Arbeitsblatt Fachwerksanierung
Arbeitsblatt Fachwerksanierung
Arbeitsblatt Fachwerksanierung
Lehmstein-Mauerwerk
und Außenputz
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ClayTec Lehmsteine und Leichtlehmsteine haben als moderne Bauprodukte die Eigen-
schaften historischer Lehmbaustoffe. Das Lehmstein-Mauerwerk ist eine kostengünstige
Alternative im Vergleich zu arbeitsintensiven historischen Ausfachungsstechniken.
Die Fachwerkhäuser Mitteleuropas sind aus Holz und den örtlich verfügbaren Ausfa-
chungsmaterialien, meist Lehm, gebaut worden. Diesen Baustoffe ist gemeinsam, dass sie
in der Natur vorgefundene Rohstoffe sind, die unmittelbar zu Bauzwecken verwendet wer-
den können. Der werkgerechte Einsatz der althergebrachten Materialien ließ eine Baukultur
entstehen, deren prägende Elemente das Zusammenpassen und die materielle Stimmig-
keit der Baustoffe sind. Zahlreiche Fachwerkhausbesitzer nehmen die harmonische Aus-
strahlung und die Ästhetik heute wieder wahr und gründen ihre Entscheidung für Lehm-
baustoffe auch auf diesen Aspekt.
Darüber hinaus konserviert Lehm aufgrund seines geringen Feuchtegehalts und seiner
hohen kapillaren Leitfähigkeit die Holzbalken im bewitterten Außenbereich.
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Bis zum Verputz soll die Fläche vor starkem Schlagregen, besonders aber vor Spritzwasser
(z.B. vom Gerüstbelag) geschützt werden.
Der Putzaufbau ist stets mehrlagig. Wenn der Kalkputz ohne Putzträgergewebe auf das Putzaufbau
Lehmstein-Mauerwerk aufgebracht wird, so darf die Gesamt-Putzstärke höchstens 1,5 cm
betragen. Stärkere Putze sind nicht zweckmäßig. Je nach erwünschter Oberflächentextur
sind als Putzaufbauten möglich:
Die Dicke des Kalk-Grundputzes Haar grob darf pro Lage 8 mm nicht unterschreiten und
12 mm nicht überschreiten. (Vertiefungen > 3mm gelten für die Bestimmung der Putzdícke
Oberäche rau (rustikal) Oberäche fein Oberäche sehr fein
61 Kalk-Grundputz Haar grob 61 Kalk-Grundputz Haar grob 61 Kalk-Grundputz Haar grob
61 Kalk-Grundputz 61 Kalk-Dünnschichtputz fein 61 Kalk-Dünnschichtputz fein
66k Kalk-Putzglätte
als Putzgrund!). Für dicke Lagen und auf sehr großen Gefachen > 2,5 m ist mit zweilagi-
gem Kalk-Grundputz Haar als Unterputz zu arbeiten, um Schwind- und Sackrisse zu mini-
mieren. Oberfläche und Trocknung der ersten Lage siehe unten (sinngemäß).
Die erste Lage des Haar-Kalk-Grundputzes wird mit dem Holzbrett (15 x 40 cm) aufge- Putzauftrag erste Lage
zogen. Der Mörtel wird dabei mit Kraft an den Putzuntergrund gepresst und in Zick-
zack-Bewegungen eingearbeitet. Die Fugenrücksprünge müssen vollständig gefüllt und
verpresst werden. Das Korn wird durch das Einarbeiten mit dem Holzbrett aufgestellt.
Für das Abbinden ist diese große, offene Oberfläche eine optimale Voraussetzung. Die
Putzfläche ist dann so rau, dass sie nicht mehr aufgekämmt werden muss. Metallglät-
ter sind für Grundputzlagen ungeeignet, da sie eine verdichtete Oberfläche hinterlassen,
die kaum noch fachgerecht aufgeraut werden kann. Alternativ kann der Mörtel mit der
großen Dreieckmaurerkelle angeworfen werden.
Den Kalk-Grundputz Haar vollständig trocknen lassen (Minimum ein Tag/mm Grund- Putzauftrag Decklage
putzdicke). Dabei können Risse auftreten. Abschließende feine Decklagen können mit
ClayTec Japankellen oder Metallglättern aufgebracht werden (s. ClayTec Produktblät-
ter 21.350 oder 21.400). Die Decklagen werden abhängig von Temperatur, Putzdicke
und Saugfähigkeit des Untergrundes nach einiger Zeit verrieben oder anders gestal-
tet. Beim Aufziehen und Glätten soll vom Gefachrand aus in die Gefachfläche und nicht
umgekehrt gearbeitet werden. Im Randbereich ist der Verbund besonders gefährdet.
Der Mörtel muss hier mit dem Beginn der Bewegung möglichst angedrückt werden. Ein
Kellenschnitt am Balkenanschluss ist zu empfehlen, eine Einschnitttiefe von 2-3 mm reicht
aus. Der Balkenanschluss soll nicht als Fase ausgeführt werden
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Bei zu niedrigen Temperaturen und zu hoher Feuchtigkeit bindet der Putz nur sehr lang-
sam und unzureichend ab. Bei Hitze oder Wind hingegen muss der Putz in den ersten
Tagen z.B. mittels Gartensprühgerät (feiner Sprühnebel) feucht gehalten werden, um
ein zu schnelles Austrocknen zu verhindern.
Fenster, Oberflächen aus Eichenholz oder sonstige holzsichtige Bauteile müssen während
der Kalkputzarbeiten sorgfältig abgedeckt werden, Kalkspritzer müssen sofort von den Holzsichtflächen schützen
Sichtflächen der Balken entfernt werden.
Alternativ trägt auch das Einbetten eines für den Außenbereich geeigneten Armierungs-
gewebes in beschränktem Maß zur Sicherung bei. Es wird in die erste Putzlage eingear- Armierungsgewebe
beitet und ebenfalls nicht am Balken befestigt.
Lehmputz ist als wasserlösliches Material für den Außen-Deckputz in der Regel nicht
geeignet. Durch die Beimengung historisch überlieferter Zusatzmittel und durch geeigne- Lehmputz als Deckputz außen
te Anstriche lässt sich allerdings eine überraschende und oft vollkommen ausreichende
Feuchteresistenz erreichen. Die Aufbereitung und Endbehandlung solcher Lehm-Außen-
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putze setzt jedoch große Erfahrung voraus. Ein Unterputz aus Lehmmörtel kann als Putz-
träger für den Kalkputz nicht empfohlen werden: Der Lehmstein ist ein besserer Putzträger keine Zwischenlagen aus Lehm-Unterputz!
als Lehm-Unterputz, zulässig ist dieser Aufbau nur im Zusammenhang mit bestimmten
Reparaturen (s. Seite 7 ff).
Putzträger und Armierungsgewebe bieten die größte Sicherheit für den Putz. Allerdings ist
die Belastung der Fläche durch die Witterung etc. nicht nur ein Problem für die Dauer- Sichtfachwerk oder Witterungsschutz
haftigkeit des Außenputzes sondern auch für die Zukunft der gesamten Fachwerkwand.
Wenn die Beanspruchung so hoch ist, dass die Putzhaftung trotz sorgfältiger mechanischer
Vorbereitung der Lehmflächen (s.o.) fragwürdig erscheint und also mit Putzträger gearbei-
tet werden muss, sollte zum Schutz der gesamten Konstruktion der Verzicht auf die Aus-
führung als Sichtfachwerk erwogen werden. In der Vergangenheit, als das malerische Aus-
sehen des Fachwerks als nebensächlich empfunden wurde, wurden überstark belastete
Flächen stets mit einem Witterungsschutz versehen.
Die bisweilen geforderte Anlage breiter Fasen zwischen Außenputz und Balken hat zwie-
spältige Wirkung: Wenn die Fachwerkbalken im breiten Spalt Raum für Quell- und Schwind- Fase?
bewegungen haben, so üben sie weniger seitlichen Druck auf die Putzflächen aus und bela-
sten so den Verbund von Lehm und Kalkputz weniger. Die durch das Fasen gebrochenen
Kanten haben darüber hinaus eine günstigere Geometrie und sind weniger gefährdet als
90°-Abschlüsse. Jedoch wirken solche Fugen besonders bei Wind auf der Schlagregenseite
wie Trichter, die das von der Gefachfläche kommende Wasser sammeln und ins Bauteil
leiten. Fazit: Der Kalkputz sollte an der Kante zum Holzbalken nur ca. 1 mm zurückspringen.
Ein umlaufender Kellen- oder Cutterschnitt zur Trennung von Holz und Putz ist unbedingt Kellenschnitt?
auszuführen, eine Tiefe von 2 mm ist jedoch ausreichend.
Versuche, die Fugen mit dauerelastischen Massen zu versiegeln, haben in der Vergangen-
heit nicht zum Erfolg geführt: Das Regenwasser dringt allen Bemühungen zum Trotz nach „Dauerelastische” Versiegelung
wie vor in das Bauteil, die Austrocknung wird aber „sicher“ verhindert. Den besten Schutz
bietet eine gute handwerkliche Ausführung der Anschlussfugen.
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Gefachreparatur
und Außenputz
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Alte Fachwerkausfachungen aus Lehm können durch die Einflüsse von Zeit und Witterung
Schäden aufweisen, die repariert werden müssen. In engem Zusammenhang mit den
Techniken dieser Reparatur steht auch die Wahl des Außenputz-Systems.
Fachwerkhäuser wurden früher mit Lehm ausgefacht: Baulehm war leicht verfügbar und
die Techniken des Lehmbaus waren leicht erlernbar. So entstanden zahlreiche regional
unterschiedliche, zum Teil weit entwickelte Methoden, um die Flächen zwischen Pfosten
und Riegeln zu füllen.
Verbreitet war es, Staken in zuvor eingestemmte Nuten zu klemmen, die Zwischenräume
mit Weichholzruten auszuflechten und dann mit Strohlehm zu füllen. In anderen Regionen
wurden die Staken mit Stohlehmsträngen umwickelt und als enge Spaliere ins Fachwerk
eingesetzt.
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Holzfachwerk und Ausfachung sind eine untrennbare Substanz-Einheit. Es hat sich durch-
gesetzt, sie nach Möglichkeit in Ihrer Gesamtheit zu erhalten.
Lehm konserviert aufgrund seines geringen Feuchtegehalts und seiner hohen kapillaren
Leitfähigkeit die Holzbalken. Lehmausfachungen sind leicht zu reparieren. Die Bindefä-
higkeit der Lehmbaustoffe wird bei Wasserzugabe wieder aktiviert, der Verbund zwischen
altem und neuem Lehm kann leicht hergestellt werden.
Darüber hinaus ist die Vernichtung der ererbten Lehmbausubstanz unwirtschaftlich und
eine Zerstörung des Originals und seiner dokumentarischen Kraft.
Die vorliegende Beschreibung orientiert sich am Außengefach. Die Reparatur von Innenge-
fachen ist in aller Regel weniger anspruchsvoll und wird sinngemäß gleich durchgeführt.
Möglichkeiten der Innen-Wärmedämmung s. ClayTec "Arbeitsblatt Innendämmung", zum
Lehm-Innenputz s. ClayTec "Arbeitsblatt Lehmputze".
Baustoffe
Baustoffe für die Gefachreparatur sind Eichenstaken (ClayTec 30.001) und Weidenruten
(ClayTec 31.001). Staken gefast (ClayTec 30.002) mit Polygon-Querschnitt lassen sich beson-
ders leicht umflechten und umwickeln. Ein Bund Weidenruten reicht bei einer flächigen
Reparatur für ca. 3-4 m2 Fachwerkwandfläche.
Der wichtigste Baustoff für die Gefachreparatur ist der Strohlehm, der als erdfeuchte Roh-
masse (ClayTec 04.004) geliefert wird. Strohlehm antik (ClayTec 04.005) enthält sehr viel
langes Stroh und ist ein besonders authentisches Produkt für die Denkmalpflege. Ein Big-
Bag Rohmasse ergibt 0,7 m3 fertigen Strohlehm. Kleinere Reparaturen werden mit Lehm-
Unterputz (ClayTec 05.001, 05.201, 05.002 oder 10.110) ausgeführt.
Wickelstaken werden mit Baulehm (ClayTec 01.003, gemahlen 01.002 und 10.101) und Stroh
hergestellt, s. dazu auch Arbeitsblatt 2.2.
Für den Außenputz bieten wir diverse Luftkalkmörtel an. Bei überdurchschnittlich stark
bewitterten Fachwerkwänden ist der Einsatz eines Edelstahl-Putzträgergewebes (ClayTec
35.100, Schrauben 35.110) zu empfehlen. Der Abschlussanstrich erfolgt mit gräfix 680 Kalk-
farbe (ClayTec 21.525).
Zunächst müssen die Reste des alten Außenputzes vorsichtig entfernt werden. Oft gibt der
Zustand, die Auftragsstärke und die Putztechnik wertvolle Hinweise für die weitere Behand- alte Deckputze
lung der Außenhaut. Auch unsachgemäße Gefach-Reparaturen (Zementputzplomben etc.)
und lose, nicht mehr haltbare Lehmstellen müssen entfernt werden.
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Eine andere Methode ist der Auftrag von Kalk-Sandschlämme und dünnem Kalkfeinputz.
Sie wird bei größtenteils intakten Gefachen mit geringem Rücksprungmaß eingesetzt. Vor-
sicht: Dieser in der Regel im Innenbereich praktizierte Aufbau sollte nur bei witterungsge-
schützten Flächen angewandt werden! Zeigt der Befund jedoch, dass sich ein solcher Ver- Zweilagiger Kalkputz:
putz auf der betreffenden Fläche über lange Zeit offensichtlich bewährt hat, so spricht alles balkenbündig und „kissenartig”
für eine erneute Ausführung nach dieser Methode.
Das Rücksprungmaß zwischen Strohlehm und Balkenaußenfläche muss recht genau 1,5 Rücksprungmaß
cm betragen.
Der frisch aufgetragene Strohlehm muss sorgfältig aufgeraut werden, damit der Kalkputz Aufrauen
später gut mechanisch haftet. Dem guten Haftverbund zwischen den Schichten muss große
Aufmerksamkeit gewidmet werden. Es gibt viele Möglichkeiten des Aufrauens, am besten
hat sich die Lochung der Fläche mit dem Edelputz-Kratzer bewährt. Dabei werden Löcher in
den frisch aufgebrachten Strohlehm eingestippt. Auch die aus der Fläche ragenden Strohfa-
sern sind wichtig für den Verbund zwischen Lehm und Kalk, sie bilden die stabilsten Brük-
ken zwischen den Schichten.
Während der Trocknungszeit sollte die Fläche vor starkem Schlagregen, besonders aber vor Schutz während der Trocknung
Spritzwasser (z.B. vom Gerüstbelag) geschützt werden.
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Dabei darf der Untergrund jedoch nicht wassergesättigt werden, der Lehm muss lediglich
eine durchgängig dunkle Farbe zeigen. Stauwasser in den oberflächennahen Poren würde
die Verbindung zwischen Kalkputz und Untergrund blockieren.
Aufgrund des Anteils an grober Körnung und den enthaltenen Tierhaaren eignet sich der geeigneter Kalkmörtel
als Handputz zu verarbeitende Luftkalkmörtel gräfix 61 Kalk-Grundputz Haar grob (ClayTec
21.200) ideal für den Verputz historischer Lehmgefache.
Zur Vorbereitung kann eine Schlämme aus Weißkalkhydrat und feinem Sand in den vor-
genässten Lehmputz eingearbeitet werden.
Kalk-Dünnschichtputz (ClayTec 21.350) wird mit ClayTec Japankellen oder Metallglättern auf- Putzauftrag
gezogen. Die Auftragsstärke beträgt nach historischem Vorbild 2-3 mm, maximal 3-5 mm.
Zum Schutz holzssichtiger Bauteile sowie Egalisierungs- und Schutzanstriche s. o.
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Stakendecken
Angespitze Staken werden, von einer Nut gehalten, zwischen Deckenbalken eingeklemmt
und bilden das Tragwerk für eine oberseitig eingebrachte Strohlehmschicht.
Diese Art der Deckenausfachung ist bei historischen Gebäuden zu finden. Die einfache und
sinnvolle Rohbaukonstruktion bedingte die Gestalt und den architektonischen Ausdruck
des Bauteils Decke. Je nach Lage der Stakung im Balkenquerschnitt konnten ebene Unter-
sichten oder profilierte Decken erstellt werden. Die Balken blieben holzsichtig oder wurden
zusammen mit den Deckenfeldern überputzt.
Die Strohlehmfüllungen dienten in erster Linie der Hohlraumverfüllung, sie wirken auch
schallschützend und feuerhemmend. Stakendecken können auch mit rieselfähigen Lehm-
schüttungen anstelle von plastischem Strohlehm verfüllt werden. Die Ausgestaltung der
Decken und Unterzüge ist für Raumwirkungen und -proportionen von großer Bedeutung,
die mannigfaltigen und oft regional-typisch geprägten Formen bilden ein wertvolles kultu-
relles Erbe.
Baustoffe: Für die Stakung werden Eichenstaken, gesägt (ClayTec 30.001) mit einem Quer-
schnitt von 26 x 60 mm verwendet. Pro m Balkenfeld werden ca. 10 bis 12 Staken benötigt.
Wegen des Verschnittes sollte mit genügend Reserve kalkuliert werden.
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Stakendecken
Der Strohlehm wird in weich-plastischer Konsistenz in die Decke eingebracht und schließt Einbringen des Strohlehms
meist bündig mit der Oberkante der Deckenbalken ab. Er muss in alle Hohlräume und zwi-
schen die Staken gelangen und wird wie Estrich mit Kellen oder anderen Werk zeugen ver-
dichtet und grob abgeglättet.
Eine besondere Variante bildet die Ausfachung mit Wickelstaken (in manchen Regionen Wickelstakendecke
auch „Weller“). Dabei werden Stakhölzer auf einem Tisch mit Strängen aus Stroh und Lehm
umwickelt und wie zuvor beschrieben in eine Nut geklemmt. Zunächst wird Stroh in eine
dicke Schlämme aus Lehm getaucht. Zur besseren Verarbeitung kann das Material dann
einige Stunden oder Tage gelagert („gemaukt“) werden. Dann werden Bündel aus dem leh-
mumhüllten Stroh um die Stakhölzer (die vorher zugeschnitten ggf. probeweise als „trocke-
ne“ Ausstakung in die Decke eingesetzt werden) gewickelt. Die fertigen Wickelstaken, deren
Durchmesser sich am Befund orientiert (häufig 10-15 cm), werden nun in der Decke auf-
einander geschoben. Alle Unebenheiten werden mit Strohlehm oder mit Lehm-Unterputz
ClayTec 05.001, 05.201, 05.002 oder 10.110) ausgeglichen. Wickelstaken
Der Lehm muss vor Verunreinigung und vorzeitiger mechanischer Belastung geschützt
werden.
Vor der Auflage von Holzfußböden oder sonstigen Beschichtungen muss der Stroh-
lehm bzw. die Lehmschüttung vollständig ausgetrocknet sein. Bestehen nach augen-
scheinlicher Prüfung Zweifel, so kann die Restfeuchte anhand einer einfachen Darr-
Trockenheitsprüfung bei 40 °C ermittelt werden. Trockene Lehmbaustoffe haben einen
praktischen Feuchtegehalt von 2-3%.
Für den unterseitigen Verputz der Decke gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Bei vielen histori- Verputz
schen Decken sind die Deckenfelder und die Balken verputzt. Bei holzsichtigen Deckenbal-
ken werden nur die Felder verputzt oder im Trockenbau z.B. mit der Lehmbauplatte (ClayTec
09.004) bekleidet. Ebenso kann die Decke mit glatter Untersicht im Trockenbau erstellt und
verputzt oder auch abgehängt werden, auch dafür ist die Lehmbauplatte geeignet.
Bitte beachten:
Die Angaben der Arbeitsblätter entsprechen langjährigen Erfahrungen bei der Ausführung
von Lehmbauarbeiten und der Anwendung unserer Produkte. Eine Rechtsverbindlichkeit
kann daraus nicht abgeleitet werden. Vorausgesetzt werden ausreichende handwerkliche
Erfahrung und die notwendigen Kenntnisse aus den entsprechenden Baugewerken. Es
gilt die jeweils neueste, aktuelle Version des Arbeitsblattes, diese ist bei Bedarf z. B. unter
www.claytec.de erhältlich. Kopie und Veröffentlichung sind auch in Auszügen nicht gestattet.
Copyright ClayTec GmbH & Co. KG
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Stakendecken
Stakendecke Wickelstakendecke
zusätzl. Strohlehmpaket 4 cm 110 164
zusätzl. Strohlehmpaket 6 cm 140 200
zusätzl. Strohlehmpaket 8 cm 170 230
zusätzl. Strohlehmpaket 10cm 200 260
Bedingungen:
Stakendecke: Grundkonstruktion aus Stakung und Schilfrohr D= ca. 3,5 cm
Wickelstakendecke: Grundkonstruktion aus Wickelstaken D= ca. 10 cm
Tabelle 4.1.3: Schalldämm-Maß R’w und Trittschallpegel L’n,w von Stakendecken in dB nach Berechnungen des
SWA-Instituts, Aachen (extrapoliert aus gemessenen Werten und theoretischen Annahmen)
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ClayTec GmbH & Co. KG
E-Mail: [email protected]
www.claytec.de
Vertrieb in Österreich:
ClayTec Lehmbaustoffe GmbH
Stranach 6
9842 Mörtschach
E-Mail: [email protected]
www.claytec.at