„Stiftsmälzerei“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K typo
 
(21 dazwischenliegende Versionen von 13 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Stiftsmälzerei Kempten.jpg|mini|Stiftsmälzerei in Kempten]]
{{inuse}}


Die '''Stiftsmälzerei''' (auch ''Neues Brauhaus'' oder ''Neues Bräuhaus'') ist ein unter Fürstabt [[Rupert von Neuenstein]] im Jahr 1788 nach einem Brand des [[Altes Brauhaus (Kempten)|Alten Brauhauses]] vollendetes Bauwerk in [[Kempten (Allgäu)]]. Es war neben dem [[Marstall (Kempten)|Marstall]] und [[Kornhaus (Kempten)|Kornhaus]] ein weiterer Teil des großen Wirtschaftsbereiches des [[Fürststift Kempten|Fürststifts Kempten]]. Ursprünglich sollte dieses [[Liste der Baudenkmäler in Kempten (Allgäu)|denkmalgeschützte]] Bauwerk mit dem Marstall als eine Einheit erbaut werden und ein dreihöfiges Wirtschaftsareal des Stifts ergeben.
[[Datei:Stiftsmälzerei_KE_(1).jpg|thumb|längs|Die Stiftsmälzerei in Kempten]]


Die Anschriften lauten ''[[Memminger Straße]] 5'' und ''Bräuhausberg 4''.
Die '''Stiftsmälzerei''' (auch ''Neues Brauhaus'' oder ''Neues Bräuhaus'') ist ein unter Fürstabt [[Rupert von Neuenstein]] im Jahr 1788 nach einem Brand des [[Altes Brauhaus (Kempten)|Alten Brauhauses]] vollendetes Bauwerk in [[Kempten (Allgäu)]]. Es war neben dem [[Marstall (Kempten)|Marstall]] und [[Kornhaus (Kempten)|Kornhaus]] ein weiterer Teil des großen Wirtschaftsbereiches des [[Fürststift Kempten|Fürststifts Kempten]]. Ursprünglich sollte dieses Bauwerk mit dem Marstall als eine Einheit erbaut werden und ein dreihöfiges Wirtschaftsareal des Stifts ergeben.


== Beschreibung und Geschichte ==
== Beschreibung und Geschichte ==
[[Datei:Mälzerei-kempten-1870.JPG|mini|links|Das Gebäude um 1870]]
Die winkelförmige Anlage hat einen langen, dreigeschossigen Westflügel mit einem segmentbogigen Ausbau an der Westseite. Die [[Giebel]]seite des rechtwinkligen Südparts hat eine reiche Gliederung mit [[Neurenaissance]]details aus dem 19. Jahrhundert.<ref name="Dehio08"> {{Literatur|Autor=[[Georg Dehio]]|Titel=Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Bayern III - Schwaben|Auflage=2.|Verlag=Deutscher Kunstverlag|Ort=München-Berlin|Jahr=2008|Seiten=578|ISBN=978-3-422-03116-6}}</ref>
Die winkelförmige Anlage hat einen langen, dreigeschossigen Westflügel mit einem segmentbogigen Ausbau an der Westseite. Die [[Giebel]]seite des rechtwinkligen Südparts hat eine reiche Gliederung mit [[Neurenaissance]]details aus dem 19. Jahrhundert.<ref name="Dehio08">{{Literatur |Autor=[[Georg Dehio]] |Titel=Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Bayern III - Schwaben |Auflage=2. |Verlag=Deutscher Kunstverlag |Ort=München-Berlin |Datum=2008 |ISBN=978-3-422-03116-6 |Seiten=578}}</ref>


Das Gebäude wurde auf dem versumpften Entenmoos erbaut, 1812 wurde es an die Churfürstenwitwe Maria Leopoldina von Österreich-Este verkauft. 1823 erwarb die Stiftsmälzerei der Braumeister Martin Leichtle. 1850 entstand dort eine Aktienbrauerei. Im Jahr 1911 erwarb das [[Allgäuer Brauhaus]] das Gebäude und verwendete das Gebäude als [[Mälzerei]] bis 1954. Nachdem das Gebäude über Jahrzehnte vernachlässigt worden war, richtete man nach einer Instandsetzungsmaßnahme im Jahr 1981 eine Sing- und Musikschule in der ehemaligen Stiftsmälzerei ein. Heute (Stand: 8. Dezember 2011) unterrichten 35 Lehrkräfte etwa 1.000 Schüler in der ''Sing- und Musikschule Kempten''.<ref>''Ein kurzer geschichtlicher Abriss'' [http://www.musikschule-kempten.de/index.php?seite=Unsere%20sms%20Details&autowert=FS44f491c7c0a45 www.musikschule-kempten.de]</ref> Im gleichen Gebäude befindet sich ebenso seit 1981 die ''Kunsthalle'' mit einer abwechselnden Ausstellung von Kunstwerken regionaler und auch überregionaler Kunstschaffender.
Das Gebäude wurde auf dem versumpften Entenmoos erbaut, 1812 wurde es an die Churfürstenwitwe Maria Leopoldina von Österreich-Este verkauft. 1823 erwarb die Stiftsmälzerei der Braumeister Martin Leichtle. 1888 entstand daraus die Aktienbrauerei Kempten. 1921 erwarb das [[Allgäuer Brauhaus]] das Gebäude und verwendete es bis 1954 als [[Mälzerei]]. Nachdem das Gebäude über Jahrzehnte vernachlässigt worden war, richtete man nach einer Instandsetzungsmaßnahme 1981 eine Sing- und Musikschule in der ehemaligen Stiftsmälzerei ein. Heute (Stand: 8. Dezember 2011) unterrichten 35 Lehrkräfte etwa 1.000 Schüler in der ''Sing- und Musikschule Kempten''.<ref>''Ein kurzer geschichtlicher Abriss'' [http://www.musikschule-kempten.de/index.php?seite=Unsere%20sms%20Details&autowert=FS44f491c7c0a45 www.musikschule-kempten.de]</ref> Im selben Gebäude befindet sich ebenso seit 1981 die ''Kunsthalle'' mit abwechselnden Ausstellungen von Kunstwerken regionaler und auch überregionaler Kunstschaffender.

