„Regine Igel“ – Versionsunterschied
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* [http://www.3sat.de/mediathek/?obj=32067 Verstrickungen der Stasi.] Recherchen von Regine Igel, Beitrag 3sat-Kulturzeit vom 17. August 2012 |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 12. Oktober 2012, 20:41 Uhr
Regine Igel ist eine deutsche Publizistin, investigative Journalistin und Autorin von politischen Sachbüchern.
Leben
Regine Igel studierte Sozialwissenschaften und Germanistik. Sie schrieb unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, die Neue Zürcher Zeitung, den Freitag, die taz und Radio-Features für verschiedene Rundfunksender. Für ihr Buch Silvio Berlusconi. Eine italienische Karriere erhielt sie 1992 den Bausch-Media-Förderpreis. Nach 18 Jahren in Italien kehrte sie im Jahr 2001 nach Berlin zurück.
Publizistische Schwerpunkte
Die „Strategie der Spannung“ in Italien
Ihre Bücher behandeln vor allem die Verstrickung der italienischen Politik mit dem organisierten Verbrechen sowie die kontroverse Rolle von Geheimdiensten im italienischen Terrorismus während der sogenannten Strategie der Spannung. Für ihre Bücher Andreotti. Politik zwischen Geheimdienst und Mafia und Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien sichtete sie Akten der italienischen Justiz und parlamentarischer Untersuchungskommissionen und führte Interviews mit Ermittlern. Die Bücher werden zu den fundiertesten deutschsprachigen Publikationen zum Thema gezählt.[1]
Arbeiten über staatlich geförderten Terrorismus
In diesem Zusammenhang publizierte Igel unter anderem in der Zeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik über die in Deutschland gänzlich unbekannte Zusammenarbeit zwischen der italienischen Terrorgruppe Rote Brigaden und der deutschen Rote Armee Fraktion vor allem bei der Entführung und Ermordung des Politikers Aldo Moro 1978.[2] Dabei stellte sie auf der Basis italienischer Ermittlungsergebnisse[3] die These auf, dass auch die RAF von Geheimdiensten unterwandert gewesen wäre, was für die Roten Brigaden erwiesen sei. Die Tatsache, dass dieser Zusammenhang in Deutschland praktisch unbekannt sei und nie gerichtlich untersucht wurde, begründet sie mit der gesetzlich festgelegten Weisungsgebundenheit der deutschen Staatsanwälte durch die Politik. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert.[2][4]
Das MfS als Terrorunterstützer
Für ihr 2012 erschienenes Buch Terrorismus-Lügen betrieb sie umfangreiche Studien von Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Darin fand sie Belege für eine aktive Zusammenarbeit der RAF und der Stasi vor allem in den 1980er Jahren. Bisher war die Auffassung verbreitet, dass sich eine Anzahl von RAF-Mitgliedern in der DDR quasi zur Ruhe gesetzt hatte. Laut Igel wurden diese aber unter anderem von der Spezialeinheit AGM/S der Stasi in paramilitärischen Techniken geschult, und reisten jeweils mehrfach nach Westdeutschland, wobei diese Reisen westdeutschen Sicherheitsbehörden laut von ihr gefundenen INPOL-Dokumenten meist bekannt gewesen waren.[5] Zudem zeigt Igel auf, dass die Stasi auch rechtsextreme Terroristen in Westdeutschland förderte.
Werke
- Terrorismus-Lügen. Wie die Stasi im Untergrund agierte. Herbig, München 2012, ISBN 978-3776626988
- Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien. Herbig, München 2006, ISBN 3-7766-2465-5.
- Das andere Venedig: Wahre Kriminalgeschichten aus der Lagunenstadt. Lamuv, Göttingen 2004, ISBN 3-88977-641-8.
- Beiträge zu: Ronald Thoden (Hrsg.) Terror und Staat. Der 11. September – Hintergründe und Folgen. Homilius, Berlin 2004, ISBN 3-89706-882-6.
- Andreotti. Politik zwischen Geheimdienst und Mafia. Herbig, München 1996, ISBN 3-7766-1951-1.
