DIN 267-9 покриття

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Technisches Handbuch 4.

Korrosion und Korrosionsschutz

4.2. Metallische Überzüge (anorganische Überzüge)

a) Galvanische Überzüge: DIN EN ISO 4042 (DIN 267-9)


= Elektrolytisches Metallabscheiden in galvanischen Bädern
- Detaillierte Informationen siehe 5.7.5.7
- Im galvanischen Verfahren werden auch Überzugskombinationen hergestellt, wie Zink-
Eisen (ZnFe), Zink-Nickel (ZnNi/NiZn), Zink-Kobalt (ZnCo), Nickel-Phosphor, ...

b) Chemisch Vernickeln
Stromlose chemische Beschichtung aus wässriger Nickelsalzlösung zur Erhöhung der
Korrosionsbeständigkeit und Verschleißfestigkeit unter Einhaltung gleichmäßiger Schicht-
dicken, z. B. DURNI-COAT

c) Feuerverzinkung: DIN 267-10


= Thermische Verzinkung (“tZn”), Schichtdicke min. 40 mm
= Tauchen in flüssiges Zink (Schmelztauch-Verfahren bei Zn-Badtemperaturen ca. + 470° C
bis + 520° C (= Hochtemperatur-Feuerverzinkung)
- Hoher Korrosions-Schutzwert / “Kathodische Fernschutzwirkung”

d) Diffusions-Überzüge
= Mit Hitze aufgebrachte Metallpulver-Beschichtungen,
z. B. Sheradisieren (Zinkpulver = Eisen-Zink-Diffusion), Inkromieren (Chrom)

e) Mechanische Überzüge* (Plattieren)


= Mechanische Metallpulver-Beschichtung,
z. B. Aufhämmern von Zinkstaub mit Glaskügelchen
= Mechanical Plating / Mechanical Galvanizing (3M-Company)

f) Dispersions-Überzüge*
= Aufbacken von Zinklamellen bzw. Zink- und Aluminium-Lamellen in dispersiver Lösung
- Markennamen: DELTA TONE, DACROMET
- Häufig kombiniert mit anschließender Dünnlackbeschichtung
- Hoher Korrosions-Schutzwert

g) Kombinierte Überzüge* (anorganisch und organisch) - “Duplex-Verfahren”


- Hier werden nacheinander anorganische und organische Grund- und Deckschichten
aufgebracht: Base Coat: z. B. galvanischer Überzug (Zink / Zinkphosphatierung) und/oder
Dispersionsüberzug Top Coat: z. B. Dünnlack-/Flourpolymer-Schicht
Bei beiden Überzügen sind Mehrfachbeschichtungen möglich.
Bekannteste Verfahren: DELTA MAGNI, DELTA-MKS, KLEVEREST, POLY-SEAL
- Hoher Korrosionsschutzwert

*) Für Überzüge dieser Art sind Normen in Vorbereitung.

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4.2.1. Galvanische Überzüge nach DIN ISO 4042 (früher DIN 267 - 9) Schlüsselnummernsystern für
galvanische Uberzüge auf Teilen mit Gewinden

SchlüsseInummernsystem
Für galvanische Überzüge gilt das folgende Schlüsselnummernsystern
X X X

Überzugmetall
Mindestdicke des Überzuges
Glanzgrad und Nachbehandlung

Überzugsmetall

Schichtdicken (Gesamtschichtdicke)

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Nachbehandlung und Passivieren durch Chromatieren

Bezeichnungsbeispiel:
Bezeichnung einer Sechskantschraube ISO 4014 - M 10 x 60 - 8.8 mit einem galvanischen Zink-
überzug, mit einer Mindestschichtdicke von 5 m m und dem Glanzgrad “glänzend” und gelblich
irisierend chromatiert:

Sechskantschraube ISO 4014 - M 10 x 60 - 8.8 - A2L


Anmerkung 1: Wenn eine Mindestschichtdicke nicht ausdrücklich gefordert wird, dann soll für die
Schichtdicke die Kennzahl 0 entsprechend Tabelle D. 2 angegeben werden, z. B. A0P, damit die
Schlüsselnummer vollständig ist.
Die Kennzahl “0" gilt ebenso für Teile mit Gewinde unter M 1,6 oder andere sehr kleine Produkte.

Anmerkung 2: Sind andere Behandlungen erforderlich, z. B. gefettet oder geölt, so ist dies zu
vereinbaren. Gegebenenfalls ist diese Behandlung im Klartext an die Bezeichnung anzuhängen.

Messung Schichtdicke

Messstellen für die örtliche Schichtdickenmessung bei Verbindungselementen

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Obergrenzen der Nennschichtdicken

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4.2.2. Verminderung der Wasserstoffversprödungsgefahr nach Aufbringen des galvanischen


Überzuges.
Teile aus Stahl, die auf Festigkeiten R m ô 1000 N/mm2 vergütet sind, einschließlich der Festig-
keitsklassen 10.9 und darüber, und/oder Teile mit Härten über 320 HV, erfordern Tempern nach
Aufbringen des galvanischen Überzuges, um dieGefahr der Wasserstoffversprödung zu ver-
mindern.

Bei Schrauben aus Stahl, die auf Zugfestigkeiten R m > 1450 N/mm2 und/oder Härten über 450
HV vergütet sind, sind besondere Vorbehandlungen, bei denen die Verwendung von Säuren
vermieden werden soll, erforderlich. Es sollen hochwirksame Elektrolyten verwendet werden.
In solchen Fällen muss die Temperzeit durch Versuche ermittelt werden. Deshalb ist für Schrau
benmit Zugfestigkeiten oberhalb Festigkeitsklasse 12.9 keine Temperdauer angegeben.

Das Tempern muss sobald wie möglich, jedoch spätestens 4 Stunden nach Abschluß der galvani-
schen Oberflächenbehandlung, entsprechend nachfolgender Tabelle durchgeführt werden.
Die Temperdauer wird von dem Zeitpunkt an gemessen, wenn die Teile die Mindesttemperatur
erreicht haben.

Temperdauer
Teile Mindest-Temperdauer
Mindest-Temperatur
bei 180ooC bis 230
bie 180 230ooCC
h h
Schrauben mit Festigkeitsklasse 10.9 4
Schrauben mit Festigkeitsklasse 12.9 6
Kombi-Schrauben mit Federelementen, Härtebereich 390 HV bis 500 HV 8
Kombi-Schrauben mit Federelementen, Härtebereich 500 HV bis 600 HV 12
Einsatzvergütete Schrauben (Blechschrauben) 2
Gewindeformende Schrauben 6

Anmerkung: Andere Temperdauern und -temperaturen dürfen festgelegt und angewendet werden, wenn nachgewiesen wurde, daß sie für ein
Teil geeignet sind. Die Temperatur für das Tempern soll jedoch nicht die Anlaßtemperatur überschreiten. Da unterschiedliche Stahlsorten
unterschiedlich anfällig für Wasserstoffversprödung sind, können die hier angegebenen Bedingungen für das Tempern in bestimmten Fällen
ungeeignet sein. Es wird deshalb empfohlen, bei kritischen Teilen die Bedingungen für das Tempern durch Versuche zu ermitteln.

Bei Produkten mit Schichtdicken von 5 my und mehr, bei denen eine Wärmebehandlung zur Ver-
minderung der Wasserstoffversprödungsgefahr erforderlich ist, darf der galvanische Überzug in
zwei Stufen mit zwischengeschaltetem Tempern aufgebracht werden.
Hinweis:
Durch eine nachträgliche Wärmebehandlung wird das Risiko einer Wasserstoffversprödung
vermindert, eine vollständige Beseitigung kann nicht garantiert werden. Das Restrisiko trägt der
Auftraggeber.

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4.2.3. Nicht elektrolytisch aufgebrachte Zinklamellenüberzüge (DIN EN ISO 10683)

Die Bezeichnung des Überzugs ist nach dem in ISO 8991 (DIN 962) vorgeschriebenen Bezeich-
nungssystem der Produktbezeichnung hinzuzufügen, wobei das Zeichen flZn für den nicht elektro-
lytisch aufgebrachten Zinkflockenüberzug, eine Zahl für die erforderliche Dauer der Salzsprüh-
nebelprüfung in Stunden und erforderlichenfalls die Spezifikation für einen Überzug mit Chromat
(yc) oder ohne Chromat (nc) zu verwenden ist.

DACROMET-Verfahren

Ein umweltfreundlicher Überzug


Die Technologie der DACROMETISIERUNG ist eines der wenigen industriellen Oberflächen-
verfahren, das sich wirklich als umweltfreundlich bezeichnen kann. Kein giftiger Rückstand wird
hervorgerufen, weder in der Luft, noch im Wasser, wo ein totaler Verbrauch zwischen dem
Produkt und den Teilen stattfindet, da keine Spülung erfolgt. Die organischen Anteile im feuch-
ten DACROMET-Film verwandeln sich während der Einbrennung in Kohlensäure und Wasser.

Prinzip
DACROMET ist ein nichtelektrolytischer abgeschiedener Überzug auf metallischer Basis
(keine Wasserstoffversprödung). Aufgrund der geringen Schichtdicke sichert er die Funktionali-
tät der beschichteten Teile. Der Überzug besteht hauptsächlich aus Zink- und Aluminium-
lamellen, die sich in einer metallischen Verbindung von Chrompassivierung bietet einen optima-
len Dünnschichtkorossionsschutz. Die Anwendungstechniken respektieren die Umweltbedin-
gungen.
Produktreihe
DACROMET 320: Ausgangsprodukt für den Schutz von metallischen Teilen.
DACROMET 500: Mit integrierter Trockenschmierung besonders für den Schutz von Schrau-
ben und Verbindungselementen, Schloßmechanismen, Ketten, usw...., geeignet. DACROMET
320LC: Weiterentwicklung von DACROMET 500, mit weniger extrahierbarem Chromgehalt.
DACROMET 360: Besitzt erhöhten Widerstand bei hohen Temperaturen und besonders in
Industrieatmosphären. DACROBLACKTM: System in schwarzer Ausführung mit integrierter
Trockenschmierung zur Vervollständigung der DACROMET-Produktserie. Geomet ist
Chrom VI freie Beschichtung.

