„Jackie Arklöv“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
weiter gestrafft
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Jackie arklöf exit.jpg|mini|Jackie Arklöv, 2009]]
{{QS-Antrag|30. Mai 2020|2=sprachlich überarbeiten und auf relevamte Inhalte kürzen --[[Benutzer:Onkelkoeln|dä onkäl us kölle]] ([[Benutzer Diskussion:Onkelkoeln|Diskussion]]) 20:32, 30. Mai 2020 (CEST)}}
'''Jackie Banny Arklöv''' (* [[6. Juni]] [[1973]] in [[Liberia]])<ref>{{Cite web|url=http://www.ratsit.se/BC/ReportSmall.aspx?ID=WroizDX9e_DrJLvlRtqi2y-KWeek109Z38ZLEO4hyro|title=Ratsit - gratis upplysning på företag och privatpersoner|date=|accessdate=2012-10-06|last=Jackie Banny Arklöv|first=|publisher=Ratsit.se|archiveurl=https://web.archive.org/web/20090531140936/http://www.ratsit.se/BC/ReportSmall.aspx?ID=WroizDX9e_DrJLvlRtqi2y-KWeek109Z38ZLEO4hyro|archivedate=2009-05-31}}</ref> ist ein [[Schweden|schwedischer]] verurteilter [[Raubmörder]] und [[Kriegsverbrecher]]. Er war als [[Söldner]] an den Kriegsverbrechen während der [[Jugoslawienkriege]] beteiligt.<ref> {{Cite web|url=http://www2.amnesty.se/icc.nsf/ffc3926fc473d909c12570b90033f05f/7225d6ef3d85f9acc12572bc0051cd1c?OpenDocument|title=Domen mot Jackie Arklöv}} </ref><ref name="SvD">{{Cite news|title=Jackie Arklöv mötte polisstudenter|language=Swedish|first=|last=|publisher=|work=[[Svenska Dagbladet]]|date=2006-11-04|accessdate=2007-09-24|url=http://www.svd.se/dynamiskt/inrikes/did_13996305.asp|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070526085157/http://www.svd.se/dynamiskt/inrikes/did_13996305.asp|archivedate=2007-05-26}}</ref> Nach einem Banküberfall ermordete er 1999 mit zwei Komplizen einen [[Polizist]]en.<ref name="sverigesradio.se">{{Cite web|url=https://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=1453171|title=Utställning med Arklövs tavlor öppnar i Storuman|date=2007-06-09|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref><ref>{{Cite web|url=http://www.expressen.se/nyheter/jackie-arklov-soker-tidsbestamt-straff/|title=Jackie Arklöv vill få tidsbestämt straff|publisher=}}</ref>
[[Datei:Jackie arklöf exit.jpg|mini|Jackie Arklöf, 2009]]
'''Jackie Banny Arklöv''' (* [[6. Juni|6 Juni]] [[1973]] in [[Liberia]])<ref>{{Cite web|url=http://www.ratsit.se/BC/ReportSmall.aspx?ID=WroizDX9e_DrJLvlRtqi2y-KWeek109Z38ZLEO4hyro|title=Ratsit - gratis upplysning på företag och privatpersoner|date=|accessdate=2012-10-06|last=Jackie Banny Arklöv|first=|publisher=Ratsit.se|archiveurl=https://web.archive.org/web/20090531140936/http://www.ratsit.se/BC/ReportSmall.aspx?ID=WroizDX9e_DrJLvlRtqi2y-KWeek109Z38ZLEO4hyro|archivedate=2009-05-31}}</ref> ist ein [[Schweden|schwedischer]] verurteilter [[Raubmörder]] und [[Kriegsverbrecher]]. Er war als [[Söldner]] an den Kriegsverbrechen während der [[Jugoslawienkriege]] beteiligt.<ref> {{Cite web|url=http://www2.amnesty.se/icc.nsf/ffc3926fc473d909c12570b90033f05f/7225d6ef3d85f9acc12572bc0051cd1c?OpenDocument|title=Domen mot Jackie Arklöv}} </ref><ref name="SvD">{{Cite news|title=Jackie Arklöv mötte polisstudenter|language=Swedish|first=|last=|publisher=|work=[[Svenska Dagbladet]]|date=2006-11-04|accessdate=2007-09-24|url=http://www.svd.se/dynamiskt/inrikes/did_13996305.asp|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070526085157/http://www.svd.se/dynamiskt/inrikes/did_13996305.asp|archivedate=2007-05-26}}</ref>

Nach einem Banküberfall ermordete er 1999 mit zwei Komplizen einen [[Polizisten]].<ref> name="sverigesradio.se">{{Cite web|url=https://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=1453171|title=Utställning med Arklövs tavlor öppnar i Storuman|date=2007-06-09|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref><ref>{{Cite web|url=http://www.expressen.se/nyheter/jackie-arklov-soker-tidsbestamt-straff/|title=Jackie Arklöv vill få tidsbestämt straff|publisher=}}</ref>


== Kindheit ==
== Kindheit ==
Arklöv wurde 1973 in [[Liberia]] geboren, seine Mutter war schwarz und sein Vater war [[Deutsche Staatsangehörigkeit|deutscher Staatsangehöriger]]. Im Alter von drei Jahren wurde er von einem [[Schweden|schwedischen]] Paar [[adoptiert]] und wuchs im [[Lappland|lappländischen]] Dorf [[Ankarsund]] auf.
Arklöv wurde 1973 in [[Liberia]] geboren, <!-- ??? seine Mutter war schwarz und-->sein Vater war [[Deutsche Staatsangehörigkeit|deutscher Staatsangehöriger]]. Im Alter von drei Jahren wurde er von einem [[Schweden|schwedischen]] Paar [[adoptiert]] und wuchs im [[Lappland|lappländischen]] Dorf [[Ankarsund]] auf.


