„Bitter Lemon“ – Versionsunterschied
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'''Bitter Lemon''' (englisch für „Bittere Zitrone“) ist eine [[kohlensäure]]haltige, [[chinin]]haltige [[Limonade]] [[Afrika|afrikanischen]] Ursprungs. |
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'''Bitter Lemon''' ({{Audio|GT Bitter Lemon.ogg|anhören}}) (englisch für „Bittere Zitrone“) ist ein mit [[Kohlensäure]] versetztes, [[chinin]]haltiges, milchig-trübes [[Erfrischungsgetränk]], das zu den [[Bitterlimonade]]n zählt. |
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== Historische Bedeutung == |
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Das Getränk wurde ursprünglich aus Zitronen hergestellt. In den handelsüblichen Marken werden heute allerdings höchstens einige Prozent [[Zitrone]]nsaft zugesetzt oder als Ersatzstoffe [[Citronensäure]], natürliche und künstliche Aromen. Bitter Lemon schmeckt durch den Zusatz von bis zu 85 Milligramm [[Chinin]] pro Liter bitter. In dem unter der Marke [[Schweppes]] vertriebenen Bitter Lemon sind 34 mg Chinin pro Liter enthalten.<ref> |
Das Getränk wurde ursprünglich aus Zitronen hergestellt. In den handelsüblichen Marken werden heute allerdings höchstens einige Prozent [[Zitrone]]nsaft zugesetzt oder als Ersatzstoffe [[Citronensäure]], natürliche und künstliche Aromen. Bitter Lemon schmeckt durch den Zusatz von bis zu 85 Milligramm [[Chinin]] pro Liter bitter. In dem unter der Marke [[Schweppes]] vertriebenen Bitter Lemon sind 34 mg Chinin pro Liter enthalten.<ref>https://www.schweppes.de/ Bitter Lemon – Inhaltsstoffe</ref> |
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Bitter Lemon wurde früher, genauso wie [[Tonic Water]], von den Kolonialmächten zur Vorbeugung gegen [[Malaria]] verwendet. Der Chinin-Gehalt ist heute weitaus geringer, weshalb eine wirksame Vorbeugung gegen Malaria nicht mehr gegeben ist. |
Bitter Lemon wurde früher, genauso wie [[Tonic Water]], von den Kolonialmächten zur Vorbeugung gegen [[Malaria]] verwendet. Der Chinin-Gehalt ist heute weitaus geringer, weshalb eine wirksame Vorbeugung gegen Malaria nicht mehr gegeben ist. |
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== Gesundheitliche Risiken == |
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Wenn chininhaltige Getränke während einer Schwangerschaft getrunken werden, kann der Säugling von Chinin abhängig werden, was sich nach der Geburt durch starke Entzugserscheinungen deutlich macht.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Bundesinstitut für Risikobewertung|url= |
Wenn chininhaltige Getränke während einer Schwangerschaft getrunken werden, kann der Säugling von Chinin abhängig werden, was sich nach der Geburt durch starke Entzugserscheinungen deutlich macht.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Bundesinstitut für Risikobewertung |url=https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2005/17/chininhaltige_getraenke_sind_nichts_fuer_schwangere_-6389.html |sprache=de |titel=Chininhaltige Getränke sind nichts für Schwangere! BfR hält entsprechende Kennzeichnung für nötig |datum=2005-06-07 |zugriff=2012-10-16}}</ref> Außerdem kann das Chinin die Wehen einleiten, da es gebärmutterstimulierend wirkt. |
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Auch Patienten mit [[Tinnitus]] sollen nach Angaben des deutschen [[Bundesinstitut für Risikobewertung|Bundesinstituts für Risikobewertung]] größere Mengen chininhaltiger Getränke meiden. Bei Überempfindlichkeit können bereits kleine Mengen Chinin verschiedenste Reaktionen, wie zum Beispiel [[gastrointestinal]]e (den Verdauungstrakt betreffende) oder [[Neurologie|neurologische]] (das Nervensystem betreffende) Störungen – etwa Sehstörungen und Verwirrtheit – bewirken. |
Auch Patienten mit [[Tinnitus]] sollen nach Angaben des deutschen [[Bundesinstitut für Risikobewertung|Bundesinstituts für Risikobewertung]] größere Mengen chininhaltiger Getränke meiden. Bei Überempfindlichkeit können bereits kleine Mengen Chinin verschiedenste Reaktionen, wie zum Beispiel [[gastrointestinal]]e (den Verdauungstrakt betreffende) oder [[Neurologie|neurologische]] (das Nervensystem betreffende) Störungen – etwa Sehstörungen und Verwirrtheit – bewirken. |
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== Verwendung im Sport == |
