„Oberriet (Eglisau)“ – Versionsunterschied

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'''Oberriet''' ist ein [[Weiler]] der [[Gemeinde (Schweiz)|Gemeinde]] [[Eglisau]] im [[Kanton Zürich]] in der [[Schweiz]], der in den Jahren 1915 bis 1920 wegen der Stauung des [[Rhein]]s teilweise aufgegeben werden musste.
'''Oberriet''' (früher auch '''Oberried''') ist ein ehemaliger [[Ortsteil]] und heutiger [[Weiler]] der [[Gemeinde (Schweiz)|Gemeinde]] [[Eglisau]] im [[Kanton Zürich]] in der [[Schweiz]], der in den Jahren 1915 bis 1920 wegen der Stauung des [[Rhein]]s teilweise aufgegeben werden musste.
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== Geographie ==
== Geographie ==
Der Weiler liegt etwa einen Kilometer rheinaufwärts vom historischen Dorfkern Eglisaus entfernt, am Fuss des steil abfallenden ''Hummelberges'', am rechten Rheinufer. Er grenzt im Westen an den Eglisauer Ortsteil ''Burg'' und im Norden sowie im Osten an die Gemeinde ''[[Buchberg SH]]''. Der oberhalb des Weilers gelegene ''Oberrieterberg'' und der nordöstlich gelegene ''Rhinacher'' dienen noch heute als [[Weinberg]]e.
Der Weiler liegt etwa einen Kilometer rheinaufwärts vom historischen Stadtkern Eglisaus entfernt, am Fuss des ''Hummelberges'', am rechten Rheinufer. Er grenzt im Westen an den Eglisauer Ortsteil ''Burg'' und im Norden sowie im Osten an die Gemeinde ''[[Buchberg SH]]''. Der oberhalb des Weilers gelegene ''Oberrieterberg'' und der nordöstlich gelegene ''Rhinacher'' dienen noch heute als [[Weinberg]]e. Oberriet wird von zwei bekannten [[Schweizer Wanderwege|Wanderwegen]] durchquert. Während oberhalb des Weinbergs Oberrieterberg die Etappe 5 ([[Rheinau ZH|Rheinau]]–Eglisau) der regionalen Wanderroute 60 ''ViaRhenana'' verläuft, führt der zweite Weg dem Rheinufer entlang von Eglisau zur [[Fähre Tössegg–Buchberg]].<ref>[http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01609.html ViaRhenana, Etappe 5, Rheinau–Eglisau] auf [http://www.wanderland.ch SchweizMobil – Wanderland Schweiz]. Abgerufen am 11. September 2016.</ref><ref>[http://www.wandersite.ch/Tageswanderung/667_Rhein.html Dem Rhein entlang: Eglisau - Tössegg - Rüdlingen - Ziegelhütte - Flaach] auf [http://www.wandersite.ch Wandersite.ch]. Abgerufen am 11. September 2016.</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Oberriet wies ursprünglich 17 Gebäude auf, die mehrheitlich in einer Zeile am Rheinufer standen. Die Einwohnerschaft setzte sich überwiegend aus Fischern und Bauern zusammen. Der Weiler war bis im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts nur über einen schmalen Fussweg erreichbar. Eine Strasse wurde erst im Jahr 1834 gebaut. Aufgrund des Baus des [[Kraftwerk Eglisau-Glattfelden|Kraftwerks Eglisau-Glattfelden]] in den Jahren 1915 bis 1920 und der damit verbundenen Stauung des Rheins mussten 15 von 17 Gebäuden abgetragen werden. Lediglich zwei etwas höher gelegene Wohnhäuser aus dem 16. und aus dem 18. Jahrhundert blieben bis heute erhalten. Mehr als 80 Personen mussten ihr Zuhause verlassen.<ref>Franz Lamprecht, Mario König: ''Eglisau. Geschichte der Brückenstadt am Rhein.'' Chronos Verlag, Zürich 1992, ISBN 3-905311-01-1, S. 312–313.</ref><ref>Kathrin Morf: ''Von der Schönheit und vom Blick dahinter.'' In: ''[[Zürcher Unterländer]]'', 18. August 2012, S. 2.</ref>
Oberriet wies ursprünglich 17 Gebäude auf, die mehrheitlich in einer Zeile am Rheinufer standen. Die Einwohnerschaft setzte sich überwiegend aus Fischern und Bauern zusammen. Der Ortsteil war bis im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts nur über einen schmalen Fussweg erreichbar. Eine Strasse wurde erst im Jahr 1834 gebaut. Aufgrund des Baus des [[Kraftwerk Eglisau-Glattfelden|Kraftwerks Eglisau-Glattfelden]] in den Jahren 1915 bis 1920 und der damit verbundenen Stauung des Rheins mussten 15 von 17 Gebäuden abgetragen werden. Lediglich zwei etwas höher gelegene Wohnhäuser aus dem 16. und aus dem 18. Jahrhundert blieben bis heute erhalten. Mehr als 80 Personen mussten damals ihr Zuhause für immer verlassen.<ref>Franz Lamprecht, Mario König: ''Eglisau. Geschichte der Brückenstadt am Rhein.'' Chronos Verlag, Zürich 1992, ISBN 3-905311-01-1, S. 312–313.</ref><ref>Kathrin Morf: ''Von der Schönheit und vom Blick dahinter.'' In: ''[[Zürcher Unterländer]]'', 18. August 2012, S. 2.</ref> Um die verbliebenen Gebäude mit dem Städtchen zu verbinden, wurde eine neue, rund 750 Meter lange Strasse errichtet.<ref>[[Axpo AG|Nordostschweizerische Kraftwerke]]: ''Das Kraftwerk Eglisau der Nordostschweizerischen Kraftwerke.'' In: ''[[Schweizerische Bauzeitung]]''. Band 90, Nr. 3, 1927, S. 30.</ref>