Arklöv war angeblich das einzige Adoptivkind in der Stadt, er sagte, dass es ihm schwer gefallen ist, sich als Erwachsener einzufügen, da er gemobbt wurde.<ref name="op.se">{{Cite web|url=http://www.op.se/kultur/jackie-arklov-jag-ville-vara-som-alla-andra-svenskar|title=Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”|date=2012-10-20|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref> Arklöv sagte bei der Polizei aus, das seine Adoptiveltern ihn regelmäßig [[Körperstrafe|körperlich bestraften]].<ref>{{Cite news|title=Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”|language=sv|work=op.se|date=2010-10-20|accessdate=2018-07-25|url=https://www.op.se/artikel/kultur/jackie-arklov-jag-ville-vara-som-alla-andra-svenskar}}</ref>
Arklöv war angeblich das einzige Adoptivkind in der Stadt; es sei ihm schwer gefallen, sich als Erwachsener einzufügen, da er gemobbt wurde.<ref name="op.se">{{Cite web|url=http://www.op.se/kultur/jackie-arklov-jag-ville-vara-som-alla-andra-svenskar|title=Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”|date=2012-10-20|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref> Arklöv sagte bei der Polizei aus, dass seine Adoptiveltern ihn regelmäßig [[Körperstrafe|körperlich bestraft]] hätten.<ref>{{Cite news|title=Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”|language=sv|work=op.se|date=2010-10-20|accessdate=2018-07-25|url=https://www.op.se/artikel/kultur/jackie-arklov-jag-ville-vara-som-alla-andra-svenskar}}</ref>


In seiner Jugend entwickelte er ein starkes Interesse am [[Nationalsozialismus]] und am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
In seiner Jugend entwickelte er ein starkes Interesse am [[Nationalsozialismus]] und am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].


== Jugoslawienkrieg ==
== Jugoslawienkrieg ==
Arklöv nahm ab dem 19. Lebensjahr als [[Söldner]] auf [[Kroatien|kroatischer]] Seite am Krieg in [[Jugoslawien]] teil. Arklöv war zu dieser Zeit ein überzeugter Neonazi. Er studierte die faschistische [[Ustascha]] und war fasziniert von deren extrem gewalttätigen Ruf.
Arklöv nahm ab dem 19. Lebensjahr als [[Söldner]] auf [[Kroatien|kroatischer]] Seite am Krieg in [[Jugoslawien]] teil. Er war zu dieser Zeit ein überzeugter Neonazi, studierte die faschistische [[Ustascha]] und war fasziniert von deren extrem gewalttätigem Ruf.


Er wanderte aus Schweden aus, um sich der französischen Fremdenlegion anzuschließen, aber als er hörte, dass sie an keinen Kriegen teilnahmen, fuhr er nach Jugoslawien, wo er sich einer kroatischen Neo-Ustascha-Einheit „für besondere Zwecke“ namens [[Ludvig Pavlovic]] anschloss.
Er wanderte aus Schweden aus, um sich der [[Légion étrangère|französischen Fremdenlegion]] anzuschließen, aber als er hörte, dass sie an keinen Kriegen teilnahmen, fuhr er nach Jugoslawien, wo er sich einer kroatischen Neo-Ustascha-Einheit „für besondere Zwecke“ namens [[Ludvig Pavlović]] anschloss. Er führte ein Kriegstagebuch, das nicht veröffentlicht wurde. Er nahm an schweren und gewalttätigen Kämpfen teil und verübte Verbrechen gegen Zivilisten in Dörfern.<ref>{{Cite web|url=http://www.svd.se/arklovs-offer-brot-ihop|title=Arklövs offer bröt ihop - SvD|last=Brink|first=Bosse|publisher=}}</ref>


Der schwedische Journalist [[Magnus Sandelin]] schrieb ein Buch über Arklöv mit dem Titel ''Der schwarze Nazi (Den Svarte Nazisten)'', in dem er dessen Kindheit und Zeit im Krieg beschrieb. Sandelin ist einer der wenigen Reporter, die Zugriff zu Material aus dem Kriegstagebuch hatten, und schrieb, Arklöv habe an der [[Ethnische Säuberung|ethnischen Säuberung]] von Städten teilgenommen, auf die Seiten seines Tagebuches [[Hakenkreuz]]e gekritzelt und ein kurzes Wörterbuch mit Beleidigungen seiner Opfer verfasst.<ref>{{Cite web|url=http://www.dn.se/dnbok/bokrecensioner/magnus-sandelin-den-svarte-nazisten-en-dokumentar-om-jackie-arklof/|title=Archived copy|date=|accessdate=2016-12-31|last=|first=|archiveurl=https://web.archive.org/web/20170101002618/http://www.dn.se/dnbok/bokrecensioner/magnus-sandelin-den-svarte-nazisten-en-dokumentar-om-jackie-arklof/|archivedate=2017-01-01}}</ref><ref name="op.se">{{Cite web|url=http://www.op.se/kultur/jackie-arklov-jag-ville-vara-som-alla-andra-svenskar|title=Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”|date=2012-10-20|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref> Zu Weihnachten schickte er seiner Familie einmal ein Paket nach Hause, das die Kopfbedeckung eines getöteten Soldaten enthielt.<ref name="dn.se2">{{Cite web|url=http://www.dn.se/kultur-noje/en-tortyrturist-och-hans-offer/|title=En tortyrturist och hans offer DN.SE|date=2004-03-08|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref>
Er führte ein Kriegstagebuch, das nicht veröffentlicht wurde. Er nahm an schweren und gewalttätigen Kämpfen teil und verübte Verbrechen gegen Zivilisten in Dörfern.<ref>{{Cite web|url=http://www.svd.se/arklovs-offer-brot-ihop|title=Arklövs offer bröt ihop - SvD|last=Brink|first=Bosse|publisher=}}</ref>


