„Sobotín“ – Versionsunterschied

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'''Sobotín''' (deutsch ''Zöptau'') ist eine Gemeinde mit rund 2.500 Einwohnern im [[Okres Šumperk]] im [[Olomoucký kraj]] in [[Tschechien]].
'''Sobotín''' (deutsch ''Zöptau'') ist eine Gemeinde des [[Okres Šumperk]] im [[Olomoucký kraj]] in [[Tschechien]]. Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverband [[Svazek obcí údolí Desné]].


== Geografie ==
== Geografie ==


Sobotín liegt im Norden des tschechischen Landesteils [[Mähren]] nahe der Stadt [[Šumperk]] (''Mährisch Schönberg'') und nahe der Grenze zum historischen Landesteil [[Mährisch-Schlesien]] am Fluss [[Merta]], die hier durch ein Tal des [[Altvatergebirge]]s fließt.
Sobotín liegt im Norden des tschechischen Landesteils [[Mähren]] nahe der Stadt [[Šumperk]] (''Mährisch Schönberg'') und nahe der Grenze zum historischen Landesteil [[Schlesien (Tschechien)|Mährisch-Schlesien]] am Fluss [[Merta (Fluss)|Merta]], die hier durch ein Tal des [[Altvatergebirge]]s fließt.


[[Datei:Sobotin St Lawrence church monument.JPG|thumb|Gedenktafel vor der St. Laurentius-Kirche in Zöptau zur Erinnerung an die Opfer der [[Hexenprozesse]] 1678]]
== Wirtschaft ==
In Zöptau befanden sich die Eisenwerke der Gebrüder Klein, in denen Bestandteile von Stahlbogenbrücken oder Eisenbahnschienen gefertigt wurden. Außerdem wurden hier Fahrräder hergestellt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Sobotín wurde 1351 erstmals erwähnt. Es gehörte zum Besitz der Adelsfamilie [[Zierotin]]. Der Hostiendiebstahl der Bettlerin Marina Schuch in der St. Laurentius-Kirche zu Palmarum 1678 war der Auslöser der [[Hexenprozesse von Groß Ullersdorf]].<ref>Alena Wagnerová: ''Von und nach Wien 290 Kilometer. Zöptau heißt heute Sobotín.'' In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]]'', 27. Dezember 2012, S. 15.</ref> Der Direktor der Herrschaft [[Loučná nad Desnou|Wiesenberg]], [[Joachim von Stettenhofen|Joachim Stettenhofen]], ließ in den 1770er Jahren eine Eisenhütte anlegen und gründete die nach ihm benannte Kolonie Stettenhof (''Štětínov'').
Sobotín, das bis 1945 auf deutsch Zöptau und auf tschechisch Sobotka hieß, wurde 1351 erstmalig erwähnt. Es gehörte zum Besitz der Adelsfamilie Zierotin. Im 19. Jahrhundert bauten die Gebrüder Klein ein Stahlwerk auf, in dem Bestandteile von Brücken und Eisenbahnen hergestellt wurden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte es zum Siedlungsgebiet der [[Sudetendeutsche]]n, die von hier 1945 vertrieben wurden. Danach siedelten sich hier Tschechen aus dem Landesinneren, [[Wolhynientschechen]] und Slowaken an.

Im 19. Jahrhundert bauten die [[Gebrüder Klein|Brüder Klein]] ein Stahlwerk auf, in dem Bestandteile von Brücken und Eisenbahnen hergestellt wurden. 1871/72 wurde auf Betreiben der Gebrüder Klein ein Eisenbahnanschluss über eine Stichbahn zur [[Mährische Grenzbahn|Mährischen Grenzbahn]] errichtet. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte der Ort zum Siedlungsgebiet der [[Deutschmährer]], die von hier 1945 vertrieben wurden. Danach siedelten sich hier Tschechen aus dem Landesinneren, [[Wolhynientschechen]] und Slowaken an. Zu Beginn des Jahres 2010 lösten sich [[Petrov nad Desnou]] und [[Terezín (Petrov nad Desnou)|Terezín]] los und bildeten eine eigene Gemeinde.

== Wirtschaft ==
In Zöptau befanden sich die Eisenwerke der [[Gebrüder Klein]], in denen Bestandteile von Stahlbogenbrücken oder Eisenbahnschienen gefertigt wurden. Außerdem wurden hier Fahrräder hergestellt. Von Bedeutung ist ferner der Fremdenverkehr, hauptsächlich für den Inlandstourismus.


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File:SobotinKostel3.jpg|Kirche in Sobotín
File:SobotinKostel3.jpg|Kirche in Sobotín
File:Klepacov1.jpg|Nepomuk-Kapelle
File:Klepacov1.jpg|Nepomuk-Kapelle
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File:Sobotin-Grobowiec Kleinów.JPG|Mausoleum der Familie Klein
File:Zöptau-Sobotin.JPG|Stahlwerk
File:Zöptau-Sobotin.JPG|Stahlwerk
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==Gemeindegliederung==
== Gemeindegliederung ==
Die Gemeinde Sobotín besteht aus den Ortsteilen [[Klepáčov]] (''Kleppel''), [[Petrov nad Desnou]] (''Petersdorf an der Tess''), [[Rudoltice (Sobotín)|Rudoltice]] (''Rudelsdorf''), Sobotín (''Zöptau'') und [[Terezín (Sobotín)|Terezín]] (''Theresienthal'') sowie den Ortslagen Nové Rudoltice (''Neu Rudelsdorf'') und Štětínov (''Stettenhof'').
Die Gemeinde Sobotín besteht aus den Ortsteilen [[Klepáčov]] (''Kleppel''), [[Rudoltice (Sobotín)|Rudoltice]] (''Rudelsdorf''), Sobotín (''Zöptau'') sowie den Ortslagen Nové Rudoltice (''Neu Rudelsdorf'') und Štětínov (''Stettenhof'').

== Weblinks ==
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*[https://theses.cz/id/sij77t/BP_-_komplet_PDF.pdf Sobotínsko – štěpánovské hornictví a železnéhutě, akciová společnost, Sobotín(1873) 1880–1940] Sobotiner Bergwerke und Stahlhütten 1880–1940


== Einzelnachweise ==
==Weblinks==
<references />
{{commons|Category:Sobotín|Sobotín}}


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Aktuelle Version vom 7. Januar 2021, 16:29 Uhr

Sobotín
Wappen von Sobotín
Sobotín (Tschechien)
Sobotín (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Šumperk
Fläche: 4399 ha
Geographische Lage: 50° 1′ N, 17° 6′ OKoordinaten: 50° 0′ 40″ N, 17° 5′ 49″ O
Höhe: 365 m n.m.
Einwohner: 1.153 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 788 14–788 16
Verkehr
Straße: ŠumperkOpava
Bahnanschluss: Šumperk–Sobotín
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Iveta Fojtíková (Stand: 2010)
Adresse: Sobotín 89
788 16 Sobotín
Gemeindenummer: 540986
Website: www.sobotin.cz

Sobotín (deutsch Zöptau) ist eine Gemeinde des Okres Šumperk im Olomoucký kraj in Tschechien. Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverband Svazek obcí údolí Desné.

Sobotín liegt im Norden des tschechischen Landesteils Mähren nahe der Stadt Šumperk (Mährisch Schönberg) und nahe der Grenze zum historischen Landesteil Mährisch-Schlesien am Fluss Merta, die hier durch ein Tal des Altvatergebirges fließt.

Gedenktafel vor der St. Laurentius-Kirche in Zöptau zur Erinnerung an die Opfer der Hexenprozesse 1678

Sobotín wurde 1351 erstmals erwähnt. Es gehörte zum Besitz der Adelsfamilie Zierotin. Der Hostiendiebstahl der Bettlerin Marina Schuch in der St. Laurentius-Kirche zu Palmarum 1678 war der Auslöser der Hexenprozesse von Groß Ullersdorf.[2] Der Direktor der Herrschaft Wiesenberg, Joachim Stettenhofen, ließ in den 1770er Jahren eine Eisenhütte anlegen und gründete die nach ihm benannte Kolonie Stettenhof (Štětínov).

Im 19. Jahrhundert bauten die Brüder Klein ein Stahlwerk auf, in dem Bestandteile von Brücken und Eisenbahnen hergestellt wurden. 1871/72 wurde auf Betreiben der Gebrüder Klein ein Eisenbahnanschluss über eine Stichbahn zur Mährischen Grenzbahn errichtet. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte der Ort zum Siedlungsgebiet der Deutschmährer, die von hier 1945 vertrieben wurden. Danach siedelten sich hier Tschechen aus dem Landesinneren, Wolhynientschechen und Slowaken an. Zu Beginn des Jahres 2010 lösten sich Petrov nad Desnou und Terezín los und bildeten eine eigene Gemeinde.

In Zöptau befanden sich die Eisenwerke der Gebrüder Klein, in denen Bestandteile von Stahlbogenbrücken oder Eisenbahnschienen gefertigt wurden. Außerdem wurden hier Fahrräder hergestellt. Von Bedeutung ist ferner der Fremdenverkehr, hauptsächlich für den Inlandstourismus.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Sobotín besteht aus den Ortsteilen Klepáčov (Kleppel), Rudoltice (Rudelsdorf), Sobotín (Zöptau) sowie den Ortslagen Nové Rudoltice (Neu Rudelsdorf) und Štětínov (Stettenhof).

Commons: Sobotín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. Alena Wagnerová: Von und nach Wien 290 Kilometer. Zöptau heißt heute Sobotín. In: Neue Zürcher Zeitung, 27. Dezember 2012, S. 15.