Instrumentenkunde
Instrumentenkunde
Instrumentenkunde
Chordophonen
- Vibrierende Saiten
- EINFACHE (ohne Hals) – gezupft 🡪 Cembalo, Zithern, Psalterium
Geschlagen 🡪 Hackbrett, Klavier
ZUSAMMENGESETZTE – Lauten 🡪 Geige, Bratsche, Cello…
Harfen
KLAVIER
- ein System von Tönen mit festliegender Tonhöhe
- 1730. – Clavichord
- 1800. – Hammerklavier
- 1870. – Pianino
BARTOLOMEO CHRISTOFORI (1703.)
- Stoßzungenmechanik ohne Dämpfungs-Aufhebung
- Mit Fänger um Doppelschläge zu verhindern
GOTTFRIED SILBERMANN 🡪 Dämpfungs-Aufhebung und Verschiebung
TANGENTENFLÜGEL 🡪 5 Oktaven, Tangentenmechanik, Späth und Schmal erfunden
JOHANN ANDREAS STEIN – die Prellzungenmechanik um 1773 (Deutsche/Wiener
Mechanik) – Hammer auf Taste montiert, keine Fänger
STREICHER, GRAF, WALTER – die bekannteste wiener Klavierbauer
Mittleres „Sostenuto“ Pedal seit Steinway 1875
Historische Pedal-Mutationen; Fagott-Zug, Janitscharen-Zug: Cembalo-Zug
ENGLISCHE KLAVIERBAU
- John Broadwood and Sons 🡪 Stoßzungenmechanik, sehr berühmt
- Clementi und Haynd hatten eben ein Flügel von Broadwood
- Beethoven auch – Broadwood selbst schenkt ihm einen
FRANZÖSISCHE KLAVIERBAU 1
- Sébastien Erard, Straßburg & Bruder Jean-Baptiste
- bauten Klaviere u.a. für Marie Antoinette u auch Harfen
- 4 Pedale, Englische Mechanik
- Patent Doppelrepetitionsmechanik
FRANZÖSISCHE KLAVIERBAU 2
- Pleyel et Cie - Stoßzungenmechaniken, meist 2 Pedale
1780. – 1830. 🡪 länger, breiter, schwerer
Problem für Wiener Mechanik ist dass das Hammergewicht steigt
TAFELKLAVIER
DIE GAMBE
- Streichinstrument der Renaissance und des Barock
- entwickelt sich aus der span. vihuela del arco
- 6-saitig, Quart-/Terzstimmung, später auch 7saitig
- „Erstes“ Instrument der Familie: Bassgambe in D
- Bass / Alt-Tenor / Diskant – viola da gamba
DIE GEIGE
- 1505/08
- „Erstes“ Instrument der Violin-Familie: Geige in g (höchstes Instrument)
- Cremoneser Schule 🡪 prägt Barock Bauform aus:
- Eck-, Ober- u Unterklötze
• Innenbereifung
- Hals an Oberklotz vernagelt
(statt auf Boden)
• Bassbalken
- UMBAUTEN UM 1800 🡪
DAS VIOLONCELLO
- Meist 4, einige auch 5saitig
- zunächst v.a. eingesetzt als Generalbassinstrument, später ist auch ein
melodisches Instrument geworden
- um 1800 umbauten wie bei Geige 🡪 Höherer Steg, stärkere Neigung des
Griffbretts
DAS KONTRABASS
- tiefes Bassinstrument (16´) der Violinfamilie
- – heute 4saitig (in Quarten gestimmt) oder 5saitig
-
x
GEIGE – g – d1 – a1 – e2
Bratsche (c-g-d1-a1)
Cello (C-G-d-a)
Kontrabass (E1, A1, D, G) oder 5-Saiter (C1, E1, A1, D, G)
DER BOGEN
WEITERE ARTEN VON STREICHINSTRUMENTEN
TRUMSCHEIN – 1 Saite, 2m langes Instrument, nur Flageolet-Töne gespielt
POCHETTE
LIRA DA BRACCIO
VIOLA POMPOSA GEIGENFAMILIE
VIOLONCELLO PICOLLO
VIOLA BASTARDA
BARYTON GAMBENFAMILIE
VIOLA D'AMORE
TASCHENGEIGE
Lira da braccio 🡪 5 – 7 Saiten, 2 Bordunsaiten
Lira da gamba🡪 9 – 14 Griffbrettsaiten, 2 Bordunsaiten im Oktavabstand
Viola d'amore 🡪 5-7 Saiten, Griffbrettsaiten in einem Akkord, Resonanzsaiten in
dazugehöriger Skala
Baryton 🡪 Baßgambe mit 6 Streichsaiten und bis zu 20 Resonanzsaiten
Violoncello piccolo 🡪 kleines 5saitiges Cello, C –G – d – a – e’
Viola da spalla
GITARRE
- erste Abbildungen 8-förmiger Zupfinstrumente
- DE VIHUELA - 6-chörig, Quart-Quart-Terz-Quart-Quart
- RENAISSANCEGITARRE - 4-chörig: 3x2 + 1x1 (oberste), Quart-Terz-Quart