Im Jahr 1954 stellte der Eglisauer [[Gemeinderat (Schweiz)|Gemeinderat]] die Uferlandschaft in Oberriet unter Schutz.<ref>Albert Ulrich Däniker: ''XIII. Jahresbericht der Naturschutzkommission der [[Naturforschende Gesellschaft in Zürich|Naturforschenden Gesellschaft in Zürich]] für das Jahr 1954.'' In: ''Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich''. Band 100, Nr. 2, 1955, S. 148.</ref> Seit 1990 ist sie als [[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Naturschutzgebiet]] von überkommunaler Bedeutung eingestuft.<ref>Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich: ''Verordnung über den Schutz von Naturschutzgebieten mit überkommunaler Bedeutung in Eglisau.'' Vom 17. April 1990, S. 1.</ref> Der Uferbereich kann daher nur noch eingeschränkt genutzt werden. So musste die Gemeinde Eglisau in den Jahren 2016–2017 auf Weisung des Kantons Zürich beispielsweise alle vier Bootsplätze Oberriets sowie eine Feuerstelle aufheben und an neue Standorte verlegen.<ref>Technischer Betrieb Eglisau: ''Bootsplatzsanierung.'' In: ''Mitteilungen Gemeinde Eglisau.'' Nr. 1, 2017, S. 13–14 ([http://www.eglisau.ch/fileadmin/user_upload/daten/Mitteilungsblatt/Mibla_Januar_2017i.pdf PDF; 2,5 MB]).</ref><ref>Technischer Betrieb Eglisau: ''Naturschutzgebiet Oberriet.'' In: ''Mitteilungen Gemeinde Eglisau.'' Nr. 6, 2017, S. 14–15 ([http://www.eglisau.ch/fileadmin/user_upload/daten/Mitteilungsblatt/Mibla_Juni_2017_i.pdf PDF; 4,6 MB]).</ref>

== Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Eglisau}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Franz Lamprecht, [[Mario König]]: ''Eglisau. Geschichte der Brückenstadt am Rhein''. [[Chronos Verlag (Schweiz)|Chronos Verlag]], Zürich 1992, ISBN 3-905311-01-1.
* Franz Lamprecht, [[Mario König]]: ''Eglisau. Geschichte der Brückenstadt am Rhein''. [[Chronos Verlag (Schweiz)|Chronos Verlag]], Zürich 1992, ISBN 3-905311-01-1, S. 312–313.

== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references responsive />


[[Kategorie:Eglisau]]
[[Kategorie:Eglisau]]
[[Kategorie:Ort im Kanton Zürich]]
[[Kategorie:Ort im Kanton Zürich]]
[[Kategorie:Ortsteil in der Schweiz]]

Aktuelle Version vom 15. September 2020, 07:36 Uhr

Oberriet
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Bülachw
Politische Gemeinde: Eglisaui2w1
Postleitzahl: 8193
Koordinaten: 682916 / 269569Koordinaten: 47° 34′ 18″ N, 8° 32′ 26″ O; CH1903: 682916 / 269569
Höhe: 355 m ü. M.
Blick auf Oberriet im Sommer 2017
Blick auf Oberriet im Sommer 2017
Karte
Oberriet (Eglisau) (Schweiz)
Oberriet (Eglisau) (Schweiz)
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Oberriet (früher auch Oberried) ist ein ehemaliger Ortsteil und heutiger Weiler der Gemeinde Eglisau im Kanton Zürich in der Schweiz, der in den Jahren 1915 bis 1920 wegen der Stauung des Rheins teilweise aufgegeben werden musste.