Arklöv wurde kurz nach Beendigung der Kämpfe verhaftet, als er über die bosniakische Grenze ging.<ref name="theguardian.com">{{Cite web|url=https://www.theguardian.com/world/1999/nov/28/theobserver1|title=Nazi 'terror' trial shocks Sweden|date=1999-11-28|work=the Guardian}}</ref> Er wurde wegen Kriegsverbrechen angeklagt, darunter die Folterung gefangener schwangerer [[Bosniaken|bosniakischer]] Frauen in den Internierungslagern [[Lager Gabela|Gabela]], [[Lager Dretelj|Dretelj]]<ref>{{Cite web|url=http://www.expressen.se/nyheter/han-kan-satta-dit-arklov-for-mord/|title=Han kan sätta dit Arklöv för mord Nyheter - Expressen|publisher=}}</ref> und [[Lager Grabovina|Grabovina]]. Unter anderem hatte er eine Frau gezwungen, [[Allahu akbar]] zu sagen, bevor er sein Gewehr in ihren Mund schob. Er peitschte Gefangene mit einem [[Waffen-SS]]-Gürtel und missbrauchte schwangere Mädchen. Durch Folter brach er den Gefangenen die Arme und Beine.<ref name="dn.se2" />
Der schwedische Journalist [[Magnus Sandelin]] schrieb ein Buch über Arklöv mit dem Titel ''Der schwarze Nazi (Den Svarte Nazisten)'', in dem er dessen Kindheit und Zeit im Krieg beschrieb. Sandelin ist einer der wenigen Reporter, der Zugriff zu Material aus dem Kriegstagebuch hatte und schrieb, Arklöv habe an der [[Ethnische Säuberung|ethnischen Säuberung]] von Städten teilgenommen, auf die Seiten seines Tagesbuches Hakenkreuze gekritzelt und ein kurzes Wörterbuch mit Beleidigungen seiner Opfer verfasst.<ref>{{Cite web|url=http://www.dn.se/dnbok/bokrecensioner/magnus-sandelin-den-svarte-nazisten-en-dokumentar-om-jackie-arklof/|title=Archived copy|date=|accessdate=2016-12-31|last=|first=|archiveurl=https://web.archive.org/web/20170101002618/http://www.dn.se/dnbok/bokrecensioner/magnus-sandelin-den-svarte-nazisten-en-dokumentar-om-jackie-arklof/|archivedate=2017-01-01}}</ref><ref name="op.se">{{Cite web|url=http://www.op.se/kultur/jackie-arklov-jag-ville-vara-som-alla-andra-svenskar|title=Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”|date=2012-10-20|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref> Zu Weihnachten schickte er seiner Familie einmal ein Paket nach Hause, das die Kopfbedeckung eines getöteten Soldaten enthielt.<ref name="dn.se">{{Cite web|url=http://www.dn.se/kultur-noje/en-tortyrturist-och-hans-offer/|title=En tortyrturist och hans offer - DN.SE|date=2004-03-08|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref>


Die Gefangenen in den Lagern nannten Arklöv wegen seiner schwarzen [[Uniform]] und seiner Hautfarbe „den schwarzen Teufel“. Wenn Zivilisten unter Folter gezwungen wurden, sich vor Arklöv zu demütigen, ihm aber nicht gehorchten, traten andere Wachen ein und sagten den Opfern, sie sollten „tun, was er sagt, oder er wird dich töten, er ist total verrückt“ und lachten.<ref>{{Cite web|url=https://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=1072683|title=Slutpläderingar i Arklöv-målet|date=2006-12-04|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref>
Arklöv wurde kurz nach Beendigung der Kämpfe verhaftet, als er über die bosniakische Grenze ging.<ref name="theguardian.com">{{Cite web|url=https://www.theguardian.com/world/1999/nov/28/theobserver1|title=Nazi 'terror' trial shocks Sweden|date=1999-11-28|work=the Guardian}}</ref> Er wurde wegen Kriegsverbrechen angeklagt, darunter die Folterung gefangener schwangerer [[Bosniaken|bosniakischer]] Frauen in den Intenierungslagern [[Lager Gabela|Gabela]], [[Lager Dretelj|Dretelj]]<ref>{{Cite web|url=http://www.expressen.se/nyheter/han-kan-satta-dit-arklov-for-mord/|title=Han kan sätta dit Arklöv för mord - Nyheter - Expressen|publisher=}}</ref> und [[Lager Grabovina|Grabovina]]. Unter anderem hatte er eine Frau gezwungen, [[Allahu akbar]] zu sagen, bevor er sein Gewehr in ihren Mund schob. Er peitschte Gefangene mit einem [[Waffen-SS]]-Gürtel und missbrauchte schwangere Mädchen. Durch Folter brach er den Gefangenen die Arme und Beine.<ref> name="dn.se">{{Cite web|url=http://www.dn.se/kultur-noje/en-tortyrturist-och-hans-offer/|title=En tortyrturist och hans offer - DN.SE|date=2004-03-08|publisher=}}</ref>


== Nach dem Krieg ==
Die Gefangenen in den Lagern nannten Arklöv wegen seiner schwarzen [[Uniform]] und seiner Hautfarbe „den schwarzen Teufel“. Wenn Zivilisten unter Folter gezwungen wurden, sich vor Arklöv zu demütigen, ihm aber nicht gehorchten, traten andere Wachen ein und sagten den Opfern, sie sollten „tun, was er sagt, oder er wird dich töten, er ist total verrückt“ und lachten.<ref>{{Cite web|url=https://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=1072683|title=Slutpläderingar i Arklöv-målet|date=2006-12-04|accessdate=|last=|first=|publisher=}}</ref>
Nach dem Krieg wurde Arklöv von einem bosnischen Gericht zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt.<ref name="expressen.se">{{Cite web|url=http://www.expressen.se/kultur/magnus-sandelin-den-svarte-nazisten/|title=Magnus Sandelin: Den svarte nazisten Kultur - Expressen|publisher=}}</ref> Er verbrachte ein Jahr in einem bosnischen Gefängnis, kehrte aber nach einem vom [[Schwedisches Rotes Kreuz|schwedischen Roten Kreuz]] organisierten Gefangenenaustausch nach Schweden zurück. In Schweden wurde er in Gewahrsam genommen, aber nach einer Weile mangels Beweisen freigesprochen.<ref name="dn.se2" />


Während seiner Haft in Schweden erhielt Arklöv mehrere Briefe von dem Neonazi [[Tony Olsson]], der eine neue militante Neonazi-Organisation gründete und, beeindruckt von Arklövs Kriegserfahrung, wollte, dass er dieser beitritt. Nach ihrer Freilassung trafen sich Arklöv und Olsson mit den anderen Mitgliedern der neu gegründeten NRA (Nationalistiska Republikanska Armén, „die nationalistische republikanische Armee“), darunter Andreas Axelsson und Mats Nilsson.<ref name="auto">{{Cite web|url=http://sverigesradio.se/sida/avsnitt/86715?programid=2519|title=Polismorden i Malexander - P3 Dokumentär|last=Radio|first=Sveriges|work=sverigesradio.se}}</ref>
== Nach dem Krieg ==
Nach dem Krieg wurde er von einem bosnischen Gericht zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt.<ref name="expressen.se">{{Cite web|url=http://www.expressen.se/kultur/magnus-sandelin-den-svarte-nazisten/|title=Magnus Sandelin: Den svarte nazisten - Kultur - Expressen|publisher=}}</ref> <!--Das Gericht änderte das Urteil später unter Berücksichtigung seiner Jugend auf acht Jahre. unter Berücksichtigung des vorigen Satzes unsinnig-->Er verbrachte ein Jahr in einem bosnischen Gefängnis, kehrte aber nach einem vom [[Schwedisches Rotes Kreuz|schwedischen Roten Kreuz]] organisierten Gefangenenaustausch nach Schweden zurück. In Schweden wurde er in Gewahrsam genommen, aber nach einer Weile mangels Beweisen freigesprochen.<ref name="dn.se" />
Während seiner Haft in Schweden erhielt Arklöv mehrere Briefe von dem Neonazi [[Tony Olsson]], der eine neue militante Neonazi-Organisation gründete und ,beeindruckt von Arklövs Kriegserfahrung, wollte, dass er dieser beitritt. Nach ihrer Freilassung trafen sich Arklöv und Olsson mit den anderen Mitgliedern der neu gegründeten NRA (Nationalistiska Republikanska Armén, "die nationalistische republikanische Armee"), darunter Andreas Axelsson und Mats Nilsson.<ref name="auto">{{Cite web|url=http://sverigesradio.se/sida/avsnitt/86715?programid=2519|title=Polismorden i Malexander - P3 Dokumentär|last=Radio|first=Sveriges|work=sverigesradio.se}}</ref>


Am 28. Mai 1999 beraubten Arklöv, Axelsson und Olsson die Östgöta Enskilda Bank in [[Kisa]].
Am 28. Mai 1999 beraubten Arklöv, Axelsson und Olsson die Östgöta Enskilda Bank in [[Kisa]].
Olsson wartete, mit einer [[Uzi]]-Maschinenpistole bewaffnet, vor der Bank, während Arklöv und Axelsson die Bank betraten und den Mitarbeitern befahlen, die Tresore zu öffnen. Da der Tresor verschlossen war, mussten die Räuber 12 Minuten warten, bevor sie die Bank mit über zwei Millionen [[Schwedische Krone|SEK]] verließen. Während ihrer Flucht folgte ihnen der Polizist Kennet Eklund in seinem Auto. Die Räuber entdeckten ihn und eröffneten das Feuer, zwei Handgranaten wurden gegen sein Auto geworfen. Beide Handgranaten explodierten, aber Eklund kam ohne Verletzungen davon, während die Räuber ihre Flucht fortsetzten. Ungefähr 10 Minuten später entdeckten zwei Polizisten das Fahrzeug der Räuber und folgten ihnen. Bei einem Halt wurden beide Polizisten mit ihren eigenen Waffen erschossen. <ref>{{Cite web|url=http://www.geocities.ws/malexanderdom/|title=Malexander - Polismord: Tingsrättens dom i fulltext|work=www.geocities.ws}}</ref><ref>{{Cite web|url=http://wwwc.aftonbladet.se/nyheter/0001/18/dom.html|title=Aftonbladet nyheter: Polismorden i Malexander: Domen|work=wwwc.aftonbladet.se}}</ref>
Olsson wartete, mit einer [[Uzi]]-Maschinenpistole bewaffnet, vor der Bank, während Arklöv und Axelsson die Bank betraten und den Mitarbeitern befahlen, die Tresore zu öffnen. Da der Tresor verschlossen war, mussten die Räuber 12 Minuten warten, bevor sie die Bank mit über zwei Millionen [[Schwedische Krone|Kronen]] verließen. Während ihrer Flucht folgte ihnen der Polizist Kennet Eklund in seinem Auto. Die Räuber entdeckten ihn und eröffneten das Feuer, zwei Handgranaten wurden gegen sein Auto geworfen. Beide Handgranaten explodierten, aber Eklund kam ohne Verletzungen davon, während die Räuber ihre Flucht fortsetzten. Ungefähr 10 Minuten später entdeckten zwei Polizisten das Fahrzeug der Räuber und folgten ihnen. Bei einem Halt wurden beide Polizisten mit ihren eigenen Waffen erschossen.<ref>{{Cite web|url=http://www.geocities.ws/malexanderdom/|title=Malexander - Polismord: Tingsrättens dom i fulltext|work=www.geocities.ws}}</ref><ref>{{Cite web|url=http://wwwc.aftonbladet.se/nyheter/0001/18/dom.html|title=Aftonbladet nyheter: Polismorden i Malexander: Domen|work=wwwc.aftonbladet.se}}</ref>


== Prozess ==
== Prozess ==
Während des Prozesses behauptete Arklöv, unschuldig zu sein, da er sich in [[Stockholm]] aufgehalten habe.<ref name="auto">{{Cite web|url=http://sverigesradio.se/sida/avsnitt/86715?programid=2519|title=Polismorden i Malexander - P3 Dokumentär|last=Radio|first=Sveriges|work=sverigesradio.se}}</ref> Seine Fingerabdrücke waren jedoch auf der Waffe und seine [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] auf einer Maske und im Fluchtauto entdeckt worden.
Während des Prozesses behauptete Arklöv, unschuldig zu sein, da er sich in [[Stockholm]] aufgehalten habe.<ref name="auto">{{Cite web|url=http://sverigesradio.se/sida/avsnitt/86715?programid=2519|title=Polismorden i Malexander - P3 Dokumentär|last=Radio|first=Sveriges|work=sverigesradio.se}}</ref> Seine Fingerabdrücke waren jedoch auf der Waffe und seine [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] auf einer Maske und im Fluchtauto entdeckt worden.


Danach gestand er den Raub in Kisa, bestritt aber weiterhin, die Polizisten getötet zu haben.<ref name="auto1">{{Cite web|url=https://www.svd.se/bakgrund-polismorden-i-malexander|title=Bakgrund: Polismorden i Malexander - SvD|last=TT|first=|publisher=}}</ref> Das Gericht konnte nicht beweisen, wer von den drei Tätern die tödlichen Schüsse abgefeuert hatte, und verurteilte alle drei wegen Mordes zu [[Lebenslange Freiheitsstrafe|lebenslangen Freiheitsstrafe]]. Das Urteil wurde vor einem [[Berufungsgericht]] angefochten, und Arklöv bestritt weiter, dass er etwas mit den Morden zu tun gehabt habe. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil der ersten Instanz und verurteilte alle drei zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe<ref name="aftonbladet.se">{{Cite web|url=http://www.aftonbladet.se/nyheter/article10218022.ab|title=Jackie Arklöv erkänner polismorden|publisher=}}</ref> Arklöv gestand später, die Polizisten getötet und mehrere Kriegsverbrechen in Bosnien begangen zu haben.<ref>{{Cite web|url=http://www.expressen.se/nyheter/dokument/polismordarna-vantar-pa-ett-liv-i-frihet/|title=Polismördarna väntar på ett liv i frihet - Inloggad - Expressen|publisher=}}</ref>
Danach gestand er den Raub in Kisa, bestritt aber weiterhin, die Polizisten getötet zu haben.<ref name="auto1">{{Cite web|url=https://www.svd.se/bakgrund-polismorden-i-malexander|title=Bakgrund: Polismorden i Malexander - SvD|last=TT|first=|publisher=}}</ref> Das Gericht konnte nicht beweisen, wer von den drei Tätern die tödlichen Schüsse abgefeuert hatte, und verurteilte alle drei wegen Mordes zu [[Lebenslange Freiheitsstrafe|lebenslangen Freiheitsstrafen]]. Das Urteil wurde vor einem [[Berufungsgericht]] angefochten, und Arklöv bestritt weiter, dass er etwas mit den Morden zu tun gehabt habe. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil der ersten Instanz und verurteilte alle drei zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe<ref name="aftonbladet.se">{{Cite web|url=http://www.aftonbladet.se/nyheter/article10218022.ab|title=Jackie Arklöv erkänner polismorden|publisher=}}</ref> Arklöv gestand später, die Polizisten getötet und mehrere Kriegsverbrechen in Bosnien begangen zu haben.<ref>{{Cite web|url=http://www.expressen.se/nyheter/dokument/polismordarna-vantar-pa-ett-liv-i-frihet/|title=Polismördarna väntar på ett liv i frihet - Inloggad - Expressen|publisher=}}</ref>