Stimmung: g, c´, e´, a´
- BAROCKGITARRE - 5-chörig: Quart-Terz Stimmung a, d, g, h, e´
- ANTONIO DE TORRES JURADO - „Stammvater“ des modernen Gitarrenbaus
-
Weitere Gitarren-Typen
BANJO - Resonanzkörper mit Tierfell oder Kunststoffmembran überzogen;
5-saitig
BALALAIKA - 3 Saiten, 16–31 Bünde
BANDURA - Bis zu 36 Metallsaiten
HARFE
- Im Mittelalter diatonisch – Keltische / Romanische / Gotische
- Später chromatisch geworden
- HAKENHARFE - Haken können einzelne Saiten der diatonischen Stimmung
verkürzen (Erhöhung jeweils um Halbton)
- Einfachpedalharfen (18. Jh.)
- DOPPELPEDALHARFE – heutzutage Konzertharfe, 1810 verdoppelte
Sébastien Érard seine Drehscheibenmechanik, um jede Saite um zwei
Halbtöne zu verkürzen (erhöhen)
- 47 Saiten, 7 Pedale
AEROPHONE
- Schwingende Luftsäule = stehende Longitudinalwellen – offene Enden:
Schwingungsbäuche (Druckknoten = Druck minimal) – geschlossene Enden:
Schwingungsknoten (Druckbauch = Druck maximal)
BLOCKFLÖTE/QUERFLÖTE
- bis 1720 „Flöte“ à Blockflöte – nach 1720 „Flöte“ à Traversflöte, Querflöte
- FAMILIE DER BAROCKFLÖTE
-
QUERFLÖTE
- BÖHM 1847:
Querflöte in der Renaissance 🡪 6 Grifflöcher, dorische Stimmung, SATB Typen
Barock-Traversflöte 🡪 bis 1750 nur 1 Klappe, später 4-6 Klappen, in d
- Später dann immer mehr Klappen und Teilen
- Späte 18. Jh. 🡪 Erweiterung für Halbtöne
Bis die Erfindung der chromatischen Flöte 1847., die waren diatonisch
THEOBALD BÖHM 🡪 1 LOCH PRO TON
ROHRBLATTINSTRUMENTE
- Doppelrohrblatt 🡪 Oboe, Fagott, Beide Schilfzungen schwingen
gegeneinander, erzeugen stehende Welle im Rohr
- Einfaches Rohrblatt 🡪 Klarinette, Saxophon
- WINDKAPSELNINSTRUMENTE – Krummhorn, To
- Cornamuse
- Kortholt
- Direkt geblasene Instrumente 🡪 Rackett, Pommer (Oboe), Dulzian (Fagott)
- Die besonderheit der Windkapseln – Instrumente:
FAGOTT
- Aus DULZIAN entwickelt
- Fagott zuerst mit 2 Klappen, später immer wieder mehr
- HECKEL – SYSTEM – diese Mechanik ist heute international verwendet
- Gibt auch Buffet Mechanik (Französische Mechanik)
- Konische Bohrung
- Gibt auch Kontra und Subkontra Varianten
KLARINETTE
- Einfaches Rohrblatt mit zylindrischer Bohrung
- Um 1700 in Deutschland entwickelt
- Es gibt viele verschiedene Varianten, meistens in B; A; ES
- Entwickelt aus CHAMLEAU
BASSETHORN
- IN F
BASSETKLARINETTE - um 18 cm längere A-Klarinette mit größerem Tonumfang im
Bass
Verschiedene Systemen:
MÜLLER SYSTEM 🡪
ORGEL
Teile einer Orgel – Pfeifenwerk (nach Tonhöhen und Registern geordnet)
• Labialpfeifen (Lippenpfeifen) – Schneideton wie bei Flöte
(meisten Pfeifen)
• Lingualpfeifen (Zungenpfeifen) – Aufschlagzungen wie
bei Klarinette
• unterschiedliche Register (Pfeifen gleicher Bauart u
unterschiedlicher Länge)
– Windwerk (Gebläse und Balganlage, Windkanäle, Windladen)
– Regierwerk (Spielwerk: Klaviaturen, Pedal, Ton- und Registertraktur)
KLEINBAUFORMEN DER ORGEL
- Portativ: tragbare Orgel mit einem Register/Manual, nur Labialpfeifen
- Regal: tragbare Orgel mit einem Register/Manual, nur Zungenpfeifen
- Positiv: kleinere, nicht tragbare Orgel ohne Pedal (als Zweitinstrument in der
Kirche aufgestellt)
LABIALPFEIFEN – Kernspalt und Labium wie bei Flöte
LINGUALPFEIFEN - Aufschlagzunge wie Klarinetten; Charakteristische
Solostimmen-Register wie Trompete, Posaune, Oboe, Dulcian, Schalmei
STIMMUNG - (Tonhöhenveränderung) durch Stimmschlitz und Stimmrolle bzw.