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Chinin begünstigt die kurzzeitige anaerobe [[Sprint]]-Leistungsfähigkeit vor allem im Sprint bis ca. 10 Sekunden.<ref>[[Arnd Krüger]]: ''Sauer macht lustig - bitter macht schnell.'' In: ''Leistungssport.'' 46, 1, 2016, S. 31–32.</ref> Im anaeroben [[Wingate-Test]] war die Leistung nach Mundspülung und Schlucken einer Chininlösung (2 mmol Chinin auf 1 Liter Wasser) bei gut trainierten Sportlern um signifikante 3,5 bis 3,7 % besser als ohne. Dies entspricht ca. der achtfachen Stärke von ''[[Schweppes]] Bitter Lemon''. Die Menge an aufgenommener Flüssigkeit richtete sich nach dem Körpergewicht der ausschließlich männlichen Sportler und betrug 0,36 ml/kg Körpergewicht, was zwischen 25 und 35 ml entsprach.<ref>S. Gam, K. J. Guelfi, P. A. Fournier: ''Mouth rinsing and ingesting a bitter solution improves sprint cycling performance.'' In: ''Med. Sci. Sports Exerc.'' 46 (8), 2014, S. 1648–1657.</ref> Chinin steht nicht auf dem [[Doping]]index. |
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Bitter Orange ist eine chininhaltige Orangenlimonade. |
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<!-- Eine Marke ist ein eingetragenes Warenzeichen eines Herstellers. Dies aber ist eine Getränkesorte, es gibt mehrere Hersteller und damit mehrere Getränkemarken davon. --> |
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Aktuelle Version vom 14. April 2023, 13:26 Uhr
Bitter Lemon (Kohlensäure versetztes, chininhaltiges, milchig-trübes Erfrischungsgetränk, das zu den Bitterlimonaden zählt.
) (englisch für „Bittere Zitrone“) ist ein mitHistorische Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Getränk wurde ursprünglich aus Zitronen hergestellt. In den handelsüblichen Marken werden heute allerdings höchstens einige Prozent Zitronensaft zugesetzt oder als Ersatzstoffe Citronensäure, natürliche und künstliche Aromen. Bitter Lemon schmeckt durch den Zusatz von bis zu 85 Milligramm Chinin pro Liter bitter. In dem unter der Marke Schweppes vertriebenen Bitter Lemon sind 34 mg Chinin pro Liter enthalten.[1]
Bitter Lemon wurde früher, genauso wie Tonic Water, von den Kolonialmächten zur Vorbeugung gegen Malaria verwendet. Der Chinin-Gehalt ist heute weitaus geringer, weshalb eine wirksame Vorbeugung gegen Malaria nicht mehr gegeben ist.
Gesundheitliche Risiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn chininhaltige Getränke während einer Schwangerschaft getrunken werden, kann der Säugling von Chinin abhängig werden, was sich nach der Geburt durch starke Entzugserscheinungen deutlich macht.[2] Außerdem kann das Chinin die Wehen einleiten, da es gebärmutterstimulierend wirkt.
Auch Patienten mit Tinnitus sollen nach Angaben des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung größere Mengen chininhaltiger Getränke meiden. Bei Überempfindlichkeit können bereits kleine Mengen Chinin verschiedenste Reaktionen, wie zum Beispiel gastrointestinale (den Verdauungstrakt betreffende) oder neurologische (das Nervensystem betreffende) Störungen – etwa Sehstörungen und Verwirrtheit – bewirken.
Verwendung im Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chinin begünstigt die kurzzeitige anaerobe Sprint-Leistungsfähigkeit vor allem im Sprint bis ca. 10 Sekunden.[3] Im anaeroben Wingate-Test war die Leistung nach Mundspülung und Schlucken einer Chininlösung (2 mmol Chinin auf 1 Liter Wasser) bei gut trainierten Sportlern um signifikante 3,5 bis 3,7 % besser als ohne. Dies entspricht ca. der achtfachen Stärke von Schweppes Bitter Lemon. Die Menge an aufgenommener Flüssigkeit richtete sich nach dem Körpergewicht der ausschließlich männlichen Sportler und betrug 0,36 ml/kg Körpergewicht, was zwischen 25 und 35 ml entsprach.[4] Chinin steht nicht auf dem Dopingindex.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – Chininhaltige Getränke können gesundheitlich problematisch sein
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.schweppes.de/ Bitter Lemon – Inhaltsstoffe
- ↑ Chininhaltige Getränke sind nichts für Schwangere! BfR hält entsprechende Kennzeichnung für nötig. Bundesinstitut für Risikobewertung, 7. Juni 2005, abgerufen am 16. Oktober 2012.
- ↑ Arnd Krüger: Sauer macht lustig - bitter macht schnell. In: Leistungssport. 46, 1, 2016, S. 31–32.
- ↑ S. Gam, K. J. Guelfi, P. A. Fournier: Mouth rinsing and ingesting a bitter solution improves sprint cycling performance. In: Med. Sci. Sports Exerc. 46 (8), 2014, S. 1648–1657.