Im März 2004 veröffentlichte der [[Dagens Nyheter]]-Journalist [[Maciej Zaremba]] einen Artikel, in dem er die Schließung des Falls über Arklövs Kriegsverbrechen nach seiner Rückkehr aus Bosnien nach Schweden scharf kritisierte. Außerdem gelang es ihm, mehrere Zeugen und Opfer von Arklöv zu finden. 2004 nahm die [[Staatsanwaltschaft]] die Ermittlungen wieder auf; der Prozess wurde am 10. November 2006 eröffnet. Mehrere Zeugen und Opfer von Arklövs Verbrechen wurden angehört. Die Richter entschieden am 18. Dezember 2006, dass Arklöv der unrechtmäßigen Inhaftierung, Folter und Körperverletzung von 11 bosnisch-muslimischen Kriegsgefangenen und Zivilisten, der ethnischen Säuberung, Plünderung und willkürlichen Inhaftierung von Menschen schuldig war.<ref name="setimes">{{Cite web|url=http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/newsbriefs/setimes/newsbriefs/2006/12/19/nb-05|title=Swedish court convicts defendant of war crimes in Balkans|date=2006-12-19|accessdate=2007-09-24|last=|first=|publisher=setimes.com|archiveurl=https://web.archive.org/web/20071017041045/http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/newsbriefs/setimes/newsbriefs/2006/12/19/nb-05|archivedate=2007-10-17}}</ref> Er wurde angewiesen, 11 Opfern zwischen 70.000 und 425.000 Kronen (7.700 bis 47.000 Euro) zu zahlen.
Im März 2004 veröffentlichte der [[Dagens Nyheter|Dagens-Nyheter]]-Journalist [[Maciej Zaremba]] einen Artikel, in dem er die Schließung des Falls über Arklövs Kriegsverbrechen nach seiner Rückkehr aus Bosnien nach Schweden scharf kritisierte. Außerdem gelang es ihm, mehrere Zeugen und Opfer von Arklöv zu finden. 2004 nahm die [[Staatsanwaltschaft]] die Ermittlungen wieder auf; der Prozess wurde am 10. November 2006 eröffnet. Mehrere Zeugen und Opfer von Arklövs Verbrechen wurden angehört. Die Richter entschieden am 18. Dezember 2006, dass Arklöv der unrechtmäßigen Inhaftierung, Folter und Körperverletzung von 11 bosnisch-muslimischen Kriegsgefangenen und Zivilisten, der ethnischen Säuberung, Plünderung und willkürlichen Inhaftierung von Menschen schuldig sei.<ref name="setimes">{{Cite web|url=http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/newsbriefs/setimes/newsbriefs/2006/12/19/nb-05|title=Swedish court convicts defendant of war crimes in Balkans|date=2006-12-19|accessdate=2007-09-24|last=|first=|publisher=setimes.com|archiveurl=https://web.archive.org/web/20071017041045/http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/newsbriefs/setimes/newsbriefs/2006/12/19/nb-05|archivedate=2007-10-17}}</ref> Er wurde angewiesen, 11 Opfern zwischen 70.000 und 425.000 Kronen (7.700 bis 47.000 Euro) zu zahlen.


Im Oktober 2010 beantragte Arklöv eine zeitlich begrenzte Haftstrafe, die jedoch abgelehnt wurde.<ref>{{Cite news|title=Jackie Arklöv kan vara fri om två år|language=sv|first=Josefine|last=Hökerberg|publisher=|work=[[Aftonbladet]]|date=2010-10-11|accessdate=2012-10-06|url=http://www.aftonbladet.se/nyheter/article12571826.ab}}</ref><ref>{{Cite news|title=Tony Olsson vill få tidsbestämt straff|language=sv|first=Rebecka|last=Martikainen|publisher=|work=[[Expressen]]|date=2011-05-30|accessdate=2012-10-6|url=http://www.expressen.se/nyheter/tony-olsson-vill-fa-tidsbestamt-straff}}</ref><ref>{{Cite news|title=Arklöv får inte tidsbestämt straff|language=sv|first=|last=|publisher=[[Sveriges Radio]]|work=[[Dagens Eko]]|date=2010-12-15|accessdate=2012-10-06|url=http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=4241305}}</ref>
Im Oktober 2010 beantragte Arklöv eine zeitlich begrenzte Haftstrafe, die jedoch abgelehnt wurde.<ref>{{Cite news|title=Jackie Arklöv kan vara fri om två år|language=sv|first=Josefine|last=Hökerberg|publisher=|work=[[Aftonbladet]]|date=2010-10-11|accessdate=2012-10-06|url=http://www.aftonbladet.se/nyheter/article12571826.ab}}</ref><ref>{{Cite news|title=Tony Olsson vill få tidsbestämt straff|language=sv|first=Rebecka|last=Martikainen|publisher=|work=[[Expressen]]|date=2011-05-30|accessdate=2012-10-6|url=http://www.expressen.se/nyheter/tony-olsson-vill-fa-tidsbestamt-straff}}</ref><ref>{{Cite news|title=Arklöv får inte tidsbestämt straff|language=sv|first=|last=|publisher=[[Sveriges Radio]]|work=[[Dagens Eko]]|date=2010-12-15|accessdate=2012-10-06|url=http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=4241305}}</ref>
Zeile 51: Zeile 47:
{{SORTIERUNG:Arklov, Jackie}}
{{SORTIERUNG:Arklov, Jackie}}
[[Kategorie:Verurteilte Person (Kriegsverbrechen in den Jugoslawienkriegen)]]
[[Kategorie:Verurteilte Person (Kriegsverbrechen in den Jugoslawienkriegen)]]
[[Kategorie:Person (Mordfall)]]
[[Kategorie:Schwede]]
[[Kategorie:Schwede]]
[[Kategorie:Geboren 1973]]
[[Kategorie:Geboren 1973]]

