„Alexander Nikolajewitsch Skrinski“ – Versionsunterschied

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'''Alexander Nikolajewitsch Skrinsky''' ({{RuS|Александр Николаевич Скринский}}; englische Transkription Alexander Skrinsky; * [[1936]] in [[Orenburg]]) ist ein russischer Physiker, der sich mit [[Teilchenbeschleuniger]]n beschäftigt.
'''Alexander Nikolajewitsch Skrinski''' ({{RuS|Александр Николаевич Скринский}}; englische Transkription: Alexander Skrinsky; * [[15. Januar]] [[1936]] in [[Orenburg]]) ist ein russischer Physiker, der sich mit [[Teilchenbeschleuniger]]n beschäftigt.


== Herkunft und Ausbildung ==
Skrinskys Vater war ein Kraftfahrzeugingenieur und in der Sowjetischen Armee, mit dem er häufig umzog. Zeitweise lebte Skrinsky so auch in Berlin, sein Abitur machte er in [[Nischni Nowgorod]] (Gorki). Er studierte Physik an der [[Lomonossow-Universität]], wo er 1959 seinen Abschluss machte. Er schloss sich der Gruppe von [[Gersch Izkowitsch Budker|Budker]] in [[Nowosibirsk]] an, wo er am Bau der ersten russischen Speicherringe beteiligt war (VEP-1, ein Elektron-Elektron-Collider). Skrinsky leitete eine Gruppe, die viele weitere Speicherringe in der Sowjetunion baute (VEPP-2, VEPP-4 u.a.). 1965 habilitierte er sich (russischer Doktortitel) und ab 1969 war er Professor. Nach dem Tod von Budker übernahm er 1978 die Leitung von dessen Institut, nun Budker Institut für Kernphysik genannt.
Skrinskis Vater war Kraftfahrzeugingenieur der [[Rote Armee|Roten Armee]], was häufige Umzüge der Familie bedingte. Zeitweise lebte Skrinski so auch in [[Berlin]], sein Abitur legte er in [[Nischni Nowgorod]] (damals ''Gorki'') ab. Sein Studium der Physik an der [[Lomonossow-Universität]] in [[Moskau]] beendete er im Jahr 1959 erfolgreich.


== Karriere ==
1978 entwickelte er mit Balakin und Budker das Konzept eines Linearbeschleuniger-Colliders. Viele Innovationen gehen auf Skrinsky zurück wie das ''Optische Klystron'' (eine Variante des Freien Elektronenlasers), Präzisionsmessungen der Massen von Elementarteilchen mit Resonanz-Depolarisation in Elektron-Positron-Collidern und eine Methode zur Erzeugung longitudinal polarisierter Teilchenstrahlen in Collidern.
Anschließend wurde Skrinski Mitglied der Forschungsgruppe von [[Gersch Izkowitsch Budker]] in [[Nowosibirsk]], wo er am Bau der ersten russischen [[Speicherring]]e beteiligt war (''VEP-1'', ein ''Electron-Electron-[[Collider]]''). Er leitete eine Gruppe, die zahlreiche weitere Speicherringe in der Sowjetunion baute (VEPP-2, [[VEPP-4]] u. a.). 1978 entwickelte Skrinski mit Vladimir E. Balakin und Budker das Konzept eines Linearbeschleuniger-Colliders. Viele technische Innovationen gehen auf Skrinsky zurück, so das ''Optische Klystron'' (eine Variante des [[Freie-Elektronen-Laser]]s), Präzisionsmessungen der Massen von Elementarteilchen mit Resonanz-Depolarisation in Elektron-Positron-Collidern und eine Methode zur Erzeugung longitudinal polarisierter Teilchenstrahlen in Collidern.


Im Jahr 1965 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] Skrinski und ab 1969 war er [[Professor]]. Nach dem Tod von Budker übernahm er 1978 die Leitung von dessen Institut, nun ''[[Budker-Institut für Kernphysik]] (BINP)'' genannt. Seit 1995 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremium im [[DESY]] und 1986 bis 1992 in dem des [[CERN]] (''Scientific Policy Committee''). Er war Mitglied im ''International Committee on Future Accelerators (ICFA)'' und von 1989 bis 1992 dessen Vorsitzender.
Skrinsky ist Fellow der [[American Physical Society]] und Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] sowie der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. 2002 erhielt er den [[Robert R. Wilson Prize]]. 1989 erhielt er den Staatspreis der UdSSR und 1967 den Leninpreis.


== Auszeichnungen ==
Seit 1995 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremium im [[DESY]] und 1986 bis 1992 in dem des [[CERN]] (Scientific Policy Council). Er war im International Committee on Future Accelerators (ICFA) und 1989 bis 1992 dessen Vorsitzender.
Skrinski ist Fellow der [[American Physical Society]] und Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] sowie der [[Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften|Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften]]. Verliehen wurden ihm 1967 der [[Leninpreis]], 1989 der [[Staatspreis der UdSSR]], 1997 der [[Demidow-Preis]], 2002 der [[Robert R. Wilson Prize]] und 2004 die [[Kapiza-Goldmedaille]].


==Literatur==
== Literatur ==
*Andrew Sessler, Edmund Wilson ''Engines of discovery'', World Scientific 2007, S.156
*Andrew Sessler, Edmund Wilson: ''Engines of discovery''. In: ''World Scientific'' 2007, S. 156.


==Weblinks==
== Weblinks ==
*[http://www.aps.org/programs/honors/prizes/prizerecipient.cfm?name=Alexander%20N.%20Skrinsky&year=2002 Zum Erhalt des Wilson Preises]
*[https://www.aps.org/programs/honors/prizes/prizerecipient.cfm?last_nm=Skrinsky&first_nm=Alexander&year=2002 Zum Erhalt des Wilson Preises]
*[http://ftp.jinr.ru/HEACC%2798/Skrinsky.html Webseite in Russland zu Skrinsky]
*[http://ftp.jinr.ru/HEACC%2798/Skrinsky.html Webseite in Russland zu Skrinsky]


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Aktuelle Version vom 12. April 2023, 20:23 Uhr

Alexander Nikolajewitsch Skrinski

Alexander Nikolajewitsch Skrinski (russisch Александр Николаевич Скринский; englische Transkription: Alexander Skrinsky; * 15. Januar 1936 in Orenburg) ist ein russischer Physiker, der sich mit Teilchenbeschleunigern beschäftigt.

Herkunft und Ausbildung

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Skrinskis Vater war Kraftfahrzeugingenieur der Roten Armee, was häufige Umzüge der Familie bedingte. Zeitweise lebte Skrinski so auch in Berlin, sein Abitur legte er in Nischni Nowgorod (damals Gorki) ab. Sein Studium der Physik an der Lomonossow-Universität in Moskau beendete er im Jahr 1959 erfolgreich.

Anschließend wurde Skrinski Mitglied der Forschungsgruppe von Gersch Izkowitsch Budker in Nowosibirsk, wo er am Bau der ersten russischen Speicherringe beteiligt war (VEP-1, ein Electron-Electron-Collider). Er leitete eine Gruppe, die zahlreiche weitere Speicherringe in der Sowjetunion baute (VEPP-2, VEPP-4 u. a.). 1978 entwickelte Skrinski mit Vladimir E. Balakin und Budker das Konzept eines Linearbeschleuniger-Colliders. Viele technische Innovationen gehen auf Skrinsky zurück, so das Optische Klystron (eine Variante des Freie-Elektronen-Lasers), Präzisionsmessungen der Massen von Elementarteilchen mit Resonanz-Depolarisation in Elektron-Positron-Collidern und eine Methode zur Erzeugung longitudinal polarisierter Teilchenstrahlen in Collidern.

Im Jahr 1965 promovierte Skrinski und ab 1969 war er Professor. Nach dem Tod von Budker übernahm er 1978 die Leitung von dessen Institut, nun Budker-Institut für Kernphysik (BINP) genannt. Seit 1995 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremium im DESY und 1986 bis 1992 in dem des CERN (Scientific Policy Committee). Er war Mitglied im International Committee on Future Accelerators (ICFA) und von 1989 bis 1992 dessen Vorsitzender.

Skrinski ist Fellow der American Physical Society und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Verliehen wurden ihm 1967 der Leninpreis, 1989 der Staatspreis der UdSSR, 1997 der Demidow-Preis, 2002 der Robert R. Wilson Prize und 2004 die Kapiza-Goldmedaille.

  • Andrew Sessler, Edmund Wilson: Engines of discovery. In: World Scientific 2007, S. 156.