Instrumentenkunde

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Instrumentenkunde

● IK ist die Lehre der Musikinstrumente und ihrer Geschichte, Entwicklung,


Funktion, Verwendung, Aufbau, Konstruktion, Akustik, Klangschaften
● IK ist die Sammlung, Beschreibung und Klassifikation von
Musikinstrumenten

Klassifikation von Musikinstrumenten


1. Antikes Griechenland – geblasene und geschlagene Instrumente
2. Indien
3. China
4. Europa

S. Virdung, M. Agricola, M. Praetoris – die wichtigste Instrumentenkunder


der Geschichte

Musikinstrument ist ein Objekt, verwendet um Klang zu erzeugen

EINTEILUNG/KLASSIFIKATION VON MUSIKINSTRUMENTEN


Tasteninstrumente – Klavier, Cembalo, Orgel…
Streichinstrumente – Geige, Viola, Cello, Kontrabass
Schlaginstrumente – Pauke, Glocken, Becken…
Blasinstrumente – Blechblasinstrumente -> Trompete, Horn, Posaune
Holzblasinstrumente -> Flöte, Fagott, Klarinette

Art der Tonerzeugung


CHORDOPHONE
- Vibrierende Saiten
- EINFACHE (ohne Hals) – gezupft 🡪 Cembalo, Zithern, Psalterium
Geschlagen 🡪 Hackbrett, Klavier
ZUSAMMENGESETZTE – Lauten 🡪 Geige, Bratsche, Cello…
Harfen
AEROPHONE – vibrierende Luft – blasinstrumente
MEMBRANOPHONE – vibrierende Membrane
IDIOPHONE – vibrierende Platten und Balken
ELEKTROPHONE

Chordophonen
- Vibrierende Saiten
- EINFACHE (ohne Hals) – gezupft 🡪 Cembalo, Zithern, Psalterium
Geschlagen 🡪 Hackbrett, Klavier
ZUSAMMENGESETZTE – Lauten 🡪 Geige, Bratsche, Cello…
Harfen

EINFACHE CHRODOPHONE GEZUPFT

Monochord 🡪 einfachstes Chordophon, seit Pythagoras, dient zum Messen


und Demonstrieren von Intervallen
Grundfrequenz hängt ab von: die Spannung der Saite
Die Länge der Saite
Das Material/Masse
Klangfarbe einer gezupften Saite hängt von 1. Zupfstelle
2. Plektrumsform
3. Auslenkung
Psalterium - Kasten trapezförmig, rechteckig, bis zu 3 Oktaven, Rosette
Zither – 5 Griffbrettsaiten, 13 Akkord-saiten
CEMBALO
Italienisches Cembalo - sehr leichtes, schlankes Instrument
- 1 Manual, 2 Unison – Registern 8' 8'
- 4 ½ Oktaven, Umfang oft C/E (kurze Oktave)
Flämisches Cembalo - Massiver gebaut und ästhetisch nicht so raffiniert
- typische Umfang der Instrumente des 17. Jh. ist C/E – c´´´ (4 Oktaven
mit kurzer Oktave)
- 1 Manual, 2 Registern 8' 4'
Französisches Cembalo - aus der flämischen Schule hervorgegangen
- 3 Registern 8' 8' 4'
- 2 Manuale
- 5 Oktaven F – f3
Deutsches Cembalo - zwischen italienischem und französischem Baustil
- 1 Manual 2 Registern 8' 8' / 2 Manuale 3 Registern 8' 8' 4' 16'*
- Fast 5 Oktaven
Englisches Cembalo – ähnlich zu französischen Cembali
- 2 Manuale, 3 Registern 8' 8' 4'
- 5 Oktaven F – f3
SPINET
- 1 Register, 1 Klaviatur
- einchörig, trapezförmig oder viel-eckig
VIRGINAL
- Umfang: C/E–c´´´ (4 Oktaven), auch C/E–f´´´ (4½ Oktaven)
- zwei „klingende Stege“, die beide auf dem Resonanzboden liegen