Aktuelle Version vom 17. Januar 2023, 11:49 Uhr

Jackie Arklöv, 2009

Jackie Banny Arklöv (* 6. Juni 1973 in Liberia)[1] ist ein schwedischer verurteilter Raubmörder und Kriegsverbrecher. Er war als Söldner an den Kriegsverbrechen während der Jugoslawienkriege beteiligt.[2][3] Nach einem Banküberfall ermordete er 1999 mit zwei Komplizen einen Polizisten.[4][5]

Arklöv wurde 1973 in Liberia geboren, sein Vater war deutscher Staatsangehöriger. Im Alter von drei Jahren wurde er von einem schwedischen Paar adoptiert und wuchs im lappländischen Dorf Ankarsund auf.

Arklöv war angeblich das einzige Adoptivkind in der Stadt; es sei ihm schwer gefallen, sich als Erwachsener einzufügen, da er gemobbt wurde.[6] Arklöv sagte bei der Polizei aus, dass seine Adoptiveltern ihn regelmäßig körperlich bestraft hätten.[7]

In seiner Jugend entwickelte er ein starkes Interesse am Nationalsozialismus und am Zweiten Weltkrieg.

Jugoslawienkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arklöv nahm ab dem 19. Lebensjahr als Söldner auf kroatischer Seite am Krieg in Jugoslawien teil. Er war zu dieser Zeit ein überzeugter Neonazi, studierte die faschistische Ustascha und war fasziniert von deren extrem gewalttätigem Ruf.

Er wanderte aus Schweden aus, um sich der französischen Fremdenlegion anzuschließen, aber als er hörte, dass sie an keinen Kriegen teilnahmen, fuhr er nach Jugoslawien, wo er sich einer kroatischen Neo-Ustascha-Einheit „für besondere Zwecke“ namens Ludvig Pavlović anschloss. Er führte ein Kriegstagebuch, das nicht veröffentlicht wurde. Er nahm an schweren und gewalttätigen Kämpfen teil und verübte Verbrechen gegen Zivilisten in Dörfern.[8]

Der schwedische Journalist Magnus Sandelin schrieb ein Buch über Arklöv mit dem Titel Der schwarze Nazi (Den Svarte Nazisten), in dem er dessen Kindheit und Zeit im Krieg beschrieb. Sandelin ist einer der wenigen Reporter, die Zugriff zu Material aus dem Kriegstagebuch hatten, und schrieb, Arklöv habe an der ethnischen Säuberung von Städten teilgenommen, auf die Seiten seines Tagebuches Hakenkreuze gekritzelt und ein kurzes Wörterbuch mit Beleidigungen seiner Opfer verfasst.[9][6] Zu Weihnachten schickte er seiner Familie einmal ein Paket nach Hause, das die Kopfbedeckung eines getöteten Soldaten enthielt.[10]

Arklöv wurde kurz nach Beendigung der Kämpfe verhaftet, als er über die bosniakische Grenze ging.[11] Er wurde wegen Kriegsverbrechen angeklagt, darunter die Folterung gefangener schwangerer bosniakischer Frauen in den Internierungslagern Gabela, Dretelj[12] und Grabovina. Unter anderem hatte er eine Frau gezwungen, Allahu akbar zu sagen, bevor er sein Gewehr in ihren Mund schob. Er peitschte Gefangene mit einem Waffen-SS-Gürtel und missbrauchte schwangere Mädchen. Durch Folter brach er den Gefangenen die Arme und Beine.[10]

Die Gefangenen in den Lagern nannten Arklöv wegen seiner schwarzen Uniform und seiner Hautfarbe „den schwarzen Teufel“. Wenn Zivilisten unter Folter gezwungen wurden, sich vor Arklöv zu demütigen, ihm aber nicht gehorchten, traten andere Wachen ein und sagten den Opfern, sie sollten „tun, was er sagt, oder er wird dich töten, er ist total verrückt“ und lachten.[13]

Nach dem Krieg wurde Arklöv von einem bosnischen Gericht zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt.[14] Er verbrachte ein Jahr in einem bosnischen Gefängnis, kehrte aber nach einem vom schwedischen Roten Kreuz organisierten Gefangenenaustausch nach Schweden zurück. In Schweden wurde er in Gewahrsam genommen, aber nach einer Weile mangels Beweisen freigesprochen.[10]

Während seiner Haft in Schweden erhielt Arklöv mehrere Briefe von dem Neonazi Tony Olsson, der eine neue militante Neonazi-Organisation gründete und, beeindruckt von Arklövs Kriegserfahrung, wollte, dass er dieser beitritt. Nach ihrer Freilassung trafen sich Arklöv und Olsson mit den anderen Mitgliedern der neu gegründeten NRA (Nationalistiska Republikanska Armén, „die nationalistische republikanische Armee“), darunter Andreas Axelsson und Mats Nilsson.[15]

Am 28. Mai 1999 beraubten Arklöv, Axelsson und Olsson die Östgöta Enskilda Bank in Kisa. Olsson wartete, mit einer Uzi-Maschinenpistole bewaffnet, vor der Bank, während Arklöv und Axelsson die Bank betraten und den Mitarbeitern befahlen, die Tresore zu öffnen. Da der Tresor verschlossen war, mussten die Räuber 12 Minuten warten, bevor sie die Bank mit über zwei Millionen Kronen verließen. Während ihrer Flucht folgte ihnen der Polizist Kennet Eklund in seinem Auto. Die Räuber entdeckten ihn und eröffneten das Feuer, zwei Handgranaten wurden gegen sein Auto geworfen. Beide Handgranaten explodierten, aber Eklund kam ohne Verletzungen davon, während die Räuber ihre Flucht fortsetzten. Ungefähr 10 Minuten später entdeckten zwei Polizisten das Fahrzeug der Räuber und folgten ihnen. Bei einem Halt wurden beide Polizisten mit ihren eigenen Waffen erschossen.[16][17]

Während des Prozesses behauptete Arklöv, unschuldig zu sein, da er sich in Stockholm aufgehalten habe.[15] Seine Fingerabdrücke waren jedoch auf der Waffe und seine DNA auf einer Maske und im Fluchtauto entdeckt worden.

