugsrichtung ist mit vertikaler Ventilspindel
und oben montiertem Antrieb. HORA empfiehlt den Antrieb nicht hängend zu montieren. Der Einbau des Ventils mit einer
horizontal liegenden Spindel ist möglich. Diese Einbaulage sollte im Vorfeld mit HORA abgesprochen werden, damit
geeignete Unterstützungen für das Abfangen des Antriebgewichtes geklärt werden können.

Regelventile sollten niemals als Festpunkte in der Rohrleitung ausgelegt werden.

Festpunkte sollten entlang der Rohrleitung vorgesehen werden. Für Wartungszwecke sind eine Montageplattform und
Hebemöglichkeiten (z.B. ein Kran) vorzusehen.

Für eine gute Funktionsfähigkeit ist es notwendig großes Augenmerk auf die Dampfeintritts-, Dampfaustritts- und
Wassereinspritzleitung zu legen. Zwischen optimalen Rohrleitungsanordnungen und geringen Bauräumen muss ein
Kompromiss gefunden werden. Im Folgenden wird beschrieben wie eine optimale Rohrleitungsführung für HORA
Dampfumform-Ventile aussieht.

4 Technische Änderungen vorbehalten


Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Dampfeintrittsrohleitung

Eine gerade Rohrleitung vor dem Ventil ist erforderlich. In dieser Rohrleitung sollten keine Einbauten installiert sein; T-
Stücke müssen vermieden werden. Wenn Absperrventile in der Einströmleitung nicht gut konstruiert sind, kann es zu
einer Beeinflussung der Regelcharakteristik aufgrund von hohen Strömungsgeschwindigkeiten und einem ungleichmäßig
verteilten Strömungsfeld kommen. Ein gleichmäßiges Strömungsfeld bewirkt ein Minimum an Vibrationen und Geräusch.
Zusätzlich installiert HORA für spezielle Anforderungen einen Lochkorb im Gehäuseeintritt, der die Strömung auf den
Kegel gleichmäßig verteilt und somit Drehkräfte auf den Kegel reduziert.

HORA empfiehlt eine gerade Einströmstrecke von ~5-mal Rohrnennweite aber mindestens 2-5m.

Sind mehrere Einbauten in der Einströmleitung, so ist die gerade Einlaufstrecke zu verlängern und durch HORA zu
bestätigen.
Grundsätzlich muss anfallendes Wasser abgeleitet werden (siehe Entwässerung). Durch Wasser entstehen zusätzliche
Geräusche, mechanische Schäden und die Temperaturmessung kann unmöglich werden.

HORA empfiehlt eine Steigung von min. 1% mit der Strömungsrichtung.

Eine Entwässerung soll am tiefsten Punkt vorgesehen werden.

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Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Dampfaustrittsrohrleitung

Nach der Einspritzung braucht das Wasser genügend Strecke um zu verdampfen. Es ist zu vermeiden, dass
Wassertropfen die Rohrwandung berühren, da hierdurch Erosion und in extremen Situationen Wasserpfützen entstehen
können. Rohrbögen trennen Wasser vom Dampf aufgrund der verschiedenen Dichten.
Es ist eine gerade Abströmleitung erforderlich. Mit den HORA Einspritzlösungen wird das Wasser optimal verdüst,
trotzdem wird zum Verdampfen eine gewisse Zeit benötigt.

Beeinflussende Variable Abhängigkeit und Funktion


Durchmesser der Wasser- Kleinere Tropfen haben im Verhältnis die größere Fläche welche den
tropfen besten Wärmetransfer und somit Verdampfung gewährleisten
Kühlwassertemperatur Mit zunehmender Temperatur nimmt die Verdampfungszeit ab – geringere
Kühlwirkung
Dampfgeschwindigkeit Der Dampf schleppt die Wassertropfen mit und trennt die gesättigte
Dampfhülle um den Tropfen auf
Überhitzte Temperatur vom Mit einem größeren thermischen Abstand zwischen Wasser und Dampf
gekühlten Dampf reduziert sich die Verdampfungs- und Mischstrecke. Das minimale delta T
zur Sattdampfgrenze ist mit 10 °C festgelegt.