EINFACHE CHRODOPHONE GESCHLAGEN


Clavichord, Hackbrett, Zymbal, Klavier
CLAVICORD
- Kastenbauweise ähnlich Virginal, Tafelklavier
- 2-chörige Besaitung quer zur Klaviatur
- Resonanzkörper und Steg rechts
- TANGENTENMEHANIK 🡪 Tangenten stoßen die Saiten – rechter Teil
schwingt, linker Teil abgedämpft
HACKBRETT
- Trapezförmiges Zitherinstrument
- 2–5-chörige Metall-Saiten
- Zwei Stege mit Aussparungen für Gegensaiten
- Mit Hämmern bzw. Klöppel gespielt
ZYMBAL
- mit festen Beinen und Dämpfungspedal
- gespielt mit garn-umsponnenen Klöppeln

KLAVIER
- ein System von Tönen mit festliegender Tonhöhe
- 1730. – Clavichord
- 1800. – Hammerklavier
- 1870. – Pianino
BARTOLOMEO CHRISTOFORI (1703.)
- Stoßzungenmechanik ohne Dämpfungs-Aufhebung
- Mit Fänger um Doppelschläge zu verhindern
GOTTFRIED SILBERMANN 🡪 Dämpfungs-Aufhebung und Verschiebung
TANGENTENFLÜGEL 🡪 5 Oktaven, Tangentenmechanik, Späth und Schmal erfunden
JOHANN ANDREAS STEIN – die Prellzungenmechanik um 1773 (Deutsche/Wiener
Mechanik) – Hammer auf Taste montiert, keine Fänger
STREICHER, GRAF, WALTER – die bekannteste wiener Klavierbauer
Mittleres „Sostenuto“ Pedal seit Steinway 1875
Historische Pedal-Mutationen; Fagott-Zug, Janitscharen-Zug: Cembalo-Zug

ENGLISCHE KLAVIERBAU
- John Broadwood and Sons 🡪 Stoßzungenmechanik, sehr berühmt
- Clementi und Haynd hatten eben ein Flügel von Broadwood
- Beethoven auch – Broadwood selbst schenkt ihm einen
FRANZÖSISCHE KLAVIERBAU 1
- Sébastien Erard, Straßburg & Bruder Jean-Baptiste
- bauten Klaviere u.a. für Marie Antoinette u auch Harfen
- 4 Pedale, Englische Mechanik
- Patent Doppelrepetitionsmechanik
FRANZÖSISCHE KLAVIERBAU 2
- Pleyel et Cie - Stoßzungenmechaniken, meist 2 Pedale
1780. – 1830. 🡪 länger, breiter, schwerer
Problem für Wiener Mechanik ist dass das Hammergewicht steigt
TAFELKLAVIER

Moderner Flügel hat cca 216 Saiten


ZUSAMMENGESETZTE CHRODOPHONE GESTRICHEN

Bogengeschwindigkeit – schneller 🡪 lauter


Kontaktstelle – näher bei Steg 🡪 lauter, heller
Bogendruck – größer 🡪 obertonreicher
Streichinstrumente ab 11. Jahrhundert
Rebec 🡪 2saitig, später 3 – 5saitig in Quinten gestimmt
- Aus einem Stück herausgeschnitzt
Fidel 🡪 kastenformig, 5saitig in Quarten gestimmt
Drehleier 🡪 Darmsaiten von kolophoniertem Holzrad gestrichen,
mit Kurbel getrieben
- Linke Hand Tastatur, die 2 Melodiesaiten verkürzt

DIE GAMBE
- Streichinstrument der Renaissance und des Barock
- entwickelt sich aus der span. vihuela del arco
- 6-saitig, Quart-/Terzstimmung, später auch 7saitig
- „Erstes“ Instrument der Familie: Bassgambe in D
- Bass / Alt-Tenor / Diskant – viola da gamba
DIE GEIGE
- 1505/08
- „Erstes“ Instrument der Violin-Familie: Geige in g (höchstes Instrument)
- Cremoneser Schule 🡪 prägt Barock Bauform aus:
- Eck-, Ober- u Unterklötze
• Innenbereifung
- Hals an Oberklotz vernagelt
(statt auf Boden)
• Bassbalken
- UMBAUTEN UM 1800 🡪

DAS VIOLONCELLO
- Meist 4, einige auch 5saitig
- zunächst v.a. eingesetzt als Generalbassinstrument, später ist auch ein
melodisches Instrument geworden
- um 1800 umbauten wie bei Geige 🡪 Höherer Steg, stärkere Neigung des
Griffbretts
DAS KONTRABASS
- tiefes Bassinstrument (16´) der Violinfamilie
- – heute 4saitig (in Quarten gestimmt) oder 5saitig
-
x

GEIGE – g – d1 – a1 – e2
Bratsche (c-g-d1-a1)
Cello (C-G-d-a)
Kontrabass (E1, A1, D, G) oder 5-Saiter (C1, E1, A1, D, G)

DER BOGEN
WEITERE ARTEN VON STREICHINSTRUMENTEN
TRUMSCHEIN – 1 Saite, 2m langes Instrument, nur Flageolet-Töne gespielt
POCHETTE
LIRA DA BRACCIO
VIOLA POMPOSA GEIGENFAMILIE
VIOLONCELLO PICOLLO
VIOLA BASTARDA
BARYTON GAMBENFAMILIE
VIOLA D'AMORE
TASCHENGEIGE
Lira da braccio 🡪 5 – 7 Saiten, 2 Bordunsaiten
Lira da gamba🡪 9 – 14 Griffbrettsaiten, 2 Bordunsaiten im Oktavabstand
Viola d'amore 🡪 5-7 Saiten, Griffbrettsaiten in einem Akkord, Resonanzsaiten in
dazugehöriger Skala
Baryton 🡪 Baßgambe mit 6 Streichsaiten und bis zu 20 Resonanzsaiten
Violoncello piccolo 🡪 kleines 5saitiges Cello, C –G – d – a – e’
Viola da spalla

Caspar Tieffenbrucker – erster Geigemacher


Amati-Familie, Cremona – heutzutage nur 2 seine geigen erhalten
Jacob Stainer
Antonio Stradivari – 550 Geigen, 12 Bratschen un 50 Celli gebaut
Guarneri-Familie
Klotz

ZUSAMMENGESETZTE CHRODOPHONE GEZUPFT


Laute, Gitarre, Harfe
Die Laute - Wichtigstes Zupfinstrument vom Mittelalter bis Mitte 18. Jh.
- bauchiger, zargenloser Korpus aus 7–33 Spänen (ungeradzahlig),
Muschelkonstruktion, sehr leicht
- abgesetzter Hals mit Bünden, abgeknickter Wirbelkasten
- 6 Saitenchöre aus Darm
- Normalstimmung in Quart–Terz wie Gambe in 16. Jh.: A, d, g, h, e´, a´
Theorbe - Saitenbezug teils chörig, teils einfach; 8 Griffsaiten, 8 Bordunsaiten;
Stimmung uneinheitlich
Theorbierte Laute - mit Knickhals und zusätzlichem zweiten Wirbelkasten und
Bordunsaiten
Chitarrone - römische Theorbe mit sehr langen Bordunsaiten Halslänge bis 2
Meter, Bordunsaiten einzeln, Griffsaiten 2 u 3-chörig
Mandoline - bauchiger, birnenförmiger Korpus, doppelter Saitenbezug,
eingelassene Metallbünde
- meist mit Plektron tremolierend gespielt, absichtlich Schwebungen zwischen
Chören

GITARRE
- erste Abbildungen 8-förmiger Zupfinstrumente
- DE VIHUELA - 6-chörig, Quart-Quart-Terz-Quart-Quart
- RENAISSANCEGITARRE - 4-chörig: 3x2 + 1x1 (oberste), Quart-Terz-Quart
Stimmung: g, c´, e´, a´
- BAROCKGITARRE - 5-chörig: Quart-Terz Stimmung a, d, g, h, e´
- ANTONIO DE TORRES JURADO - „Stammvater“ des modernen Gitarrenbaus
-
Weitere Gitarren-Typen
BANJO - Resonanzkörper mit Tierfell oder Kunststoffmembran überzogen;
5-saitig
BALALAIKA - 3 Saiten, 16–31 Bünde
BANDURA - Bis zu 36 Metallsaiten

HARFE
- Im Mittelalter diatonisch – Keltische / Romanische / Gotische
- Später chromatisch geworden
- HAKENHARFE - Haken können einzelne Saiten der diatonischen Stimmung
verkürzen (Erhöhung jeweils um Halbton)
- Einfachpedalharfen (18. Jh.)
- DOPPELPEDALHARFE – heutzutage Konzertharfe, 1810 verdoppelte
Sébastien Érard seine Drehscheibenmechanik, um jede Saite um zwei
Halbtöne zu verkürzen (erhöhen)
- 47 Saiten, 7 Pedale
AEROPHONE
- Schwingende Luftsäule = stehende Longitudinalwellen – offene Enden:
Schwingungsbäuche (Druckknoten = Druck minimal) – geschlossene Enden:
Schwingungsknoten (Druckbauch = Druck maximal)

- Zylindrische Luftsäule, beideseitig offen 🡪 Flöte, Labialpfeife

- Zylindrische Luftsäule, einseitig geschlossen 🡪 Klarinette, gedackte


Labialpfeife

- Konische Luftsäule, einseitig offen 🡪 Oboe, Fagott, Saxophone

- OFFENES ENDE – DRUCKKNOTEN; GESCHLOSSENES ENDE – DRUCKBAUCH


-

- TONHÖHENÄNDERUNG – überblasen 🡪 Naturtrompete, Naturhorn


- Verlängerung/Verkürzung der Luftsäule - Grifflöcher (z.B.: Blockflöte)
• Klappen (z.B.: Fagott, Oboe, ....)
• Ventile (z.B.: Trompete, ...)
• Zugmechanismen (z.B.: Posaune)

BLOCKFLÖTE/QUERFLÖTE
- bis 1720 „Flöte“ à Blockflöte – nach 1720 „Flöte“ à Traversflöte, Querflöte
- FAMILIE DER BAROCKFLÖTE
-

- BERÜHMTE FLÖTENBAUER 🡪 Familie Bassano, Sylvestro Ganassi

- Blockflöten sind meistens aus Zedernholz

QUERFLÖTE

- BÖHM 1847:
Querflöte in der Renaissance 🡪 6 Grifflöcher, dorische Stimmung, SATB Typen
Barock-Traversflöte 🡪 bis 1750 nur 1 Klappe, später 4-6 Klappen, in d
- Später dann immer mehr Klappen und Teilen
- Späte 18. Jh. 🡪 Erweiterung für Halbtöne
Bis die Erfindung der chromatischen Flöte 1847., die waren diatonisch
THEOBALD BÖHM 🡪 1 LOCH PRO TON

PIKKOLOFLÖTE 🡪 ungefähr halb groß wie die normale Querflöte


Es gibt auch verschiedene tiefe Variante von Flöten 🡪 Kontrabassflöte, Alt, Bass…

ROHRBLATTINSTRUMENTE
- Doppelrohrblatt 🡪 Oboe, Fagott, Beide Schilfzungen schwingen
gegeneinander, erzeugen stehende Welle im Rohr
- Einfaches Rohrblatt 🡪 Klarinette, Saxophon
- WINDKAPSELNINSTRUMENTE – Krummhorn, To
- Cornamuse
- Kortholt
- Direkt geblasene Instrumente 🡪 Rackett, Pommer (Oboe), Dulzian (Fagott)
- Die besonderheit der Windkapseln – Instrumente:

- fast alle haben Tenor und Bass Varianten


POMMER
- – Vorläufer der Oboe
- – konische Bohrung mit Pirouette (Mundstütze)
- Schalmei 🡪 Diskantpommer
OBOE
- Um 1660 in Frankreich entwickelt aus Pommer
- Zuerst 2 Klappen und paar Grifflöcher
- Konischer Bohrung
- Später 8 – 11 Klappen
- Es gibt 3 Spielsystemen 🡪 Franzözische, Wiener und Böhm Oboe
- Böhm Oboe setzte sich nicht durch
-
OBOE D'AMORE – in A, spezielle Form der Stürze („Liebesfuß“)
ENGLISCHHORN – Altoboe in F, bei den Wiener Klassikern und im romantischen
Orchester gerne verwendet
OBOE DA CACCIA - Vorläufer und Zwilling vom barocken Englischhorn
DAS HECKELPHON - Oboe in Bass-Bariton-Lage (Oktave unter Oboe)

FAGOTT
- Aus DULZIAN entwickelt
- Fagott zuerst mit 2 Klappen, später immer wieder mehr
- HECKEL – SYSTEM – diese Mechanik ist heute international verwendet
- Gibt auch Buffet Mechanik (Französische Mechanik)
- Konische Bohrung
- Gibt auch Kontra und Subkontra Varianten

KLARINETTE
- Einfaches Rohrblatt mit zylindrischer Bohrung
- Um 1700 in Deutschland entwickelt
- Es gibt viele verschiedene Varianten, meistens in B; A; ES
- Entwickelt aus CHAMLEAU
BASSETHORN
- IN F
BASSETKLARINETTE - um 18 cm längere A-Klarinette mit größerem Tonumfang im
Bass
Verschiedene Systemen:
MÜLLER SYSTEM 🡪

BÖHM SYSTEM 🡪 Ringklappen und mindestens vier Klappengriffe – heute


international übliches System (außer in D, A, Ch)

BÖHM SYSTEM – KLAPPEN


DEUTSCHE KLARINETTE - schmetterlingsförmige Klappen mit kleinen Rollen
DAS SAXPHON
- Einfachrohrblattinstrument mit konischer Bohrung, transponierend
- Patent 1846
- Konische Bohrung
- Viele Größen: Sopranino, SATB, Bariton, Kontrabass

ORGEL
Teile einer Orgel – Pfeifenwerk (nach Tonhöhen und Registern geordnet)
• Labialpfeifen (Lippenpfeifen) – Schneideton wie bei Flöte
(meisten Pfeifen)
• Lingualpfeifen (Zungenpfeifen) – Aufschlagzungen wie
bei Klarinette
• unterschiedliche Register (Pfeifen gleicher Bauart u
unterschiedlicher Länge)
– Windwerk (Gebläse und Balganlage, Windkanäle, Windladen)
– Regierwerk (Spielwerk: Klaviaturen, Pedal, Ton- und Registertraktur)
KLEINBAUFORMEN DER ORGEL
- Portativ: tragbare Orgel mit einem Register/Manual, nur Labialpfeifen
- Regal: tragbare Orgel mit einem Register/Manual, nur Zungenpfeifen
- Positiv: kleinere, nicht tragbare Orgel ohne Pedal (als Zweitinstrument in der
Kirche aufgestellt)
LABIALPFEIFEN – Kernspalt und Labium wie bei Flöte
LINGUALPFEIFEN - Aufschlagzunge wie Klarinetten; Charakteristische
Solostimmen-Register wie Trompete, Posaune, Oboe, Dulcian, Schalmei
STIMMUNG - (Tonhöhenveränderung) durch Stimmschlitz und Stimmrolle bzw.
Verengen / Erweitern mit Stimmhorn
Intonation = Gestaltung des Klanges durch Bearbeitung des Bereichs des Labiums
Pfeifen sind entweder aus Holz oder Zink konstruiert
8´-Register erklingt wie notiert (ein C hat f0 = 65 Hz, Länge = 2.6 m)
KLANGFARBE – häng von vielen Sachen ab 🡪 Anregungsart (Labium/Zunge)
- Mensur der Pfeife
- Mensurvorlauf der Pfeife 🡪 konisch/zylindrisch, offen/geschlossen
- Kombination von einzelnen Registern
- Spezialregister

Für eine vollfunktionierte Orgel brauchen wir Luft – durch Balg (Magazinbalg,
Spanbalg), heute aber meist mit elektrischem Gebläse
Schleiflade – mechanisch oder pneumatisch
- Orgel ist ein sehr altes Instrument, erfundet im 3. Jh. Vor Christus in der Art
von Wasserorgel
- Im 8. Jh kommen nach Westkirche
- Hauptentwicklung von 14. – 17. Jh
- Im 18. Jh verliert Orgel an Bedeutung, im 19. Kommt die wieder
VERSCHIEDENE TYPEN DER ORGEL
BAROCK - Norddeutschland/Niederlande/Dänemark 🡪 festes Prospektshema,
reich besetztes Pedal, verschiedenartige und klangvolle Flötenstimmen
- Mitteldeutschland/Polen 🡪 kompakte Bauweise und relativ flache Prospekte
• kein Werkaufbau • Pfeifenfelder leicht gewölbt • Orgeln haben kein
Rückpositiv
- Süddeutschland/Österreich 🡪 charakteristisch sind die vollständig
ausgebauten Prinzipalchöre, im Verhältnis zum norddeutschen Orgelbau
sind die Instrumente wesentlich weicher im Klang, freistehende Spieltische
sind möglich, typisch sind außerdem die gebrochene oder kurze Oktave und
ein 18-Tasten-Pedal
- Frankreich 🡪 klassische Solostimmen sind Trompette, Cromorne und Cornet,
vollständiger Prinzipalchor, oft auf 16'-Basis, mit Mixturen in
verhältnismäßig tiefer Lage
- Italien 🡪 fast nur aus offenen Pfeifen mit Prinzipalmensur, Voce umana oder
das Fiffaro (schwebend gestimmter Prinzipal)
- Iberische Halbinsel 🡪 üblich war die chromatische Schleiflade, häufig mit
kurzer großer Oktave, Pedalwerke sind eher rudimentär, Echokästen (keine
Schwellwerke) zur Klangbeeinflussung einzelner Register,
Horizontalzungenbatterien („Spanische Trompete“, Chamade)
ROMANTISCHE ORGEL - orchestrales Klangideal 🡪 Globalisierung im
Orgelbau. Im Gegensatz zur Barockorgel ist hier die 8'-Lage, im Pedalwerk
auch die 16'-Lage, mehrfach mit verschiedenen, Orchesterinstrumente
nachahmenden Stimmen besetzt
- • Im Vordergrund stand das Ideal der „Vermischung“ – die Orgel sollte wie
ein Orchester klingen.
LIPPENTONINSTRUMENTE
- sind auf HÖRNER (vorwiegend konisch) 🡪 Waldhorn, Flügelhorn,
Ophikleide, Zink, Tuba, und TROMPETEN (vorwiegend zylindrisch) 🡪
Trompete, Posaune verteilt
- Lippen geraten selbst in Schwingung und regen die Luftsäule periodisch an
- Bei tiefen Frequenzen schwingen ganze Lippen, bei hohen nur mittlerer
Abschnitt
- Mundstück

TONHÖHEVERÄNDERUNG
- Überblasen
- Zug
- Ventile 🡪 nach 1815, Pumpventil, Drehventil, Wiener Ventil
- Selten Grifflöcher (z.B. Zink) oder Klappen (z.B. Ophikleide)
-
- Bis die Erfindung der Ventilen hat man einfach die Naturinstrumente
gespielt, bzw. durch überblasen und Ansatz die Tonhöhe verändert
- Um eine weitere Spielmöglichkeiten zu haben sind eben
„Inventionsbogen/Einsteckbogen“ erfunden – die stecken sich einfach auf
die Hörner um in der verschiedenen Tonarten spielen zu können

Horn mit Ventilen


- Erstmal 2 Ventile
- Heute haben die 3
- Einfaches Horn ist in F
- Doppelhorn F/B
- Es gibt auch Tripelhorn F/B/hoch F

WIENER HORN – einfaches Horn in F,


Doppelpump (Wiener) Ventile, Abnehmbarer
F-Bogen

WAGNER-TUBA – IST KEINE TUBA; Mensur wie Waldhorn, jedoch weiter, Ventile
linksseitig, wird von Hornisten gespielt
DER ZINK - Grifflochhorn mit teilweiser konischer Bohrung 6 Grifflöcher, 1
Daumenloch Umfang ca. 2 Oktaven Als Familie gebaut: S, A, T, B
- 15. – 17. Jh
DER SERPENT – Vorläufer von Tuba, quasi Basszink
DIE OPHIKLEIDE – „Schlange mit Klappen“, Bassinstrument mit Klappen und
konischer Bohrung, Wurde parallel mit Serpent eingesetzt, später nach und nach
durch Tuba verdrängt
BÜGELHÖRNER

