„MW 18014“ – Versionsunterschied
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'''MW 18014''' war eine deutsche [[Aggregat 4|A4]]-Rakete, deren Versuchsstart am 20. Juni 1944 in der [[Heeresversuchsanstalt Peenemünde]] auf der [[Greifswalder Oie]] durchgeführt wurde.<ref name="psv">{{cite journal |last1=M.P. Milazzo, L. Kestay, C. Dundas; U.S. Geological Survey |title=The Challenge for 2050: Cohesive Analysis of More Than One Hundred Years of Planetary Data |journal=Planetary Science Vision 2050 Workshop |volume=1989 |pages=8070 |url=https://www.hou.usra.edu/meetings/V2050/pdf/8070.pdf |publisher=Planetary Science Division, NASA |accessdate=2019-06-07|bibcode=2017LPICo1989.8070M |year=2017 }}</ref><ref name="earthfromspace">{{cite book |last1=Bright |first1=Michael |last2=Sarosh |first2=Chloe |title=Earth from Space |date=2019 |publisher=Ebury Publishing |location=Introduction |isbn=978-1-4735-3160-4 |url=https://books.google.com/?id=AUF9DwAAQBAJ&lpg=PT22&dq=mw18014&pg=PT22#v=onepage&q=mw18014&f=false |accessdate=2019-06-07 |language=en |
'''MW 18014''' war eine deutsche [[Aggregat 4|A4]]-Rakete, deren Versuchsstart am 20. Juni 1944 in der [[Heeresversuchsanstalt Peenemünde]] auf der [[Greifswalder Oie]] durchgeführt wurde.<ref name="psv">{{cite journal |last1=M.P. Milazzo, L. Kestay, C. Dundas; U.S. Geological Survey |title=The Challenge for 2050: Cohesive Analysis of More Than One Hundred Years of Planetary Data |journal=Planetary Science Vision 2050 Workshop |volume=1989 |pages=8070 |url=https://www.hou.usra.edu/meetings/V2050/pdf/8070.pdf |publisher=Planetary Science Division, NASA |accessdate=2019-06-07|bibcode=2017LPICo1989.8070M |year=2017 }}</ref><ref name="earthfromspace">{{cite book |last1=Bright |first1=Michael |last2=Sarosh |first2=Chloe |title=Earth from Space |date=2019 |publisher=Ebury Publishing |location=Introduction |isbn=978-1-4735-3160-4 |url=https://books.google.com/?id=AUF9DwAAQBAJ&lpg=PT22&dq=mw18014&pg=PT22#v=onepage&q=mw18014&f=false |accessdate=2019-06-07 |language=en}}</ref> Sie gilt manchen Quellen zufolge als das erste künstliche Objekt im [[Weltraum]], da sie mit einer Höhe von rund 175 km die [[Kármán-Linie]], die international anerkannte Grenze zum Weltraum, überschritt.<ref>{{cite web | url=http://www.universetoday.com/25410/how-far-is-space/ | title=How high is space? | website=[[Universe Today]] | last=Williams | first=Matt | date=2016-09-16 | accessdate=2017-05-14 | url-status=live | archiveurl=https://web.archive.org/web/20170602105939/https://www.universetoday.com/25410/how-far-is-space/ | archivedate=2017-06-02 }}</ref><ref>André T. Hensel: ''Geschichte der Raumfahrt bis 1970: Vom Wettlauf ins All bis zur Mondlandung'', 2. Auflage, [[Springer Science+Business Media|Springer Verlag]], Berlin, ISBN 978-3-662-58838-3, S. 32 und 42</ref><ref name="v-2">{{cite web|url=http://astronautix.com/chrono/19442.htm|title=Peenemuende|last=Wade|first=Mark|website=[[Astronautix.com]]|archiveurl=https://web.archive.org/web/20050425131553/http://astronautix.com/chrono/19442.htm|archivedate=2005-04-25|url-status=dead|accessdate=2019-06-07}}</ref> Andere Quellen erwähnen eine A4, die bereits früher im selben Jahr 189 km hoch geflogen sei.<ref>{{Astronautix|1944chronology|1944 Chronology|abruf=2020-12-12}}</ref><ref>{{Literatur|Titel=Virgin Galactic: The First Ten Years|Autor=Erik Seedhouse|Verlag=Springer|Jahr=2015|Seiten=203|Online={{Google Buch|BuchID=SEzMBgAAQBAJ|Seite=PA203|Hervorhebung="189 kilometers"}}}}</ref> Beide Raketen erreichten allerdings keine [[Bahngeschwindigkeit (Astronomie)|Orbitalgeschwindigkeit]] und schlugen daher westlich von [[Zingst]] wieder auf der Erde auf. Somit war diese Senkrechtstarts die ersten erste [[Suborbitaler Flug|suborbitalen Flüge]]. Der Name der Rakete setzt sich aus ''MW'' für [[Mittelwerk GmbH|Mittelwerk]], dem Hersteller der Rakete, sowie ihrer Seriennummer zusammen. |
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== Gebrochene Rekorde == |
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Der Raketenstart war Teil einer [[Liste der Versuchsstarts der A4-Rakete|Serie senkrechter Teststarts]] im Juni 1944, die das Verhalten der Raketen im Vakuum testen sollten. |
Der Raketenstart war Teil einer [[Liste der Versuchsstarts der A4-Rakete|Serie senkrechter Teststarts]] im Juni 1944, die das Verhalten der Raketen im Vakuum testen sollten. Der vorherige Höhenrekord von 84,5 k war beim Versuchsstart [[V-4]] am 3. Oktober 1942 aufgestellt worden.<ref name="Dornberger">{{cite book |last=Dornberger|first=Walter|authorlink=Walter Dornberger|title=V-2|year=1952|publisher=Viking|location=New York}} Englische Übersetzung 1954.</ref> V-4 war das erste Objekt gewesen, das die [[Thermosphäre]] erreicht hatte. |
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Die A4 war das erste menschengemachte Objekt, das den Weltraum erreichte, wie er von der 100 km hohen [[Kármán-Linie]] definiert wird. Zur damaligen Zeit wurde die Höhe jedoch nicht als besonders angesehen; die Raketenwissenschaftler feierten eher den Start V-4.<ref name="Dornberger" /> Nach dem Krieg legte die [[Fédération Aéronautique Internationale|Internationale Aeronautische Vereinigung]] (FAI) die Kármán-Linie, die Grenze zwischen der [[Erdatmosphäre]] und dem Weltraum, auf 100 km fest. |
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Eine nachfolgende A4-Rakete aus derselben Versuchsserie brach später den Rekord von MW 18014 mit einer Höhe von 189 km. Das Datum dieses Starts ist allerdings unbekannt, da die Wissenschaftler in jener Zeit keine genauen Daten festhielten.<ref name="v-2" /> |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
Version vom 12. Dezember 2020, 20:54 Uhr
MW 18014 | |
---|---|
Phase: F / Status: beendet | |
Typ | Aggregat 4 |
Land | Deutsches Reich |
Organisation | Wehrmacht |
Missionsdaten | |
Startdatum | 20. Juni 1944 |
Startplatz | Heeresversuchsanstalt Peenemünde |
Enddatum | 20. Juni 1944 |
Bahndaten | |
Bahnhöhe | ca. 175 km (suborbital) |
Allgemeine Raumfahrzeugdaten | |
Startmasse | 12.500 kg |
Hersteller | Mittelwerk GmbH |
Sonstiges | |
Vorherige Mission |
V-177 |
Nachfolgende Mission |
MW 17940 |
MW 18014 war eine deutsche A4-Rakete, deren Versuchsstart am 20. Juni 1944 in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Greifswalder Oie durchgeführt wurde.[1][2] Sie gilt manchen Quellen zufolge als das erste künstliche Objekt im Weltraum, da sie mit einer Höhe von rund 175 km die Kármán-Linie, die international anerkannte Grenze zum Weltraum, überschritt.[3][4][5] Andere Quellen erwähnen eine A4, die bereits früher im selben Jahr 189 km hoch geflogen sei.[6][7] Beide Raketen erreichten allerdings keine Orbitalgeschwindigkeit und schlugen daher westlich von Zingst wieder auf der Erde auf. Somit war diese Senkrechtstarts die ersten erste suborbitalen Flüge. Der Name der Rakete setzt sich aus MW für Mittelwerk, dem Hersteller der Rakete, sowie ihrer Seriennummer zusammen.