Danach gestand er den Raub in Kisa, bestritt aber weiterhin, die Polizisten getötet zu haben.[18] Das Gericht konnte nicht beweisen, wer von den drei Tätern die tödlichen Schüsse abgefeuert hatte, und verurteilte alle drei wegen Mordes zu lebenslangen Freiheitsstrafen. Das Urteil wurde vor einem Berufungsgericht angefochten, und Arklöv bestritt weiter, dass er etwas mit den Morden zu tun gehabt habe. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil der ersten Instanz und verurteilte alle drei zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe[19] Arklöv gestand später, die Polizisten getötet und mehrere Kriegsverbrechen in Bosnien begangen zu haben.[20]

Im März 2004 veröffentlichte der Dagens-Nyheter-Journalist Maciej Zaremba einen Artikel, in dem er die Schließung des Falls über Arklövs Kriegsverbrechen nach seiner Rückkehr aus Bosnien nach Schweden scharf kritisierte. Außerdem gelang es ihm, mehrere Zeugen und Opfer von Arklöv zu finden. 2004 nahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf; der Prozess wurde am 10. November 2006 eröffnet. Mehrere Zeugen und Opfer von Arklövs Verbrechen wurden angehört. Die Richter entschieden am 18. Dezember 2006, dass Arklöv der unrechtmäßigen Inhaftierung, Folter und Körperverletzung von 11 bosnisch-muslimischen Kriegsgefangenen und Zivilisten, der ethnischen Säuberung, Plünderung und willkürlichen Inhaftierung von Menschen schuldig sei.[21] Er wurde angewiesen, 11 Opfern zwischen 70.000 und 425.000 Kronen (7.700 bis 47.000 Euro) zu zahlen.

Im Oktober 2010 beantragte Arklöv eine zeitlich begrenzte Haftstrafe, die jedoch abgelehnt wurde.[22][23][24]

Commons: Jackie Arklöv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jackie Banny Arklöv: Ratsit - gratis upplysning på företag och privatpersoner. Ratsit.se, archiviert vom Original am 31. Mai 2009; abgerufen am 6. Oktober 2012.
  2. Domen mot Jackie Arklöv.
  3. Jackie Arklöv mötte polisstudenter (Memento des Originals vom 26. Mai 2007 im Internet Archive) In: Svenska Dagbladet, 4. November 2006. Abgerufen am 24. September 2007 (swedish). 
  4. Utställning med Arklövs tavlor öppnar i Storuman. 9. Juni 2007;.
  5. Jackie Arklöv vill få tidsbestämt straff.
  6. a b Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar”. 20. Oktober 2012;.
  7. Jackie Arklöv: ”Jag ville vara som alla andra svenskar” In: op.se, 20. Oktober 2010. Abgerufen am 25. Juli 2018 (schwedisch). 
  8. Bosse Brink: Arklövs offer bröt ihop - SvD.
  9. Archived copy. Archiviert vom Original am 1. Januar 2017; abgerufen am 31. Dezember 2016.
  10. a b c En tortyrturist och hans offer – DN.SE. 8. März 2004;.
  11. Nazi 'terror' trial shocks Sweden. In: the Guardian. 28. November 1999;.
  12. Han kan sätta dit Arklöv för mord – Nyheter - Expressen.
  13. Slutpläderingar i Arklöv-målet. 4. Dezember 2006;.
  14. Magnus Sandelin: Den svarte nazisten – Kultur - Expressen.
  15. a b Sveriges Radio: Polismorden i Malexander - P3 Dokumentär. In: sverigesradio.se.
  16. Malexander - Polismord: Tingsrättens dom i fulltext. In: www.geocities.ws.
  17. Aftonbladet nyheter: Polismorden i Malexander: Domen. In: wwwc.aftonbladet.se.
  18. TT: Bakgrund: Polismorden i Malexander - SvD.
  19. Jackie Arklöv erkänner polismorden.
  20. Polismördarna väntar på ett liv i frihet - Inloggad - Expressen.
  21. Swedish court convicts defendant of war crimes in Balkans. setimes.com, 19. Dezember 2006, archiviert vom Original am 17. Oktober 2007; abgerufen am 24. September 2007.
  22. Josefine Hökerberg: Jackie Arklöv kan vara fri om två år In: Aftonbladet, 11. Oktober 2010. Abgerufen am 6. Oktober 2012 (schwedisch). 
  23. Rebecka Martikainen: Tony Olsson vill få tidsbestämt straff In: Expressen, 30. Mai 2011. Abgerufen am 6. Oktober 2012 (schwedisch). 
  24. Arklöv får inte tidsbestämt straff In: Dagens Eko, Sveriges Radio, 15. Dezember 2010. Abgerufen am 6. Oktober 2012 (schwedisch).