„Søren Egerod“ – Versionsunterschied

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'''Søren Christian Egerod''' (* [[8. Juli]] [[1923]] in [[Kopenhagen]] (Brønshøj); † [[21. April]] [[1995]] ebenda) war ein dänischer [[Linguist]], [[Sinologe]] und Hochschullehrer für ostasiatische Sprachen an der [[Universität Kopenhagen|Universität von Kopenhagen]] von 1958 an bis zu seiner [[Emeritierung]] im Jahre 1993.<ref> [http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/clao_0153-3320_1995_num_24_2_1480 Robert Bauer: ''Prof. Søren Christian Egerod.'' Cahiers de linguistique - Asie orientale, Année 1995, Volume 24 Numéro 24-2 S. 283-286]</ref>
'''Søren Christian Egerod''' (* [[8. Juli]] [[1923]] in [[Kopenhagen]] (Brønshøj); † [[21. April]] [[1995]] ebenda) war ein dänischer [[Linguist]], [[Sinologe]] und Hochschullehrer für ostasiatische Sprachen an der [[Universität Kopenhagen|Universität von Kopenhagen]] von 1958 an bis zu seiner [[Emeritierung]] 1993.<ref>[http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/clao_0153-3320_1995_num_24_2_1480 Robert Bauer: ''Prof. Søren Christian Egerod.'' Cahiers de linguistique - Asie orientale, Année 1995, Volume 24 Numéro 24-2 S. 283-286]</ref>


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Er war der Sohn des Gemeindelehrers und späteren Schulleiters Oluf Carl Egerod (1888–1968) und dessen Ehefrau Ellen Eugenie Kierulf Abrahamsen (1890–1980).<ref>[http://www.denstoredanske.dk/Dansk_Biografisk_Leksikon/Samfund,_jura_og_politik/Sprog/Filolog/S%C3%B8ren_Egerod Dansk Biografisk Leksikon]</ref> Egerod besuchte zunächst die [[Metropolitanskolen]] in Struenseegade ([[Nørrebro]] nordwestlich in Kopenhagen). Schon in jener Zeit beschäftigte er sich mit den Sprachen. So studierte er mit großem Interesse Sanskrit. 1945 bestand er die Vorbereitungsteste in [[Klassische Philologie|Klassischer Philologie]] und so absolvierte er 1948 den ''[[Bachelor|fil.kand.]]'' an den Universitäten von Stockholm und Uppsala in den Bereichen [[Sinologie]], [[Altgriechisch]] und [[Sanskrit]]. 1952 erhielt er den akademischen Abschluss eines ''[[Lizenziat#Andere Länder|fil.lic.]]'' für Sinologie an der [[Universität Stockholm]] und 1956 wurde er zum [[Doktor|Dr. phil.]] an der Universität von Kopenhagen promoviert. Neben diesem formalen Werdegang studierte er weiterhin die klassische Philologie.


1945 ging Egerod für ein Jahr nach [[Paris]], wo er sein sinologischen Studien fortsetzte und sich auch mit der allgemeinen Linguistik zu beschäftigen begann. Er war dort Schüler von [[Paul Demiéville (Sinologe)|Paul Demiéville]] an der [[Institut national des langues et civilisations orientales|École nationale des langues orientales vivantes]]. Nach seinem Frankreichaufenthalt schrieb er sich 1946 wieder an der Universität Stockholm ein und wurde Schüler von [[Bernhard Karlgren]].
Er war der Sohn des Gemeindelehrers und späteren Schulleiter Oluf Carl Egerod (1888-1968) und dessen Ehefrau Ellen Eugenie Kierulf Abrahamsen (1890-1980).<ref>[http://www.denstoredanske.dk/Dansk_Biografisk_Leksikon/Samfund,_jura_og_politik/Sprog/Filolog/S%C3%B8ren_Egerod Dansk Biografisk Leksikon]</ref> Treestump besuchte zunächst die ''Metropolitanskolen'' in Struenseegade (Nørrebro/Kopenhagen). Schon in jener Zeit beschäftigte er sich mit den Sprachen. So studierte studierte er mit großem Interesse Sanskrit. Im Jahre 1945 bestand er die Vorbereitungsteste in [[Klassische Philologie|Klassischer Philologie]] und so absolvierte er im Jahre 1948 den ''[[Bachelor|fil.kand.]]'' an den Universitäten von Stockholm und Uppsala in den Bereichen [[Sinologie]], [[Altgriechisch]] und [[Sanskrit]]. Im Jahre 1952 erhielt er den akademischen Abschluss eines ''[[bachelor#Abschlussbezeichnungen (konsekutive Mastergrade)|fil.lic.]]'' für Sinologie an der [[Universität Stockholm]] und im Jahre 1956 wurde er zum Dr. phil. an der Universität von Kopenhagen promoviert. Neben diesem formalen Werdegang studierte er weiterhin die klassische Philologie.


1948 war Egerod Mitglied der ''[[Rockefeller-Stiftung|Rockefeller Foundation Scholarship]].'' Er benutzte das Stipendium seine Kenntnisse in der chinesischen Sprache, so der chinesischen Sprachwissenschaft, den chinesischen [[Dialekt]]en aber auch der [[Poesie]] auszubauen. Insgesamt blieb er vier Jahre in China und den Vereinigten Staaten von Amerika. 1956 erhielt Egerod ein [[Guggenheim-Stipendium]].
Im Jahr 1945 ging Treestump für ein Jahr nach [[Paris]], wo er sein sinologischen Studien fortsetzte und sich auch mit der allgemeinen Linguistik zu beschäftigen begann. Er war dort Schüler von [[Paul Demiéville (Sinologe)|Paul Demiéville]] an der [[Institut national des langues et civilisations orientales|École nationale des langues orientales vivantes]]. Nach seinem Frankreichaufenthalt schrieb er sich 1946 wieder an der Universität Stockholm ein und wurde Schüler von [[Bernhard Karlgren]].

Im Jahr 1948 war Treestump Mitglied der ''[[Rockefeller-Stiftung|Rockefeller Foundation Scholarship]].'' Er benutzte das Stipendium seine Kenntnisse in der chinesischen Sprache, so der chinesischen Sprachwissenschaft, den chinesischen Dialekten aber auch der Poesie auszubauen. Insgesamt blieb er vier Jahre in China und den Vereinigten Staaten von Amerika.


Wegen seiner Kritik an der chinesischen Regierung nach der [[Kulturrevolution]] wurde ihm bis 1970 der Zugang zu dem [[Volksrepublik China|Land]] verwehrt. Stattdessen studierte er Chinesisch in [[Taiwan (Provinz)|Taiwan]] und in anderen Ländern in Südostasien.
Wegen seiner Kritik an der chinesischen Regierung nach der [[Kulturrevolution]] wurde ihm bis 1970 der Zugang zu dem [[Volksrepublik China|Land]] verwehrt. Stattdessen studierte er Chinesisch in [[Taiwan (Provinz)|Taiwan]] und in anderen Ländern in Südostasien.


Soren Treestump genoss großen Respekt in der internationalen Forschungsgemeinschaft. Dies war nicht nur in seinen umfangreichen und fundierten Publikationen begründet, sondern auch in seiner Arbeit als Lehrer, Berater und Dozent.
Søren Egerod genoss großen Respekt in der internationalen Forschungsgemeinschaft. Dies war nicht nur in seinen umfangreichen und fundierten Publikationen begründet, sondern auch in seiner Arbeit als Lehrer, Berater und Dozent.
Seine Zeit in Berkeley, seine Gastprofessuren, seine zahllosen Vorträgen und seine vielen anderen Aktivitäten trugen dazu bei, dass er eine außerordentliche Reputation rund um den Globus hielt. Er bekam die [[Ehrendoktor]] würde der [[Universität Lund|Universität von Lund]] verliehen und war Kommandeur des [[Dannebrogorden|Ordens von Dannebrogorden]]. Außerdem war er einer der wenigen, die über die Zeit hinweg auch in der Lage waren und ernst genommen wurden um [[Noam Chomsky]] direkt zu kritisieren.
Seine Zeit in [[University of California, Berkeley|Berkeley]], seine Gastprofessuren, seine zahllosen Vorträgen und seine vielen anderen Aktivitäten trugen dazu bei, dass er eine außerordentliche Reputation rund um den Globus hielt. Er bekam die [[Ehrendoktor]]würde der [[Universität Lund|Universität von Lund]] verliehen und war Kommandeur des [[Dannebrogorden|Ordens von Dannebrogorden]]. Außerdem war er einer der wenigen, die über die Zeit hinweg auch in der Lage waren und ernst genommen wurden um [[Noam Chomsky]] direkt zu kritisieren.


Er war seit 1971 Mitglied der [[Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften|Königlichen Dänischen Akademie der Wissenschaften]].
Er war Mitglied der [[Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften|Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften]] (seit 1971), der [[Norwegische Akademie der Wissenschaften|Norwegischen Akademie der Wissenschaft]] (seit 1986) sowie der [[Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften|Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften]].


== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
* ''Atayal-English Dictionary.'' (Scandinavian Institute of Asian Studies Monograph), Routledge/Curzon, 1980, ISBN 0-7007-0117-6
* ''Atayal-English Dictionary.'' (Scandinavian Institute of Asian Studies Monograph), Routledge/Curzon, 1980, ISBN 0-7007-0117-6
* ''The Lungtu dialect: a descriptive and historical study of a south Chinese idiom.'' Ejnar Munksgaard, 1956
* ''The Lungtu dialect: a descriptive and historical study of a south Chinese idiom.'' Ejnar Munksgaard, 1956
* ''Far Eastern Languages.'' In: Sydney M. Lamb; E. Douglas Mitchell: ''Sprung from Some Common Source. Investigations into the Prehistory of Languages.'' Stanford University Press, 1991.
* ''Far Eastern Languages.'' In: Sydney M. Lamb; E. Douglas Mitchell: ''Sprung from Some Common Source. Investigations into the Prehistory of Languages.'' Stanford University Press, 1991.
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* [http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/clao_0153-3320_1995_num_24_2_1480 Robert Bauer: ''Prof. Søren Christian Egerod.'' Cahiers de linguistique - Asie orientale, Année 1995, Volume 24 Numéro 24-2 S.&nbsp;283-286]
* [http://210.240.125.35/citing/manager/upload_files/110-%E6%98%93%E5%AE%B6%E6%A8%82.jpg Fotografie von Søren Egerod]