HORA empfiehlt den ersten Bogen nach dem Ventil nicht näher als ~10-mal Rohrnennweite aber mindestens 2-
5m zu setzen. Diese minimale Entfernung ist auch der Punkt an dem die Rohrleitungsspezifikationen geändert
werden kann.

Für HD-Bypass Ventile die in die kalte Überhitzerleitung gehen oder vergleichbare Anwendungen kann die gerade
Abströmlänge mit folgenden Abhängigkeiten verkürzt werden:

• mit Anstieg der Überhitzung (>100°C)


• mit Anstieg der Einspritzwassertemperatur (>150°C).

Die gerade Einströmlänge sollte bei MD-Bypass Ventilen verlängert werden wenn sie in den Kondensator gehen oder
bei vergleichbaren Anwendungen, um das Risiko des nicht verdampften Wassers zu minimieren. Hierbei gelten folgende
Abhängigkeiten:

• mit Reduzierung der Überhitzung (<20°C)


• mit Reduzierung der Einspritzwassertemperatur (<100°C)
• mit Erhöhung des Einspritzwasserverhältnisses (>25%)

Alles was in der Dampfeintrittsrohrleitung zum Schutz vor Wasser genannt wurde gilt auch hier (siehe Entwässerung).

HORA empfiehlt ein Gefälle von min. 1% mit der Strömung.

Eine Entwässerung soll am tiefsten Punkt vorgesehen werden.

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Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Einspritzwasserleitung

Die richtige Verlegung der Rohrleitung zwischen dem Dampfumform-Ventil und dem Wasser Regelventil ist für die
Funktion des Systems sehr wichtig. Es ist erforderlich die Wasserrohrleitung vor dem Leerlaufen zu schützen, um einen
kontinuierlichen und gleichmäßigen Wasserstrom zu gewährleisten.

• Die von dem Einspritzwasser Regelventil kommende Rohrleitung soll unter den Anschlussstutzen vom
Dampfumform-Ventils angeordnet sein.
• Die Rohrleitungslänge zwischen Einspritzwasser Regelventil und dem Anschlussstutzen vom Dampfumform-Ventil
sollte möglichst kurz sein und nicht über 5 m betragen.
• Wenn das Dampfumform-Ventil mehr als einen Wasseranschlussstutzen hat, sollen die Stutzen über eine
symmetrische Ringleitung angeschlossen werden. Dieses ermöglicht einen kontinuierlichen und gleichmäßigen
Wasserstrom zu allen Einspritzdüsen des Dampfumform-Ventils.

Entwässerung

Kondensat oder nicht verdampftes Einspritzwasser im Ventil oder der Rohrleitung ist sehr gefährlich. Es kann folgende
Auswirkungen haben:

• Erosion in der Rohleitung und dem Ventil


• Vibrationen und Wasserschlag
• Tropfen können den Temperatursensor treffen und Regelprobleme verursachen

Entwässerungen in der Einströmleitung sind wesentlich zum Schutz des Dampfumform-Ventils. Der
Entwässerungsanschluss muss am tiefsten Punkt und möglichst nah beim Dampfumform-Ventil sein. Es wird nicht
empfohlen eine Entwässerung mit dem Ventil als tiefliegensten Punkt zu wählen, da die Entwässerung reduziert oder
blockiert werden kann. Trotzdem kann bei einer Rohrleitungsneigung zum Ventil ein Entwässerungsstuzten am Ventil
möglich sein. Dieser Entwässerungsstutzen sollte nicht zu klein sein.

Die Entwässerungsform ist abhängig von der Ventilkonstruktion, Einbaurichtung und dem Volumen des nicht abführbaren
Entwässerungsmediums im Ventilkörper. Die Lösung ist mit HORA abzustimmen.

HORA empfiehlt für Standardentwässerungen in der Einströmrohrleitung einen Querschnitt von DN 15.

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Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Es ist ebenso wichtig die Abströmrohrleitung zu schützen. Die Entwässerung muss am tiefsten Punkt erfolgen. Es ist zu
vermeiden, dass das Dampfumform-Ventil am tiefsten Punkt ist, weil zurücklaufendes Wasser schwerwiegenden
Schaden verursachen kann. Ein minimales Gefälle von 1% muss eingehalten werden (siehe Rohrleitung).

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Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Die erforderliche gerade Rohrlänge (siehe Dampfaustrittsrohrleitung) ist zu berücksichtigen aber auch eine Fehlfunktion
des Temperatursensors (siehe Temperatursensor) ist zu vermeiden.

HORA empfiehlt einen Abströmquerschnitt der für ~10% des maximalen Einspritzwasservolumens ausgelegt ist.
Das berücksichtigt nicht nur Kondensatbildung sondern auch Leckagen im Einspritzregelventil. Die
Entwässerung sollte bei 2/3 der Wegstrecke zum Temperatursensor erfolgen.

Bei MD-Bypass Ventilen kann das nicht verdampfte Wasser in den Kondensator einströmen. In Anlagen mit luftgekühlten
Kondensatoren ist eine vorherige Entwässerung notwendig.

Vorwärmung

Vorwärmungen verhindern die Bildung von Kondensat und reduzieren Thermospannungen in den Bauteilen.
Insbesondere in den Fällen wo die normale Stellung des Dampfumform-Ventils geschlossen ist (z. B. Bypass Ventile), hat
eine Vorwärmung zu erfolgen. Bei kontinuierlichem regeln gibt es nur geringe Kondensatbildung, aber bei zyklischen
Wechseln (z. B. Anfahren und Abfahren) ist die Kondensatbildung ein großes Problem.
Die Vorwärmmenge ist vom Kunden festzulegen, die Dampfkonditionen in der Dampfeintrittsleitung müssen über der
Sättigung liegen. Vorwärmung der Dampfeintrittsleitung ist nicht erforderlich wenn das Dampfumform-Ventil oberhalb der
Hauptdampfleitung liegt.

Die obere Lösung nutzt das natürliche Druckgefälle in der Dampfleitung. Vorwärmung in der Dampfabströmleitung des
PRDS Ventils kann über ein Loch von ~ 10 mm im Regelkegel realisiert werden (Kontinuierliche Leckage). In diesem Fall
wird HORA das Loch für den Transport und der Druckprüfung mit einer Verschraubung verschließen. Während der
Inbetriebnahme (siehe Spül- und Ausblasevorrichtung) kann die Verschraubung durch eine Verschraubung mit einem ~
1mm großen Loch ausgetauscht werden. Für andere Vorwärmlösungen ist ein Bypassventil notwendig.

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Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Temperaturmessung

Es ist wünschenswert den Temperatursensor so dicht wie möglich am Dampfumform-Ventil zu haben um die
Signalverzögerung zu reduzieren. Die Entfernung ist abhängig vom Grad der Überhitzung. Je höher die
Temperatur, umso kürzer die Entfernung.

Die Temperatursensoren sind in der Dampfabströmleitung frühestens bei 10-mal DN nach dem Dampfumform-
Ventil (min. 5m) und im Falle einer horizontalen Rohrleitung ~30° versetzt aus der senkrechten
Rohrleitungsachse einzubauen.

In manchen Anwendungen ist eine Anordnung von 3 Sensoren mit einer guten Auswerteeinheit erforderlich.

Für HD-Bypass Ventile die in die kalte Überhitzerleitung gehen oder vergleichbare Anwendungen kann die gerade
Abströmlänge mit folgenden Abhängigkeiten verkürzt werden:

• mit Anstieg der Überhitzung (>100°C)


• mit Anstieg der Einspritzwassertemperatur (>150°C).

Die gerade Einströmlänge sollte bei MD-Bypass Ventilen verlängert werden wenn sie in den Kondensator gehen oder
bei vergleichbaren Anwendungen. Hierbei gelten folgende Abhängigkeiten:

• mit Reduzierung der Überhitzung (<20°C)


• mit Reduzierung der Einspritzwassertemperatur (<100°C)
• mit Erhöhung des Einspritzwasserverhältnisses (>25%)

Für diese Anwendung wird eine Vorwärtsregelung (siehe Regelung) empfohlen.

Regelung

Der Typ des Regelsystems wird durch die Anwendung festgelegt und ist mit dem Betreiber und dem
Regelungslieferanten abzustimmen. Dampfumform-Ventile kombinieren die Druck- und Temperaturregelung. Die Druck-
und Temperaturregler geben das Eingangssignal für das Regelventil. Das Druckregelsystem ist ein geschlossenes
System mit Rückmeldung, welches unproblematisch ist.
Die Einspritzwasserregelung kann grundsätzlich durch eine Temperaturregelung oder durch eine Vorwärtsregelung mit
Wärmebilanzrechnung erfolgen. Bei beiden Systemen ist eine Verknüpfung zwischen Einspritzwasser Regelventil und
Dampfumform-Ventil notwendig. Hierüber muss gewährleistet sein, das beim Öffnen zuerst das Dampfventil öffnet und
beim Schließen zuerst das Wasserventil schließt.

10 Technische Änderungen vorbehalten


Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Die direkte Methode der Temperaturregelung erfordert eine Strecke zwischen der Wassereinspritzung und dem Sensor.
Ein Temperaturregler in der Abströmdampfleitung zeichnet den Temperaturverlauf auf und regelt die Einspritzwasser-
menge so ein, dass die vorgegebene Dampftemperatur erreicht wird. Für die Temperaturmessung muss der Dampf
trocken sein, also alles Einspritzwasser verdampft sein. Der Sollwert der Dampftemperatur muss mindesten 8°C über der
Dampfsättigung liegen.

Eine geschlossene Temperaturregelung ist nur möglich wenn eine Temperatur in der Abströmleitung gemessen
und zum Abgleich genutzt werden kann.

Eine Vorwärtsregelung kann einfach in das DCS System integriert werden. Es reagiert schneller auf ein Ereignis und
vermeidet eine falsche Einspritzwassermenge. Mit diesem System kann eine kleinere Entalpie im Abströmdampf erreicht
werden. Verwendung findet die Regelung in ND-Bypass Ventilen wo ein Einströmkorb im Kondensatoreintritt (dump tube)
oder wo kurze Strecken zwischen Dampfumform-Ventil und Kondensator vorhanden sind.
Die Methode braucht als Eintrittswerte die Dampfeintrittstemperatur, Dampfeintrittsdruck, Dampfmenge, Dampfaustritts-
druck (oder Kondensatordruck) und die Einspritzwasserentalpie (Einspritzwassertemperatur). Der Algorithmus hat die
Wasserdampftabelle integriert und berechnet die erforderliche Einspritzwassermenge.

QWasser=QDampfx (hDampf Eintritt - hDampf Austritt)/( hDampf Austritt - hWasser)

Ein analoges Ausgangssignal ist direkt mit dem Einspritzwasser Regelventil gekoppelt, welches den Istmassenfluss mit
dem Sollmassenfluss abgleicht. Der Istmassenfluss wird mit einem Wasser Durchflussmesser ermittelt.
Für MD-Bypass Systeme ist die Entalpie im Austritt ein Kompromiss zwischen maximal erlaubter Temperatur und dem
Sättigungsgrad im Kondensator.

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Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Spül- und Ausblasevorrichtung

Neue Rohrleitungssysteme enthalten Fremdstoffe wie Schweißperlen oder Rost. Diese müssen durch entsprechende
Spülvorgänge oder Dampfausblasen abgelöst werden. Um Schäden im Ventil vorzubeugen sind entsprechende Spül-
und Ausblasevorrichtungen im Ventil notwendig.

12 Technische Änderungen vorbehalten


Dampfumform-Ventil Einbauvorschrift

Zusammenfassung

Technische Änderungen vorbehalten 13


HORA
Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG
Helleforthstraße 58 – 60
D-33758 Schloß Holte-Stukenbrock

Postfach 14 60
D-33751 Schloß Holte-Stukenbrock

Tel.: +49 (0) 52 07/89 03-0


Fax: +49 (0) 52 07/8 80 37
e-Mail: [email protected]
Internet: http://www.hora.de

0710/117124/DE

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