Hintergrund
Frühere A4-Raketen konnten zwar Höhen von 90 km erreichen, waren aber wenig verlässlich. Beispielsweise schlugen bis zu 70 % der Teststarts fehl, weil viele Raketen durch einen Konstruktionsfehler im Vorderteil des Rumpfes mitten im Flug versagten. Eine A4-Rakete kam während des Aufstiegs durch den Pogoeffekt vom Kurs ab und wand sich zurück zu ihrem Startplatz, wo sie vier Mitglieder der Starttruppen tötete.[8]
Die Mannschaft in Peenemünde strengte daraufhin 1943 und in der ersten Jahreshälfte 1944 einige Verbesserungen an, um die Verlässlichkeit der Raketen zu erhöhen. Einmischungen der SS, Angriffe der Alliierten im Rahmen der Operation Hydra sowie Versuche, das Programm im Juni 1944 zu privatisieren,[8] und die zweiwöchige Festnahme des technischen Leiters Wernher von Braun am 15. März 1944 erschwerten dies aber.[9]
Das Vorrücken der Alliierten in der Normandie, Fortschritte der Mittelwerk-Untergrundfabrik, in der die Raketen hergestellt wurden, und Verbesserungen der Flüssigtreibstoffe vergrößerten die Erwartungen an von Braun, die Verlässlichkeit der A4 zu steigern.[8]
Gebrochene Rekorde
Der Raketenstart war Teil einer Serie senkrechter Teststarts im Juni 1944, die das Verhalten der Raketen im Vakuum testen sollten. Der vorherige Höhenrekord von 84,5 k war beim Versuchsstart V-4 am 3. Oktober 1942 aufgestellt worden.[10] V-4 war das erste Objekt gewesen, das die Thermosphäre erreicht hatte.
Die A4 war das erste menschengemachte Objekt, das den Weltraum erreichte, wie er von der 100 km hohen Kármán-Linie definiert wird. Zur damaligen Zeit wurde die Höhe jedoch nicht als besonders angesehen; die Raketenwissenschaftler feierten eher den Start V-4.[10] Nach dem Krieg legte die Internationale Aeronautische Vereinigung (FAI) die Kármán-Linie, die Grenze zwischen der Erdatmosphäre und dem Weltraum, auf 100 km fest.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ M.P. Milazzo, L. Kestay, C. Dundas; U.S. Geological Survey: The Challenge for 2050: Cohesive Analysis of More Than One Hundred Years of Planetary Data. In: Planetary Science Vision 2050 Workshop. 1989. Jahrgang. Planetary Science Division, NASA, 2017, S. 8070, bibcode:2017LPICo1989.8070M (usra.edu [PDF; abgerufen am 7. Juni 2019]).
- ↑ Michael Bright, Chloe Sarosh: Earth from Space. Ebury Publishing, Introduction 2019, ISBN 978-1-4735-3160-4 (englisch, google.com [abgerufen am 7. Juni 2019]).
- ↑ Matt Williams: How high is space? In: Universe Today. 16. September 2016, abgerufen am 14. Mai 2017.
- ↑ André T. Hensel: Geschichte der Raumfahrt bis 1970: Vom Wettlauf ins All bis zur Mondlandung, 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin, ISBN 978-3-662-58838-3, S. 32 und 42
- ↑ Mark Wade: Peenemuende. In: Astronautix.com. Archiviert vom am 25. April 2005; abgerufen am 7. Juni 2019.
- ↑ 1944 Chronology in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Erik Seedhouse: Virgin Galactic: The First Ten Years. Springer, 2015, S. 203 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Chronology – Quarter 1 1944. In: web.archive.org. 8. April 2010, abgerufen am 7. Juni 2019. Fehler beim Aufruf der Vorlage:Cite web: Archiv im Parameter URL erkannt. Archive müssen im Parameter Archiv-URL angegeben werden.
- ↑ Highlights in German Rocket Development from 1927–1945. In: MSFC History Office. NASA Marshall Space Flight Center
- ↑ a b Walter Dornberger: V-2. Viking, New York 1952. Englische Übersetzung 1954.