- Berlusconi. Eine italienische Karriere. Moewig, München 1990, ISBN 3-8118-1155-X.
Aufsätze und Essays
- Kein Maulkorb für den Staatsanwalt. Vom Nutzen italienischer Verhältnisse in der Justiz. in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 11/2003
- Strategie der Spannung - Italiens Terror und die CIA in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 7/2004
- Linksterrorismus fremdgesteuert? Die Kooperation von RAF, Roten Brigaden, CIA und KGB in: Blätter.., 10/2007
- Die neue Lust an der Masse, in: Blätter.., 06/2008
- Aufklären oder nicht aufklären, das ist hier die Frage - Merkwürdiges Eilverfahren gegen Thomas Kram in Stammheim von Regine Igel und Udo Schulze, in: Betrifft Justiz, Juni 2009
- Die Seele von Venedig 13. Dezember 2003, Berliner Zeitung
- Wie viel Heimat braucht der Mensch? Migranten, Vertriebene und Ostdeutsche im Blickfeld der Psychologie in: NZZ, 27. August 2005
- zahlreiche Aufsätze zu Politik und Kultur in: Zibaldone. Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart
- Von heimlichen und unheimlichen Kooperationen. Über die Wurzeln des deutschen und italienischen Terrorismus im Kalten Krieg. 6 Teile, in: Telepolis, 1. Februar 2010
- Traumwelten. Federico Fellini und sein Psychoanalytiker Ernst Bernhard. Essay in : Psychologie heute, Heft 8/2010, (abgeändert online bei dradio, modifiziert online in Frankfurter Rundschau
Weblinks
- Literatur von und über Regine Igel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen über die Autorin sowie Buchrezension zu Terrorjahre beim Südwestrundfunk
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Regine Igel bei Perlentaucher
- Beiträge von Regine Igel in Blätter für deutsche und internationale Politik
- Auf unbegrenzte Zeit unter Verschluss. Interview mit Regine Igel zum Fall Verena Becker und zum Geheimdiensteinfluss auf den Terrorismus der 1970er Jahre in Deutschland und Italien, 11. September 2009
- Einstündiges Interview über Terrorismus-Recherchen in Italien. Doppelkopf auf HR2, 27. November 2009
- Eine kleine Recherche in der Stasi-Unterlagen-Behörde. Nichts Neues zu Peter Urbach, ehemals Verfassungsschutzagent unter Berliner Linksextremen? in: Telepolis, 13. Juni 2010
- Bedeutende Funde sind in Stasiakten sehr wohl zu machen. 3 Teile, in: Telepolis 7. bis 9. November 2010
- Im Visier. Der Prozess gegen Verena Becker hat begonnen. Interview für 3Sat Kulturzeit
- Horst Mahler und die Stasi. in: taz, 3. August 2011
- Verstrickungen der Stasi. Recherchen von Regine Igel, Beitrag 3sat-Kulturzeit vom 17. August 2012
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Conrad Lay: Buchrezension zu: Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien. In: SWR2. 24. November 2006, abgerufen am 1. September 2008.
- ↑ a b Regine Igel: Linksterrorismus fremdgesteuert? Die Kooperation von RAF, Roten Brigaden, CIA und KGB. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 2007, S. 1230 (PDF-Datei; 671 KB [abgerufen am 20. August 2008]).
- ↑ Regine Igel: Italiens bleierne Jahre. In: Freitag. 22. September 2006
- ↑ Regine Igel: Kein Maulkorb für den Staatsanwalt. Vom Nutzen italienischer Verhältnisse in der Justiz. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 2003, S. 1380-–1389 ([1] [abgerufen am 30. August 2008]).
- ↑ Schupelius fragt! Mit Regine Igel. Gunnar Schupelius im Gespräch mit Regine Igel, Autorin von „Terrorismus-Lügen: Wie die Stasi im Untergrund agierte“. Fernsehbeitrag, tv-berlin, 27. August 2012
Personendaten | |
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NAME | Igel, Regine |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Publizistin |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |