„Diskussion:Frente Popular“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Leutnant (Diskussion | Beiträge)
Zeile 26: Zeile 26:


:Diese Hervorhebung finde ich auch durchaus plausibel, nur gehört zur vollständigen Darstellung eines Verbrechens eben auch sein sozialer Kontext. Für die Bewertung einer Gesetzesmissachtung spielt es nämlich schon eine gewichtige Rolle, ob die betreffenden Gesetze eine echte Bedeutung haben oder eben wie im spanischen Kontext stets und ständig und von allen Seiten mit Füßen getreten werden. Sowohl im CEDA- als auch im Falangeartikel werden die Gewaltätigkeiten von beiden Seiten übrigens richtigerweise erwähnt.--[[Benutzer:Aneka|Aneka]] 17:32, 2. Feb 2006 (CET)
:Diese Hervorhebung finde ich auch durchaus plausibel, nur gehört zur vollständigen Darstellung eines Verbrechens eben auch sein sozialer Kontext. Für die Bewertung einer Gesetzesmissachtung spielt es nämlich schon eine gewichtige Rolle, ob die betreffenden Gesetze eine echte Bedeutung haben oder eben wie im spanischen Kontext stets und ständig und von allen Seiten mit Füßen getreten werden. Sowohl im CEDA- als auch im Falangeartikel werden die Gewaltätigkeiten von beiden Seiten übrigens richtigerweise erwähnt.--[[Benutzer:Aneka|Aneka]] 17:32, 2. Feb 2006 (CET)

M.Yasan, ich kenne ja deinen Hang dazu, das Wirken der Linken zu verharmlosen, aber wir wollen uns doch bemühen, bei der Wahrheit zu bleiben. In den Büchern die Du liest, und die auch den Wahlbetrug unerwähnt lassen, steht à la Guido Knopp eben mehr das Volkserzieherische anstatt die Wahrheit im Vordergrund.

Den Satz "Die neue Regierung wurde ausschließlich von Republikanern gestellt." finde ich eine absolute Ungeheuerlichkeit. Natürlich waren keine Monarchisten darin enthalten (das waren sie 1934- Feb 1936 auch nicht), doch verschweigt diese Formulierung natürlich wieder, daß wesentliche Teile der Frente Popular nicht für eine Republik sondern eine Volksrepublik einstanden. Das müßte ergänzt werden, um den Artikel neutral zu gestalten!

Auch war die Republik nach der Wahl für die Rechte nicht erledigt, jedenfalls nicht mehr als für die Linke 1934 (Auch das war ja für dich nicht ein von allen wesentlichen linken Parteiführern angezettelte Rebellion gegen die- ohne Wahlbetrug- gewählte Regierung sondern ein "Volksaufstand" in Asturien.) Das ist auch im Artikel über die zweite Republik falsch. Die Rechte reichte bei der Präsidentenwahl weiße Stimmzettel ein, um gegen die unlautere Art der Absetzung Alcalás zu protestieren, nicht gegen das System an sich.
Die Frente Popular hatte nur aus den Ereignissen von Casas Viejas gelernt: Lieber den Terror der eigenen Anhänger dulden und das Land der Anarchie preisgeben, als Sympathien bei den eigenen Wählern verspielen und so muß das auch in den Artikel.--[[Benutzer:Leutnant|Leutnant]] 16:36, 18. Feb 2006 (CET)

Version vom 18. Februar 2006, 17:36 Uhr

NPOV

Der Artikel schildert zwar den Terror der politischen Linken gegenüber ihren Gegnern, verschweigt aber den Kontext des jahrzehntelangen Klimas allgemeiner politischer Gewalt im Vorfeld des Bürgerkriegs. So war es z.B. durchaus üblich, dass streikende Arbeiter von von Fabrikbesitzern angeheuerten Banden ("Pistoleros") niedergeschossen wurden, ebenso wie es üblich war, dass betroffene Arbeiter ihrerseits Banden bildeten und zurückschossen. Ebenso wie des öfteren Hungeraufstände mit großer Brutalität militärisch niedergeschlagen wurden, war es auf Seiten der Arbeiterbewegung üblich Repräsentanten des verhassten Systems zu ermorden. Der spanische Bürgerkrieg war letztlich die militärische Eskalation eines Konfliktes zweier antagonistischer Machtblöcke: Dem organisierten Proletariat einerseits und andererseits den Profiteuren der alten Ordnung und auf beiden Seiten war man nicht zimperlich. So halte ich es für äußerst POV den Ausbruch des Bürgerkriegs allein auf die Politik der Volksfrontregierung zu schieben. --Aneka 18:03, 25. Jan 2006 (CET)

Natürlich ist der Krieg nicht nur die Schuld der Frente Popular gewesen. Das steht aber so auch nicht im Artikel. Eine umfangreiche Beschreibung des Beitrages der Rechten hast Du unter zweite spanische Republik und spanischer Bürgerkrieg. Die Frente Popular hat aber große Schuld auf sich geladen vor allem wegen:
- des Wahlbetruges
- dem mangelnden Willen der Regierung zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung, wozu auch ein Einschreiten gegen die eigenen Anhänger nötig gewesen wäre (daher die Formulierung "Opfer ihrer eigenen Extremisten")
- der fehlenden Bereitschaft, mit dem politischen Gegner, der immerhin 50% der spanischen Bevölkerung ausmachte, einen Kompromiss zu finden (das war allerdings ein beidseitiges Problem.).--Leutnant 10:20, 23. Jan 2006 (CET)