Entfettung Strahlen Tauchen-


Schleudern

Einbrennung

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Trommelwarenbeschichtung

Nach einer klassischen Reinigung der zu beschichtenden Teile, meistens Entfettung gefolgt von
einer Strahlung, werden die Teile in einen runden Tauchkorb gefüllt. Die Beschichtung erfolgt
durch ein Tauchen des Korbes in die wässrige Dispersion DACROMET bei 20oC mit anschlie-
ßender Schleuderung.

Gestellwarentechnik
Die Teile werden auf spezielle Gestelle gehängt, die eine Technik der Tauch-Abtropf-
Schleuderung ermöglichen. Wo die Konfiguration der Teile oder deren Größe eine
Schleuderung ausschließen, wird eher die Technik des Tauchen-Abtropfens empfohlen.
Die DACROMET-Flüssigkeit ist auch für das Spritzverfahren mit pneumatischen oder elektro-
statischen Pistolen sehr geeignet. Die Bedingungen des Spritzverfahrens werden laufend mit
den Materialherstellern auf der DACRAL-Pilotspritzanlage optimiert.
Trocknung und Filmbildung
Die Trocknungsphase besteht aus der Verdampfung des Wassers im feuchten DACROMET-
Film. Sie wird bei einer mäßigen Temperatur durchgeführt. Die Reaktion wird bei der Tempera-
tur bei ca. 300oC hervorgerufen und ist notwendig, um die Struktur des Trivalentchromes des
Überzugs zu bilden. Dieser Vorgang wird in kontinuierlichen Einbrennöfen durchgeführt, die
hauptsächlich mit direkter Gasflamme beheizt werden.

Anzahl der Schichten


Der Beschichtungsprozess von Trommelwarenteilen sieht mindestens eine zweifache
DACROMET-Beschichtung vor, um eine Regelmäßigkeit der Schicht zu erhalten, die den
Korrosionsschutzanforderungen der Entwicklungsbüros entspricht. Man spricht hier von einem
Überzug mit 2 Schichten, mit mindestens 24g/m2, also ca. 5-7µm gemäß Grad A für Trommel-
ware. Grad B bei Trommelware wird im Allgemeinen durch 3 Schichten erhalten, d.h. mindes-
tens mit 36g/m2, also ca. 8-10 µm. Einzelbeschichtungen von Teilen, sei es im Gestell- oder
Spritzverfahren, ermöglichen, daß das Schichtgewicht von Grad A oder Grad B durch eine
Schicht erreicht wird.

DELTA - MKS (Mikroschicht Korrosionsschutz System) - Verfahren

DELTA-TONE

Anorganisches Mikroschicht-System (Basecoat)


Anorganisches Basecoat mit:
. . .
kathodischer Schutzwirkung elektrischer Leitfähigkeit hoher Beständigkeit in der Salz-
Sprüh-Nebelprüfung (DIN 50021 bzw. ASTM B117) in Abhängigkeit von Anwendung und
.
Schichtaufbau hoher Temperaturbeständigkeit, je nach Anwendung und Schichtaufbau
. ..
niedrigen Trockenschichtdicken hoher Beständigkeit (je nach Schichtaufbau) im
Schwitzwassertest (DIN 50017) bedingter Witterungsbeständigkeit

DELTA-SEAL
DELTA-SEAL GZ
Organisches Mikroschicht-System (Topcoat, GZ = Gleitmittelzusatz)
Organisches Topcoat (speziell auf DELTA-TONE abgestimmt) mit:
. .
Versiegelungseigenschaften (je nach Schichtaufbau) Farbgebung (Standardfarbtöne gemäß
.
Dörken-Farbtonkarte) Reduzierung der Reibungszahlen (besonders DELTA-SEAL GZ)
..
Verbesserung der Beständigkeit im Wechselklimatest mit SO2 (je nach Schichtaufbau)
guter Haftung (nach entspr. Vorbehandlung) auf Edelstahl, Zink, Aluminium und Phosphat-
.
schichten Erhöhung der Salz-Sprüh-Nebelbeständigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung von

. ..
Weißrost (je nach Schichtaufbau) hoher Härte bei gleichzeitig guten Verformungseigen-
schaften (je nach Schichtaufbau) guter Chemikalienbeständigkeit (je nach Schichtaufbau)
hoher Temperaturbeständigkeit je nach Anwendung und Schichtaufbau
..
physiologischer Unbedenklichkeit gegenüber Lebensmitteln und Trinkwasser
bedingter Witterungsbeständigkeit

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