„Hinrich Boger“ – Versionsunterschied

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'''Hinrich Boger''', auch ''Böger'', ''Bogher'' und [[Latinisierung|Latinisert]] ''Henricus Flexor'' (* vor 1450 in [[Höxter]]; † [[6. März]] [[1505]] in [[Rostock]]) war ein deutscher Dichter, Theologe und Humanist.
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'''Hinrich Boger''' (* vor 1450 in [[Höxter]]; † [[6. März]] [[1505]] in [[Rostock]]) war ein deutscher Dichter, Theologe und Humanist.


==Leben==
== Leben ==
Boger erhielt seine Ausbildung als Student an der [[Universität Erfurt]], wo er den Magister erwarb und zum Dr. theol. promoviert wurde. Als humanistischer Dichter verfasste er Verse insbesondere auf Ereignisse des niederdeutschen Sprachraums. 1492 tritt er mit einem lateinischen Gedicht über die Judenverbrennung nach dem Hostienfrevel in [[Sternberg]] und 1493 mit einer Rede über den zu Tode gekommenen Verursacher, den Prediger [[Peter Däne]], hervor. Ab diesem Zeitpunkz wird er sich in Mecklenburg aufgehalten haben, wo er das Vertrauen und die Gunst der Herzöge [[Balthasar (Mecklenburg)|Balthasar]] und [[Magnus II. (Mecklenburg)|Magnus II.]] erwarb, die ihn 1501 in Rostock wie in Güstrow mit einer [[Pfründe|Dompfründe]] ausstatteten, die er alsbald gegen die Stelle des Pfarrers an [[Jakobikirche (Rostock)|St. Jakobi]] eintauschte. Auch der [[Schlacht bei Hemmingstedt]] in [[Dithmarschen]] widmet er 1500 eines seiner Gedichte. In seinem Todesjahr 1505 wird er als Professor der [[Universität Rostock]] genannt. Seine Gedichte erschienen auf Anregung des Verdener Domdekans [[Nikolaus Schumacher]] noch von ihm selbst redigiert, aber erst posthum im Jahr 1506 als Druck der [[Offizin]] Barckhausens unter dem Titel ''Etherlogicum''. In einer niederdeutschen Übersetzung finden sich seine genannten Gedichte und eines über die [[Rostocker Domfehde]] am Ende der Handschrift des [[Ernst von Kirchberg]] in Schwerin.
Boger erhielt seine Ausbildung ab 1471 als Student an der [[Universität Erfurt]], wo er den Magister erwarb. Er reiste nach Italien und wurde zum Dr. theol. promoviert. Ab 1471 nahm er auf mehreren Reisen nach Rom Kontakt zu italienischen [[Renaissancehumanismus|Frühhumanisten]] auf. Als Dichter verfasste er in lateinischer Sprache Verse insbesondere auf Ereignisse des niederdeutschen Sprachraums. 1492 trat er mit einem lateinischen Gedicht über die Judenverbrennung nach dem [[Sternberger Hostienschänderprozess]] und 1493 mit einer Rede über den zu Tode gekommenen Verursacher, den Prediger [[Peter Däne]], hervor. Ab diesem Zeitpunkt wird er sich in Mecklenburg aufgehalten haben, wo er das Vertrauen und die Gunst der Herzöge [[Balthasar (Mecklenburg)|Balthasar]] und [[Magnus II. (Mecklenburg)|Magnus II.]] erwarb, die ihn 1501 in Rostock wie in Güstrow mit einem Kanonikat als [[Pfründe]] ausstatteten, die er alsbald gegen die Stelle des mit der Pfarrstelle an [[Jakobikirche (Rostock)|St. Jakobi]] verbundenen Amt des Dekans des dortigen [[Kollegiatstift]]s eintauschte. Auch der [[Schlacht bei Hemmingstedt]] in [[Dithmarschen]] widmete er 1500 eines seiner Gedichte. Von 1502 bis 1504 reiste er als Begleiter von Herzog [[Erich II. (Mecklenburg)|Erich II.]] von Mecklenburg erneut nach Italien. Der [[Römisch-deutscher König|römisch deutsche König]] [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] verlieh ihm den [[Dichterkrone|Dichterlorbeer]]. In seinem Todesjahr 1505 wird er als Professor der [[Universität Rostock]] genannt.<ref>[http://matrikel.uni-rostock.de/id/100005037 Eintrag] im [[Rostocker Matrikelportal]]</ref> Seine Gedichte erschienen auf Anregung des [[Verdener Dom]]dekans ''Nikolaus Schumacher'' noch von ihm selbst redigiert, aber erst [[posthum]] im Jahr 1506 als Druck der [[Offizin]] [[Hermann Barckhusen]]s unter dem Titel ''Etherologicum''. In einer niederdeutschen Übersetzung finden sich seine genannten Gedichte und eines über die [[Rostocker Domfehde]] als Anhang der ''mecklenburgischen Reimchronik'', einer Handschrift des [[Ernst von Kirchberg]] im [[Landeshauptarchiv Schwerin]].