== Kunsthalle Kempten (Stiftsmälzerei) ==
Seit einigen Jahren finden in der Kunsthalle Kempten regelmäßig Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst statt. Die von einem Kreuzgewölbe überspannte Halle bietet einen Ort für Sonderausstellungen, welche durch das städtische Kulturamt organisiert werden, und ist eine Plattform für Präsentationen freier Kunstschaffender aus Kempten und darüber hinaus. Zudem finden Ausstellungen im Rahmen des sog. Kunsthallen Stipendiums statt.

== Ausstellungen (Kunsthalle Kempten) ==

* 2011 Ulrich Wulff, Hank Schmidt in der Beek, Thomas Winkler et al., ''European Fine Art''
* 2017 Silvia Jung Wiesenmayer u. Bertram Schilling: ''Map, Mind, Memory''
* 2017 Marcel Große u. Daniel Engelbert: ''Eins zu Eins''
* 2017 Annette C. Halm: ''When madness is a Luxury''
* 2018 Kathrin Ganser: ''terrestre''
* 2018 Julia Miorin: ''Instrumentarien''
* 2018 Julia Frankenberg: ''Rückwärts den Berg hinauf''
* 2018 Jan Hendrik Pelz: ''Retrospektive''
* 2018 Jens Volbach: ''Loot, Craft, Repeat''
* 2019 Florian Rautenberg: ''Draggonkings Regrut''


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 14: Zeile 31:


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat|3=S}}
* [http://geodaten.bayern.de/tomcat/viewerServlets/mpsAndDbQuery?data=2279e7e5667e782ea4d5385d60c709c27941f38f1de6bb232540714760dc0621a8e50fd124e8064e224bb7377e334c99f0ed770668f1c307fbe709e0418029b6dfd7d1d9a87b67226fa10cbe27ebfb2dcb722fc72e619b29fe65dd6b5a75d2fb276b1b479f71babffe0ad5e58582ff11a6738028905daa57276b1b479f71babf2894467c5a651e8deb063c5d3fe241db2a7b54602280673f8ef72e8e9a02115c00c6b9023aec206ec443f79992fdce29d1c9c1cd97ab4ec549c98a6be49ade1fa5d382c6cf15c9752004926184a517b841fa170cdd7ff04286a4cbd0b0c7e6e07f90e1d7fbe4ce23d412a78b2b9cba5c2ecd60105577c4af0029a7c0dcde7f9b3f034526c9d8e66738011c1074831fb7252551b0cfaba4577f90e1d7fbe4ce23d412a78b2b9cba5cd73820cb8f7046cb11d632fab231d8597572321effc32fe816be7a2f2d78c0c233f756beca7482445c4551cd809b129912debef68e70f9bcc1843b63e6796ab100c0a3b2876b32c62445085daeb7392220d929b7400e6f3a9bf5ae109f2b1515d25a7e58d0c59642b39a22d0e7b892ca Die Stiftsmälzerei im BayernViewerDenkmal]
* [http://geodaten.bayern.de/tomcat/viewerServlets/mpsAndDbQuery?data=2279e7e5667e782ea4d5385d60c709c27941f38f1de6bb232540714760dc0621a8e50fd124e8064e224bb7377e334c99f0ed770668f1c307fbe709e0418029b6dfd7d1d9a87b67226fa10cbe27ebfb2dcb722fc72e619b29fe65dd6b5a75d2fb276b1b479f71babffe0ad5e58582ff11a6738028905daa57276b1b479f71babf2894467c5a651e8deb063c5d3fe241db2a7b54602280673f8ef72e8e9a02115c00c6b9023aec206ec443f79992fdce29d1c9c1cd97ab4ec549c98a6be49ade1fa5d382c6cf15c9752004926184a517b841fa170cdd7ff04286a4cbd0b0c7e6e07f90e1d7fbe4ce23d412a78b2b9cba5c2ecd60105577c4af0029a7c0dcde7f9b3f034526c9d8e66738011c1074831fb7252551b0cfaba4577f90e1d7fbe4ce23d412a78b2b9cba5cd73820cb8f7046cb11d632fab231d8597572321effc32fe816be7a2f2d78c0c233f756beca7482445c4551cd809b129912debef68e70f9bcc1843b63e6796ab100c0a3b2876b32c62445085daeb7392220d929b7400e6f3a9bf5ae109f2b1515d25a7e58d0c59642b39a22d0e7b892ca Die Stiftsmälzerei im BayernViewerDenkmal]