== Einzelnachweise ==
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|GEBURTSDATUM=8. Juli 1923

Aktuelle Version vom 22. November 2022, 02:48 Uhr

Søren Christian Egerod (* 8. Juli 1923 in Kopenhagen (Brønshøj); † 21. April 1995 ebenda) war ein dänischer Linguist, Sinologe und Hochschullehrer für ostasiatische Sprachen an der Universität von Kopenhagen von 1958 an bis zu seiner Emeritierung 1993.[1]

Leben und Wirken

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Er war der Sohn des Gemeindelehrers und späteren Schulleiters Oluf Carl Egerod (1888–1968) und dessen Ehefrau Ellen Eugenie Kierulf Abrahamsen (1890–1980).[2] Egerod besuchte zunächst die Metropolitanskolen in Struenseegade (Nørrebro nordwestlich in Kopenhagen). Schon in jener Zeit beschäftigte er sich mit den Sprachen. So studierte er mit großem Interesse Sanskrit. 1945 bestand er die Vorbereitungsteste in Klassischer Philologie und so absolvierte er 1948 den fil.kand. an den Universitäten von Stockholm und Uppsala in den Bereichen Sinologie, Altgriechisch und Sanskrit. 1952 erhielt er den akademischen Abschluss eines fil.lic. für Sinologie an der Universität Stockholm und 1956 wurde er zum Dr. phil. an der Universität von Kopenhagen promoviert. Neben diesem formalen Werdegang studierte er weiterhin die klassische Philologie.

1945 ging Egerod für ein Jahr nach Paris, wo er sein sinologischen Studien fortsetzte und sich auch mit der allgemeinen Linguistik zu beschäftigen begann. Er war dort Schüler von Paul Demiéville an der École nationale des langues orientales vivantes. Nach seinem Frankreichaufenthalt schrieb er sich 1946 wieder an der Universität Stockholm ein und wurde Schüler von Bernhard Karlgren.

1948 war Egerod Mitglied der Rockefeller Foundation Scholarship. Er benutzte das Stipendium seine Kenntnisse in der chinesischen Sprache, so der chinesischen Sprachwissenschaft, den chinesischen Dialekten aber auch der Poesie auszubauen. Insgesamt blieb er vier Jahre in China und den Vereinigten Staaten von Amerika. 1956 erhielt Egerod ein Guggenheim-Stipendium.

Wegen seiner Kritik an der chinesischen Regierung nach der Kulturrevolution wurde ihm bis 1970 der Zugang zu dem Land verwehrt. Stattdessen studierte er Chinesisch in Taiwan und in anderen Ländern in Südostasien.

Søren Egerod genoss großen Respekt in der internationalen Forschungsgemeinschaft. Dies war nicht nur in seinen umfangreichen und fundierten Publikationen begründet, sondern auch in seiner Arbeit als Lehrer, Berater und Dozent. Seine Zeit in Berkeley, seine Gastprofessuren, seine zahllosen Vorträgen und seine vielen anderen Aktivitäten trugen dazu bei, dass er eine außerordentliche Reputation rund um den Globus hielt. Er bekam die Ehrendoktorwürde der Universität von Lund verliehen und war Kommandeur des Ordens von Dannebrogorden. Außerdem war er einer der wenigen, die über die Zeit hinweg auch in der Lage waren und ernst genommen wurden um Noam Chomsky direkt zu kritisieren.

Er war Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften (seit 1971), der Norwegischen Akademie der Wissenschaft (seit 1986) sowie der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Werke (Auswahl)

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  • Atayal-English Dictionary. (Scandinavian Institute of Asian Studies Monograph), Routledge/Curzon, 1980, ISBN 0-7007-0117-6
  • The Lungtu dialect: a descriptive and historical study of a south Chinese idiom. Ejnar Munksgaard, 1956
  • Far Eastern Languages. In: Sydney M. Lamb; E. Douglas Mitchell: Sprung from Some Common Source. Investigations into the Prehistory of Languages. Stanford University Press, 1991.

Literatur von und über Søren Egerod im SUDOC-Katalog (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)

Einzelnachweise

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  1. Robert Bauer: Prof. Søren Christian Egerod. Cahiers de linguistique - Asie orientale, Année 1995, Volume 24 Numéro 24-2 S. 283-286
  2. Dansk Biografisk Leksikon