"Natürlich ist der Krieg nicht nur die Schuld der Frente Popular gewesen. Das steht aber so auch nicht im Artikel."
Nö, da steht, dass die FP mit ihrer Politik den Boden für den Bürgerkrieg bereitet hätte und es wird mit keinem Wort erwähnt, dass die Formen politischer Gewalt, derer sich die FP bediente, sowohl auf linker wie auch auf rechter Seite weit verbreitet waren. In deiner Formulierung liest es sich demnach so als sei der Bürgerkrieg eine direkte Folge der (undemokratischen) Politik der FP gewesen. Jedoch orientierte sich kaum eine politische Kraft in Spanien an irgendwelchen demokratischen Gepflogenheiten, für die meisten war die Republik nur ein kurzes Zwischenspiel auf dem Weg zur Alleinherrschaft. (Die Parallelen zur Weimarer Republik drängen sich geradezu auf.) Der Bürgerkrieg war demnach die militärische Eskalation eines jahrzehntealten Konfliktes, auf die alle Seiten mehr oder weniger hingearbeitet hatten. Es mag sein, dass das radikalisierte Gebahren der politischen Linken einen Katalysator für die fortschreitende Eskalation des politischen Links-Rechts-Konfliktes darstellte, aber die Hauptursache dafür war es sicher nicht.
"Eine umfangreiche Beschreibung des Beitrages der Rechten hast Du unter zweite spanische Republik und spanischer Bürgerkrieg."
Tja, aber die Darstellungen dort machen diesen Artikel nicht weniger POV, es sei denn man würde einen direkten Verweis darauf einarbeiten. Eine Lösung über die man von meiner Seite aus reden könnte. --Aneka 18:03, 25. Jan 2006 (CET)

Die Grundzüge des Konfliktes, welche Du beschreibst, sind schon richtig, aber Du vergisst dabei eins. Es hätte nie einen Bürgerkrieg gegeben, wäre die Regierung gegen ihre Extremisten vorgegangen. Damit hätte sie nämlich der Rechten den Wind aus den Segeln genommen. Ich kann mich nur wiederholen, auf den Seiten über die Falange und die CEDA steht genug über den Anteil der anderen Seite am Bürgerkrieg, aber im Frente Popular-Artikel ist es wohl logisch, den erheblichen Anteil an Schuld hervorzuheben, den sie gehabt hat.

Es hätte nie einen Bürgerkrieg gegeben, wäre die Regierung gegen ihre Extremisten vorgegangen.
Das ist reine Spekulation. History fiction ist zwar ein schöner Sport, hat aber nunmal wenig mit Wissenschaft zu tun. Genauso gut hätten die Rechten einen anderen Zeitpunkt für den Putsch wählen können oder eine andere gesellschaftliche Kraft hätte geputscht oder revoltiert. Monokausale Erklärungsansätze sind eben fast immer unzureichend um soziale Problemstellungen zu deuten.
Ich kann mich nur wiederholen, auf den Seiten über die Falange und die CEDA steht genug über den Anteil der anderen Seite am Bürgerkrieg, aber im Frente Popular-Artikel ist es wohl logisch, den erheblichen Anteil an Schuld hervorzuheben, den sie gehabt hat.
Diese Hervorhebung finde ich auch durchaus plausibel, nur gehört zur vollständigen Darstellung eines Verbrechens eben auch sein sozialer Kontext. Für die Bewertung einer Gesetzesmissachtung spielt es nämlich schon eine gewichtige Rolle, ob die betreffenden Gesetze eine echte Bedeutung haben oder eben wie im spanischen Kontext stets und ständig und von allen Seiten mit Füßen getreten werden. Sowohl im CEDA- als auch im Falangeartikel werden die Gewaltätigkeiten von beiden Seiten übrigens richtigerweise erwähnt.--Aneka 17:32, 2. Feb 2006 (CET)

M.Yasan, ich kenne ja deinen Hang dazu, das Wirken der Linken zu verharmlosen, aber wir wollen uns doch bemühen, bei der Wahrheit zu bleiben. In den Büchern die Du liest, und die auch den Wahlbetrug unerwähnt lassen, steht à la Guido Knopp eben mehr das Volkserzieherische anstatt die Wahrheit im Vordergrund.

Den Satz "Die neue Regierung wurde ausschließlich von Republikanern gestellt." finde ich eine absolute Ungeheuerlichkeit. Natürlich waren keine Monarchisten darin enthalten (das waren sie 1934- Feb 1936 auch nicht), doch verschweigt diese Formulierung natürlich wieder, daß wesentliche Teile der Frente Popular nicht für eine Republik sondern eine Volksrepublik einstanden. Das müßte ergänzt werden, um den Artikel neutral zu gestalten!

Auch war die Republik nach der Wahl für die Rechte nicht erledigt, jedenfalls nicht mehr als für die Linke 1934 (Auch das war ja für dich nicht ein von allen wesentlichen linken Parteiführern angezettelte Rebellion gegen die- ohne Wahlbetrug- gewählte Regierung sondern ein "Volksaufstand" in Asturien.) Das ist auch im Artikel über die zweite Republik falsch. Die Rechte reichte bei der Präsidentenwahl weiße Stimmzettel ein, um gegen die unlautere Art der Absetzung Alcalás zu protestieren, nicht gegen das System an sich. Die Frente Popular hatte nur aus den Ereignissen von Casas Viejas gelernt: Lieber den Terror der eigenen Anhänger dulden und das Land der Anarchie preisgeben, als Sympathien bei den eigenen Wählern verspielen und so muß das auch in den Artikel.--Leutnant 16:36, 18. Feb 2006 (CET)