Verengen / Erweitern mit Stimmhorn
Intonation = Gestaltung des Klanges durch Bearbeitung des Bereichs des Labiums
Pfeifen sind entweder aus Holz oder Zink konstruiert
8´-Register erklingt wie notiert (ein C hat f0 = 65 Hz, Länge = 2.6 m)
KLANGFARBE – häng von vielen Sachen ab 🡪 Anregungsart (Labium/Zunge)
- Mensur der Pfeife
- Mensurvorlauf der Pfeife 🡪 konisch/zylindrisch, offen/geschlossen
- Kombination von einzelnen Registern
- Spezialregister
Für eine vollfunktionierte Orgel brauchen wir Luft – durch Balg (Magazinbalg,
Spanbalg), heute aber meist mit elektrischem Gebläse
Schleiflade – mechanisch oder pneumatisch
- Orgel ist ein sehr altes Instrument, erfundet im 3. Jh. Vor Christus in der Art
von Wasserorgel
- Im 8. Jh kommen nach Westkirche
- Hauptentwicklung von 14. – 17. Jh
- Im 18. Jh verliert Orgel an Bedeutung, im 19. Kommt die wieder
VERSCHIEDENE TYPEN DER ORGEL
BAROCK - Norddeutschland/Niederlande/Dänemark 🡪 festes Prospektshema,
reich besetztes Pedal, verschiedenartige und klangvolle Flötenstimmen
- Mitteldeutschland/Polen 🡪 kompakte Bauweise und relativ flache Prospekte
• kein Werkaufbau • Pfeifenfelder leicht gewölbt • Orgeln haben kein
Rückpositiv
- Süddeutschland/Österreich 🡪 charakteristisch sind die vollständig
ausgebauten Prinzipalchöre, im Verhältnis zum norddeutschen Orgelbau
sind die Instrumente wesentlich weicher im Klang, freistehende Spieltische
sind möglich, typisch sind außerdem die gebrochene oder kurze Oktave und
ein 18-Tasten-Pedal
- Frankreich 🡪 klassische Solostimmen sind Trompette, Cromorne und Cornet,
vollständiger Prinzipalchor, oft auf 16'-Basis, mit Mixturen in
verhältnismäßig tiefer Lage
- Italien 🡪 fast nur aus offenen Pfeifen mit Prinzipalmensur, Voce umana oder
das Fiffaro (schwebend gestimmter Prinzipal)
- Iberische Halbinsel 🡪 üblich war die chromatische Schleiflade, häufig mit
kurzer großer Oktave, Pedalwerke sind eher rudimentär, Echokästen (keine
Schwellwerke) zur Klangbeeinflussung einzelner Register,
Horizontalzungenbatterien („Spanische Trompete“, Chamade)
ROMANTISCHE ORGEL - orchestrales Klangideal 🡪 Globalisierung im
Orgelbau. Im Gegensatz zur Barockorgel ist hier die 8'-Lage, im Pedalwerk
auch die 16'-Lage, mehrfach mit verschiedenen, Orchesterinstrumente
nachahmenden Stimmen besetzt
- • Im Vordergrund stand das Ideal der „Vermischung“ – die Orgel sollte wie
ein Orchester klingen.
