263 Vermögens - Schaden Ermitteln
263 Vermögens - Schaden Ermitteln
263 Vermögens - Schaden Ermitteln
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Entsprechend bei §§ 266, 253 StGB.
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Sofern kein Negativsaldo feststellbar: Kein Vermögensschaden: Also kein § 263
StGB.
Zeitpunkt für diese Bewertung → BGHSt 53, 201, 209 f. (= NJW 2009, 2390, 2391):
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„Ein Schaden i.S.v. § 263 StGB tritt ein, wenn die Vermögensverfügung (hier die vertragsgemäße
Bezahlung der Anlagesumme an den Angeklagten beziehungsweise eines seiner Unternehmen) unmittelbar zu
einer nicht durch Zuwachs ausgeglichenen Minderung des wirtschaftlichen Gesamtwerts des
Vermögens des Verfügenden führt (Prinzip der Gesamtsaldierung, vgl….). Maßgeblich ist der
Zeitpunkt der Vermögensverfügung, also der Vergleich des Vermögenswerts unmittelbar vor
und unmittelbar nach der Verfügung (vgl. …). Spätere Entwicklungen, wie Schadensvertiefung
oder Schadensausgleich (-wiedergutmachung), berühren den tatbestandlichen Schaden nicht.
»Wie sich die Dinge später entwickeln, ist für die strafrechtliche Wertung ohne Belang«
(BGHSt 303, 388, 389 f.). Dies hat nur noch für die Strafzumessung Bedeutung (vgl. BGHSt
51, 10, 17).“
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Nicht „saldierungsfähig“ = schadensausschließend sind aber: gesetzliche Gegen-
rechte / Ansprüche gerade auf Grund der Täuschung / Ersatzansprüche bzw. spätere
Ersatzleistungen / bloße Stornierungsbereitschaft. - Demgegenüber können beim
Eingehungsbetrug (nicht beim Erfüllungsbetrug: Rengier BT I 13/194; s.a. BGHSt
34, 199, 202) leicht durchsetzbare vertragliche oder gesetzliche Rücktrittsrechte
oder eine Abwicklung Zug-um-Zug einen Vermögensschaden ausschließen. -
Sicherungsrechte (bspw. Grundschuld, Pfandrecht, Sicherungseigentum, selbst-
schuldnerische Bürgschaft), aus denen sich das „Opfer“ ohne Schwierigkeiten voll-
umfänglich befriedigen kann, schließen einen Vermögensschaden aus (unabhängig
davon, ob es seine Leistung schon erbracht hat oder nicht).
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Dieser entzieht den unredlich erlangten Besitz [str.], den Arbeitseinsatz zu sittenwid-
rigen Zwecken, den Einsatz von Vermögenswerten zu sittenwidrigen Geschäften
[str.] sowie Ansprüche aus verbotenen Geschäften dem Vermögensschutz des § 263
StGB.
Aufbau: Mangels "Vermögensrelevanz" einer entsprechenden Verfügung sollte hierzu
bereits unter dem Prüfungspunkt "Vermögensverfügung" ausgeführt werden!
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Ewa: wirtschaftlich ausgeglichener Vertrag sonst nicht abgeschlossen (anders der
sog. personale Vermögensbegriff, der die Fehlleitung wirtschaftlicher Potenz er-
fasst).
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Nicht zu verwechseln mit dem Entzug konkretisierter Exspektanzen (gesicherte Er-
werbsaussichten) → dort § 263 StGB möglich.
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* Bspw. bei einer irrtumsbedingten Spende, die aber tatsächlich dem angegebenen Zweck zugu-
te kommt.
** Spende kommt dem vorgetäuschten Zweck nicht zugute.
*** Kommt es hingegen zum tatsächlichen Leistungsaustausch, so ist der „Eingehungsschaden“
gegenüber dem effektiven Schaden [nur bei Täterleistung, die wirtschaftlich hinter derjenigen
des Opfers zurückbleibt!] subsidiär (Küper, BT, „Vermögensschaden“, II.2.a), Rengier , BT I
13/201 f.); Behandlung → ******.
**** Problem: Die ausgetauschten Leistungen als solche begründen infolge Wertgleichheit kei-
nen Vermögensschaden; Die Täterleistung bleibt aber hinter seinen vertraglichen Verpflichtun-
gen zurück.
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