Oberriet vor der Stauung des Rheins im Jahr 1916

Der Weiler liegt etwa einen Kilometer rheinaufwärts vom historischen Stadtkern Eglisaus entfernt, am Fuss des Hummelberges, am rechten Rheinufer. Er grenzt im Westen an den Eglisauer Ortsteil Burg und im Norden sowie im Osten an die Gemeinde Buchberg SH. Der oberhalb des Weilers gelegene Oberrieterberg und der nordöstlich gelegene Rhinacher dienen noch heute als Weinberge. Oberriet wird von zwei bekannten Wanderwegen durchquert. Während oberhalb des Weinbergs Oberrieterberg die Etappe 5 (Rheinau–Eglisau) der regionalen Wanderroute 60 ViaRhenana verläuft, führt der zweite Weg dem Rheinufer entlang von Eglisau zur Fähre Tössegg–Buchberg.[1][2]

Oberriet wies ursprünglich 17 Gebäude auf, die mehrheitlich in einer Zeile am Rheinufer standen. Die Einwohnerschaft setzte sich überwiegend aus Fischern und Bauern zusammen. Der Ortsteil war bis im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts nur über einen schmalen Fussweg erreichbar. Eine Strasse wurde erst im Jahr 1834 gebaut. Aufgrund des Baus des Kraftwerks Eglisau-Glattfelden in den Jahren 1915 bis 1920 und der damit verbundenen Stauung des Rheins mussten 15 von 17 Gebäuden abgetragen werden. Lediglich zwei etwas höher gelegene Wohnhäuser aus dem 16. und aus dem 18. Jahrhundert blieben bis heute erhalten. Mehr als 80 Personen mussten damals ihr Zuhause für immer verlassen.[3][4] Um die verbliebenen Gebäude mit dem Städtchen zu verbinden, wurde eine neue, rund 750 Meter lange Strasse errichtet.[5]

Im Jahr 1954 stellte der Eglisauer Gemeinderat die Uferlandschaft in Oberriet unter Schutz.[6] Seit 1990 ist sie als Naturschutzgebiet von überkommunaler Bedeutung eingestuft.[7] Der Uferbereich kann daher nur noch eingeschränkt genutzt werden. So musste die Gemeinde Eglisau in den Jahren 2016–2017 auf Weisung des Kantons Zürich beispielsweise alle vier Bootsplätze Oberriets sowie eine Feuerstelle aufheben und an neue Standorte verlegen.[8][9]

Sehenswürdigkeiten

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Commons: Oberriet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ViaRhenana, Etappe 5, Rheinau–Eglisau auf SchweizMobil – Wanderland Schweiz. Abgerufen am 11. September 2016.
  2. Dem Rhein entlang: Eglisau - Tössegg - Rüdlingen - Ziegelhütte - Flaach auf Wandersite.ch. Abgerufen am 11. September 2016.
  3. Franz Lamprecht, Mario König: Eglisau. Geschichte der Brückenstadt am Rhein. Chronos Verlag, Zürich 1992, ISBN 3-905311-01-1, S. 312–313.
  4. Kathrin Morf: Von der Schönheit und vom Blick dahinter. In: Zürcher Unterländer, 18. August 2012, S. 2.
  5. Nordostschweizerische Kraftwerke: Das Kraftwerk Eglisau der Nordostschweizerischen Kraftwerke. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 90, Nr. 3, 1927, S. 30.
  6. Albert Ulrich Däniker: XIII. Jahresbericht der Naturschutzkommission der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich für das Jahr 1954. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Band 100, Nr. 2, 1955, S. 148.
  7. Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich: Verordnung über den Schutz von Naturschutzgebieten mit überkommunaler Bedeutung in Eglisau. Vom 17. April 1990, S. 1.
  8. Technischer Betrieb Eglisau: Bootsplatzsanierung. In: Mitteilungen Gemeinde Eglisau. Nr. 1, 2017, S. 13–14 (PDF; 2,5 MB).
  9. Technischer Betrieb Eglisau: Naturschutzgebiet Oberriet. In: Mitteilungen Gemeinde Eglisau. Nr. 6, 2017, S. 14–15 (PDF; 4,6 MB).