LIPPENTONINSTRUMENTE
- sind auf HÖRNER (vorwiegend konisch) 🡪 Waldhorn, Flügelhorn,
Ophikleide, Zink, Tuba, und TROMPETEN (vorwiegend zylindrisch) 🡪
Trompete, Posaune verteilt
- Lippen geraten selbst in Schwingung und regen die Luftsäule periodisch an
- Bei tiefen Frequenzen schwingen ganze Lippen, bei hohen nur mittlerer
Abschnitt
- Mundstück
TONHÖHEVERÄNDERUNG
- Überblasen
- Zug
- Ventile 🡪 nach 1815, Pumpventil, Drehventil, Wiener Ventil
- Selten Grifflöcher (z.B. Zink) oder Klappen (z.B. Ophikleide)
-
- Bis die Erfindung der Ventilen hat man einfach die Naturinstrumente
gespielt, bzw. durch überblasen und Ansatz die Tonhöhe verändert
- Um eine weitere Spielmöglichkeiten zu haben sind eben
„Inventionsbogen/Einsteckbogen“ erfunden – die stecken sich einfach auf
die Hörner um in der verschiedenen Tonarten spielen zu können
WAGNER-TUBA – IST KEINE TUBA; Mensur wie Waldhorn, jedoch weiter, Ventile
linksseitig, wird von Hornisten gespielt
DER ZINK - Grifflochhorn mit teilweiser konischer Bohrung 6 Grifflöcher, 1
Daumenloch Umfang ca. 2 Oktaven Als Familie gebaut: S, A, T, B
- 15. – 17. Jh
DER SERPENT – Vorläufer von Tuba, quasi Basszink
DIE OPHIKLEIDE – „Schlange mit Klappen“, Bassinstrument mit Klappen und
konischer Bohrung, Wurde parallel mit Serpent eingesetzt, später nach und nach
durch Tuba verdrängt
BÜGELHÖRNER
DIE TUBA
FORMEN; Bass-Tuba in F, Es
- Kontrabass Tuba in B, C
- Helikon in B
- Sousaphon in B
TROMPETTE
- Klappentrompete um 1790
- Ab 1820er Ventiltrompete
- Im Barock 🡪 Naturtrompete in F, Es, D, C
- Clarintrompete 🡪 sehr gebogene Trompete
- Moderne Trompeten 🡪
DIE PAUKE
- große kesselförmige Schlagtrommel aus Kupfer
- Membran auf verschiedene Tonhöhen stimmbar
- gespannte Membran gerät in Transversalschwingung
- wichtigste Bauformen – Schraubenpauke (besonders vom Barock bis Anfang
20. Jh.)
– Pedalmaschinenpauke (meist verbreitet heute)
– Wiener Pauke (Schnellar-Pauke)
– Kettenpauke
- vor Beethoven transponierend notiert (Dominante/Tonika als G–c), dann
klingend
PEDALMASCHINENPAUKE 🡪 „Dresdner Pedalpauke“, Tonhöhe mit Fußpedal
einstellbar, Anzeige der Tonhöhe - erleichtert Umstimmen während der
Vorstellung, schnell und variabel umstimmbar, Partituren werden virtuoser
WIENER PAUKE 🡪 Kessel wird verstellt, nicht Fellring; Fußteil aus Aluminium
PAUKENSCHLÄGEL – heute aus Kork-/Holzkopf mit Filz-/Flanellbezug,
verschiedene Härtegraden, im Barock meistens aus Holz mit Lederbezug
- weitere Trommel im Orchester sind; kleine Trommel, große Trommel, im
Drum-Set; TomTom, Snare drums, Tamburin, Bongo, Conga…
IDIOPHONE
- vibrierende Platten und Balken
- Schlag - idiophone
- Zupf - idiophone
- Reib – idiophone
SCHLAG – IDIOPHONE
- Gegenschlag – idiophone 🡪 2 klingende Gegenstände – Beckenpaar,
Fingerzimbeln, Kastagnetten
- Aufschlag – Idiophone 🡪 ein nichtklingender auf klingenden Gegenstand –
Glocken, Triangel, Gong, Tamtam
- HOLZABSPIELE 🡪 GESTIMMTE HOLZPLATTEN – Xylophon (1 Oktave tiefer
notiert), Marimba (größerer Tonumfang als Xylophon (über 5 Oktaven), oft
mit 4 Schlägeln gespielt)
- METALLABSPIELE 🡪 das Vibraphon (• Metallplatten mit Resonanzröhren mit
Drehscheibenventilen (butterfly valves), die sich regelmäßig öffnen u
schließen (Vibrato-Effekt), Dämpferpedal), Glockenspiel, Celesta,
Klaviaturglockenspiel
ELEKTROPHONE
- Elektrophone haben Lautsprecher als Schallquelle