{{Vorlage:Navigationsleiste Museen in Kempten (Allgäu)}}
{{Navigationsleiste Museen in Kempten (Allgäu)}}




Zeile 27: Zeile 44:
[[Kategorie:Musikschule in Bayern]]
[[Kategorie:Musikschule in Bayern]]
[[Kategorie:Museum in Kempten (Allgäu)]]
[[Kategorie:Museum in Kempten (Allgäu)]]
[[Kategorie:Bildung in Kempten (Allgäu)]]
[[Kategorie:Ehemalige Mälzerei (Deutschland)]]
[[Kategorie:Fürststift Kempten]]
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Kempten (Allgäu))]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Kempten (Allgäu))]]

Aktuelle Version vom 8. November 2020, 20:18 Uhr

Stiftsmälzerei in Kempten

Die Stiftsmälzerei (auch Neues Brauhaus oder Neues Bräuhaus) ist ein unter Fürstabt Rupert von Neuenstein im Jahr 1788 nach einem Brand des Alten Brauhauses vollendetes Bauwerk in Kempten (Allgäu). Es war neben dem Marstall und Kornhaus ein weiterer Teil des großen Wirtschaftsbereiches des Fürststifts Kempten. Ursprünglich sollte dieses denkmalgeschützte Bauwerk mit dem Marstall als eine Einheit erbaut werden und ein dreihöfiges Wirtschaftsareal des Stifts ergeben.

Die Anschriften lauten Memminger Straße 5 und Bräuhausberg 4.

Beschreibung und Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gebäude um 1870

Die winkelförmige Anlage hat einen langen, dreigeschossigen Westflügel mit einem segmentbogigen Ausbau an der Westseite. Die Giebelseite des rechtwinkligen Südparts hat eine reiche Gliederung mit Neurenaissancedetails aus dem 19. Jahrhundert.[1]

Das Gebäude wurde auf dem versumpften Entenmoos erbaut, 1812 wurde es an die Churfürstenwitwe Maria Leopoldina von Österreich-Este verkauft. 1823 erwarb die Stiftsmälzerei der Braumeister Martin Leichtle. 1888 entstand daraus die Aktienbrauerei Kempten. 1921 erwarb das Allgäuer Brauhaus das Gebäude und verwendete es bis 1954 als Mälzerei. Nachdem das Gebäude über Jahrzehnte vernachlässigt worden war, richtete man nach einer Instandsetzungsmaßnahme 1981 eine Sing- und Musikschule in der ehemaligen Stiftsmälzerei ein. Heute (Stand: 8. Dezember 2011) unterrichten 35 Lehrkräfte etwa 1.000 Schüler in der Sing- und Musikschule Kempten.[2] Im selben Gebäude befindet sich ebenso seit 1981 die Kunsthalle mit abwechselnden Ausstellungen von Kunstwerken regionaler und auch überregionaler Kunstschaffender.

Kunsthalle Kempten (Stiftsmälzerei)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit einigen Jahren finden in der Kunsthalle Kempten regelmäßig Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst statt. Die von einem Kreuzgewölbe überspannte Halle bietet einen Ort für Sonderausstellungen, welche durch das städtische Kulturamt organisiert werden, und ist eine Plattform für Präsentationen freier Kunstschaffender aus Kempten und darüber hinaus. Zudem finden Ausstellungen im Rahmen des sog. Kunsthallen Stipendiums statt.

Ausstellungen (Kunsthalle Kempten)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2011 Ulrich Wulff, Hank Schmidt in der Beek, Thomas Winkler et al., European Fine Art
  • 2017 Silvia Jung Wiesenmayer u. Bertram Schilling: Map, Mind, Memory
  • 2017 Marcel Große u. Daniel Engelbert: Eins zu Eins
  • 2017 Annette C. Halm: When madness is a Luxury
  • 2018 Kathrin Ganser: terrestre
  • 2018 Julia Miorin: Instrumentarien
  • 2018 Julia Frankenberg: Rückwärts den Berg hinauf
  • 2018 Jan Hendrik Pelz: Retrospektive
  • 2018 Jens Volbach: Loot, Craft, Repeat
  • 2019 Florian Rautenberg: Draggonkings Regrut

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Bayern III - Schwaben. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München-Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 578.
  2. Ein kurzer geschichtlicher Abriss www.musikschule-kempten.de
Commons: Stiftsmälzerei – Sammlung von Bildern


Koordinaten: 47° 43′ 46,2″ N, 10° 18′ 36″ O