DIE TUBA
FORMEN; Bass-Tuba in F, Es
- Kontrabass Tuba in B, C
- Helikon in B
- Sousaphon in B

TROMPETTE
- Klappentrompete um 1790
- Ab 1820er Ventiltrompete
- Im Barock 🡪 Naturtrompete in F, Es, D, C
- Clarintrompete 🡪 sehr gebogene Trompete
- Moderne Trompeten 🡪

DIE TROMPETE IN B – Mundstück, Mundrohr, Stimmzug, Ventilen,


Nachstimmringe
- Tristan-Trompete – spezielle Form der Trompeten, sehr lange Trompeten
mit 1 Ventil

POSAUNE 🡪 entwickelt aus Zugtrompete, schon immer chromatisch einsetzbar, bis


heute kaum verändert
- Die haben eventuell 1 Quartventil
- Tenorposaune in B
- Tenor-Bass Posaune mit Quartventil in B/F
- Gibt eben Piccolo, Alt, Bass, Kontrabass Varianten

- Alle diese Instrumente können mit Dämpfern gespielt werden


MEMBRANOPHONE
- Tonerreger sind straffgespannte Membranen
SCHLAGTROMMELN 🡪 MEMBRANE WERDEN GESCHLAGEN
- Kesseltrommel 🡪 Korpus ist kesselförmig – PAUKE
- Röhrentrommel 🡪 Korpus ist röhrenförmig – TOMTOM
- Rahmentrommel 🡪 Korpushöhe kleiner als Radius des Fells – TAMBURIN

DIE PAUKE
- große kesselförmige Schlagtrommel aus Kupfer
- Membran auf verschiedene Tonhöhen stimmbar
- gespannte Membran gerät in Transversalschwingung
- wichtigste Bauformen – Schraubenpauke (besonders vom Barock bis Anfang
20. Jh.)
– Pedalmaschinenpauke (meist verbreitet heute)
– Wiener Pauke (Schnellar-Pauke)
– Kettenpauke
- vor Beethoven transponierend notiert (Dominante/Tonika als G–c), dann
klingend
PEDALMASCHINENPAUKE 🡪 „Dresdner Pedalpauke“, Tonhöhe mit Fußpedal
einstellbar, Anzeige der Tonhöhe - erleichtert Umstimmen während der
Vorstellung, schnell und variabel umstimmbar, Partituren werden virtuoser

WIENER PAUKE 🡪 Kessel wird verstellt, nicht Fellring; Fußteil aus Aluminium
PAUKENSCHLÄGEL – heute aus Kork-/Holzkopf mit Filz-/Flanellbezug,
verschiedene Härtegraden, im Barock meistens aus Holz mit Lederbezug
- weitere Trommel im Orchester sind; kleine Trommel, große Trommel, im
Drum-Set; TomTom, Snare drums, Tamburin, Bongo, Conga…

IDIOPHONE
- vibrierende Platten und Balken
- Schlag - idiophone
- Zupf - idiophone
- Reib – idiophone
SCHLAG – IDIOPHONE
- Gegenschlag – idiophone 🡪 2 klingende Gegenstände – Beckenpaar,
Fingerzimbeln, Kastagnetten
- Aufschlag – Idiophone 🡪 ein nichtklingender auf klingenden Gegenstand –
Glocken, Triangel, Gong, Tamtam
- HOLZABSPIELE 🡪 GESTIMMTE HOLZPLATTEN – Xylophon (1 Oktave tiefer
notiert), Marimba (größerer Tonumfang als Xylophon (über 5 Oktaven), oft
mit 4 Schlägeln gespielt)
- METALLABSPIELE 🡪 das Vibraphon (• Metallplatten mit Resonanzröhren mit
Drehscheibenventilen (butterfly valves), die sich regelmäßig öffnen u
schließen (Vibrato-Effekt), Dämpferpedal), Glockenspiel, Celesta,
Klaviaturglockenspiel

Andere Idiophone 🡪 Schelle, Rassel, Ratschen


ZUPF – IDIOPHONE 🡪 Spieldose, Kalimba, Maultrommel
REIB – IDIOPHONE 🡪 Glasharmonica, Singende Säge

ELEKTROPHONE
- Elektrophone haben Lautsprecher als Schallquelle

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