==Literatur==
== Werke ==
* (posthum) ''Etherologium.'' Rostock: Hermann Barckhusen 1506
* {{ADB|3|39|39|Boger, Heinrich|Krause}}
* {{NDB|2|375|376|Böger, Hinrich|Heinrich Reincke}}


== Literatur ==
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[[Kategorie:Theologe (15. Jahrhundert)]]
* Karl Ernst Hermann Krause: ''Dr. theol. Hinrich Boger oder Hinricus Flexor, der Begleiter Herzogs Erich nach Italien 1502-1504.'' In: ''Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde'' 47 (1882), S. 111–140 [http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002871 Volltext]
[[Kategorie:Theologe (16. Jahrhundert)]]
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== Weblinks ==
* {{LBMV PPN|23232090X}}
* [http://www.rag-online.org/gelehrter/id/929263837 Hinrich Boger] im [[Repertorium Academicum Germanicum]]

== Einzelnachweise ==
<references />

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{{SORTIERUNG:Boger, Hinrich}}
[[Kategorie:Renaissance-Humanist]]
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{{Personendaten
|NAME=Boger, Hinrich
|ALTERNATIVNAMEN=Böger, Hinrich; Bogher, Hinrich; Flexor, Henricus
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Dichter, Theologe und Humanist
|GEBURTSDATUM=15. Jahrhundert
|GEBURTSORT=[[Höxter]]
|STERBEDATUM=6. März 1505
|STERBEORT=[[Rostock]]
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Aktuelle Version vom 16. März 2021, 19:03 Uhr

Hinrich Boger, auch Böger, Bogher und Latinisert Henricus Flexor (* vor 1450 in Höxter; † 6. März 1505 in Rostock) war ein deutscher Dichter, Theologe und Humanist.

Boger erhielt seine Ausbildung ab 1471 als Student an der Universität Erfurt, wo er den Magister erwarb. Er reiste nach Italien und wurde zum Dr. theol. promoviert. Ab 1471 nahm er auf mehreren Reisen nach Rom Kontakt zu italienischen Frühhumanisten auf. Als Dichter verfasste er in lateinischer Sprache Verse insbesondere auf Ereignisse des niederdeutschen Sprachraums. 1492 trat er mit einem lateinischen Gedicht über die Judenverbrennung nach dem Sternberger Hostienschänderprozess und 1493 mit einer Rede über den zu Tode gekommenen Verursacher, den Prediger Peter Däne, hervor. Ab diesem Zeitpunkt wird er sich in Mecklenburg aufgehalten haben, wo er das Vertrauen und die Gunst der Herzöge Balthasar und Magnus II. erwarb, die ihn 1501 in Rostock wie in Güstrow mit einem Kanonikat als Pfründe ausstatteten, die er alsbald gegen die Stelle des mit der Pfarrstelle an St. Jakobi verbundenen Amt des Dekans des dortigen Kollegiatstifts eintauschte. Auch der Schlacht bei Hemmingstedt in Dithmarschen widmete er 1500 eines seiner Gedichte. Von 1502 bis 1504 reiste er als Begleiter von Herzog Erich II. von Mecklenburg erneut nach Italien. Der römisch deutsche König Maximilian I. verlieh ihm den Dichterlorbeer. In seinem Todesjahr 1505 wird er als Professor der Universität Rostock genannt.[1] Seine Gedichte erschienen auf Anregung des Verdener Domdekans Nikolaus Schumacher noch von ihm selbst redigiert, aber erst posthum im Jahr 1506 als Druck der Offizin Hermann Barckhusens unter dem Titel Etherologicum. In einer niederdeutschen Übersetzung finden sich seine genannten Gedichte und eines über die Rostocker Domfehde als Anhang der mecklenburgischen Reimchronik, einer Handschrift des Ernst von Kirchberg im Landeshauptarchiv Schwerin.

  • (posthum) Etherologium. Rostock: Hermann Barckhusen 1506

Einzelnachweise

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  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal